wenn alle diese Fremdkörper beseitigt sind. Alle
Freunde unserer alten Bauten, alle Freunde künst-
lerischer und ästhetischer Kultur aber seien gebeten,
ihrerseits mit allen Kräften den Heimatschuyt,
draußen und drinnen, zu pflegen, und allen brutalen
Eingriffen in die Schönheit der uns umgebenden
Werke der Kunst wie der Natur ein kräftiges „Halt!“
entgegenzurufen. 1136.
Die Errichtung einer Hochofenanlage
bei Lübeck.
Es ist ein bleibendes Verdienst des verstorbenen
Syndikus Dr. Siewert, daß er bereits in den 80er
Jahren des vorigen Jahrhunderts auf die zunehmende
Bedeutung der Industrie für die wirtschaftliche Ent-
wickelung der deutschen Seestädte hingewiesen hat
und daß er im besonderen nach seinem Eintritt in
das Sekretariat der Lübecker Handelskammer in den
90er Jahren die Notwendigkeit einer gesteigerten
großgewerblichen Tätigkeit für Lübeck hervorhob.
Auf Grund seiner verdienstvollen Untersuchungen,
deren Ergebnis er späterhin in einer Denkschrift über
die Entwickelung der Industrie in den deutschen See-
städten niederlegte, hat er auch mehrfach den großen
Wert betont, den die Errichtung einer Hochofenanlage
bei Lübeck zur Verhüttung von Eisenerzen, etwa
in der Art der Stettiner Anlage „Kraft,“ für das
gesamte wirtschaftliche Leben Lübecks erlangen würde.
Was von dem zu früh Dahingeschiedenen angestrebt
worden ist, geht jetzt seiner Verwirklichung entgegen;
die Errichiung einer Hochofenanlage bei Lübeck ist
in unmittelbare Nähe gerückt. In einer Versamm-
lung mehrerer einflußreicher Personen, die vor kurzem
stattfand, konnte der Vorsitzende des Lübecker Jn-
dustrie-Vereins, Herr Senator Ewers, mitteilen, daß
ein engerer Ausschuß des Vereins die Frage eingehend
geprüft habe und nach Erstattung eines Gutachtens
durch den hervorragenden Fachmann Dr. ing. h. e.
Lürmann dieses Projekt nunmehr für soweit getlärt
ansehe, daß es zum Zwecke seiner Verwirklichung der
Öffentlichkeit übergeben werden könne. Maßgebende
Personen unserer staatlichen Körperschaften sowie
unserer Handels. und Industriekreise sind zu einem
Komitee zusammengetreten, das gewillt ist, die Durch-
führung des Unternehmens in die Wege zu leiten.
Mit großer Genugtuung wird gewiß jeder Freund
unserer Stadt die Kunde von diesem Vorhaben ver-
nommen haben; handelt es sich doch hierbei um ein
Werk, dessen Durchführung eine wesentliche Förde-
rung aller Erwerbszweige unseres Playes zu
bewirken verspricht. Die Bedeutung des Werkes wird
allein schon durch die Tatsache ins rechte Licht ge-
rückt, daß mit dem Betriebe der Anlage infolge der
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großen Bezüge an Eisenerzen und Kohlen eine
Steigerung des jetzigen seewärtigen Güter-
verkehrs Lübecks um rund 450 000 t, d. h. un
mehr als 50 % erzielt werden wird. Wenn be:
rücksichtigt wird, daß der Elbe.Trave-Kanal, dessen
Erbauung ohne Zweifel eine Notwendigkeit für Lübec
war, trotz seiner großen Kosten im wesentlichen bis.
her bezüglich des seewärtigen Güterverkehrs Lübecks
nur bewirkt hat, daß dieser Verkehr in seinem früheren
Bestande erhalten und um ein geringes gesteigert
wurde, so erhellt hieraus zur Genüge, welcher Wert
der neuen Anlage beizumessen ist. Die große und
plötzlich eintretende Verkehrssteigerung, die auf diese
Weise herbeigeführt werden wird und die auf
Grund der bisherigen Handelstätigkeit nur in
einer längeren Periode von vielleicht 15 bis 20
Jahren erreicht werden könnte, wird fruchtbringend
und wahrhaft segenspendend auf die gesamte
wirtschaftliche Tätigkeit unserer Stadt einwirken.
Ganz abgesehen von den Mehreinnahmen, die
sich aus dem Betriebe der Anlage für den Staat
ergeben und die allein an Schiffahrtsabgaben nath
Maßgabe der Höhe der jetzigen Abgaben auf
A 140 000 pro Jahr zu beziffern sind, werden
Handel und Industrie aus der Belebung des
Seeschiffahrtsverkehrs wesentlichen Nutzen ziehen.
Der Bugsierdienst auf der Trave, der Kai- und
Schuppenbetrieb, der Handel mit Schiffsausrüstungs
gegenständen, die Reedereien werden einen neuen An
sporn für ihre Tätigkeit erhalten. In dem Versand!
der Eisenprodukte wird sich unseren Reedereien eit
höchst erwünschtes Frachtmaterial darbieten, da sie
jetzt vielfach unter dem Mangel an Gütern zu leidet
haben. Daßselbe trifft für den Kanalverkehr zl
Hier zeigt sich bisher die Erscheinung, daß der Güter
verkehr nach Lübeck den Güterverkehr ab Lübeck so
erheblich überwiegt, daß ein großer Teil der al
Lübeck gehenden Kähne leer fahren muß. Die natür
liche Folge hiervon ist die, daß das Kahnangebo!
für die Fahrt nach Lübeck häufig hinter der Nath
frage zurückbleibt, weil die Kahnschiffer sich nich
der Gefahr aussezen wollen, in Lübeck keine Rüt
fracht zu erhalten. Daß solche Verhältnisse für del
Verkehr auf dem Kanal nicht gerade förderlich sind
leuchtet ebenso ein, wie die Tatsache, daß die große!
Eisenmengen, die nach Eröffnung des Betriebes eint
Hochofenanlage auf dem Kanal zur Versschiffung t
langen werden, hierin einen völligen Umschwut)
herbeiführen werden. Nicht minder beachtenswet!
wird der Nutzen für die bestehende Industrie seit
für die Schiffswerft, für die Maschinenfabrik
und Reparaturanstalten werden sich mancherlei Vo!
teile ergeben. Daß auch der Detailhandel, teil
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