Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

Die Bürgerschaft nimmt den Antrag der Kom nission debattelos an. Der Wortführer teilt mit, daß Dr. Wichmann und 41 andere Bürgerschaftsmitglieder ihm in Zu sammenhang mit diesem Gegenstand den schriftliche Antrag zugestellt hätten: die Bürgerschaft wolle den Senat ersuchen, schon jezt bei Einrichtung des neuen Vorwerke riedhofes in St. Lorenz die Herstellung eine Krematoriums herbeiführen zu wollen. Die Eingabe wird verlesen. Dr. Priess beantragt, si zur Erwägung an den Bürgerausschuß zu verweisen. Dr. Priess: Die Eingabe ist von dem Herrn Wortführer verlesen, nachdem bereits über den Kom- missionsantrag abgestimmt worden war. Es wäre! vielleicht praktischer gewesen, wenn der Herr Wort ührer sie schon vor der Abstimmung zur Sprach gebracht hätte, aber an und für sich bleibt es sich ja gleich. Ich habe Ihnen zu der Eingabe folgende vorzutragen. Im Laufe des letzten Winters haben ich hier einige Herren zusammengetan und einen Verein für Feuerbestattung gegründet. Der Verei hat schon eine beträchtliche Zahl von Mitglieder und zählt deren augenblicklich über 500. Als Haupt zweck dieses Vereins ist statutengemäß festgelegt dahin zu wirken, daß baldmöglichst ein Krema torium in Lübeck erbaut werden möge. Verlangen| ie nun nicht von mir, daß ich Ihnen einen Vor- trag Z! zie Herruefaurg. h.. o. cs schon bekannt, teils würde ich Sie langweilen. Dazu ist im lezten Winter in einer großen Versammlun von dem Herrn Direktor Jacoby aus Berlin ei Vortrag über diesen Gegenstand gehalten worden, i dem alle einschlägigen Fragen behandelt sind und klar gestellt wurden. Die Vorteile der Bestattung durch inäscherung sind Ihnen bekannt. Es sind zum Tei sanitäre Vorzüge, dann bedeutet sie aber auch eine latz- und Kostenersparnis. Jeder Arzt wird Ihnen sagen, daß die Einäscherung der Beerdigung vor- zuziehen ist. Was die Plagtersparnis anlangt, so bedarf ein Urnengrab nur "k qm Raum, während fi gewöhnliches Grab über 2 qm gebraucht. Außer- em wird eine Kostenersparnis auch in der Weise rfolgen können, daß allein schon die Kosten des gte sehr ermäßigt werden. Ein Sarg, der für eine zur Einäscherung bestimmte Leiche gebraucht wird, muß von ganz dünnem, leichtem Holz gemach E und wird höchstens ÆM 15 bis M 20 kosten, während ein guter anderer Sarg unter M 80 bi 100 nicht zu haben ist. Jn dieser Beziehun edeutet die Feuerbestattung eine große Kostenersparni ür die Bevölkerung. Der Verein hatte schon an ie Kommission der Bürgerschaft eine bezügliche Ein 392! 2 HU gabe eingereicht und sie ist dort auch in die Beratung it aufgenommen. Der Baudirektor hat die Koste des Krematoriums auf M 27 000 bis A 30000 veranschlagt, eine Summe, die verhältnismäßig seh ering ist und die nach Sachverständiger Gutachten jederzeit herausgewirtschaftet werden kann. Es ist von hohem Werte, daß in der Kommission grund ätzliche Bedenken gegen die Feuerbestattung in keiner eise ausgesprochen sind. Zu noch größerer Ve friedigung gereicht es, daß auch die Geistlichen, soweit ich erfahren habe, in keiner Weise Bedenken geget die Einäscherung geltend gemacht haben. Man hal nur geglaubt, es wäre vielleicht nicht praktisch, die inäscherungsapparate unter die Kapelle zu legen weil dadurch eventuell sich Hitzegrade entwidelt önnten, die für die Kapelle unangenehm wären, be sonders im Sommer. Auch diese Befürchtung bin ich in der Lage verscheuchen zu können. In Deutsc land sind jetzt schon eine ganze Reihe derartige nlagen, so in Gotha, Hamburg, Mannheim, Karls ruhe, Heidelberg, und sie sämtlich haben die Vo! ichtungen, die auch von uns geplant sind und dit dahin gehen, daß die Einäscherungsapparate untet den Fußboden der Kapelle gelegt werden. Diese Urt der Anlage hat sich durchaus bewährt. Nur Jauer eicht ab, dort sind die Apparate in einem Nebel aum aufgestellt. Bremen baut jetzt ein Krematorill mit einem Kostenaufwand von .2 105 000, und aith dort soll der Apparat in derselben Weise unter det ?apelle aufgestellt werden. Aus allen diesen Gründel ann ich Ihnen nur empfehlen, stimmen Sie meineit ntrage bei und verweisen Sie die Eingabe gl näheren Prüfung an den Bürgerausschuß. fi Prof. Dr. Baethcke: Während der kurzen g?! wo ich nicht im Saale war, ist über den Kommi) t antrag abgestimmt worden, nämlich die Kapelle . der Weise zu bauen, wie vorgeschlagen ist. Gs liß sich daran nichts mehr ändern. Ich möchte a! darauf aufmerksam machen, daß wir vorhin beschlo aben, im Katharineum die schädliche Luftheizu! abzuschaffen. Es soll nun bei dieser Gelegenheit | der Kapelle eine ähnliche Einrichtung getroffen wet Da ließe sich doch noch erwägen, auch nachdem w den Beschluß gefaßt haben, ob nicht noch einmal rage der Luftheizung einer Prüfung zu untetzt" äre. Ich will keinen Antrag stellen, sondern die Aufmerksamkeit der Behörde darauf richten. Der Antrag Priess wird hierauf angenont Prof. Dr. Baethcke (zur Geschäftsord uns. ch beantrage, die Beratung und Beschlußfassung." den letzten Punkt von der Tagesordnung abz ten Es ist bereits 8% Uhr, und wir haben eben g L daß ein Antrag, der in der Vorversammlung eit, besprochen wurde, bald gar nicht zur Spracht lummen Debatte qbwohl anlaßt mindest darum zumal, sîlärun Ih . ten, e "Sen der Sch ts noch erledigei shule e sheidun Sache jj des He Prüflin, jwunger Mit Ri Frist stc daß die was Her Diverge dem V mache a vate der Büt ei An sehung Dieser anderen Vürger berstaat möchte d Pa darauf aethck troßde fute, shon g. uhig b; mit dies bes Her sanze C hängi, z1. Okt lreben, err K hule y anach
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