Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

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Ausgabe A. Sonntag, den 14. Dezember 1913. 
'aft. 
Morgen-⸗Blatt Nr. 632. 
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Aus den Nachbargebieten. — 
Lauenburg. a in 
Schiphorst, 14. Dez. Jum Gemeindevorsteher 
der Gemeinde Eichede wurde Hufner Stolten auf sechs Jahre 
vestätigt. — Dte Schweineseuche ist amtlich festgestellt 
unter den Schweinen des Hufners Heinrich Schmidt in Stubben. 
Siebenbäumen, 14. Dez. Anlählich des Bauses 
der Ueberlandzentrale fand hierselbst ein Lokaltermin 
tatt. Ein Landmann wollte der Gemeinde nicht gestatten, die 
Drähte des elektrischen Ortsleitungsnetzes über seinen Garten 
zu sponnen, weswegen die Gemeinde gegen ihn klagbar wurde. 
Man darf auf den Ausgang dieses Streitfalles gespannt sein. 
Großtherzoatümer Meclenbura. 
Sternberg, 14. Dez. Landtag. Für Lehrerkurfe im 
Fewerbeschulwesen wurden von dem nachträglich geforderten Be— 
hrage 4200 Mebewilliat. Der Verordnungsentwurf, betreffend 
Disziplinarverfahren gegen ritterschaftliche Landschullehrer, wurde 
nit einigen Aenderungen angenommen. Der Etat der Blinden⸗ 
instalt zu Neukloster wurde unter Ablehnung des geforderten 
Plehrbetrages in der bisherigen Höhe bewilligt. 
Schwerin, 14. Dez. Der Verein für Rettuns 
rus Seenot hat dem Ober⸗Postassistenten Bannier, hier, den 
Arbeitern Paul Wendt zu Mueß, Otto Köpce zu Consrade und 
»em Heizer Paul Rosehr zu Ziegelwerder seinen Dank für 
settung aus Seenot ausgelprochen und den drei letztgenannten 
e 10 MPrämie übersandt. 
Schönberg, 14. Dez. Verhafteter Wilddieb. 
Im Laufe des Freitag-Vormittags traf der Jäger Schütze aus 
Zelmsdorf zwei Wilddiebe, die soeben auf der Sülsdorfer Feld⸗ 
mark einen stattlichen Rehbock erlegt hatten. Als sich die Wil—⸗ 
derer beobachtet sahen, ließen sie ihre Beute im Stich und ent⸗ 
lohen. Sch. sandte ihnen noch ein paar Schredschüsse nach 
und benachrichtigte dann sofort die hiesige Gendarmerie sowie 
ie hier stationierten Jäͤger. Es wurde von allen gemeinsam 
die Verfolgung aufgenommen „und so gelang es. einen der 
bdeiden Wilddiebe, den Arbeiter Resenhöft aus Lübeck, 
uuf der Bauhöfer Feldmark festzunehmen. Dieser wurde in 
das hiesige Amtsgerichtsgefängnis geführt. — Für die Land⸗ 
rankenkasse des Fürstentums Ratzeburg sind außer der 
zauptgeschäftsstelle in Schönberg noch 8 Meldestellen eingerich— 
tet, nämlich in Carlow, Schlagsdorf, Lüdersdorf. Mannhagen 
Frieben, Dodow und Horst. 
— Rehna, 14. Dez. Dottorexamen eines Buch— 
drudergehilfen. Der Buchdrucker Paul Jacobs, ein 
Rehnaer, der nach dem Besuch der hiesigen Bürgerschule auch 
n einer hiesigen Druckerei sein Handwerk erlernte, hat am 
Donnerstag in Berlin sein Doktorexamen bestanden. Er hat 
ich neben der Ausübung seines Berufes mit eisernem Fleiß 
elbiß meiter aehist bic - nun lsein Ziel erreicht hot 
Woher kommt das Wort Wackes? 
Privatdozent Dr. Albreskt Mirth ichreibt uns aus 
München: 
Mit den Beobachtungen, die cine —— Haltung der 
elsäfsischen Landleute rühmen, stimme ich durchaus überein. 
