Verhandl. d. Bürgerschaft am 16. Oktober 1905.
“un
henburg,
Heinrich,
Kähler,
Mollwo,
tenstädt,
Scharff,
iemssen,
Stiller,
~. Ziehl.
ich mit
ne Ab-
Benda
Tages-
g.
ungei.)
Verhandlungen der Bürgerschaft
am Montag den 16. Oktober 1905.
(Beilage zu den „Lübeckischen Blättern X 43.)
X tk —
[,
I].
Mitteilungen des Senates.
Anträge des Senates.
1. Nachtrag zur Notariatsordnung.
2. Nachbewilligung an die Verwaltungsbehörde für städtische Gemeindeanstalten zur Ausgleichung ihrer
Abrechnung vom Rechnungsjahr 1904.
3. Herstellung von Speise. und Verteilungskabelleitungen außerhalb der Wallhalbinsel behufs Anschlusses
des am Kulenkampkai zu errichtenden 10-Tons-Krans.
Quittierung des Stadtkassenverwalters für seine Geschäftsführung im Rechnungsjahre 1902.
Verkauf der sogenannten Försterstelle in Bliestorf.
Ankauf des Grundstückes Klosterstraße Nr. 10.
Tag es ordnung :
XH f=
Vortführer E. W. Stiller eröffnet die Sitzung
l Uhr 20 Minuten und läßt dem Senate Anzeige
[h. teas:bie Bürgerschaft in beschlußfähiger Zahl
e? tifie Senatsantrag wird ohne Debatte an-
Zum zweiten Senaisantrage ergreist das Wort
j Rosenquist: Zur Sache direkt möchte ich nicht
qrechen, ich möchte aber wiederum eine Klage des
swiwerks zum Austrag bringen. Vor längerer
ft hatte ich Gelegenheit, zufälligerweise beim
Irhanneum vorüberzugehen. Dort wurden Tischler-
eiten abgeladen, Arbeiten aus so miserabelem
hre, daß wir uns, wie man so sagt, in der
iallesgrube schämen würden, das abzunehmen. Ich
hee derzeit den Rat verschiedener meiner Freunde
tsolgt und bin zu einem Herrn in der Baudeputation
;zangen, um ihn um Auskunft zu bitten. Ich habe
[?! abend diese Auskunft erhalten und zwar
jhin lautend: Dabei sei nichts zu machen, der
irikant hätte für eine größere Summe physikalische
Instrumente geliefert und bei dieser Gelegenheit auch
diese miserablen Schränke mit. Da daran aber
nichts zu ändern sei, müsse man die Schränke so
abnehmen. Wenn hiesige Tischlermeisster solche Arbeit
liefern würden, würden sie rausfliegen wie die
Brummer. (Heiterkeit.) Sie kämen gar nicht erst
zum Abladen. Es ist aber doch unerhört, wenn bei
den hiesigen Handwerksmeisstern so verfahren wird
und diese bei der geringsten Kleinigkeit in bezug auf
das Holz gezwungen werden, die Arbeiten wieder
aufzuladen. Man sollte annehmen, daß die Bau-
deputation diese Arbeiten, bei denen jeder Lehrjunge
sehen kann, was für Holz es ist, nicht abnimmt und
nicht sagt, es sei nichts dabei zu machen gewesen.
Warum wird da nicht mit gleichem Maßsstabe ge-
messen, warum werden den Lübecker Tischlermeistern
horrende Schwierigkeiten in betreff des Holzankaufes
gemacht, warum können wir nicht dasselbe machen
wie die betreffende Firma ? Dann würden auch wir
die Sache leichter haben und würden unter Umständen
auch einen Groschen dabei verdienen. Bei uns wird
aber auf den Nagelkopf gesehen, während bei Aus.