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abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗
preis für das Vierteljahr 3,30 Wark einschließlich
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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familiendreun
ad⸗ I
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leiluungen 1 M. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger
Sak den Anforderungen entiprechend höher. d 0
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 163. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
—A— Fürstentümer Ratzeburg, Lubeck und das angren
XEEEEEEEEEE — ————— zende medlenburgische und holsteinische Gebiet.
Nrud und Verlaa: Gebrüder Borchers G. m. b. S. m Lubed. — Geschäftsstelle Ad. u GKonigstr. 46). Fernlpre cher 9000 u. 2001.
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Vonstga. den 22. Nzember 1913.
Moraen⸗Blatt Nr. 648.
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tZum ersien Vierteljahr 1914 laden wir hierdurch zum Bezuge der zweimal täglich / Als Beilagen erscheinen regelmäßtg
erscheinenden Lübeckischen Anzeigen und Lübedder Zeitung, Ausgabe 4A ein. die beliebten Vaterstädtischen Blätter, illufstrierte Wochenchronik Lübecks, die
Es sei uns gestattet, erneut darauf hinzuweisen, daß die Lübeckischen Anzeigen allen gerechter „Lübecker Woche“, mit vielen Original-Aufnahmen (auch im Wochenabonne⸗
Welse an eine große Zeitung zu stellenden Ansprüchen zu genügen bestrebt sind. Auf allen ment für den Versand nach auswärts mit vierteljährlich A 1, einschließlich
Gebieten des öffentlichen Lebens sowohl unserer engeren Heimat wie der weiten Welt greifen Inlandsporto, zu beziehen);
sie mit Lebhaftigkeit und Aufmerksamkeit ein und unterrichten ihre Leser aufs Genaueste der Familienfreund, belletristische Sonnabends⸗Beilage mit mannigfaltigem, gern
über alle Vorgänge. Im Feuilleton erscheint der Roman gelesenem Inhalt;
Tatjana der Modenbericht allsonntäglich eine Seite.
von Hans Beder Als Insertionsorgan sichert der angestammte Leserkreis, dessen sich die
und daneben eine Reihe kleinerer novellistischer Arbeiten und nützlicher Mitteilungen.. All- Lübeckischen Anzeigen und Lübecker Zeitung erfreuen, unserem Blatte eine ausschlag⸗
— pei Ernst Albert, unser beliebter Humorist, eine seiner drolligen gebende Bedeutung in allen wohlhabenden und kaufkräftigen Kreisen Lübecks.
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8 Anhang zum amtlichen Teil erhalten die Abonnenten der Ausgabe A kostenfrei: hinzutretenden Abonnenten unsere Zeitung bis Monatsschluß kostenfrei.
das Gesetz⸗ und Verordunngsblatt (auch selbständig zum Preise von A 1.50 viertel
jährlich zu beziehen); 43 J 4 53
die Protokolle der Bürgerschaft und des Bürgerausschusses. verlag der Lübeckischen Anzeigen und Lübecker Zeitung
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Erstes Blatt. hierzu 2. und 3. Biatt.
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Unffanag der heutigen Nummer 12 Seiten.
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ichtetli⸗er Teil.
Zur Erhaltung des deutschtums in den drei
Ostseeprovinzen Rußlands
ist, wie man uns aus Petersburg schreibt, ein Verein deut
cher Frauen in den baltischen Provinzen begründet worden.
Der Verein hat in der Nähe von Wenden das Herrenhaus
nebst Wirtschaftsgebäuden und Gärten des Gutes Kallenho
ꝛäuflich erworben, um dort eine wirtschaftliche Haushaltungs
ichule mit angegliederter Landpflege für gebildete deutsche
Fraucn und Mädchen der drei Ostseeprovinzen ins Leben
zu rufen. Diese Anstalt soll die deutschbaltische Jugend nach
vollendeter Schulbildung lehren, ihre Kräfte in praktischet
Arbeit zu gebrauchen;: sie soll Willen Energie und Widerstands⸗
kraft weden und stählen. Sie soll die Frauen und Mädchen
hefähigen, im praktischen Leben den Männern zur Seite zu
jtehen, damit auch sie dazu beitragen können, den den tschen
Grundbesitz und damit das Deutschtum in den Ostseeprovinzen
stark und lebensfähig zu erhalten. In der Abteilung für
Haushalt sollen gebildete junge Mädchen und Frauen in den
Dingen Unterricht erhalten, deren Kenntnisse die sachgemäße
Führung eines Haushaltes auf dem Lande verlangt. Auch in
den baltischen Provinzen verschließt man sich der Einsicht nicht,
daß die schweren wirtschaftlichen Verhältnisse der Gegenwart
auch an Frauen die Forderung einer sachlichen Vorbildung
stellen, sei es, daß sie selbst den Beruf der Hausfrau aus—
üben, sei es, daß sie helfend oder stellvertretend sich ihm
widmen wollen. In Deutschland hat sich das Institut der
Landyflege überall erfolgreich bewährt; der Landarbeiler wird
vieder seßhaft, wo die Landpflegerin wirkt, Auch in den
russischen Ostseeprovinzen ist es dringend erforderlich, alle
Hebel anzusetzen. die landwirtschaftliche Arbeitskraft den Gütern
zu erhalten. Die neue Anstalt wird daher eine Abteilung für
Landpflege einrichten, in der Frauen und Mädchen befähigt
werden sollen, an der sozialen Fürsorge für die Landarbeiter
auf den Gütern teilzunehmen und sie so an die Scholle zu
effeln. Es wäre sehr wünschenswert, daß die Bestrebungen
des neuen Vereins durch Gaben auch aus Deutschland gefördert
werden. dok
aber einige in den nächsten Jahren wieder abzogen. Einige
rangen bald darauf bis Kakonda und Bailunda vor, nördlich
er heutigen Benguellabahn gelegen. Dabei hielten sie trotz
er grohen Entfernungen die Verbindung mit der füdafrika—
uüschen Heimat aufrecht, besonders in lirchlicher Hinsicht;
zauernd sind Prediger aus dem Transvaal oder dem Frei—
taate zu den Buren in Angola entboten worden. 1892 bis
894 stiek ein neuer Trekk zu ihnen, 70 bis 80 Familien, so
‚aß damals etwas über 1000 Menschen auf den angolesischen
zochländern zu zählen waren, die sich inzwischen auf die
»ben erwähnte Anzahl vermehrt haben, die übrigens ein
Fünftel bis ein Viertel der weißen Gesamtbevölkerung der
nolonie bilden.