Ich habe einst in der Nähe von Zabern ein Manöver mitgemacht 
und kann nur sagen, daß wir außerordentlich gut aufgenommen 
varen, und daß die Bauern viel mehr taten, als sie verpflichtet 
varen; so spendeten sie täglich Wein und ließen Braten und 
Heflügel auftragen. Die Bevölkerung war jedensalls viel freund⸗ 
icher als etwa in Thüringen und Hessen, wo ich ebenfalls 
Manöver mitgemacht habe. Jedoch, wozu ich hier das Wort 
ergreifen wollte, das ist die Bedeutung von „Wackes“. Schon 
ziele haben sich den Kopf zerbrochen und an dem rätsfehaften 
Worte herumgeraten. MAber keiner, so scheint mir, hat das 
Rätsel wirklich gelöst. Nur einer kam der Sache nahe. der 
m Schwäbischen Merkur schrieb, der Wasgenwald riüsse damit 
u fun ho hen A. vonke en da Ro,,y voe Ache fuerna- 
auf den Grund zu kommen, muß man in erster Linie nach einem 
thnischen Gehalte ausspäen. Dergestalt wird ein Barbar in 
frankreich als Visigoth und bei uns — schnöderweise — als 
zandale gekennzeichnet. In Tirol und wohl auch in einigen 
ceilen Oberbayerns spricht man von einem Ruech, einem groben 
derl; das wird allgemein auf einen alten Volksnamen zurück⸗ 
seführt, aui die Rugier, ob freilich mit Recht, das möchte ich 
ahingestellt sein lassen. Ich habe eine andere Erklärung 
afür; sie, jedoch zu begründen. würde hier zu weit führen. 
Im bekannteste n und gerade bei dem elsässischen Streit am 
ftesten erwähnt ist „Schwab“. Es wird nicht nur im Elsaß 
ondern auch in Ungarn und bei den Serben häufig angewandt 
ind nicht gerade, um eine liebenswürdige Gesinnung auszu⸗ 
rüchen. Aehnlich verhält es sich mit dem Dutchman der Ameri— 
aner. An und für sich ist ja dutch gar nichts Ehrenrühriges, 
»ie Vankeenmgebung und der Tonfall machen es jedoch dazu. 
In diesem Zusammenhang möchte ich an einen Ausspruch des 
ilten Cato erinnern. Er sagt: Unsere Feinde schmähen uns als 
Ibsker — „Oscon nomine födant“ —. Ich glaube, daß diese 
IRbsci, die später arisierten Obskler, genau so wie Basken 
varen, wie die uritalischen Ausones; letztere erinnern auffallend 
im die aquitanischen Ausci, von denen der Altmeister Schuchardt 
de Basken oder Euscara herleitet. Man wird schon erraten 
aben, wo ich hinaus will: Auch der Wasgenwald ist ein 
zaskenwald, und dem entsprechend ist der Wackes, der Be⸗ 
ꝛohner der Vogesen, ein Baske. Die Umstellung in dem Namen 
es Volkes ist durchaus die gleiche wie in dem Namen des 
ßebirges, das ja sonst auch Volegus heißt. Derartiger Um— 
tellungen gibt es ja im Deutschen selber Legion; ich erinnere 
iur an brennen, und Niederdeutsch bernen, wovon Bernstein, 
owie an Erle und Eller. Man kann sich leicht vorstellen, daß 
ie Erinnerung an die alten Basken den germanischen Elsässern 
bensowenig angenehm war, wie etwa einem Mulatten die Er⸗ 
anerung an seinen Neger⸗Teilurfprung. Freilich waren die 
zasken und Iberer andere Leute als die Schwarzen; sie sind 
ogar eine besonders tüchtige Rafse. So zeigt Napoleon durch⸗ 
ius baskische Züge auf; bei San Sebastian und Lourdes, im 
Lnde der Westpyrenäen kann man „Hunderte von Napoleon- 
resichtern“ herumlaufen seß 
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segelten „Meleor“ erwarb kürzlich der Herzog von Arenberg, der 
ihn „Afaer“ genannt hat. So sind alle Jachten der deutschen 
Jachtslotte erhalten geblieben. Wenn sie auch nicht mehr im⸗ 
tande sind, es mit den modernen Jachten in den Regatten auf⸗ 
unehmen, so sind sie einmal eine gute Schule für deutsche Jacht⸗ 
natrosen und undererfeits dienen sie den Eignern zu längeren 
degelsashrten in heimischen und ausländischen Gewässern 
kuftfahrt. 
