PO. Die Absichten der Revolutionãäre. Nach den letzten
stachrichten aus Mexiko hat General Zrogtg in Tausenden von
enpiaren ein Manifest in der Stabt' erlassen, das die un-
Jeheuerlichsten Maßnahmen ankündigt. Zapata er⸗
flärt, daß dieStabir exito an einem vorläufig noch
Jeheim gehgltenen, Tage tt Surm venomme,n, werde.
hrätident Huerta und General'Blhanquet ollen n
— fgehängt und die anderen
itglieder der, Regierung regerechterschossen
Herden. Rur diesenigen Offiziere und Soldaten der Bundes-
armee sollen verschont hleiben. die vor Beginn des Sturmes
ie Stadt verlassen haben. Der Aufruf wird in der Stadt
edoch nicht ernst agenommen.
— MAIAIÆPIAC — — — — —
6 — 1
—W 0 —8
2 ense: —V uß Uhr.
Caaesbericht.
Lübed, 22. Dezember.
Schweden und die Fehmarnlinie.
Zur Fehmarnlinie veröffentlicht das Stodholmer Afton⸗
Zladet“, bekanntlich eine führende schwedische Tageszeitung, am
17. d. M. einen hochinteressanten Leitartikel aus der Feder
des Herrn Dr. Emil Svenseén, betitelt: „Unsete küärzeste
Ausfahrtslinie nach Südwesten“. Da dieser Artikel
von neuem beweist, daß auch in Schweden die Sympathien
ur die Fehmarnlinie ständig im Wachsen begriffen sind, seien
inige Ausführungen Spensens hier wiedergegeben:
Gegenüber den in Deutschland im Kampf um die Fehmarn⸗
inie an den Tag getretenen lokalen Widerständen und Gegner⸗
schaften, „die nicht ohne Bedeutung für die Entwicklung des Wiri⸗
schaftslebens des Deutschen Reiches sein sollen, in deren inneren
Zusammenhang sich jedoch der Außenstehende nur mit Muhe
ineinverseßen kann,“ betont Svenséͤn mit großer Lebhaftigkeit
as nordische Interesse an der Fehmarnlinie. „Für Schweden,“
so führt er u. a. aus, „lommt es in erster Linie darauf an, den
Jauptsächlichsten, alles andere beherrschenden Gesichtspunkt im
uge zu behalten. Dieser besteht aber, zumal der Zeitunterschied
wischen einer Fahrt über Kiel und einer Fahrt über Fehmarn
nie auf einen völligen Ausgleich der Fahrzeiten heruntergebracht
werden kann, doch immer in dem unermeßlichen Vorteil, den
die Feymarnlinie in ihrem unvergleichlich kürzeren See—
weg bietet. Wie wir schon zu wiederholten Malen betont
haben, beträgt dieser Seeweg über den Sund zwischen Laaland
uind Fehmarn nur 18 Km, während die Entfernung zur See
„wischen Kiel und Korsör die beträchtliche Länge von 135 km
erreicht. Wie sich hieraus sossort ergibt, ist dieser Wasserweg
noch um ein Viertel känger als der Seewes
zwischen Trelkkeborg und Saßnitz. Was dies aber
sür die Ueberfahrt zu bedeuten hat, besonders in nebligen stürmi—
chen Wintern mit Eis auf der Ostisee, braucht für jemand, der
einmal eine solche Fahrt gemacht hat, nicht näher erläutert zu
verden.“
Auch zwischen Kiel und Rödbiy „könnte der Seeweg unter
einen Umstiänden auf weniger als 49 km verkürzt werden. Man
muhß deshalb schon einen sehr starken Glauben an das Vorzugsrecht
vieser Linie haben, um sich vorstellen zu können, dah sie unter
solchen Umständen auf die Dauer der Konkurrenz mit der Linie
zwischen Fehmarn und Rödby auch nur irgendwie wird stand
halten können.“
Nach Beibringung eines zahlenmähigen Nachweises darüber,
dahß di e bisherige geringe Entwicklung der Kiel —Korsör-Route,
diese Verbindung in keiner Weise berechtige,“ in erster Linie
Hegenstand der Fürsorge der zuständigen Verkehrsinstanzen zu
ein,“ gibt Svensen schließlich seiner Ueberzeugung von der natür—
lichen Ueberlegenheit der Fehmarnlinie wie folgt Ausdruck: „Die
Durchführung des Planes wird früher oder später durch eine
wirtschaftliche Notwendigkeit bedingt werden.“ „Noch
einmal sei hier betont, daß die Saßnitzlinie eine wirkliche Lebens⸗
bedingung für die moderne Aufrechterhaltung unserer Vers
hindungen mit dem Kontinent ist, und daß es eine schreiende
Torheit sein würde, sie in der geringsten Weise zu schwächen.
