Slnaus inst den Danente und „Deutschland bis Skagen“
hren Ausdruck finde. Unter allen Umstünden müßte aber den
dänischen Handlungsreisenden in „Süd;jütland“ (Nordschleswig)
dieselbe Begünstigung zuteil werden, die man hierzulande den
deutschen Reisenden einräume. Der Redner ging, wie er weiter
rusführte, davon aus, dah der „diplomatische Apparat“ wegen
der letzten Ereignisse (in Flensburg) schon in Wirksamkeit sei,
und sprach die Hoffnung aus daß der Minister des Auswär—
igen event. in geheimer Sitzung dem Reichstag die Ergebnisse
z»er etwaigen Verhandlungen bekanntgeben werde. Wãährend
er Handelsminister, Herr Hassing-Joergensen, dem Abg. Scho—
selin erwiderte, dah die Regierung ihren Vorschlag als einen
ein praktischen belrachte und nationale Gesichtspunkte nicht
jabe masagebend sein lassen. sprach sich der Minister des
Leußern aberhaupt nicht aus.“ p V
Das rheinische Blatt bemerkt dazu sehr treffend: „Wir
Rlauben, dal die Dänen mit solchen Kundgebungen und Vor—
chlägen das Gegenteil von dem erreichen, was sie erreichen
nöchten und daß sie mit dem Androhen von Bonykott und Schi⸗
lkane gegen unsere Kaufleute auch die deutschen Kleise gegen sich
innehmen werden, die jede Neinliche Politik gegen Dänemark
erurteilen.“
Wir möchten bemerken, dah man eigentlich einmal
von einer kleinlichen Politik nicht gut reden kann und zum
anderen, daß diese Politik sich nicht gegen das offizielle Däne⸗
nark richtet, überhaupt keine aggressive, sondern eine Ver—
ieidigungspolitik ist. Es wird den Deutschen wohl noch erlaubt
ein, in ihrem Hause sich als Herren zu fiühlen und Jo zu
ühlen, wie es ihnen beliebt. Zumal, da dieses Belieben sich doch
zis jetzt recht sanftmütiglich geäuhert hat. Es wäre bedauer⸗
ich, wenn, vielleicht aus falsch verstandenen materiellen Be—⸗
weggründen, die gute Sache des deutschen Volkes hier Schaden
rähme. Es wäre sehr zu wünschen, wenn auch hier in Lübech,
er „deutschesten der deutschen Städte“, das Interesse für die
stordmark intensiver betätigt wüurde. Den einzelnen erfreu⸗
ichen Ausnahmen stehen oft — leider — persönliches oder
zeschüftliches Interesse entgegen. Wir meinen, wir wären die
etzten, die den Wert des Handels mit Dänemark unter⸗
chãtzten, eine allzu große Aengstlichkeit ist aber hier nicht am
Platze. Daß sie auch sachlich nicht angebracht erscheint, zeigt die
Führerschaft, die sich in einem der wohl am stärksten gerade am
dänischen Handel interefsierten Häuser der Großkaufmannschaft
)es deutschen Nordens findet. Der Deutsche ist noch immer dann
im besten gefahren, materiell und ideell, wenn er des Spruches
eingedenk war: Civis germanus gum!
J * 2* m
Deutsches Reich.