Zweiter Wettbewerb für Flugzeugmmotore. Der Reichs⸗ 
anzeiger veröffentlicht die Bestimmungen für den durch Kaiser⸗ 
lichen Erlah vom 27. Jamnar 1913 ausgeschriebenen zweiten 
Flugzeumotoren⸗Wettbewerb. 
PO. Absturz ber französijchen Aviatikerin Marvingt. 
Paris, 12. Dez. Die bekannte französische Aviatikerin Mar⸗ 
bingt ist heute nachmittag auf dem Flugfelde von Reims ab—⸗ 
gestürzt. Der Apparat wurde vollkommen zertrümmert, während 
Fräulein Marvinat in der Hauptsache mit dem Schrecen da—⸗ 
ontkam. 
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Der Newyorker Frauenmörder. Im Bureau des 
Distriktsanwalts in Newyork sand das erste Zusammentreffen 
wischen dem des Frauenmordes angeklagten Ka phlan Schmidt 
ind seinen zu seiner Rettung herbeigeeilten Verwandten aus 
Bayern statt. Beim Anblid von Vater und Schwester verlor der 
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Zater die Hände. Dann fiel er auf die Knie und bat unter 
Tränen um Verzeihung wegen der Schande, die er Über' die 
Familie gebracht habe. Die Unterredung dauerte eine halb⸗ 
Stunde. 
Arbeitslosen-Unterstüthzung in Berlin. Die so— 
laldemokatische Fraktion der Berliner Stadtverord 
retenversammlung hat für die nächste Sitzung einen Antrag 
eingebracht, die Stadtverwaltung möge 500 000 Muzur Unter⸗ 
stützuna der Arbeitslosen zur Nerfüaung itellen 
Bunte Chronik. 
Sprechsaal. 
Die unter dieser Rubrik abgedrucdtten Artikel sind völlig 
unabhängig vom Standypunkt der Redaktion.) 
(GEingesandt.) 
Absuhrwesen Moltkestraße. 
Seit einigen Wochen findet die zweimal wöchentliche Müll— 
ibfuhr zu so später Morgenstunde statt, daß der betreffende 
Unternehmer erst kurz vor 10 Uhr in dieser Straße mit der 
bfuhr fertig ist. Das ist entschieden zu spät und möchte ich 
as Polizeiamt ersuchen, dafür Sorge zu tragen, dah diese 
instände endgültig beseitigt werden. So kann es jedenfalls auf 
ie Dauer nicht moitor gehen z2. 
Sportnachrichten. 
Segeljachten des Kaisers. Zum fünften Male schickt der 
Zaiser sich an, einer Segehhacht den Namen „Mete or“ zu 
eben. Vier Segeljiachten dieses Namens haben die Farben des 
daisers im sportlichen Ringen auf den Regatten getragen, manchen 
zieg errungen und auch manche Niederlage erlitten. Alle vier 
achten, die einst die Rennflagge des Kaisers getragen haben 
efinden sich noch in deutschem Besitz. Als der Kaiser im Jahre 
896 seine zweite Jacht erhielt, ichenkte er die erste der Marine⸗ 
ation der Ostsee und bestimmte gleichzeitig, daß fie in Zukunft 
en Namen „Komet“ führen solle. Im Jahre 1902 schenkte 
er Kaiser seine zweite Jacht als „Orion“ ebenfalls der Ostsee 
ation und überwies den „Komet“ der Nordseestation. Der dritte 
Meteor“ wurde bis zum Jahre 1909 vom Kaiser verwendet; 
ann ging er in den Besitz des Geheimrats Harries über, der 
vor Jacht den Mamen Marbdifoern“ goh NHon ulletzt no 
⸗ 
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—— 
Mückenbekämpfung. 
Zu denjenigen Orten, die unter der Mückenplage sehr zu 
leiden haben, gehört auch Lübed. Alle Maßnahmen gegen 
diese Quälgeister sind nicht befriedigend ausgefallen. 
