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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübec 463. Jahrgang Lachrichten für das Herzogtum Tauenburg, die
belblatt: Gesetz und erordnungsblattae 3 zurstentũmer Katz eburg. Lubed und das angren⸗
—ö XXXEXEEEEXEEEEEE , i,e zende mecklenburgische und holsteinische Gebiet.
Drud und Verlag: Gebruder Borchers G. m. b. S. m Lübeck. — Geschäftsstelle — Gonuitt. 46). Fernspre cher 9000 u. 9001.
HRAuec
Sonnabend, den 13. Dezember 1913.
Morgen-Blatt Ur. 630.
.
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt
und die Feuilletonbeilage „Der Familienfreund.
—EEä—————t!t!!h— k — ÚöGUMWBrr——EEAE——ooyoée— — —— — —23—
Umfang der heutigen Numm⸗r R Seiten.
Nichtamtlicher Teil.
Deutsches Reich.
Ein Brief des Reichskanzlers. Die ernsten Tage sind fülr
den Reichskanzler vorüber; er hat sich dem Sturm gewachsen
gezeiat. In diesem Augenblick mag den schon milderen Tönen
ein Teat untergelegt werden, der vom Reichskanzler selbst stammt
und der geeignet ist, der überstandenen Krise einen in mancher
Hinsicht lehrreichen Ausgang zu geben.“ Mit diesen Worten
leitet Professor Dr. Karl Lamprecht, der Geschichts-
—DOO— n g die Veröffentlichung
eines sehr interessanten Briefes des Reichskanzlers
ein. Im Verfola von Erörterungen über die Möglichkeit einer
entschiedenen äußeren Kulturpolitik schrieb Herr pv. Beth—
mann Hollweg am 21. Juni. 1018 an Lamprecht: „Ich
bin mit Ihnen von der Wichtigkeit, ja der No twendigkeit einer
auswärtigen Kulturpolitik überzeugt. / Ich verkenne
nicht den Nutzen, den Frankreichs Politik und Wirtschaft
aus dieser Kulturpropaganda zieht, noch die Rolle, die die
britische Kulturpolitik für den Zusammenhalt des hritischen
Weltreichs spielt. Auch Deutschland muß, wenn es Welt—
politik treiben will, diesen Weg gehen. Wenn auch die Regierung
durch Unterstützung und Anregung manches helfen kann, so muß
ooch — das liegt in der Natur der Sache — das meiste und
die ganze Kleinarbeit v on der Natlon selbst geleistet
werden. Was Frankreich und England'auf diesen Gebieten leisten,
st nicht eine Leistung ihrer Regierungen, sondern eine solche
der nationalen Geschlofsenheit ihrer Kulturen, des zielsicheren
Geltungswillns der Nationen selbst. Wir find unserer Kultur,
unseres inneren Wesens, unseres nationalen Ideals nicht sicher
und bewußt genug. Es liegt wohl in der Eigenart unserer
doch wohl individualistischen und noch nit ausgeglichenen Kultur,
daß sie nicht die suggestive Kraft hat wie die britische und
französischc, daß nicht jeder Deutsche im Auslande seine Heimat
in sich abbildet, wie der Franzose Paris und der Engländer
die britische Insel. Ich glaube auch, daß die Wichtigkeit der
n dieser Richtung zu leistenden Aufgabe bei uns noch von
zu wenigen erkannt ist. Wir sind ein junges Volk, haben viel⸗
leicht aAllzuviel noch den naiven Glauben an die
Gewalt, unterschätzen die feineren Mittel und
wissen noch nicht, daß, was die Gewalt erwirbt, die Gewalt
allein niemals erhalten kann. Erst vor einigen Tagen hat Ed—
mond Rostand bei der Gründung einer französischen Gesellschaft
für Kulturpropaganda von dem Imperialismus der Idee ge⸗
sprochen und dabei gesagt: Clest au moment qu'on veéut
redoublor de force, qu'il faut redoubler de grâce. Für diese
Seite des Imperialismus scheinen mir noch nicht alle Deutschen
rzeiß zu sein. Es haftet uns eben doch noch einiges an aus