Der Deutsche Handelstag richtete an den Bundesrakt eine
Fingabe, in der darauf hingewiesen wird, daß nicht jeder zur
Abgabe der Vermögenserklärung für den Wehr—⸗
deitrag Verpflichtete in der Lage sei, selbst die erforder⸗
ichen Berechnungen aufzustellen, wie sich beispielsweise aus
ven Vorschriften des Gesetzes über die Berechnung des Wertes
der Aktien ohne Börsenkurs und aus der Vorschrift ergibt, die
den Beitragspflichtigen berechtigt, von dem Wert der mit
Dividendenschein gehandelten Wertpapiere den Betrag abzu—⸗
iehen, der dem für die seit Auszahlung des letzten Gewinnes
abgelaufene Zeit letztmalig verteilten Gewinn entspricht. Ferner
lei zu beachten, daßz den Beitragspflichtigen bei Abgabe der
Vermögenserklärung die Höhe ihres Bankguthabens vom
31. Dez. 1913 bekannt sein muß, die Abrechnungen darüber
sedoch nicht alle gleich fertiggestellt sein könnten. Mit Rüchsicht
arauf wird der Bundesrat gebeten, die Frist zur Abgabe der
Vermögenserklärung bis Ende Februar zu erstrecken.
In der mecklenburgischen Versassungsfrage haben die Ver—
retungen der liberalen Varteien in beiden Großherzogtümern
Hiecklenburg an den Reichstag eine Petition gerichtet, in der
ie den Reichstag ersuchen, dem nachstehenden Gesetzentwurf
eine Zustimmung zu erteilen: „Gesetz betreffend die Volksver⸗
retung in den Bundesstaaten. Wir Wilhelm, von Gottes
ßnaden Deutscher Kaiser, König von Preuhen usw. verordnen
m Namen des Reiches, nach erfelater Zustimmung des Bundes⸗
ates und des Reichstages, was folgt: Einziger Artikel.
dinter Artikel 3 der Verfassung wird folgender Zusatz aufge—⸗
riommen: In jedem Bundesstaat muh eine aus Wahlen der
Bnerölkerung hervorgegangene Vertretung bestehen, deren Zu—⸗
timmung zu jedem Landesgesetz und zur Feststellung des
Staatshaushalts erforderlich ist.“ — Begründet wird diese
Petition hauptsächlich mit dem Hinweise auf die Verhandlungen
—
mit dem durch die Tatsachen bewiesenen Versagen der meclen⸗
urgischen Instanzen. Unterze'chnet ist die Eingabe vom ge—
—
gegenüber gelegenen Seite auf und ab ging. Das jagte ihr mehr
Schrecken ein, hinderte sie jedoch nicht, jetzt täglich einen Blick
um Fenster hinaus zu werfen, wo sie ihn auch einige Male
obeobachten konnte.
Den Gedanken, sich der Gräfin zu vertrauen, verwarf fie
dald wieder, denn sie fühlte, dah diese ihr mit Mißtrauen
zegegnen würde. So ließ, sie die Sache, bis sie eines Tages
n eine neue Aufregung versetzt wurde.
Theater, Kunst und Wissenschaft.
Lubed, 27. Dezember. *
Stadttheater.
„Der lachende Ehentann“,
Operette von Edmund Eysler.
Das Interesse des großen Publikums an den erzentrischen
Dperetten der jüngsten Zeit hat sich bis zum Siedepunkt
erhitzt und besteht eine Gefahr nach zwei Seiten: Eine Steige—⸗
rung der Tollheiten dürfte kaum mehr zulässig sein und ein
Abflauen schliet schon eine gewisse Gefahr fur den
Erfolg der modernen Operette ein. Das Eyslersche Werk ist
an prickelnden Rhythmen und melodiöser Erfindung ziemlich
dürftig; ist einmal eine Melodie gefunden, so wird sie solange
ausgebeutet, bis das Interesse des Publikums zu erlahmen be—
zinnt. Dazu wurden noch die Gesangsnummern immer wieder—
holt! Den Text der Operette wollen wir, um einer sehr
hübschen, ernsten Szene willen, die sich im zweiten Akt ab⸗
pielt, nicht verraten, um diese Szene herum aber därfte sich
zesser ein hübsches Lustspiel abwickeln. In musikalischer und
zenischer Beziehung wurde Gutes geleistet. Herr Dr. Kopsch
Uhrte die musikalische Leitung in sicherer und
sotter Weise durch, während Herr Direktor Fuchs
relbst für die Inßzenierung eingetreten war. Unter
den Mitwirkenden raagte Willy Schweisguth durch seine
ausgezeichnete Leistung in der Rolle des Pipelhubeo hervor.
