Full text: Lübeckische Blätter. 1905 ; Verhandlungen der Bürgerschaft. 1905 (47)

950 Gegen den Beschluß der Bürgerschaft, Mit- gliedern, die ihren regelmäßigen Wohnsitz außer- halb der Stadt und der Vorstädte haben, falls sie nach den Abendsitungen hier übernachten, ihre Auslagen mit je MM 6 zu ersetßen, findet der Senat nichts zu erinnern. Eines Rat- und Bürger- schlusses hierüber wird es nicht bedürfen; vielmehr wird der Geschäftsvorstand für befugt zu erachten sein, diese Auslagen aus den etatsmäßigen Mitteln der Bürgerschaft zu bestreiten.“ ; Die ersten beiden Senatsanträge werden debatte- los genehmigt. . Zum dritten Senatsantrag ergreift das Wort Peters: Wenn die große Küche des Heiligen Geist-Hospitals des Salpeterausschlages wegen mit Fliesen ausgelegt wird, wird sie zunächst jedenfalls sehr schön werden, aber es ist eine recht große Aus- gabe, und es wäre vielleicht wünschenswert, wenn das Bauamt erwöge, ob nicht bei späteren ähnlichen Ar- beiten Holzvertäfelung an Stelle von Fliesen ver- wendet werden könnte. Wenn die Holzvertäfelung auf Latten genagelt wird, bleibt eine Luftschicht, und der Salpeter trocknet dahinter ab. Eine passende Holzverkleidung sieht gut aus und ist weit billiger als Fliesen. Bei diesen wird, wenn sie einfach auf- gelegt werden, der Salpeter doch wieder durchschwitzen. Senator Heinr. Evers: Die Sache ist vom Senat ans Bauamt verwiesen. Dieses hat die An- gelegenheit eingehend geprüft und sich doch für die höheren Kosten ausgesprochen, weil auf andere Weise Abhülfe nicht zu schaffen ist. s. Stender: JIch habe nichts dagegen, daß Fliesen verwendet werden, möchte aber darauf aufmerksam machen, daß die Fliesenbekleidung an sich nichts gegen den Salpeter nützt. Es müssen dann die Wände vorher mit Glas oder ähnlichen Sachen isoliert und dann Fliesen gelegt werden. Wenn man diese Vor- kehrung trifft, kommt der Salpeter vielleicht nicht durch. Dasselbe sehen wir auch im Ratskeller. Dort sind auch die Wände mit Glas isoliert und trocken! Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Fliesen allein den Salpeter nicht abhalten, sondern er geht trotzdem durch. Ein sicherer Schutz ist mit Fliesen nicht gegen den Salpeter zu erhalten, wenn die Aus- scheidungen so stark sind, wie geschildert ist. Ich möchte bitten, wenn Fliesen verwendet werden sollen, daß dann erst die Wände gehörig isoliert werden, ehe man die Fliesen aufsetzt. Dann wären aber Fliesen überflüssig, und man könnte mit Zementput auskommen. Rabe: Ob die Fliesen in der Weise, wie in Ausssicht genommen ist, nützen vder nicht, müssen wir dem Baudirektor überlassen. Er hat die Sache genau geprüft und die Vorschläge gemacht, die uns vorliegen. Ich möchte mich besonders gegen den Vor schlag von Herrn Peters wenden. Er meinte, es würde eine Holzvertäfelung genügen. Es ist aber auch Rücksicht zu nehmen auf den Qualm, welcher ebenso bedeutend ist wie die Salpetergefahr. Jh glaube, daß mit der Holzvertäfelung die Gefahr verbunden sein würde, daß sie bald ruiniert sein sund die jährliche Unterhaltung Kosten erfordem würde, welche die Zinsenausgabe für die Anschaffung der Fliesen ganz bedeutend übersteigt. Stender: Ich kann es nicht unterlassen, den zu erwidern, was Herr Rabe gesagt hat, daß wir nämlich dem Baudirektor die Verantwortung über lassen müßten und die Beurteilung dieser Sache nicht unsere Aufgabe sei. Wir Mitglieder der Bürger schaft haben nach unserer Überzeugung zu. handeln, und wenn das, was vorgeschlagen wird, nach unsere Überzeugung nicht gut ist, ist es unsere Pflicht unsere Meinung und unsere Erfahrungen ausztw sprechen. Es kann sein, daß irgend ein Beamter, it will nicht gerade vom Baudirektor reden, Vorschläg macht, von denen wir einsehen, daß sie nicht gut sind Sollen wir da einfach sagen, das ist Sache des be treffenden Beanten, das hat er zu vertreten ? Was nützt es, wenn Geld ausgegeben wird, und wir habet davon keinen Vorteil! di. Peters: Wenn ich Herrn Rabe recht verstandet habe, befürchtet er, daß die Dämpfe, die sich eit wickeln, der Holzvertäfelung schädlich sein würdet Es handelt sich nicht um die Wasch-, sondern uli die große Küche. In einer kleinen Privatküche habe ich die Erfahrung gemacht, daß die Vertäfelung, di seit 25 Jahren im Gebrauch war, heute noch voll kommen intakt ist. „qi _ _ Rabe: Es hat mir fern gelegen, Herrn Stenbtt rektifizieren zu wollen. Ich habe nur ausgesprochen was ich als Mitglied der Vorsteherschaft des Heilige Geisst.Hospitals weiß und habe sagen wollen, baß dt! Baudirektor wissen und verantworten müsse, was ! der Vorsteherschaft vorgeschlagen hat. Ob das besst! ist, was Herr Stender vorgeschlagen hat, muß ic den Bausachverständigen überlassen. Daß es sh nicht um die Waschküche, sondern um die grth! Küche handelt, weiß ich. Aber auch in dieser ? wickelt sich starker Qualm, weil im Wasserbad ste wird. Deshalb würde meines Erachtens eine Ho täfelung mit Nuten nicht anzubringen sein. Meincke: Ich habe im Jahre 1886 mein nelt! Haus gebaut, in dessen Veranda auch Salpett: durchkommt. Alle Wände waren mit Holz verklett) und es war keine Stelle in der Veranda, w! fi nicht Salpeter zeigte. Mir wurde geraten, ich joll he Wän jsshehen Pesserun hmmt d Der genommt Der uehmigt. Zum Sen Senates usgespr nehmen her Bü heantrag Intrag Freilich uöschus der Büt |inter „Jowie departen Petrag hes Stc irgendei tinen k bringen. Wo welche Vürger: loudern sindign lÜigentl Itbedin man G Petrach budgets denken Peise Us Zu Sc G§.: shast tomme; daß d. gehört D T debatt
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