Der Direktor des Zoologischen Gartens in 
Leipzig, Dr. Gebbing, macht nun auf einen neuen Weg 
zur Behebung der Müdenplage aufmerksam, 
eine Maßnahme, die nach zufälligen Beobachtungen schon gute 
Erfolge gezeitigt hat und die von Bedeutung zu werden ver—⸗ 
spricht. Herr Dr. Gebbing schreibt darüber: 
„Es handelt sich bei meinem Vorschlage um die Einbür⸗ 
derung der Wildente Etodente, Anas boschas) im 
grosen als natürlichstes Bekämpfungsmittel der Mückenplage. 
Bevor ich auf dieses Thema näher eingehe, möchte ich zu⸗ 
nächst einmal einen kurzen Ueberblick aber die Lebensweise 
beider Tiere, der Stechmücken sowohl als auch der Wildenten, 
geben, mit besonderer Berücsichtigung der Faktoren, die für 
unsern Fall in Betracht kommen. 
Es gibt in Deutschland verschiedene Müdenarten. von denen 
bei uns aber nur zwei in Betracht kommen. Das sind zwei 
stechende Arten der zweiflügeligen Fomilie der Insekften Chler 
und Anopheles. F 
Nach der Ueberwinterung legt das im Spatsommer be— 
gattete Mücenweibchen von Ende April an auf das Wasser, be— 
sonders auf Tumpel, stehende, seichte Gewässer und stisle Buchten 
unserer Flüsse, aber felbst in kleinere Pfüten und somtige 
Wasseransammlungen die Eier in einer Amahl von 200 bis 
300 Stüdk ab. Aus den an der Wasseroberfläche treibenden Eiern 
entwideln sich binnen weniger Tage die Larven, die frei be— 
weglich sind, sich bei raschem Wachstum mehrmais häuten und 
nach zwei bis drei Wochen ausgewachsen sind. Ihre Nahrung 
finden sie in dem schlammigen, sumpfigen Grunde der seichten 
Gewässer. Bei der letzten Häutung findet die Umwandlung der 
Larve in die Puppe statt; Larve wie Puppe sind Luftatmer, 
nüssen also häufig an die Wasseroberfläche emporsteigen. Nach 
drei bis fünf Tagen schlüpft das fertig entwickelte Insekt aus 
der Puppe aus. Nur das Weibchen ist zum Stechen befähigt; 
beim Stich überträgt das Anophelesweibchen die Malaria— 
varasiten. — In feuchtwäarmen Sommern können so his fünf 
ßenerationen entstehen; ein einziges Mückenweibchen könnte 
»ei günstigsten Bedingungen schon in der vierten Generation 
00 Millionen Nachkommen haben. Die Weibchen der letzten im 
zahre, entstehenden Generation schicken sich im Oktober aur 
leberwinterung an. 
Die Wild- oder Stockente wird einstimmig als einer der ge⸗ 
ähigsten Vögel geschildert; Naumann bezeichnet sie sogar als 
Vielfrah“. Ihr Schnabel ist ganz vorzüglich zur schnellen 
iufnahme der Nahrung geeignet; die gezähnelten Ränder mit 
ußerordentlich feinen Tast- und Geschmadsorganen lassen beim 
frigen Schnattern nur die ungeeigneten Stoffe hindurch, jedoch 
leiben selbst die feinsten Nahrungspartikelchen im Schnabel zu—⸗ 
id. In groheen Scharen kann man auf ausgedehnten Teichen 
ie Wildenten auf dem tiefen Wasser am Tage ruhend schwim⸗ 
ien sehen, bis sie gegen Abend gemeinfam abstreichen, um die 
anze Nacht hindurch alle seichten Gewässer der Umgegend eifrig 
ach Futter abzusuchen. Naumann schreibt darüber z. B.: „Sie 
erteilen sich nach allen Richtungen und besuchen in einem 
eiten Umkreise alle kleineren Teiche, Lachen, 
zfützen und Gräben, seibst im Walde verstedte, 
nd durchschnattern sie.“ An anderer Stelle sagt er: „Im Haus— 
alt der Natur mögen diese Enten durch Vertilgen vieler In— 
ktenbrut und anderen lästigen Gewürms zur Erhaltung des 
zleichgewichts wesentlich bestragen.“ Jedoch auch in den stillen, 
angfam fliehenden Buchten der Flüsse hält sich die Wildente 
nit Vorliebe auf, um die Gewächse am Ufer nach Inlekten und 
hren Larven abzuluchen. 