der Zeit, da Höderlin sang, daß die Fremden ihr Bestes
von Deutschland nehmen und es verhöhnen, weil die ungestalte
Rebe den Boden schwankend umgirre. Damit wir, wie unsere
westlichen Nachbarn, in Zukunft eine Kulturpolitik großen Stils
treiben können, scheint mir neben der inneren Vertiefung und
Stärkung unserer Kultur und unseres Kulturbewußtseins not
zu tun, daß unser Volk zu der neuen Aufgabe gewedt werde
Hierzu aber kann die Regierung nichts tun ohne die stete Unter—
tũützung und Mitarbeit der gebildeten Schichten. Die ge—
zildeten Schichten auf diese Aufgabe hinzuweisen, dazu können
die geistigen Fuͤhrer des modernen Deutschland das meiste bei—
ragen; und alles, was Sie in dieser Richtung anregend und
begeisternd wirken, wird Ihnen die weltpolitische Zukunft unjeres
Volkes danken.“
egierung wußte zu genau, welches Gegengewicht durch die
vruppierung der Großmächte eine aggrefsive Politik Rußlands
erhinderte. Man hat sich infolgedessen während des Battam
rieges daran gewöhnt, das Drohen mit russischer Ungnade
ticht mehr ernst zu nehmen. Diese Auffafsung kam unzwei⸗
»eutig zum Ausdruck in der Behandlung des Falles Kawatli
r eines der Mörder Mahmud Schefket Paschas, dessen
luslieferung an Rußland, die türkische Regierung verweigerte,
veil er inzwischen Selbstmord perübt hat, während
x. tatsächlich der tür pn Justiz zum Opfer gefallen war.
diese Angelegenheit soll, die Stellung, des Herrn von Giers so
olftändig erschüttert haben, daß sein Verbleiben im Amt
— 653 in sehr
naher Zeit erfolgen wird, darüber gehen die Ansichten au—
inander.
Neueste Nachrichten und Telegramme
der b A. nund aa Z.
Bürgermeisterwahl in Bremen.
W. Bremen, 12. Dez. Für den verfassungsmähig aus—
cheidenden Bürgermeister Dr. Barchausen wurde Senator
Or. Buff für die nächsten vier Jahre zum Bürgermeister
gewählt. Für das Jahr 1914 übernimmt Bürgermeister Dr.
Stadtländer das Präsidium.
Erbauliches aus Jena.
Jena, 12. Dez. Der Gemeinderat hat in seiner gestrigen
Zitzung entgegen dem Verwaltungsausschuß mit 16 gegen 10
Stimmen beschlossen. auf Grund eines Protokolls von so—
naldemokratischer Seite die Gemeinderatswahlen vom 17. No—
dember. bei der die Sozialdemokraten eine große Nieder—
age erlitten haben, für ungültig zu erklären. Die end—
4ültige Entscheidung trifft der Bezirksausschuß.
Telefunkenstation Toao.
Berlin, 12. Dez. Die Arbeiten an der Telefunkenstation
n Kamina in Togo schreiten rüstig vorwärts. Die wichtigsten
Zaulichkeiten sind fertiggestellt, und es können schon jetzt ver⸗
uchsweise Funkentelegramme von Nauen nach Kamina, Ent—
ernung 5400 Kilometer, gesandt werden, jedoch kann die Sta—
inn Kamina nicht eher antworten, bis die großen Maschinen⸗
nlagen dort fertiggestellt sind. Am Montag, 8. Dezember,
jesichtigte der Gouverneur von Togo. Herzog Adolf Friedrich
»on Mecklenburg, die Funkenstation Kamina. Während seiner
Inwesenheit wurde eine Anzahl von Telegrammen, außerdem
in Begrüßungstelegramm der Station Nauen aufgenomnien,
as folgenden Wortlaut hatte: „Euerer Hoheit entbietet aus
»er deutschen Heimat auf drabtlosem Wege über fünstausend
zilometer ihre untertänigsten Grüße die Telefunkenstation
auen.“ Bald nachher lief per Kabel folgende nach Nauen
egebene Antwort des Herzogs bei der Funkenstation Nauen
in: „Aufrichtigen Dank für Heimatgrüße, die ich
estern abend in Kamina hörte und empfing. Herzoa von
Mecklenburg.“
Die Machtvollkommenheit des Generals von Sanders.