Sie wird aber nicht geschwächt werden, wenn sie eine natürliche
und notwendige Vervollstänndigung durch Errichtung einer neuen
rinie auf dem Vog elflug weg zwischen Stockholmu. Gothen⸗
urg⸗Kristiania einerseits und Hamburg andererseits erhält, und
eine solche Verbindungslinie lönnen die Geschäftsinter-
»jsen auf der nordischen Salbinsel nicht länger
entbehren.“
E
xirklich farbenprächtig der hübsche Blumenwalzer, in dem be—⸗
onders eine kleine Balletteuse, die schon im ersten Bilde einen
dändler ganz allerliebst getanzt hatte, durch die Grazie ihrer
Bewegungen Bewunderung erweckte. Aeußerst amusant und
omisch, stürmischen Beifall weckend, war auch der Affenreigen
ruf „Fliegenden Holländern“ und von hübscher Wirkung der
Schlußgalopp, über dessen buntem, prächtigem Bild ein Aero—
olan in luftiger Höhe kreuzte. Elegant und graziös wurde von
der Solotänzerin Li Mann und den Damen des Balletts der
Tanz der Trommelhasen und Harlekins ausgeführt. Alle diese
Tänze waren von der Ballettmeisterin Frau Marguerite
de Kossclski tadellos sicher einstudiert, welche gewiß nicht
eichte Mühe hohe Anerkennung verdient. Das Märchen selbst
var durch den Leiter der Aufführung, Herrn Willn
Schweisguth, reizend inszeniert und die Bühnenbilder, so
zie Spinnstube des Schlosses und die Waldfzenerie mit der
S„chmiede von Rumpelstilzchen, von schöner Märchenstimmung
rjuullt. Die Darstellung war überall ausgezeichnet und durch
nanche Einzelleistung wurden Weihnachtsglocken und Märchen⸗
ieber zum Erklingen gebracht. So durch die ruhrend schlichte
Darstellung und liebenswürdige Herzenswärme, die Silde
Wall der Müllerstochter und Karl Lerch dem Märchenkönig
iieh. Ein recht vielseitiges und erfreuliches Talent bewies
wieder Anna Hueppeden, die ganz famos das kleine
Waldmännchen „Rumpelstilzchen“ sprach und spielte. Die Ver—⸗
kreter der derb⸗komischen Rollen waren Willy Schweis—
guth und Georgesßilbert, die die Kleinen durch ihren
biederen Humor und ein witziges Spiel ergötzten. Auch Lotte
Sindlinger, Edgar Pauly und anderen gebührt für
hre hubschen Leistungen freundliches Lob. Die musikalische
Leitung hatite Karl Adlung inne. Zum Schlusse musten
—8 Hauptdarsteller und Frau Marguerite de Koé«csi
mmer wieder vor dem Vorhang erscheinen, um den jubelnden
Beifall der Kleinen und duftende Blumenspenden entgegen⸗
unehmen. In der dem Märchen folgenden Aufführung der
komtschen Operette „Flotte Bursche“ machten sich namentlich
Edaar Pauly durch ein amulantes Spiel in charakteristischer
Maske, sowie Liese Vogel-Mad, Hedwig' Wolter
ind Herr Lange durch Entfaltuna eines lebhaften Tempera⸗
nents verdient.