Welchen Typ der Künstler auch darzustellen hat: — er ist
mmer gleich trefflich! Neben ihm sind in erster Reihe zu nennen
Rudolf Lange als Ottokar Bruckner, der hübsche Stimm—
haftsführenden Ausschutz der nationalliberalen Partei beider
Necklenburg und vom geschäftsfülhrenden Ausschuh des libe—⸗
alen Landeswahlvereins. Ob die Petition noch in der lau—
enden Session des Neichstages zur Sprache kommen wird, lähtt
ich heute noch nicht übersehen.
Rosenberg-Löbaun dent Deutschtum gesichert. Wie der Draht
neldet, beschloß eine Versammlung liberaler Vertrauensmänner
m Reichstagswahlkreise Rosenberg-Löbau in Deutsch-Enlau
jestern abend, von der Aufstellung eines eigenen Kandidaten für
ie Ersatzwahl an Stelle des verstorbenen freikonservativen
tdeichstagsabgeordneten Parrer Jürn-Belschwitz abzusehen und
en von den vereinigten konservativen Parteien vorgeschlagenen
dandidaten Landrat Grafen v. Brünneck-Rosenberg zu unter—
nützen. Damit ist die Wahl des deutschen Kandidaten, der sich,
leichfalls der freikonservativen Partei anschliehen wird, ge⸗
ichert. Die Wahl selbst findet am 21. Januar statt.
Die Nat.Zig. und Herr v. Jagow. Zu der auch von
ins wiedergegebenen, durch das offizibse „Wolffsche Bureau“
erbreiteten Erklärung über die Unterhaltung des Polizeipräsi—
enten v. Jagow mit dem Redakteur der Nat.⸗Ztg. schreibt
ieser: Es ist unwahr, daß von meiner Person Herrn v. Jagow
as Versprechen gegeben worden ist, überhaupt kein Inter⸗
iew zu bringen. Wahr ist vielmehr, daß ich Herrn v. Jagow
usdrücklich darauf hinwies, dah seine Aeußerungen lediglich
ls die des Privatmannes und Juristen, aber nicht als die des
zolizeipräsidenten aufgefahftt würden; eine Zusage, die auch
inegehalten wurde. Unwahr ist ferner, daß der in der Nat.
ztg. erstattete Bericht mnur zu einem Drittel der Wahrheit ent⸗
oreche; wahr ist vielmehr, daß die Unterredung inhaltlich wahr—
seitsgetreu wiedergegeben wurde. Wie wir weiter hören, hat
er betreffende Redakteur der Nat.“Ztg. gegen das Wolffsche
Bureau wegen dessen Veröffentlichung den Klageweg beschritten.
In der Zabern⸗Angelegenheit hat der Vorstand des na—
idnalliberalen Vereins für Ahrensburg und
Imgebung nach Fühlungnahme mit einer Anzahl seiner
Mitglieder von Einberufung einer außerordentlichen General—
ersammlung zwecks Stellungnahme dazu abgesehen. Im An—
ang des neuen Jahres findet ohnehin die ordentliche General⸗
ersammlung statt, in der Gelegenheit zur weiteren Aussprache
arüber gegeben, wird. Inzwischen hat der Vorstaud des Ver—
ins jedoch Anlaß genommen, sowohl dem Zentral-Vorstand der
ationalliberalen Vartei in Berlin als auch dem Provinzial-
dusschuß in Kiel sein Bedauern über die Stellungnahme der
raktion bei der Abstimmung im Reichstag zum Ausdruck zu
ringen. Er hat dabei betont, daß es selbstverständlich Pflicht
„er Partei gewesen wäre, in angemessener Weise die Ver—
ehlungen der Zivil- und Militärbehörden in Zabern zu rügen.
