Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

1 05 en ge es ig, ri] ide aß zen [n- der arf as tte, Êcht aß ent zar 'ht. 1nd tes iete der 1nd bar ten sich ung joch des ¡hm die rine 1ter hön uch ach uns nne türe türt Iich zer! 1res cheé mis eret türt jeltt alls jeh! jhe! inet men net, in deren Entscheidung es liegt, über die Zukunft des Vereins der Musikfreunde zu bestimmen, Hörer des denkwürdigen Konzertabends gewesen wären. Ein- dringlicher noch, als die besten Darlegungen es ver- mögen, hätte unser vortreffliches Orchester für sich ge- sprochen. Das eine sollte man nicht vergessen: Höher noch als die Sorge um das Theater sollte uns zu- nächst die Erhaltung des Orchesters stehen. Wollen wir das verlieren, was jahrelange Arbeit uns gegeben hat: einen auch dem Höchsten gewachsenen Tonkörper ? Und zum andern. Wann wieder werden sich Männer finden, die die Bürde, und sie ist schwer, willig tragen wollen, Männer auch, die für alle die kleinen und großen Verdrießlichkeiten nur das Bewußtsein trösten kann, im JInteresse der Allgemeinheit zu arbeiten ? Es ist so leicht, niederzureißen, so schwer aber, wieder aufzubauen. Zweites Konzert der Singakademie. Szenen aus der Odyssee von M. Bruch. (13. Februar.) Max Bruch scheint vergessen zu werden. Er, der in den achtziger und neunziger Jahren mit seinen großen Chorwerken die Konzertsäle beherrschte, wird heute zurückgesetzt. Ob mit Recht? Uns scheint, daß unsere modernen Chordirigenten zweierlei vergessen: das unbestreitbare Verdienst Bruchs, in musikalisch unfruchtbarer Zeit als Führender auf dem Gebiete der Chorliteratur gewirkt zu haben und die blühende Schönheit seiner Musik. Wir erinnern uns noch des großen Eindrucks, den der Odysseus auf uns machte, als wir dank der kräftigen Jnitiative Prof. Stiehls das Werk zu Anfang der neunziger Jahre in muster- gültiger Aufführung durch die Singakademie hörten. Dieselbe warme Aufnahme, die das Werk damals bei dem Publikum fand, war ihm auch am Montag be- schieden. Wer könnte sich auch dem Eindrucke entziehen, den die durch warmes Leben und edle Melodik aus- gezeichneten Chöre auf den Hörer ausüben! Chöre wie der der Schatten, der Sirenen, der Gefährtinnen Nausikaas, der Rhapsoden, um nur einige wenige zu nennen, sind Perlen feiner Erfindung und charakte- ristischer Instrumentation. Mit zu dem Schönten, was Bruch geschrieben hat, gehören die Solopartien des Odysseus und der Penelope, die, auch losgelöst aus dem Rahmen der Gesamtdichtung, dankbare Konzert- stike für leistungsfähige Künstler und Künstlerinnen bilden und oft genug die Programme zieren. Herr Prof. Spengel bot das lebenskräftige, weil schöne Werk in gediegener Aufführung. Der Chor, durch Mitglieder des Lehrer-Gesangvereins verstärkt, entledigte sich seiner dankbaren Aufgabe bis auf eine kleine Entgleisung der Tenöre in hoch anzuerkennender Veise. Von den Solisten verdient Herr Otto Süsse aus Wiesbaden in erster Linie genannt zu werden, dessen klangvolle und gut ausgeglichene Stimme für eine Partie wie die des Odysseus wie geschaffen ist. Für die erkrankte Frau Thormählen war in Frau Seelig aus Hamburg rascher und ausreichender Ersatz gefunden. Ihre Leistung verdient um so mehr An- erkennung, als sie ohne Orchesterprobe in liebens- würdiger Kollegialität die bedeutungsvolle Partie über- nommen hatte. Auch Frau Quell aus Hamburg wußte sich durch ihre gesunde musikalische Auffassung und die Wärme des Gesanges den Beifall der Hörer zu sichern. Die kleinen Partien des Teiresias und des Steuermanns sang Herr Opernsänger Scholz mit imposanter Stimme. Das Orchester spielte unter der belebenden Leitung von Herrn Professor Spengel mit feiner Maßhaltung, so daß die Durchsichtigkeit des Werkes selbst an den Stellen gewahrt blieb, wo der Chor noch mehr aus sich hätte heraustreten können. Es wäre für die Singakademie keine undankbare Auf- gabe, auch den , Achilleus“ wieder in ihr Programm aufzunehmen. I. Hennings. Gemeinnützige Rundschau. Die Erziehung zum Mujikgenuß. Von her- vorragendem Interesse sind die Erfahrungen, die die ministerielle Zentralstelle für Arbeiterwohlfahrtsein- richtungen in Berlin mit ihren Volkskonzerten ge- macht hat. Ihr vor 10 Jahren erstmalig unternommener Versuch, den weniger Bemittelten die beste Musik zu- gänglich zu machen, muß als durchaus geglückt be- zeichnet werden. Die Erfolge sind sogar überraschend. Man begann, wie die Volksunterhaltung berichtet, mit der geistlichen Mugsik: mit dem Oratorium. Die Matthaeuspassion wurde angesagt. 7183 Arbeiter und kleine Leute standen unter der Wirkung des gewaltigen Werkes. Das war ein Anfang, der er- mutigte. Nun sind 10 Jahre verflossen. Den 57 Konzerten dieser 10 Jahre (31 Oratorien, 24 Solisten- und 2 Orchesterkonzerte) haben 135 248 Personen beigewohnt. Auf die sechs Aufführungen der Matthaeus- passion kamen 17 153 Hörer, auf die sieben der Jahreszeiten 13 344, auf die zwei des Messias 5733 usw. In den ersten Jahren kam es namentlich bei geistlichen Oratorien wohl vor, daß Billetts übrig blieben, was freilich bei den 6000 Plätzen, welche in der Garnisonkirche vor ihrem Umbau zu vergeben waren, nicht viel bedeutete. Jetzt haben sich aber auch diese Konzerte vollständig durchgesezt. In wenigen Tagen sind alle Karten vergriffen. Die letzten beiden Aufführungen der Matthaeuspassion in der Philharmonie waren von 4857 Personen besucht. Am besten doku- mentiert sich der Geschmack des Publikums in den Solistenkonzerten. Auch sie sind zumeist ausverkauft, doch läßt sich aus der Schnelligkeit, mit der die
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.