Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

4.4 6 iesen Umständen verantworten, heutzutage diese artei der Agrarier dadurch zu stärken, daß wir ein neues Organ schaffen, welches nur agrarische Inter- essen vertreten wird? Ich sage nein und abermal. nein. Man würde es in weiten Kreisen nicht ver- tehen, wie man unter den jeßzigen Umständen der- leichen tun kann. Wenn wir dagegen heute die orlage des Senates glatt ablehnen, so legen wir amit Protest ein gegen die bisherige agrarische olitik, einen Protest, der nicht ungehört verhallen nd seine Wirkung nicht verfehlen wird. Ich bitte ie daher, die Vorlage abzulehnen. Indessen können ir uns nicht mit dieser negativen Maßregel allein egnügen; mir müsssen etwas Positives hinzufügen, indem wir den Senat ersuchen, auch seinerseits da ötige zu tun, was zur Beseitigung der Fleisch; euerung dienen kann. Es stehen freilich schon zwei ingaben hinsichtlich dieser Angelegenheit auf der Tagesordnung, ich lege aber Wert darauf, daß die ürgerschaft in dieser Hinsicht selbständig vorgeht nd ich beantrage deshalb folgendes: „Die Bürgerschaft wolle den Senat ersuchen, seinen Einfluß im Bundesrat dahin geltend zu achen, daß zur schleunigen Beseitigung der be- tehenden Fleischteuerung die Einfuhr von aus ändischem Vieh, namentlich von Schweinen, bald. möglichst freigegeben werde, so weit es die gesund- heitlichen Rücksichten nur irgend gestatten." Ich bitte den Herrn Wortführer, dieses Ersuche im Anschluß an den vorliegenden Punkt der Tages-. ordnung zur Beratung und zur Abstimmung zu bringen. Senator Dr. Fehling: Gewiß ist nichts da gegen zu erinnern, daß der Antrag sofort nach dem egenwärtig zur Verhandlung stehenden Antrage zur bstimmung kommt. Aber es ist nicht ein Ersuchen, elches im Anschluß an diesen Antrag an den Sena irekt gerichtet werden könnte, sondern ein selbst- tändiger Antrag, der nach der Verfassung besonder ehandelt werden muß. Senator Dr. Vermehren: Jc<< beabsichtig nicht, Herrn Prof. Dr. Baethcke auf das politische Gebiet, welches er beschritten hat, zu folgen und den ersuch zu machen, seine meines Erachtens nicht in Ilen Punkten richtigen Ausführungen zu widerlegen Ich bin der Meinung, daß diese ganzen Ausführungen überhaupt zu der Vorlage des Senates wenig passen err Prof. Dr. Baethcke hat selbst erklärt, daß sein ngriff sich weniger gegen die Landwirte in unserem reistaate richtet, als gegen die agrarischen Ostelbier. it denen haben wir es aber nicht zu tun, sondern es handelt sich lediglich um die Frage, daß wir den andwirten dasselbe einräu wollen, was wir de Gewerbe- und dem Kaufmannsstande längst eingeräunt aben, nämlich ein aus ihrer eigenen Wahl he or: gegangenes Organ zu schaffen, das ihre Interessen u vertreten hat. Nur darum handelt es sich allein. Ich glaube, daß die Bürgerschaft nicht geneigt sein ird, hier eine hochpolitische Debatte weiter zu fördern, ondern sie wird sich darauf beschränken, die Vor age es Senates darauf zu prüfen, ob sie genügend be. ründet ist. In dieser Beziehung vermisse ich in der Tat in den Ausführungen des Herrn Prof. Dr. aethcke alles, was etwa die Vorlage des Senates als nicht annehmbar erscheinen lassen könnte. J bitte daher, daß Sie der Vorlage des Senates Jhre ustimmung geben. Rosenquist: Wenn ich zu diesem Punkte preche, möchte ich es deshalb tun, weil ich den enat bitten möchte,. doch bei dieser Gelegenheit u gleicher Zeit in Erwägung zu ziehen, ob es nicht assend wäre, die bestehende Gewerbekammer dahin u ändern, daß wir fürderhin eine reine Handwerks- ammer bekämen. Das Handwerk wird teilweise in großem Maße durch die Industrie heruntergedrüdt, nd es wird daher an der Zeit, daß wir Handwerkrt ns allein mehr zusammenschließen. Wenn dat ochofenwerk ins Leben tritt, wird die Industrie och viel mehr an sich ziehen, und wir werden immer ehr ins Hintertreffen gelangen. Ich glaube, daß Ile Handwerker sehr dankbar sein würden, wenn det err Senatskommissar Veranlassung nehmen with ei passender Gelegenheit unsere Wünjsche zur Gel ung zu bringen. Wir meinen, eine reine Hand erkskammer sei sehr vonnöten. . Hinckeldeyn: Sie werden auch von mir nick erwarten, daß ich den hochpolitischen Worten des errn Prof. Dr. Baethcke entgegentrete und in mi als Kaufmann auch nicht den Anwalt oder Ve eter agrarischer Interessen wittern. Aber das sagt mir doch das Gerechtigkeitsgefsühl: Wenn wir sehen, daß er Kaufmannsstand sich zusammenschließt, um seint Interessen durch die Handelskammer zu vertretel wenn wir sehen, daß der Gewerbestand dasselbe it er Gewerbekammer tut, muß auch den Landleutet ugestanden werden, die landwirtschaftlichen Interes]e! n einer Landwirtschaftskammer zu vertreten. di abe gerade gestern Gelegenheit gehabt, einige Wort in einer Broschüre zu lesen, die, vielleicht gestatte! ir der Herr Wortführer sie zu verlesen, die ht: achlage ganz ausgezeichnet beleuchten. Da ch , An der Tatsache ist nicht zu rütteln, daß ein gt undes Staatsleben nur durch drei Faktoren, ei ebenskräftige Landwirtschaft, durch eine blühend ndustrie und einen intelligenten Handel gede tig ann Ir wenn diese drei Faktoren einträchti! un kei W ge! 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