Es sind bereits Versuche, in ornithologischer Hinsicht, die 
Wildente einzubürgern, gemacht worden. Dabei hat sich hinter⸗ 
ser immer herausgestellt, datz mit der Zunahme der Wildenten 
ine Abnahme der Mücden stattfand. Dafllr fol ende Beispiele. 
Hraf von Wilamowitz und Möllendorff, der Vorsitende des 
deutschen Bundes zum Schutze der Vogelwelt, hat auf seinen 
nusgedehnten Gütern in der Priegnitz vor Jahren Tausende 
»on Wildenten ausgesetzt. Die früher von Mücken vollig ver⸗ 
euchte Gegend ist jetzt, wie mir Graf Wilamowitz mitteilte, 
nuckenfrei. Auch der bekannte Ornithologe und spezielle Enten. 
orscher Dr. Heinroth-Berlin, Kustos am Zoologischen Garten, 
pricht sich fur die Möglichkeit der Einbürgerung der Wildente⸗ 
m grohzen aus und erkennt ihre Bedeutung als Müdenver- 
ilger an. So ist der Tiergarten mit seinen vielen Kanälen und 
5preearmen fruher sehr mückenreich gewesen, seitdem aber der 
Berliner Zoologische Garten dort seit Jahren Enten in gröhzeren 
Mengen aussetzt, läht sich ein Nachlassen der Mückenplage kon⸗ 
atleren, wie Heinroth angibt. Aehnlich wie die Vorgenannten 
ußerte sich auch der bekannte Afrikaforscher Schillings, der au] 
einen Gütern am Rhein viele Wildenten anstedelte. Ihre Ein⸗ 
Argerung sei möglich und ihr Nutzen unbestreitbar. Auch der 
kntomologe Stich hat unsere Meinung zu erhärten gewuhtt. Die 
ekannten Dutzendteiche bei Nurnberg sind von einer Unzahl! 
on Wildenten bewohnt, und wiewohl diese Gewässer mit ihren 
lachen, bewachfenen Ufern für die Madenbrut wie geschaffen ⁊u 
jennen sind, ist von einer Micenplage in Nürnberg und selbst 
n den groken Veranilaunasstätten an den Dutzendteichen krina 
—XX 
Schliehjlich kann ich noch eigene Erfahrungen mitteilen. 
Inser Zoologischer Garten hat in seinen zahlreichen Wasser— 
ecken für Schwimmvögel und in den stillitehenden Eden der 
zleihe niemals Muckenbrut, da die Enten und anderen Waller⸗ 
ögel durch ihr andauerndes Suchen nach Nahrung die Ufer die er 
keiche und des Flusses innerhalb unseres Gartens derartig 
iubern, daßz ein Pflanzenwachstum, das für die Entwicelung 
»er Mückenbrut so förderlich ist, Aberhaupt nicht aufkommen 
'ann. Wo die Schwimmoögel nicht hingelangen können, ent 
teht in den stagnierenden Teilen der Pleitze Pflanzenwuchs un“ 
ait ihnmn Mückenhruf“ 
Aus dem Gesagten geht klar hervor, dah die Lebensbe— 
ingungen der Stechmücken und die der Wildenten in vielen 
zunkten ineinander greifen. Hier ist der beste Angriffspunkt, 
o die Bekämpfung der Mückenplage einsetzen muß. denn die 
Bildente sucht gerade die Plätze auf, um ihren Hunger zu 
illen, an denen es den Mücken ausschliektlich möglich ist. lich 
u entwickeln. 
Die von Stadt und Staat vorgeschlagenen Maßregeln sind, 
bie wir schon oben ausführten, nur im kleinen anwendbar und 
son Nutzen. Die Hauptmückenherde in den Auwäldern werden 
amit nicht vernichtet. Hierfür dürfte die Einbürgerung 
»er Mildemten ingrokem Maßstabe dos PVelte sein
	        
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