Militãrisches Personalnachrichten. Unter Bef.
um Maior vers. Hauptmann und Komp.Chef Graf v. Bü⸗
„ingen im Leibgarde-InfKegt. Nr. 1158 zum Stab des
Inf.„Regts. Nr. 162. — Zum Fähnrich bef. die Unter—
ffiziere Kind im Inf. Regt 162, Nissen und Janell im
Infe-Kegt. Nr. 163. — Zum überzähl. Hauptmann bef. der
uur Dienstl. beim Gr. GenStab komm. Oberlt. Feige im
Inf.“Regt. Nr. 162.
Der Goldene Sountag slellte sich endlich erfreulicherweise
en zahlreichen Geschäftsleuten und dem Weihnachtseinkäufe
eforgenden Publikum freundlicher als die vorhergehenden Tage
egenüber, indem er wenigstens ein klares und trockenes Wetter
rachte. Infolgedessen herrschte während des ganzen Tages
er lebhafteste Verkehr und in allen Geschäften wurden zahl⸗
eiche Einkäufe bewerkstelligt, wovon die vielen, mit Paketen
eimwärts wandernden Menschen Zeugnis gaben. All die in
en hellerleuchteten Fenstern ausgestellten Herrlichkeiten lockten
mauch umwiderstehlich zum Einkauf, und so hatten die Ver—
zufer in manchen Geschäften Mühe, manchmal allen auf sie ein⸗
ringenden Wünschen gerecht zu werden. Die Geschäftsleute
Arften sich daher Uber den Goldenen Sonntag nicht zu beklagen
iben. Auch der Weihnachtsmarkt, der gestern zum erstenmal
eöffnet war, wurde pon jung und alt bereits eifrig befucht.
ie Drehorgelmänner haben gleichfalls gestern ihren Einzug in
übeck gehalten und ließen zum erstenmal in mehr oder minder
höner Weise die lieblichen Weisen der neuesten Schlager er⸗
znen. Die Zahl der Leiermänner beträgt in diesem Jahre
OD. während im Voriahre 55 der schwarzäugigen, dunkelhaarigen
Nänner aus dem Süden 'vertreten waren, so daß uns die
isikalischen Genüsse in diesem Jabre etwas spärlicher zu teil
derden.
*Deklaration zum Wehrbtitrag. Man schreibt uns: All—⸗
emein wird es als eine Härte empfunden, daß die Deklara—
ionen zum Wehrbeitrag schon bis zum 15. Jan. eingeliefert
in sollen. Mit Rücksicht da:auf, daß bis dahin noch gar nicht
lle Rechnungen geliefert sind, die Geschäftsleute, sowie auch die
zanken, die vielfach mit der Kursberechnung beauftragt werden,
nit ihren eigenen Abschlußarbeiten beschäftigt sind, ist die Frist
u kurz und allgemeine Verlängerung wohl am Platze. Dah
ies angeht, beweist die Einrichtung in Hamburg, wo die Dekla⸗
ationen bezirksweise vom 15. Februar bis 15. April einzu⸗
eichen sind. — Auch die Handelskammer Köln hat Schritte
ingeleitet, um eine Hinausschiebung der Einlieferung der De—
larationen zur Wehrsteuer bis zum 15. Februar zu erwirken.
* Winters Anfang. Heute, 22. Dez, genau mittags
Uhr, erreichte die Sonne den südlichsien Punkt der Ekliptik,
frat gleichzeitig aus dem Zeichen des Schützen in das des
teinbods. mit welchem Zeitpunkt in astronomischem Sinne der
Binter begonnen hat. Mit der Wintersonnenwende erreichen
vir auf der nördlichen Halbkugel die längste Nacht und den
ürzesien Tag; nicht mehr als 73 Stunden verweilt die Sonnes
der dem Horizont, und fast 16 Stunden währt — die kurze
Jeit der raschen Winserdämmerung nicht gerechnet — die Nacht.
wer der asttonomische Kreislauf des Jahres dect sich keines—
vegs völlig mit dem meteorologischen, und obwohl wir bisher
alendarisch noch im Herbste weillen, hat in Wirklichkeit schon
ingit der Winter Besitz von der nördlichen Halbkugel ergriffen.