ßleichzeitig glaubt er darauf hinweisen zu müssen, daß unter
en damals doch immerhin noch ungeklärten Verhältnifsen bei
»er Beschlußfassung über die Resolution Stimmenthaltung der
inzig richtige und der Ueberlieferung der Vartei entsprechende
MNittelweg war, um den schwebenden Verfahren der Behörden
acht vorzugreifen.
*
cchutzgebiete.
Der Kautfchutzoll. Staatssekretär Dr. Solf hat sich auf
ine Anfrage aus den Kreisen der Gummiinteressenten, ob der
jestundete Zoll später nach den Sätzen des Staffeltarifs oder
iach dem gegenwärtig geltenden Einheitssatz zu zahlen sein
pird, dahin entschieden, daß für die Verzollung des ietzt zur
zerschiffung gelangenden Kautschuks die Sütze des künftigen
ztaffeltarifs entscheidend sein sollen.
Ausland.
Rußland.
Die neuen Gefetze. Der Ministerrat genehmigte, daß die
ereits gemeldeten Gesetzesvorlagen über die Verzobhlung
usländihschen Getreides, sowie ausländischer Erbsen
ind Bohnen in Rußland qus, Finnland und über die
Verzollung ausländischer Getreideprodukte in Finn—
and in die Reichsduma eingebracht werden.
Frankreich.
Die Ausgestaltung der Armee. Der Kriegsminister hat in
er Finanzkommifsion des Senats angekündigt, daß der bisher
ewilligte Kredit für die Kafernenbauten erschöpft ist, und
orderte, die Kommission solle ihn unverzüglich ermächtigen, die
Irbeiten fortzusetzen, ohne die Genehmigung des weiteren Kre—
its abzuwarten.
England.
O. Ein Rekordiahr des Schiffsbaues. Die Geschäfts-
erichte der großen englischen Schiffsbaufirmen, die bereits jetzt
ekannt werden, lassen erkennen, daß das Jahr 1913 einen
detord in diesem Betriebszweige bedeutet. Die Zahl der
on den Werften an der Nordostküste gebgauten Schiffen ist
war nur die gleiche wie im Voriahre, nämlich 280, aber der
onnengehalt ist gröher, er beträgt 1172 088 gegen 10965 293
912. Die Clyde⸗Schiffbaufirmen stellen, obwohl die Arbeiter
icht regelmäßig in Tätigkeit waren, ebenfalls einen, Rekord
uf mit 319 Schiffen bei einem Tonnengehalt von 764 784,
zährend der Tonnengehalt im Vorjahre 640529 betrug.
— Wä2——————,,»,»d»d»,»,—,,»,»o» ,ee»e—⏑—«[«—“«—«— J ss[ss —
nitflel entwickelte und in der ernsten Szene eine beachtenswerte
chauspielerische Leistung bot, sowie Frau Vogel⸗Mack
ls Heloise, die ihren, in solchen Rollen bekannten Scharm
uwidelfse. Der Graf Selztal Kowalewskis hätte wohl
was mehr die Allüren eines Lebemanns haben können, wäh—
end Georg Hilbert sich als schmachtender Lyriker bestens
ewegte. Der Etella (Valeska Martini) fehlte es an Voll—
lütigkeit; da war weder viel Temperament vorhanden, noch
ichtige Beherrschung des ungarischen Idioms. Der schmierige,
idische Rechtsanwalt war bei Karl Tröndle in guten
»änden. Minna v. Seemen verkörperte, wie stets, die
nfangs empörte, später eroberungssüchtige, angejahrte Jung—⸗
rau mit großem Geschick. Die heitere Karikatur der Mode
rachte ihr mit ihrem drastischen Spiel viele Heiterkeitserfolge
in, die dem ganzen Stucke zugute kamen. Die übrigen Mit-
oirlenden fügten sich gut in den Rahmen des Ganzen.