PCO. Paris, 12. Dez. Die Agentur Havas meldet aus
tonstantinopel, daß die türkische Regierung nach Nachrichten
ius bester Quelle beabsichtigt, anläßlich der Ankunft des Chefs
ser deutschen Militärmission, des Generals Liman von
zander ein kaiserliches Irade zu veröffentlichen, in
em die Machtvollkommenheiten des Generals“ genau festgelegt
verden jollen. Aus dem Irade geht hervor, daß sich die Befug⸗
iisse des Generals einzig und allein auf die Militärinstruktion
es ersten Armeekorps erstrecken werden. Das Kriegsgericht
nd die sonstigen Militärgerichtshöfe unterstehen dem Militär—
Zurerneur von Konstantinopel, der gleichzeitig alle Fragen,
ie aus einem Belagerungszustand heraus entstehen könnten,
irelt zu regeln hat. Dieser Militärgouverneur wird stets ein
Türke sein und vom Kriegsministerium abhängen.
Juanschikai auf dent Wege zum Kaiserthron?
London, 12. Dez. In China scheinen sich große Er—
ignisse vorzubereiten. Die chinesische Presse ist voll von allen
nöglichen Andeutungen, nach denen der Präsident Juanschikai
ich bemühen soll, die Truppen in den Südstaaten auf⸗
ulösen. Vor allem sollen die Provinzen Kiangsu, Kiangst,
Unhui, Ichekiang, Hupe und Honan von Wilitär geräumt
verden. Widerstand findet der Präsident bei Kem General
schangsum, der seine 25 000 Mann Schantungtruppen nicht
itlassen will. Dem General Langtschikuan in Kanton scheint
uanschikai zu vertrauen. Er soll daher seine Truppen be—
alten. Es sollen ferner die Aemter der Militärgouver—
zJeure, der Tutus, mit Ausnahme der in den ttrategisch
bichtigen Orten Nanking, Wutschang und Kanton abg eschafft
verden. Die Macht Juanschikais dürfte zur Durchführung seiner
hläne ausreichen. Auch der Vizepräsident der Republik,
ijuanhung, ist seinem Rufe gefolgt und hat, sich von
Butschang nach Peking begeben, obwohl er weiß, daß er damit
altaestellt ist. Darüber kann ihn auch der militärische Empfang,
er ihm in Peking bereitet wurde, nicht täuschen. In politischen
dreisen nimmt man an, daß der Vizepräsident zum Vor⸗
itzen den des Zentral-Verwaltungsausschusses,
‚er an Stelle des aufgelösten Parlamentes am 15. Dezember
usammentritt, gemacht werden wird. Da dieser Ausschuß, der
ich angeblich nur mit rein innerpolitischen Angelegenheiten
eschäftigen soll, nur ein Instrument in der Hand Juanschikais
st, hat Lijuanhung seine politische Rolle ausgespielt.
Die Schlacht bei Tampico.