er Laubfall ist beendet, kahl und schwarz recken Bäume und
Aräucher ihre Aeste gen Himmel. Die Tage sind winterlich
uͤrz. und die seiten durchbrechende Sonne leuchtet zumeist mit
er fahlen Bläsffe der winterlichen Jahreszeit. Meist verhüllen
roue Schichtwolken den Himmel und das Tagesgestirn. Die
gentliche winterliche Signatur ist allerdingas, wie in den lesten
Fahren schon so oft, auch in diesem Jahre in der Wilterung
ioch kaum zum Durchbruch gekommen, sofern man von der
allen Jahreszeit auch wirklich Frost und Schnee verlangt. Ob
gan, nun aber den heutigen 22. Dez, als den Anfang des
Pinters anerkennen mag oder nicht, einen Vorteil wird man
er Zeit von jetzt an zuerkennen müssen: die Tage werden
unmehr wieder länger. Ist es auch noch nicht piel, so ist
s. doch immerhin etwas, und schon das bloße Bewußtsein,
aß es nun wieder aufwärts mit der Sonne geht, stimmt
ins freudig und läßt, uns zufriedenen Sinnes in die Zukunft
lcken. Unsere heidnischen Vorfahren feierten Winters Anfang
urch Feste und Opfer. Das längst vorüber, nur der
zalender redet heute noch von Winters Anfang.
IJ Straftammer III. Sitzung vom 20. Dez. Wegen
diebstahls im Rüdfalle ist angeklagt der Kutscher Jo—
annes Wo. Der Angeklagte erhielt am 6. Dez. von seiner
rüheren Dienstherrin, der Witwe Br., eine Quittung über
3 Memit dem Auftrage, das Geld einzukassieren. Der Ange
lagte kam unverrichteter Sache zurück, weil der Schuldner
„erzogen war. Am folgenden Tage erschien der Angeklagte
bieder bei der Br. um den Betrag einzukassieren. Dabei
ah er eine für einen Krämer bestimmte Quittung über 18 M
iegen. Er fragte die Witwe Br. ob er die 18 Municht
ruch einkassieren solle. Letztere lehnte ab, weil sie ihm o Liel
.,Parlifal“ im Hamburger Stadtthrater. Die Auffüh—
ungen von Wagners Bühnenweihfestspiel „Parsifal“ im Ham—
urger Stadttheater sind zunächst für folgende Tage festgesetzt:
zreitag, den 23. Januar 1914, Dienstag, den 27. Januar
314, und Sonnabend, den 31. Jan. 1914. Es sind dies Extra⸗
‚orstellungen mit vollständig aufgehobenem Abonnement. Die
usikalische Oberleitung hat Felix v. Weingartner, die
enische Dr. Hans Loewenfeld. An den drei Abenden
erden als Dirigenten die Herren von Weingartner, Mey—
o witz und Dr. Kaiser wirken. Die Chöre des Stadt-
jeaters werden unter Mitwirkung von Solomitgliedern der
eitung von Kapellmeister Wolf unterstehen, und die aus
chtzig Knaben der Kinderchöre von St. Jacobi und St. Petri
iammengesetzten Kinderchöre werden vom Kantor Bertram
eleitet werden. Zur musikalischen Assistenz sind die Herren
r. Riedel, Dessau und Vorwerk herangezogen worden. Als
nische Inspektoren werden die Inspizienten Kurzbuch und
‚elazino tütig sein. In der Besetzung dieser und folgender
zorstellungen werden sich folgende Künstler ablösen: Parsifal:
jie Herren Hensel, Marak, Maclennan und Günther; Amfortas:
rmster und Buers; Gurnemanz: Lattermann, Lohfing und
zancer; Klingsor: Challis und Schreiner; Kundry:
rau Weingartner-Marcel, Frau Fleischer-Edel und
rau Drill-Oridge; Erste Blumenmädchen der beiden
ruppen: Frau Schumann und Frau Winternitz;
solo-Blumenmädchen: die Damen Cavan, Jansen, Lehmann
sborn und Sosinska; Ritter: die Herren Günter und Heuser
nappen: die Damen Hauser, Birkenström, Schwarz und Nied
die künstlerischen Entwürfe sür die Dekorationen stammen von
ven Gade, die der Kostüne von Ewald Duelberg. — Die
zorstellungen beginnen um 6 Uhr nachmittags. Der Vor—
erkauf der Eintrittskarten beginnt ab Montag, den 22. Dez.,
m Stadttheater. Die Preise der Plätze für die Vorstellungen
m 23. und 27. Januar sind von 25 Meim 1. Rang, bis auf
M ein Galerieplatz festgesetzt.
