Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

1 10 Geographische Gesellschaft. 163. Ordentliche Versammlung am 24. Febr. 1905. Der Vorsitzende, Herr Prof. Dr. Lenz, widmete tt Pte L Mc ne rrst dann eine Reihe von Mitteilungen. Ausgetreten ist Hr. Bankdirektor Herm. Olte, eingetreten sind die Herren Hauptlehrer Johannes Möller, Direktor der Lubeca- et §t„s Saarburger und Privatmann Wilhelm ermehren. Aus dem vorliegenden Jahresbericht wurde ein Auszug verlesen. Die Kassenrechnung war zusammen- gestellt und als richtig befunden worden. Der Vor- sitzende machte besonders aufmerksam auf den Lese- zirkel der Geographischen Gesellschaft, worin Schriften umlaufen, die von gelehrten Gesellschasten gegen unsere Mitteilungen eingetauscht werden. An Stelle des aus dem Vorstande ausscheidenden Herrn Dr. Karuß wurde Herr Navigationslehrer Krauss gewählt. Eingegangen sind eine Einladung zu dem dies- jährigen Geographentage in Danzig und das Protokoll über die Versammlung der Direktoren der geologischen Landesanstalten. Am 24. März wird Herr Dr. Georg Wegner im großen Saale des Gesellschaftshauses einen Vor- trag über den Panama-Kanal halten. Herr Rösing machte auf Grund seiner Erlebnisse in Mexico interessante Mitteilungen über die Indianer, und Herr Rechtsanwalt Dr. Plessing setzte die in der Januarsizung begonnenen Plaudereien über Ceylon fort, in dem er in fesselnder, teilweise humoristischer Art hauptsächlich die Arten des Ver- kehrs mit der Bahn und der mail-coach, das Tier- leben und die heilige Stadt Anaradhapura schilderte. In der Februarversammlung des Vereins am letzten Montag wurde zunächst Herr Direktor Dr. Reuter als Mitglied aufgenommen. Sodann hielt Herr Rud. Curdt, Zeichenlehrer am Realgymnasium, einen Vortrag über „Mittelalterliche Gewölbe: und Wand- malereien mit besonderer Berücksichtigung solcher in Braunschweig und Lüneburg.“ Unter mittelalterlicher Wand- und Deckenmalerei versteht man die Malerei an Wänden, Decken und Gewölben der Kirchen- und Profanbauten vom Ende des 10. bis zur Mitte des 15. und etwa noch bis zum Anfang des 16. Jahr- hunderts. Dieser mittelalterlichen Malerei ist eine Entwickelung von Jahrtausenden voraufgegangen. In der Geschichte der Kunst aller Zeiten und Völker begegnen wir überall verwandten Erscheinungen. Alle Verein von Kunstfreunden. diese Malereien sind der Lust am Darstellen ent- sprungen und dienen fast ausschließlich zum Schmucke architektonischer Gebilde, seien es die Höhlengemälde der Buschmänner, die Grabgemälde der Ägypter oder der Etrusker, die al krosco und mussivischen Malereien Italiens oder auch die mittelalterlichen Monumental malereien Deutschlands. Die Anfänge christlicher Malerei finden wir in den Katakomben der ersien Christenheit in Anlehnung an die Antike; dort entwickelt sich die christliche Symbolik, die bald eine umfangreiche Ausgestaltung erfährt. Ein Bekanntwerden mit den hauptsächlichsten Aus- drucksformen dieser christlichen Symbolik ist nötig, um auch die mittelalterliche Bildnerei verstehen zu können. Nach diesen allgemeinen Ausführungen ging der Vortragende auf das Gebiet nordischer, besonders germanischer Kunst des Mittelalters über. Die frühesten uns überkommenen Reste mittelalter- licher Wandmalereien finden wir auf der Jn9el Reichenau, in Burgfelden und anderen südwest deutschen Orten aus einer Zeit, in der die Ausübung der Kunst ganz in den Händen des Klerus lag, der in seinen Klöstern sogenannte Malerschulen entwickelte. Doch ist auch Niedersachsen reich an Resten solcher mittelalterlichen Arbeiten, wie sie z. B. Soest, Goslar, Hildesheim und Braunschweig zeigen. Mit Hülfe zahlreicher farbiger Originalaufnahmen, zumeist von der Hand des Vor tragenden, ferner durch Photographien, Zeichnungen und Originalpausen aus Soest, aus dem Dom zu Braunschweig, aus der Kirche zu Melverode bei Braunschweig und durch eine Reihe meist selbst aufgenommener lübeckischer Malereien oder von der Baudirektion zur Verfügung gestellter Aufnahmen solcher Malerei aus den verschiedensten Jahrhunderten entwickelte der Vortragende die Eigentümlichkeiten der Technik aus den geschichtlichen und lokalen Be ziehungen dieser lebendigen Zeugen mittelalterlichet Kunst. Herr Curdt, der seine Ausführungen aus seiner langjährigen praktischen Erfahrung schöpfte, erregte durch die fleißigen und prächtigen farbigen Originalaufnahmen aus dem Braunschweiger Dont aus den Jahren 1896-1896 das lebhafte Interess der zahlreichen Anwesenden. In innerem Zusammenhange hiermit standen die Mitteilungen, die nunmehr Herr Dr. Bruns übet eine an der nördlichen Brüstung des oberen Chor! der Katharinenkirche neu aufgefundene Wandmalert! machte. Es handelt sich um drei 2 m hohe Familie bilder Crispinscher Ehepaare, die bisher von det dort aufgehängten Tafelbildern derselben Faniilit verdeckt waren. Von den vier Generationen der auf den Tafelbildern dargestellten Crispinschen Famili befinden sich hinter den drei älteren Ehepaaren ihr mit di: den, n1 Aussta übertra mit H daß di richtig angege! und v drei äl storben der F 1328 Ehefra storben Chefra als ett oder 1 beschät Die 1 Kopiee der vi herrn ring, : wies § suchun Wand besitze: Inu 1012 geplar Lübed gespro T etwas sätzlicl hat s für d theore ' anstal zweck; werde Frag zurol' J anlar legen eine
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