M. Stiehl.
— WWEEC
C.K. Ein internationaler schuedischer Musikwettbewerb. Die
deitung des Konservatoriums von Malmd in Schweden erlähtt
in interessantes Preisausschreiben für Orchesterwerke an die
domponisten aller Länder. Eine Jury wird die besten der vor
em 31. Dezember d. J. eingesandten Werke mit 10 Ehren—
iplomen krönen, und diese Kompositionen werden dann in den
donzerten des Konservatoriums aufgeführt werden.
Die Deutsche Bühne, das amtliche Organ des Deut—
chen Bühnenvereins (Oesterheld K Co., Berlin M. 15) erscheint
om Januar 1914 ab wöchentlich und bringt auch in jeder
dummer die Spielverzeichnisse der deutschen Bühnen. Bg.
Das Ergebnis des Preisausschreibens zur Erlangung
ner Berliner Vosse, das von den Vereinigten Berliner Volks—
ühnen (Direktion Hans Riltter) zusammen mit dem Verlage
)esterheld K Co., Berlin W... 15, veranstaltet wurde, steht jetzt
est. Nach der kürzlich stattgefundenen Schulsitzung wurde der
zreis von 1000 Meeiner Vosse „Der verschwundene
zerliner“ zuerkannt, dessen Verfasse Alfons Fedor
ohmn ist. Der Autor hat kürzlich mit seiner Komödie „Kultur—
alast“, die durch die Neue Freie Vollsbühne aufgeführt wurde,
inen Erfolg gehabt. Bcg.
Eingeborenen⸗Angriffe auf ein englisches Schiff. An de
ifrilanischen Küste, gegenüber von Tarifg, haben Eingeborene
auf den britischen Dampfer „Ludgate“ Schüfse abgegeben um
ein Mitglied der Besatzung verwundet. Ein englischer und
ein fpanischer Kreuzer sind nach dem Ort der Tat abgegangen
Ballan.
Der deutsche und russische Botschafter sind am
Ddonnerstag vom Großwesir gemeinsam empfangen wor—
en. Die, Botschafter üherreichten dem Großwesir einen neuen
bgeänderten Entwurf, für die Reformen in Armenien.
Wie ein Finanzblatt meldet, hat die griechische Regie—
ung in Paris mitgeteilt, daß sie gleich Serbien sich schon
ebt verpflichtet habe, einen Anteil an der türkischen
—ch ul d zu übernehmen.
Der albanische Kriegsminister Mehmed Vascha
Derhallgist zur ückgetreten. Es verlautet, daß der
rühere türkische Maior und jetzige albanische Generalstabschef
-ccheflet Bei sein Nachfolger werden soll.
Ein Freund Efssad Paschas telegraphiert dem Temps aus
ßravosa: Essad Passcha ordnete die sofortige Räumung
es als vorläufige Refidenz des Prinzen zu Wied in Aus-
icht genommenen Regierungs-Palastes an und beauftragte, eine
dommission mit den erforderlichen Vorbereitungen und Aus—
hmücungen. Diese Maßnahmen lassen alle, Gerüchte über
ngebliche Ansprüche Essad Paschas auf den albanischen Thron
ils hinfällig erscheinen. J
„„Die Epiroten, in Mazedonien haben lich m die
isten einschreiben lassen, die aufgelegt waren, um Freiwillige
ür den Kampfsder Epiroten um ihre Unabhängis—
e jt zusammenzurufen. Wie groß die Begeisterung uͤnter den
piroten für diesen Kampf um die Freiheit ist, geht daxgus
ervor, daß die Befitzenden den, größten Teil ihres Ver—
iögens hergegeben haben, um die Anschaffung von Waffen
ind Proviant für das Freiwilligenheer zu ermöglichen. Befon—
ers freigebig bei der Zeichnung von Geldbeträgen erwies sich
ie griechische Kolonie in Alexandrien und diejenige in Kairo.