Die Burenkolonien auf diesen Hochländern haben heute
o festen Fuß gefaßt, daß von einer Weiterwanderung nicht
»ie Rede sein dürfte. Mit den portugiesischen Herren haben
ie sich nicht immer gut gestanden; sie haben durchweg ihre
Zelbständigkeit gewahrt und sich eigentlich durch ihre Land—
rosten und Kommandanten selber regiert. 1897 verjagter
e eine Expedition europäischer Goldsucher, weil sie neben
ziehzucht und Frachtfahren das Goldwaschen in den Flüssen
züdangolas selbst betreiben. Zu derselben Zeit entstand unter
en portugiesischen Ansiedlern eine Bewegung gegen die Buren,
»eren Vertreibung verlangt wurde, wohl aus Neid, weil sie
rfolgreicher wirtschaften, als die indolenten Portugiesen. Die
imtliche Macht des in St. Paolo de Loanda sitzenden Gou⸗
erneurs reicht indessen nicht bis in die Hochländer, deren
urische Bewohner unterhalten aber dauernde Verbindungen
nit ihren Stammesgenofsen in Deutsch-Südwest. Aus diesem
Hrunde wären die Meas »en einer wirtschaftlichen Annäherung
chon vorbereitet. dok.
Neueste Nachrichten und Telegramme
der vl A. nud — — —
vertraut. Wahrscheinlich ist die Katastrophe auf Mißverständ-
nisse zurũckzuführen.
Vorschlag gemeinfamer Manöver des Dreibundes.
Wien, 22. Dez. In der in Wien erscheinenden Zeitung
Die Zeit weist ein österreichischer General darauf hin, daß durch
die ständige Vergrößerung des gesamten Heeresmechanismus
das Erproben der Armee auf richtiges Funktionieren unter
möglichst großzügigen und komplizierten Verhältnissen immer
wichtiger und dringender werde, und er regt an, einen Aus—
weg zu finden, der es ermöglicht, Truppenübungen unter noch
zröheren und der Wirklichkeit näherkommenden Verhältnisfen
als bisher zu veranstalten. ohne die Kosten allzu fühlbar
zu erhöhen. Das zweckmäßigste Aüskunftsmittel wäre nach seiner
Ansicht die Durchführung großer gemeinsamer Manövber der
sterreichischungarischen mit der deutschen Armee. Dev General
agt, die Anlage solcher Uebungen könne nicht derart sein, daß
iuf der einen Seite eine deutsche, auf der anderen Seite
ine österreichishhe Armee kämpfe; dies würde nur einen unge—
unden Ehrgeiz und ein Streben nach Manövererfolgen zeitigen,
oas den Beziehungen der verbündeten Staaten und Armeen
ticht förderlich sein könnte. Es müßten vielmehr in beiden
HYanöverparteien beide Armeen gleich stark vertreten sein. Es
iehe sich durch solche Uebungen ermöglichen, daß auf jeder
Zzeite vier bis sechs Korps in Verwendung gebracht würden,
vas schon ein dem Ernstfall näherkommendes Verhältnis dar—
telle. Ohne die Kosten wesentlich zu erhöhen, würde nicht
iur die Ausbildung der Truppen, befonders der Führer und
Stähe, viel intensiver gefördert werden, die gemeinsame Ar⸗—⸗
zeit würde auch den wünschenswerten Kontakt zwischen den
erbündeten Armeen vertiefen, die Kenntnisse der jenseitigen
zeereseinrichtungen erweitern und ein kriegerisches Zusammen⸗
arbeiten der Verbündeten günstig beeinflussen. In ähnlicher
Weise könnte man dem Gedanken an gemeinsame Mandver
der österreichischen und der italienischen Flotte nähertreten.