Am 4., 11. und 18. Jannar (Sonntags nachmittags) finden
n die Dichtung und Musik einführende Vorträge über „Par⸗
fal“ im Stadttheater statt.
Feld nicht anvertrauen wollke. Der Angeklagte eignete sich
unn die Quittung heimlich an, kassierte die 18 Mein und
oerbrauchte das Geld für sich. Das Urteil lautet auf
3. Monate Gefängnis. — Wegen Bettelns und Dieb—
tahls hat sich der oft, darunter auch dreimal wegen Dieb-—
tahls vorbestrafte Schlachtergeselle August Vi. aus Gr.Gandern
zu verantworten. Am Nachmittag des 22. Nov. betrat der
Angeklagte den Laden im Hause Kohlmarkt Nr. 6 und bettelte.
Im Fortgehen eignete er sich eine im Flur hängende Joppe
in. Lange sollte er sich hieran nicht erfreuen, denn die Tat
var bemerkt und der Angeklagte wurde verhaftet. Es wird auf
1 Wochen Haft und 4 Monate Gefängnis gegen ihn erkannt. —
— Wegen Betruges und Urkundenfälschung ist
er Arbeiter Josef Gl., der bereits vorbestraft ist, angeklagt
ßom 26. Aug. bis 6. Sept. arbeitete der Angeklagte bei der
rzirma Torkuhl in Ratzeburg. Von seinem Schachtmeister
ieh er sich eines Tages 7 MVorschuß geben. Bald darauf gab
er seine Arbeit auf. Er erhielt vom Schachtmeister einen auf
3380 Melautenden Lohnzettel, auf dem vermerkt war, daß er
chon einen Vorschutz von 7 Mäerhalten hatte, um sich den
dest des Geldes im Betrage von 1,80 Meim Kontor der
Firma in Lübedk zahlen zu lassen. Der Angeklagte radierte
die 7 Mauf dem Lohnzettel aus und machte 1 Mdaraus
ind ließ sich dann auf dem Kontor statt 1,80 Muden Be—
rag von 7,80 Mäzahlen. Dafür wird er nun zu 6 Wochen
Hefängnis verurteilt, von welcher Strafe eine Woche als durch
vie Untersuchungshaft verbüßt angesehen wird.
- Verhaftet wurde ein Arbeiter aus Lübbersdorf, der
eitens der Großh. Amtsanwaltschaft in Schwartau wegen
Ddiebstahls stecbbrieflich verfolgt wird.
o- Bienen gestohlen. In der Nacht zum 21. d. M. sind
einem in, Schönböcken wohnhaften Gärtner zwei bedölkerte
Bienenkörbe mit Honig abhanden gekommen und vermutlich
gestohlen worden.
Neueste Nachrichten und Telegramme
der l- A.“ uud 2.
Die Einigungsverhandlungen wischen Rerzten und Krantken:⸗
kafsen.
W. Berlin, 22. Dez. Gestern vormittag fand im Reich s—
amt des Innern wegen der Krankenkassenfrage eine drei—
tündige Unterredung statt, an welcher seitens der Regierung
Ztaatssekretär Dr. Delbrück, Fandels minister Dr. Sy—
»o w, Ministerialdirektor Caspar und einige Räte, sowi?
eitens der Aerzte Professor Orth von der Berliner Fakul—
üt, Landtagsabgeordneter Dr. Mugdan und Sanitätsrat
Munter vom Geschäftsausschuß des Aerztevereinsbundes tei
nahmen. Für heute sind weitere Verhandlungen mit dem Vor—
sitzenden des Geschäftsausschusses, Sanitätsrat Dippe-Leipzic.
und dem Vorsitzenden des Leipziger Verbandes, Dr. Hart—
mann, in Aussicht genommen. — Der Vossischen Zeitung
ufolge sind beim Vorstand des Leipziger Verbandes zahlreiche
Telegramme eingetroffen; von den örtlichen Organisationen
wird auf Grund des Standes der Dinge von der An—
nahme eines Interimistikums abgeraten.
