465 ö Berhandl. d. Bürgerschaft am 25. Septbr. 1905.
11b alle
r Linie,
Mittel:
z.) Es
ei sach:
erklärt
eil der
legenen
n, daß
Viertel
merken,
g auch
as sie
den
Becker:
Nach-
heater-
jelegen
Ob
r vom
kommt
espielt
inden.
denn
n für
ierten.
jeater.
Haus
itung,
fzehn
h fir
reisen
nmen
uten
htig.)
ottor
dein
dei
das
ane,
daß
lege
Zehr
ver-
Irte
zloe
die
ider
delt
urg
der
en,
denn Schönberg gravitiert nach Schwerin, und wenn
die Schönberger vor die Frage gestellt werden, ob
sie lieber hier oder in Schwerin ins Theater gehen,
werden sie sicher leztere Stadt vorziehen. Der ganze
Fremdenverkehr wird sich auf ein paar kleinere Ort:
schaften in unserer nächsten Umgebung besschränken,
und für diese hat die Frage der Entfernung wirklich
keine Bedeutung, denn die Besucher müssen doch nachts
immer hierbleiben. Da müßten sie erst unsere Eisen-
bahnverwaltungen veranlassen, spätere Züge gehen zu
lassen. Solange das aber nicht der Fall ist, wird
der einzelne, wenn er größere Vorstellungen besuchen
will, immer stets nachts hierbleiben müssen. Der
Nachteil, daß das Theater vor dem Mühlentor zu
entfernt liege, wiegt also nicht so schwer, wie Sie
meinen. Dagegen sind auf der andern Seite die
Vorteile, vor allem der vorzügliche Baugrund und
tt; die ausgezeichnete Lage nicht außer acht
zu lassen.
Ich komme nun zu dem dritten Platz, dem Platz
vor dem Holstentor. Da gebe ich unbedenklich zu,
daß meines Erachtens von allen Plätzen der Vor-
stadt St. Lorenz nur der am Zollschuppen in Frage
kommen kann. Ich will nicht ausführen, weshalb
ih die andern Plätze für ungenügend halte. Mein
Herr Vorredner hat schon darauf hingewiesen, daß
wir beim Zollschuppen jetzt nicht in der Lage sind,
über den Platz verfügen zu können. Was in dieser
Beziehung im Bericht steht, läßt erkennen, daß in
kürzerer Zeit der Zollschuppen nicht zu haben ist.
Vir müssen auch mit der Möglichkeit, ja mit der
Vahrscheinlichkeit rechnen, daß uns erhebliche Kosten
noch dadurch entstehen, wenn der Zollschuppen vor-
liufig fortgenommen und an eine andere Stelle ge-
seßt werden müßte. Wie hoch die Kosten sein werden,
das läßt sich im einzelnen nicht feststellen. Hier aber
knüpfe ich an und sage: Wenn dieser Platz in erster
Linie zur Entscheidung stände, müßte uns mindestens
nachgewiesen werden, der Kommission mache ich in
dieser Beziehung keinen Vorwurf, wie viel denn die
Kosten betragen und in welcher Zeit wir damit
rechnen können, daß wir den Platz erhalten. Solange
wir darüber keine Nachricht bekommen können, kann
ih diesem Plat meine Zustimmung nicht geben,
einmal, weil wir möglicherweise damit rechnen müssen,
daß wir den Platz erst nach mehreren Jahren er-
halten und zum andern, weil die Kosten der Ver-
legung recht bedeutend sein können. Dann sind ferner
die schlechten Bauverhältnisse auch wohl zu berück.
sichtigen. Ich will bei dieser Gelegenheit nochmals
betonen, daß die Möglichkeit, den Zollschuppenplatz
jo herzurichten, daß das Theater vor jeder Über-
[ÿwemmungsgefahr und die unter dem Erdboden
befindlichen Räume vor Waßsergefahr geschützt sind,
sich sehr leicht erfüllen läßt. Technisch ist es nicht
unmöglich, freilich mit ganz erheblichen Kosten ver-
knüpft. Mir liegt hier der Bericht aus Kiel vor,
der sehr ins Detail geht und alle einzelnen Kosten
aufführt. Dort heißt es, daß man sich leider
dazu habe entschließgen müssen, um das Gebäude
nach allen Seiten freizulegen und nicht allzu-
weit vom Mittelpunkt der Stadt entfernt, es in
einer Gegend zu bauen, wo man mit Moor und
Morast zu tun habe. In Kiel sind allein für diese
Entwässerungsarbeiten / 168 000 bewilligt worden.
(Hört, hört.) Diese Summe ist gar nicht gering.
Kiel ist um deswillen so bedeutungsvoll für uns,
als die Summe, die sonst dort für das Theater auf-
gewendet werden soll, ziemlich die gleiche ist wie
hier. Wir wollen für den Bau rund eine Million
Mark ausgeben, Kiel, wenn sie diese .# 168 000
abziehen, etwa / 1150 000. Der Mehraufwand,
der in Kiel in Frage kommt, mag vielleicht seinen
Grund darin haben, daß dort die Arbeitslöhne noch
teurer sind als hier, vielleicht auch darin, daß in
Kiel bedeutende Aufwendungen für eine Kaiserloge
gemacht werden müssen, die in die Mitte des ersten
Ranges kommt und dadurch eine größere Ausdehnung
des Gebäudes nach den Flügeln zu bedingt. Wenn
Sie beides zusammenziehen, werden Sie sagen können,
daß Kiel mit denselben Mitteln arbeitet wie wir.
Dort werden, wie gessagt, vielleicht M 168 000 da-
für aufgewendet, damit das Gebäude in Zukunft
vor Wassergefahr geschützt wird. Wir können also
sagen, daß wir hier mit der gleichen Summe rechnen
können. Ob Sie die aber ausgeben wollen, weiß
ich nicht. Aber ehe ich diese Summe bewillige und
dann damit rechnen muß, daß wir erst in drei bis
vier Jahren das Theater erhalten, werde ich mich
doch dahin entschließen, in zweiter Linie, falls nicht
der Mühlentorplat angenommen wird, für die Becker-
grube zu stimmen.
Und nun noch eins. Lassen Sie uns im vor-
liegenden Falle heute bei der Abstimmung so ver-
fahren, daß, wenn beschlossen werden sollte, das
Beckergrubenprojekt anzunehmen, gleich der Antrag
des Senates dahin geändert wird, daß wir die Bau-
summe um den Betrag von M 400 000 erhöhen,
damit nicht nach der Richtung hin wieder erneute
Verhandlungen nötig werden. Unter allen Umständen
aber stimmen Sie heute für einen der drei von mir
genannten Plätze; der vierte hat ja keine Aussicht
mehr, von Ihnen angenommen zu werden. Eile ist
dringend notwendig. Die ganze Sache hat sich jetzt
schon fast dreiviertel Jahre hingezogen. Seit der Be-
U re ght
Tage vier bis fünf Monate verflossen, und g.