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in deren Entscheidung es liegt, über die Zukunft des
Vereins der Musikfreunde zu bestimmen, Hörer des
denkwürdigen Konzertabends gewesen wären. Ein-
dringlicher noch, als die besten Darlegungen es ver-
mögen, hätte unser vortreffliches Orchester für sich ge-
sprochen. Das eine sollte man nicht vergessen: Höher
noch als die Sorge um das Theater sollte uns zu-
nächst die Erhaltung des Orchesters stehen. Wollen
wir das verlieren, was jahrelange Arbeit uns gegeben
hat: einen auch dem Höchsten gewachsenen Tonkörper ?
Und zum andern. Wann wieder werden sich Männer
finden, die die Bürde, und sie ist schwer, willig tragen
wollen, Männer auch, die für alle die kleinen und
großen Verdrießlichkeiten nur das Bewußtsein trösten
kann, im JInteresse der Allgemeinheit zu arbeiten ?
Es ist so leicht, niederzureißen, so schwer aber, wieder
aufzubauen.
Zweites Konzert der Singakademie. Szenen aus
der Odyssee von M. Bruch. (13. Februar.)
Max Bruch scheint vergessen zu werden. Er, der
in den achtziger und neunziger Jahren mit seinen
großen Chorwerken die Konzertsäle beherrschte, wird
heute zurückgesetzt. Ob mit Recht? Uns scheint, daß
unsere modernen Chordirigenten zweierlei vergessen:
das unbestreitbare Verdienst Bruchs, in musikalisch
unfruchtbarer Zeit als Führender auf dem Gebiete der
Chorliteratur gewirkt zu haben und die blühende
Schönheit seiner Musik. Wir erinnern uns noch des
großen Eindrucks, den der Odysseus auf uns machte,
als wir dank der kräftigen Jnitiative Prof. Stiehls
das Werk zu Anfang der neunziger Jahre in muster-
gültiger Aufführung durch die Singakademie hörten.
Dieselbe warme Aufnahme, die das Werk damals bei
dem Publikum fand, war ihm auch am Montag be-
schieden. Wer könnte sich auch dem Eindrucke entziehen,
den die durch warmes Leben und edle Melodik aus-
gezeichneten Chöre auf den Hörer ausüben! Chöre
wie der der Schatten, der Sirenen, der Gefährtinnen
Nausikaas, der Rhapsoden, um nur einige wenige zu
nennen, sind Perlen feiner Erfindung und charakte-
ristischer Instrumentation. Mit zu dem Schönten,
was Bruch geschrieben hat, gehören die Solopartien
des Odysseus und der Penelope, die, auch losgelöst
aus dem Rahmen der Gesamtdichtung, dankbare Konzert-
stike für leistungsfähige Künstler und Künstlerinnen
bilden und oft genug die Programme zieren.
Herr Prof. Spengel bot das lebenskräftige, weil
schöne Werk in gediegener Aufführung. Der Chor,
durch Mitglieder des Lehrer-Gesangvereins verstärkt,
entledigte sich seiner dankbaren Aufgabe bis auf eine
kleine Entgleisung der Tenöre in hoch anzuerkennender
Veise. Von den Solisten verdient Herr Otto Süsse
aus Wiesbaden in erster Linie genannt zu werden,
dessen klangvolle und gut ausgeglichene Stimme für
eine Partie wie die des Odysseus wie geschaffen ist.
Für die erkrankte Frau Thormählen war in Frau
Seelig aus Hamburg rascher und ausreichender Ersatz
gefunden. Ihre Leistung verdient um so mehr An-
erkennung, als sie ohne Orchesterprobe in liebens-
würdiger Kollegialität die bedeutungsvolle Partie über-
nommen hatte. Auch Frau Quell aus Hamburg
wußte sich durch ihre gesunde musikalische Auffassung und
die Wärme des Gesanges den Beifall der Hörer zu
sichern. Die kleinen Partien des Teiresias und des
Steuermanns sang Herr Opernsänger Scholz mit
imposanter Stimme. Das Orchester spielte unter der
belebenden Leitung von Herrn Professor Spengel mit
feiner Maßhaltung, so daß die Durchsichtigkeit des
Werkes selbst an den Stellen gewahrt blieb, wo der
Chor noch mehr aus sich hätte heraustreten können.
Es wäre für die Singakademie keine undankbare Auf-
gabe, auch den , Achilleus“ wieder in ihr Programm
aufzunehmen. I. Hennings.
Gemeinnützige Rundschau.
Die Erziehung zum Mujikgenuß. Von her-
vorragendem Interesse sind die Erfahrungen, die die
ministerielle Zentralstelle für Arbeiterwohlfahrtsein-
richtungen in Berlin mit ihren Volkskonzerten ge-
macht hat.
Ihr vor 10 Jahren erstmalig unternommener
Versuch, den weniger Bemittelten die beste Musik zu-
gänglich zu machen, muß als durchaus geglückt be-
zeichnet werden. Die Erfolge sind sogar überraschend.
Man begann, wie die Volksunterhaltung berichtet,
mit der geistlichen Mugsik: mit dem Oratorium. Die
Matthaeuspassion wurde angesagt. 7183 Arbeiter
und kleine Leute standen unter der Wirkung des
gewaltigen Werkes. Das war ein Anfang, der er-
mutigte. Nun sind 10 Jahre verflossen. Den 57
Konzerten dieser 10 Jahre (31 Oratorien, 24 Solisten-
und 2 Orchesterkonzerte) haben 135 248 Personen
beigewohnt. Auf die sechs Aufführungen der Matthaeus-
passion kamen 17 153 Hörer, auf die sieben der
Jahreszeiten 13 344, auf die zwei des Messias 5733
usw. In den ersten Jahren kam es namentlich bei
geistlichen Oratorien wohl vor, daß Billetts übrig
blieben, was freilich bei den 6000 Plätzen, welche in
der Garnisonkirche vor ihrem Umbau zu vergeben
waren, nicht viel bedeutete. Jetzt haben sich aber
auch diese Konzerte vollständig durchgesezt. In wenigen
Tagen sind alle Karten vergriffen. Die letzten beiden
Aufführungen der Matthaeuspassion in der Philharmonie
waren von 4857 Personen besucht. Am besten doku-
mentiert sich der Geschmack des Publikums in den
Solistenkonzerten. Auch sie sind zumeist ausverkauft,
doch läßt sich aus der Schnelligkeit, mit der die