Newyvork, 12. Dez. Ueber die Schlacht der mexikanischen
Revolutions⸗ mit den Regierungstruppen bei Tampico, die vor⸗
zestern nachmittag begonnen hat, laufen hier widerspruchsvolle
Meldungen ein. In einigen Depeschen heißt es, daß der Kampi
tioch unentschieden sei und daß HSuertas Bundestruppen noch
zie wichtigsten Punkte behaupten. Von anderer Seite wirv
ndessen die Erstürmung Tampicos bestätigt. Es
ind. so viel man weiß, keine Fremden verletzt. Der deutsche,
der amerikanische und der englische Konsul brachten ihre Staats
igehörigen auf gecharterten Dampfern aus der Gefahrzone.
Das Schicksal Tampicos ist wichtig, da die Stadt im Zentrum
der mexikanischen Petroleumindustrie liegt. Mit Tampico wurd«
duerta eine sehr wichtige Position verlieren.
W. Newyork, 12. Dez. Nach einem Telegramm der New.
york Sun aus Mexiko haben die Infsurgenten gestern abent
Tampico eingenommen. (Wieder? !t.)
FZ. Newnork, 12. Dez. Wie Konteradmital Fletcher be
richtet, dringen bei Tampico die Rebellen langsam vor. Sie
ollen bereits zwei Vorstädte genommen haben. Ihrem Ein—
»ringen in Tampico selbst stellen sich große Hindernisse in
»en Weg, da sich rings um Tampico große Sümpfe befinden,
uher an der Eisenbahnlinie. Dort ist es denn auch zu
heftigen Kämpfen gekommen.
H. T. B. Washington, 12. Dez. An dem Kampfe bei Tam⸗
aico nehmen 4000 Rebellen teil. Die Stadt Tampico bildet eine
ingsum abgeschlossene Insel, zu der nur ein schmaler Weg
ührt, über den die Eisfenbahn geht. Auf diese Eisenbahn—
inie haben es die Revolutionäre hauptsächlich abgesehen; sie
vollten sie besetzen, um so in die Stadt gelangen zu können
und diese von der übrigen Welt völlig abzuschneiden. Daher
varen sofort die franzöfischen, amerikanischen und englischen
triegsschiffe aus Vera Cruz herbeigeeilt, um die Bahn zu
chũtzen. Die Konstitutionellen (Revolutionäre) konnten sich vor⸗
äufig der Bahn nicht bemächtigen und haben sich wieder zu⸗
rückgezogen
W. Hamburg, 12. Dez. Die Deutsche Zentralstelle
ür die Weltausstellung in San Franzisko
eilt mit: Nach einem Bericht des Wolffschen Telegraphenbureaus
iber die gestrige Sitzung der Budgetkommission des Reichstags ist
on einem Regierungsvertreter erklärt worden, daß wegen der
dürze der noch zur Verfügung stehenden Zeit und wegen der
Lransportschwierigkeiten eine würdige Beschickung der San Fran—⸗
isko⸗Ausstellung durch Deutschland nicht mehr möglich sei. Da⸗
zu ist zu bemerken, daß Schwierigkeiten in der Transport«-
frage nicht bestehen, da die Transportfrage durch die Ham-
urg-Amerika⸗Linie im Einvernehmen mit der Deutschen
Dampfschiffahrtsgesellschaft Kosmos geregelt ist, daß ferner
»ie Vorbereitungen für die Beschidung der Ausstellung
iach zuverlässigen Mitteilungen des Vertreters des deutschen
Komitees in San Franzisko noch von keiner Natin L
veit gefördert worden sind, wie gerade deut4
scherseits, so daß alle anderen Nationen offenbar noch die
Zeit für völlig ausreichend halten.
W. Samburg, 12. Dez. Das Komitee für die deutsche Be⸗
keiligung an der Weltausstellung in San Franzisko
at angesichts der ablehnenden Haltung der Regierung seine
Mitglieder zu einer Beratung zum 18. Dezember nach Berlin
berufen.
v
Unfall an Bord eines französischen Torpedobootes.