W. München, 22. Dez. Gestern fand eine stark besuch“
Versammlung von Vertretern aller bayerischen Aerzte
tatt. Den Beschlüssen, zum 1. Januar keine Verträge abe
schließen, wurde zugestimmt, gleichzeitig aber die bestimmte Cr⸗
wartung ausgedrückt, dah es noch vor dem 1. Januar 2zu
einer Einigung in ganz Deutschland komme.
2
Die Wirren in Mexiko.
W. London, 22. Dez. Der Washingtoner Agent der
nexikanischen Rebelken hat den Londoner Agenten aufg—
ordert, dem Sekretär von Lloyds mitzuteilen, daß sich T'e
Streitkräfte der Konstitutionalisten nach den Regeln des Völ⸗
errechts berechtigt betrachten, jeden Dampfer, gleichviel
velcher Nationalität zu zerstören, der für Huerta bestimmte
Kriegsmunition nach den mexikanischen Territorialgewässern
bringen sollle.
W. Athen, 22. Dez. Die Agence d'Athènes meldet aus
Kanea: Die Konsuln der Mächte besuchten den Generalgouver-
neur von Kreta und teilten ihm die Mnerkennung der.
Annexion der Insel in Griechenland seitens ihrer Regie-
ungen mit.
2* 4 I *ᷣ * 2*
Die Komplicen des Mona⸗Lisa⸗Diebes verhaftet.
PO. Paris, 22. Dez. Der Dieb der Mona Lisa, Perugia,
hat bei der verwegenen Entführung des kostbaren Gemäldes
rus dem Louvre Komplicen gehabt. Die Pariser Polizei er—
jielt gestern aus Florenz die Mitteilung, daß Perugia in einem
ängeren Verhör dies eingestanden und auch die Ramen
einer Mitschuldigen angegeben habe. Die Polizei hat darauf⸗
zin noch gestern die Schuldigen, einen Italiener namens Lan⸗
rolotti, dessen Bruder und Geliebte verhaftet.
Zum Brande in Vortsmouth.
W. London, 22. Dez. Bei dem Brande im Hafen von
Portsmouth iste auch der Signalturm zerstört worden. Zwei
Turmwächter sind in den Flammen umgekommen.
Von NKannibalen umgebracht.
W. Brisbane, 22. Dez. Auf Neu⸗-Meckenburg sind der
Forschungreisende Leininger und ein anderer deut—
scher Gelehrter, die mit 14 eingeborenen Begleitern Proben
wertvoller Hölzer sammelten, von Kannibalen umgebracht worden.
V. Berlin, 22. Dez. Nach kurzem schweren Leiden ist
in Alter von 68 Jahren der Inhaber des Bankgeschäfts
deopold Friedmann, der zu den bekanntesten Mit—
zliedern der Berliner Finanzwelt gehörte, gestorben.
V. Asln, 22. Dez. Im Rheintal ist eine empfindliche
Zälte eingetreten, die große Verkehrsstörungen hervorrief.
Eifel ist das Thermometer auf 9 Grad unter Null
zesunken.
W, Sortmund, 22. Dez. Der dshern bei dem Bahn⸗
unglück schwer verletzte Heizer Apiftius aus Hagen ist in
— wergangenen Nacht im Luisen-⸗-Hospital in Dortmund ge⸗
torben.
W. Limbach (Sachsen), 22. Dez. In Niederfrohna kam
nestern vormittag nach Beendigung des Gottesdienstes in der
dirche ein Feuer aus. Als man es bemerkte, brannte
»ereits der ganze Dachstuhl. Eine Stunde später brach der
Turm zusammen und durchschlug das ganze Gebälk. Die
cKirche ist vollständig niedergebrannt. Nur die kahlen
mfassungsmauern stehen noch. Der VBrand ist wahrscheinlich
durch die Heizung ausgekommen.
W. Baris, 22. Dez. Lloyds zahlte den hiesigen Juwelen⸗
dändlern Brandstätter und Quadratstein, deren Angaben die Wie⸗
»erauffindung des Drei-Millionen-Perlenhalsban—
des ermöglichten, eine Prämie von 9000 Litrk. aus