.Albanische Gendarmen unter dem Kommando des berüch—
iglen. seit zwei Monaten tot gesagten Bandenfüh-
—
inzudringen, sobald die griechischen Truppen die strittigen Ge—
ijete gersöumt haben.
Miexzito.
LCorreon wieder in den Händen der Aufständischen. Aus
Juarez wird gemeldet: Torreon wurde nach heftigem Kampfe,
in dem 12 000 Mann teilgenommen haben, von,den Auf-—
tändischen, wieder eingenommen. —, Das „Haupt-
uartier der Aufständischen in Matamoros gab amtlich be—
annt, daß der Angriff auf Tampico aufgegeben worden sei.
Abessinien.
Ju Menelils Tode. Die Nachricht vom Tode des Siegers
on Adowa scheint sich jetzt wirklich zu bestätigen. Sie wirkt
örmlich ein bißchen spaßhaft. da ihr in den verstrichenen vier
Jahren seit dem lähmenden Schlaganfall so viele falsche Todes-
neldungen vorausgegangen, waren. Da der Kranke seit März
910 in körperlich und geistig vollkommen hilflosem, Zustande
arniederlag, so hat ja, auch sein eingetretener Tod jetzt kein
oliriiches sondern bloß noch ein menschliches Interesse. Die
degierung ging schon damals an den jetzt 17jährigen Enkel Lidi
Jeassu über, zunächst unter Vormundschaft. Als aber der
Lormund nach kaum Jagahresfrist auffallend plötzlich gestorben
bar, wurde keine neue Regentschaft für nötig befunden. Was
em Jüngling, der bereits seit 1911 den Kaisernamen führt,
n männlicher Kraft noch fehlen mag, ergänzt sein Vater, Ras
Nieael von Wollo, der auch schon seit Wochen in Voraussicht
on Meneliks Tode eine genügende Menge ergebener Krieger—
haren um Adis Abeba zusammengezogen hatte. Eine gewisse
zefahr droht ja immer noch von, der Sippe der jetzt ver—
bitweten Kaiserin Taitu, welche nach Meneliks Erkrankung einen
lugenblick die Herrschaft an sich reißen, zu wollen schien. Sie
elbst wurde damals freilich rasch politisch kaltgestellt und nur
m Leben gelassen, um den kranken alten Kaiser nicht seiner
zflegerin zu berauben. Aber ihr Bruder, Ras Wolie,
leibt immer noch verdächtig. Seiner Aussöhnung“ init dem
das Micael traut niemand so recht. Menelik ist 69 Jahre alt
eworden. Er war der Sohn des Königs Melekot von
5h oa, seit seinem 22. Lebensjahre König dieses Landes und
ebhärdete sich damals als ein Freund der Italiener, die
eit 1885 sich in Eritrea und Benadir eingenistet hatten. Als er
iber, Kaiser von Gesamt-Abessinien geworden war (Negus
egesti). nachdem Johannes, der Nachfolger Theodors, in
»er Schlacht bei Metammeh (1889) gegen die Derwische
jefallen war, zeigte er den Eindringlingen sein wahres Ge—
scht. Am J1. März 1896 wurde der italienische General
ßaratieri bei Adowa von den Abessiniern aufs Haupt ge⸗
chlagen und verlor Tote und, Gefangene 10000 von 15000.
Italien mußte sich zu einem schimpflichen Frieden beguemen und
zꝛͤile Ansprüche an Tigre aufgeben. Das wilde Gebirgsland,
»as ganz unter italienische Vormundschaft zu geraten drohte,
»ie Marokko unter die franzdsische. hat seine Unabhängigkeit
oltkommen zurückgewonnen
—i
eer und Flotte.
Die Geschwader der Hochseeflotte werden am 1. Januat
914 wie folgt verteilt: Nordseestation: Erstes Ge—
chwader und Aufkllärungsschiffe: Ostseestation: Zweites und
rittes Geschwader.