PC. Paris, 12. Dez. Von einem schweren Unfall, der sich
in Bord des Torpedobootes „320“ ereignet hat, weiß der
Matin in einer Meldung aus Brest zu berichten. Ein Dampf«a
uführungsrohr explodierte und der ausströmende Dampf ver⸗
zrühte drei WMatrofen sehr schwer. Einer der Verletzten durfte'
aum mit dem Leben davon kommen.
Cholera in Konstantinopel?
PC. Patis, 12. Dez. Wie der Matin aus Konstantinopel
herichtet, haben alle Schiffe, die Konstantinopel verlassen, in
ven Schiffsbüchern den Vermerk, daß Cholera in Konstantinopel
— D kom⸗
nenden Schiffe, die einen Haken anlaufen, in Quarantäne ge⸗
aommen werden.
Zugzuammenstoßz in Algier.
PC. Algiet, 12. Dez. Auf der ostalgerischen Eisenbahn
reignete sich gestern bei Bort-Buira ein Zugzusammenstoß.
kin Personenzug stieß mit einem Güterzug, der aus Konstantin
am, infolge falscher Weichenstellung zusammen. Vier Fahrgäste
vurden getötet, acht weitere schwer verletzt.
Straßenkampf zwischen Banditen und Feldhütern.
PC. Madrid, 12. Dez. Ein blutiger Straßenkampf zwi—
chen Banditen und Feldhütern fand gestern in dem kleinen
ztädtchen Refes in der Provinz Katalonien statt. Eine Schar
„ewaffneter Vanditen war in din Landhaus eingedrungen, um
s zu plündern. Die Glocken einer nahen Kirche läuteten Sturm,
vorauf Feldhüter herbeieilten. Zwischen ihnen und den Ban—
ziten, die fich inzwischen in dem Landhaus häuslich eingerichtet
satten, kam es zu einer förmlichen Schlacht. Auf beiden
deiten wurde mit großer Erbitterung gekämpft. Ueber 200
-chüsse wurden auf beiden Seiten abgegeben, durch die zwei der
¶
Ausland.
Liürker.
gok· Ein bevorstehender Rüdtritt des rufsischen Bot⸗
afters. Man schreidt uns gus Konstanlinelön ven
Kreisen der hiesigen rufsishen Kolonie will man mii Sicherheit
wissen, daß schon in naher Zeit der Botschafter von Giers
einen Posten verlassen wird. Unterrichleie kurtische Kreise
Jauben das Gerücht bestätigen zu können obwohl ein positiver
Anbali dafür noch nicht vorliegt. In der rufsischen Kolomie
önnte daben allerbinge der Wuͤnsch der Vater be Gedankens
in. denn Herr von Giers dat ängsi das Vertrauen seiner
Landsleute in der türkischen Hauptstadt vollständig eingebsißt;
nan würde daher seinen Rüdiritt nur zu gerne sehen. Man
ünt in den hiefigen rusfischen Kreifen. daß unter der Anm ts⸗
ührung des jetzigen Bolschafters Rußiands Ansehen bei den
amtlichen türkischen Kreisen einen Tiefstand erreicht hat, wie
lnie zupor. Es fragt sich, gllerdinas, ob diese Tatsache in
rster Linie, auf das verfonliche Winten des Bohschaflers zurüd
zuführen ist, oder ob nicht vielmehr die Leitung der aus
wärtigen Politik in Petersburg für die Einbuße an Autorität
erantwortlich zu machen ist. Die leßztere Auffassung, ist ent—
ieden die Zutreffend), Es machen Jich jeht die Folgen der
daltung Rußlands veshrend des Balkankrieges fühlbar. Die
tändigen Drohungen mit einer Flottendemonstration, mit einem
Simnarsck in Armenien und mit der Aufrollung der Dardanellen⸗
rage, Drohungen, denen trotz der Unnachgiebigkeit der Türkei
nemals Taten folgten, haben die starke Eiubuße an Prestige
er russischen Politik in Konstantinopel verursacht. Die 8manhsde