In einem Kriege des Dreibundes gegen die Tripleentente würde
hie österreichische Flotte Seite an Seite mit der italienischen
Seemacht im Mittelmeer gegen die französische und englische
Flotte zu kämpfen haben. Es sollte schon im Frieden das
möglichste geschehen, um ein ersprießliches Zusammenwirken der
perbündeten Flotten zu gewährleisten. Es wägxe ein verdienst-
iches Werk, die enormen Schwierigkeiten zu überwinden, die
der Verwirklichung dieser Idee entgegenstehen. Der General
zrinnert im Anschluß an das Gesagte noch daran, daß schon
dor etwa 60 Jahren gemeinsame Uebungen preußischer und russi—
icher Truppen in der Gegend von Kalisch stattgefunden hätten.
— Wir möchten nicht das Geräusch hören, das die Triple—
entente machen würde, wenn man diesen beachtenswerten Vorschlag
in die Tat umsetzte.
e Weltaussteslung in Sau Frane
London, 22. Dez. Der Berliner Korrespondent der Daily
Nail meldet seinem Blatte, ihm sei versichert worden, die un—
achgiebige Haltung der britischen Regierung sei schuld daran,
aß sich Deutschland nicht amtlich an der Ausstellung in
zan Franzisko beteilige. Die Hände der deutschen Regierung
eien durch ein Uebereinkommen mit der englischen
kKegierung gebunden, das auf Englands Betreiben ab—
eschlessen worden war. Die Daily Mail erklärt, in britischen
heschästskreisen herrsche ebenfalls große Unzufriedenheit wegen
jes englischen Beschlusses, sich nicht an der Ausstellung in San
zranzisko zu beteiligen. Man beabsichtige, im kommenden
zahre im englischen Parlament einen Druck auf die Regierung
ruszuüben, damit sie ihren Beschluß ändere.
kine wir tschaftliche Annäherung zwischen
Deutsch-Südwestafrika und Angola.
Wie aus Deutsch⸗Südwestafrika gemeldet wird, beabsichtigen
die auf den Hochländern des benachbarten Südangola, ins be⸗
ondere, in dem fruchtbaren Bezirk von Humpata, ansässigen
Buren die Ueberschüsse ihrer landwirhschaftlichen Produklion
lünftighin nach unserem Schutzgebiet abzusetzen. Sie haben
einen Vertreter nach unserer Kolonie zur Prüfung der Absatz⸗
möglichkeiten entsandt und erhoffen, bei unserem Gouvernement
Zollfreiheit für ihre Einfuhren erwirken zu können. Ob
lmen das gelingen wird, erscheint doch fraglich.
Es handelt sich dabei um eine Burenbevölkerung von zum
nindesten 3000 Menschen. Die ersten sind 1880 aus Süd⸗
afrila eingewandert. 270 Personen, 55 Familien, von denen
Die Ermordung des Deut'chen Deininger auf Neu-Medlenburg.
DT. Berlin, 22. Dez. Ueber die Persönlichkeit des auf
Neu-Mecklenburg ermordeten Deutschen Deininger erfährt der
Deutsche Telegraph“, daß Deininger bis vor kurzer Zeit im
Forstdienst des Reichskolonialamts in Kamerun tätig war. Etr
var kürzlich zum Oberförster ernannt und auf Veranlassung
es Oberförsters Holz nach Deutsch-Neu-Guinea gesandt worden,
im auf Neu-⸗-Mecklenburg Anforstungen vorzunehmen. Es han—
Jelt sich um den großzügigen Plan. in Neu-Medlenburg nach
uropäischen Grundsätzen eine Forstverwaltung einzurichten. Ueber
ie Vorgönge, der die Expedition Deininger ihr beklagens
vertes Schicksal verdankt, ist zurzeit noch nichts in Erfahrung
u bringen. Deininger befand sich erst seit 6 Wochen auf
Neu-Mecklenburg und war mit den Londessitten noch nicht
Verlobung im russischen Kaiserhaufe.
PC. Kopenhagen, 22. Dez. Eine Nichte des Zaren von
Rußland, die Prinzessin Irene Alexandrowna, die sich augen⸗
blicklich mit ihrer Mutter, der Großfürstin Xenia Alexandrowna,
und mit ihrer Tante, der Kaiserin Maria Feodorowna von
Rußland hier aufhält, hat sich mit dem Prinzen Jussupoff ver⸗
lobt. Die Prinzessin ist 18 Jahre alt und wegen ihrer Schön⸗
heit berühmt. Der Prinz Jussupoff entstammt einem alten
russischen Geschlecht. Er hat längere Zeit in England zugebracht,
wo er auch seine Erziehung genossen haf
Die Gründe für Delca'ses Rückkehr.
PC. London, 22. Dez. Die Rückkehr Delcasses nach Paris
steht — wie ein diplomatischer Gewährsmann der Daily Mail
zu melden weiß — in engem Zusammenhang mit den im April