Boltskraft und Wehrkraft. Wie ein gut und start, aus
ebildetes Wehrsystem zweifellos in der Lage ist, die Wehra-
raft zu entwideln und zu fördern, so kann, umgekehrt,
zolskraft die Wehrkraft schädigen, wenn die Kraft des Volkes
ls solche nachläßt. Die fortschreitende Industrialisierung des
xutschen Volkes hat zweifellos ein Nachlassen der Volkskraft
nit sich gebracht. Daß das der Fall ist, beweisen die Zahlen,
ie über die Aushebungsergebnisse 1912 an die Oefsenklichkeit
elangt sind. In Nummer 168 des Miilitärwochenblattes wurde
neinem sehr beachtenswerten Artikel über die Aushebungs-
rgebnisse des vergangenen Jahres darauf hingewiesen, daß
ie Tauglichkeit der verschiedenen Bevölkerungsklassen im Reiche
sich wie folgt stellt: Die auf dem Lande Geborenen und in
and⸗ und Forstwirtschaft Beschäftigten stellten 57,84 v. H.
augliche: die in der Stadt Geborenen und mit Land⸗ und
orstwirtschaft Beschäftigten 38,54 v. H. Taugliche; die in der
tadt Geborenen und in Industrie und Gewerbe Beschäf-
gten 50,75 v. H. Taugliche, zu welchen Zahlen das offiziöse
Irgan der Seeresverwaltung bemerkt: „Wir erkennen dargus
weifellos daß die orep eine größere lörperliche
üchtigkeit aufweisen als die Stadtgeborenen, und daß die
chattiguna in der Landwirtschaft auch den Städter kräftigt.
is darf aber dahei nicht verschwiegen werden. daß die Be—
öltlerung. die sich mit Landwirtschaft usw. beschäftigt, nur
7814 Rekruten und Freiwillige (28.3 v. H) liefert, gegen
21208 71iv Sbdie aus Gewerbe, Industrie, Handel
nd freien Berufen kommen mit anderen Worlen, deß die
andwirtschaftliche Bevölkerung nicht einmal mehr ein Drittel
nseres Rekrutenbedarfs zu deden vermag.“ In dem ge—
annten Aufsoßz wird ferner darauf hingewiesen. daßz Franf
eich durch die Wiedereinführung der dreijährigen Dienstzeit
ins in, der, Friedensstärke wohlmsalich übertreffen“ wird;
amit ist also zugegeben, daß das, was der Wehrverein be—
auptet und was ihm von, vielen Seiten so werargt wird,
catsache ist. Schliehlich wird. nachdem darauf hingewiesen
durde. daß vom Jahrgang 1912 in Frankreich 87.5 v. 5.
ingestellt wurden, daß ferner, hierdurch mehr als 9 v. H.
ine Zahl, die unserer überzähligen Rekrutenquote entsprechen
pürde, an Ausfällen für den französischen Rekrutenjahrgang
oahrscheinsich seien, folgende beachtenswerte Ausführung ger
eben: Andererseits kann aber kein e sein. dahß viele
ieser Leute durch das Training des Militärdienstes erstarken
ind gesunden, wie die verhältnismähig, große Zahl derer ber
veist, die selbst. von den Hilfsdiensten jahrlich dem, Dienst mit
er Waffe zugeführt werden. Auch wird durch die Ausnutzung
er Wehrfahigteit des Landes bis aufs aͤußerste die Nation
n ihrer Masse viel mehr mit militärischem Wesen durchtränkt
dꝛe bei uns, wird militärischer Sinn in viel weitere Ber
öitexungstreife hineingetragen. Patriotismus, und, Verständnis
ir das Heer gehoben Soweit die Ausführungen des
ilitärwoßenblaftes. denen wir nichts hinzuzufügen haben