Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

A 2 8 während bei der Senatsvorlage ein Erfolg aus- geschlossen ist. Dieser Möglichkeit zuliebe möchte ich alles in den Kauf nehmen, was sich an wenig angenehmen Seiten in der Vorlage findet. Daß die eiden Wahlsysteme vertreten sind, daß die Wähler in der Abteilung 2 zweimal wählen, und was sonst noch da ist, alles das nehme ich lieber in den Kauf, als daß ich die 700 Wähler in der Abteilung é ollklommen schutßlos der Sozialdemokratie überlasse. Lassen Sie es Sache der bürgerlichen Wahlvereine ein, die Agitation für die Wahlen zu entfalten. ie haben es bisher getan und werden es auch in ukunft tun, auch unter schwierigen Verhältnissen. Ich werde später noch auf einen anderen Punk zurückkommen, der hier erwähnt ist, daß man nämlich den Zensus bei der Erwerbung des Bürgerrechtes wie auch von der Minorität beabsichtigt worden war, wieder einführen könnte. Diese Frage kommt aber zunächst nicht zur Debatte, und ich deute sie nur an. Ich möchte aber die Herren nochmals bitten, jezt für die Vorschläge der Minorität_ein utreten. Dr. Ziehl: Herr Kommerzienrat Scharff ha davor gewarnt, einen der Vorschläge der Bürger- chastskommission anzunehmen, weil er sagt, der Sena erde wahrscheinlich nicht darauf eingehen. Dies orte aus dem Munde von Herrn Scharff zu hören, at mich allerdings gewundert. Er hat sonst noch niemals Angst gehabt, wenn er der festen Überzeugung ar, für eine Sache stimmen zu müssen und noch iemals darauf etwas gegeben, wenn gesagt wurde, der Senat trage Bedenken, darauf einzugehen. Man ieht hier wieder, wie billig die Gründe sind, wen an etwas nicht will, sie liegen auf der Straße. ber eigentümlich ist es doch, daß Herr Kommerzienrat charfîf warnt, wir sollten nicht unserer Überzeugung folgen, weil der Senat vielleicht anderer Meinung ist. er Senat kann uns ja noch immer später seine Ansicht über unseren Beschluß erklären, dem steht ichts entgegen, aber heute in dieser ernsten Stunde ollte die Bürgerschaft meines Erachtens lediglich ihrer Überzeugung folgen. (Sehr richtig.) Nun hat der Herr Senatskommissar nochmals ie beiden Gründe hervorgehoben, weshalb der Senat egen die Kommissionsanträge Bedenken trägt. In ezug auf die Verhältniswahlen haben wir einen ehr guten Bundesgenossen und zwar in dem Ham- urger Senat, dem wir diese Sache nachmachen. er Senat in Hamburg wird sich die Sache doch ohl auch sehr gründlich überlegt haben, ehe er mit einem Vorschlag gekommen ist. Er hat ssich die ache klar gemacht, als der Lübecker Senat von der anzen Verhältniswahl überhau ichts_.w Einen besseren Bundesgenossen als den Hamburger Senat kann die Kommission der Bürgerschaft hierbei überhaupt nicht haben. Ferner handelt es sich um die zweite Stimme, die einer Anzahl von Wählern verliehen werden soll. Herr Senator Eschenburg hat erst von der Auf saugungsfähigkeit der Sozialdemokratie gesprochen. Was wird denn nach der Senatsvorlage aus den bürgerlichen Wählern der 2. Klasse werden? Die werden alle aufgesaugt werden (ehr richtig), kein einziger bleibt nach, und die Aufsaugungsfähigkeit der Sozialdemokratie, die der Herr Senatskommissar hervorgehoben hat, wird sich gerade bei Annahme der Senatsvorlage in glänzender Weise bestätigen. Da jollte man sich doch immer wieder fragen, kant die Bürgerschaft so viele von denen, die bisher bürgerlich wählten, ganz einfach opfern ? Das halte ich für gänzlich ausgeschlossen. Weiter will ich iv dessen über die Sache nichts mehr sagen. Abe lassen Sie sich nicht angst machen dadurch, daß de Senat möglicherweise nicht darauf eingehen würde. Das können wir ruhig an uns herantreten lasset. Heute möge die Bürgerschaft Manns genug jeit und ihrer Überzeugung folgen. Senator Dr. Schön: Herr Dr. Ziehl benst sich auf den Hamburger Senat und führt ihn ali Bundesgenossen ins Feld. In Hamburg liegt di Sache aber doch, wie ich schon vorhin erwähnte, gatj anders. Da will man erstens die Hälfte allt Bürgerschaftsvertreter durch allgemeine Wahlen wähle lassen und dann durchweg in allen Wahlkategott! und Wahlabteilungen das Verhältniswahlsysten glt Anwendung bringen. Hier wollen Sie die Verhältnis wahl nur für die allgemeinen Wahlen und ullt f ein Viertel der Vertreter. Herr Senator Evers ha mit Recht auf die Konsequenzen hingewiesen, zu det!! wir bei Annahme der Kommissionsvorschläge jelt bald getrieben würden. (Widerspruch von Dr. Benda Ja, Herr Dr. Benda, wer weiß, ob wir hier dat! noch sißen werden] In den Konsequenzen liegt d! weitere Gefahr, die wir vermeiden woleen. , Senator Eschenburg: Die Aufsaugungtfälil!" der Sozialdemokratie ist so groß, daß sie auch i!! Ihre Verhältniswahl hinweggehen wird. Wet [l Ihnen für § 22 in der Fassung der Mindech, stimmt, wird es zu verantworten haben, went s demnächst 24 Sozialdemokraten bekommen trob Verhältniswahl. Y ; Es folgt nunmehr die Abstimmung über Art. " Schulmerich (zur Geschäftsordnung): Ich H vorhin vielleicht falsch verstanden. Ich habe § namentliche. Abstimmung_ nur gefordert kr A ste lic ge. un un hei for an ani wi) das J M! ist Mc bei! der abg erkl. fahr Bur Die den Nur prok Ih stim dara den ange Abs: lveiq Ê Unt err f
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