Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

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— 2* — 8 2232 — F 7 JA * F 8 — 23 —J— 
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Ausgabe A— 
FSonnabend, den 6. Dezember 1913. 
Abend⸗Blatt Nr. 618. 
Aus den Nachbargebieten. 
Hansestãdte. 
Hamburg, 6. Dez. 25 Zahre Direktor des Jo⸗ 
zunneums. Am 7. Dez. 1888 wurde Prof. Dr. Friedrich 
Schulteß durch Schulrat Dr. Hoche in das Amt eines Direktors 
der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg eingeführt, 
achdem am 4. Dezember die Oberschulbehörde ihn dazu ge⸗ 
wahat hatle und am folgenden Tage die Berufung des Senats 
auf den 6. Dez. gefolgt war. 
Mit dem „Imperator', der während der Monate 
Juni, Juli, August, September und Oktober siebenmal zwischen 
Hamburg und Newyork hin⸗ und hergefahren ist, beförderte die 
Hamburg⸗Amerika Linie insgesamt ausgehend und heimkehrend 
38549 Fahrgäste. Davon fuhren 22460 Passagiere in den 
Kajüten und 13089 im Zwischendeck. Es kommen dazu noch 
die für die sieben Rundreifen benötigten 18 147 Mann Besatzung, 
'o daß der „Imperator“ also im Jahre 1913 insgesamt die 
itattliche Zahl von 53 666 Personen über das Weltmeer ge— 
—XR 
Cuxrhaven, 6. Dez. Glücklich gelandet. Auf der 
Insel Neuwerk landeten Donnerstag in einem Boot zwei 
Matrosen von einem in Aberdeen beheimateten Schoner, der 
n der Jade vor Anker liegt. Die Leute waren am Tage 
vorher von ihrem Schiff an Land gefahren und hatten bei dem 
Sturm den Schoner nicht wieder erreichen können, waren dann 
iach See vertrieben und erreichten schließlich ganz erschöpft die 
Insel Neuwerk. 
ßamburg, 6. Dez. Todesfall. Am Donnerstag 
starb im 78. Lebensjahre nach langem, schwerem Leiden Ober— 
zollinspektor a. D. Langhoff. Mit ihm ist der letzte der 
zolltechnischen Oberbeamten dahingegangen, denen die Leitung 
der zum Zollanschluk hier errichteten fünf Hauptaollämter über⸗ 
tragen wurde. 
Irden 2. Klasse dem Geh. Kabinettsrat und Kammerherrn Otto 
Widede; den Kronenorden 2. Klasse dem Rektor der 
Inirersitär Rostock, Geh. Medizinalrat Prof. Dr. Otto Körner. 
Sternberg. 6. Dez. Landtag. In der Plenar⸗ 
itzung am 5. Dez. wurde die Landesbeihilfe für die 
debenchausseen Goldenstädt—Friedrichsmoor und Brüel — 
rempzin—Langen-Jarchow bewilligt. 
Boizenburg, 6. Dez. Einen eigenartigen Un— 
alshatle Mittwoch ein hiesiger Einxohner. Er kam mittags 
it seinem Fuhr werk vom Felde, als lich drei Rehe in 
rößter Eile, verfolgt von einem Hunde, dem Wege näherten. 
Lährend zwei über den Weg setzten, lief eines unter die Pferde. 
Hiese sprangen zur Seite und stürzten. Der Wagen geriet gegen 
ine Telegraphenstange und wurde arg beschädigt. Der Besitzer 
zurde vom Wagen geschleudert, kam aber zum Glück mit dem 
zchreck davon. Auch die Pferde wurden nur unerheblich verletzt. 
Has Reh mußte getötet merden. 
sSportnachrichten. 
Ein neuer Zwölfer. Wie das Sportblatt Die PYacht hört, 
at Wuͤliam Fife die Risse für den neuen Zwölfer, den die Werft 
on Abeking & Rasmussen, Lemwerder, für Kommerzienrat 
Forn, Lübeck / Schleswig, baut, geliefert. Von der Vergebung 
er Jacht berichteten wir bereits vor einiger Zeit. 
Das Schichal der ehrmaligen Kaiserjacht ‚Meteor“. Die Hoff— 
ung, die man an den Befitzwechsel des letzten „Meteor“ knüpfte, 
ämlich die Jacht noch im nationalen und internationalen Renn⸗ 
egelsport tätig zu sehen, soll sich allem Anscheine nach nicht 
rfüllen. Der jetzige Besitzer wird den Schoner als Touren⸗ 
acht einrichten lassen. Wie wir hören, soll der alte „Meteor“ 
uch mit einem Hilfsmotor ausgerüstet werden, eine Ausrüstung, 
ie naturgemäß eine Regattabeteiligung des Schiffes auf ein 
eringes beschränkt. Man wird deshalb den berühmten deut⸗ 
chen Rennschoner wohl lediglich nur noch in Handikaps sehen. F 
Ausftellungswesen. 
2211. Die Ausstellung „Das deutfsche Sandwerl Dresden 
915 verspricht ais Ganzes ein wertvoller Typus des Aus⸗ 
ellungswesens zu werden. Handwerk und Industrie bringen 
hr das größte Interesse entgegen und die Geschäftsführung 
lußte ab 1, Oktober wesentlich vergrößert werden. Stadtbau⸗ 
at“ Prof. Erswein, Dresden, hat den Vorsitz im Bauausschuß 
hernommen. Unter den neuesten Schritten der Beteiligung an 
er Ausfteilung ist hervorzuheben, daß der Innungsverband 
eutscher Baugewerksmeister eine umfassende Kollektivaus⸗ 
ellung im Rahmen der Ausstellung Das deutsche Handwerk 
Resden 19150 ns Auge gefaht hat, für welche 30 000 Muauf⸗ 
ehrocht werden sollen. HGeber die Beteiligung der Maschinen⸗ 
pustrie ist neuerdings hervorzuheben, daß der Verein Deu Ger 
hertzeugmaschinen⸗Fabriken, Düfseldorf, beschlossen hat, die Ver— 
insmitglieder nachdrüchlich auf die Beschikung der Aussteluna 
nite den für das GHandwerk geeianeten Masschinen l 
uweisen. Tu:. 
2211. Deutsche Ausstellung ‚Das Gas»nu u7 
PBie wir soeben erfahren, hat König Ludwig III. von Won“ 
as Protektorat über die Juli August 1914 in Mürschen sta 
indende Deutsche Ausstellung „Das Gas“ übernommen. D'e 
lebernahme des Protektorates ist eine der ersten Regie ungz⸗ 
jandlungen des Königs und zeigt, welches Intere e seitens 
er Regierung der Ausstellung entgegengebracht wird.' Bg. 
Bunte Chronik. 
LA. Grubenunglũck. Auf der Grubenanlage 
zeisheck bei Friedrichsthal wurde ein Bergmann durch abstürzende 
dohlenmassen schwer verletzt. Der Kutischer des Krankenwagens, 
er den Verletzten ins Hospital brachte, stürzte unterwegs vom 
zock und wurde überfahren. Auch er mußte ins Krankenhaus 
ingeliefert werden. 
PC. Geschützexplhosion. Bei den Skodra-Werlen in 
Bilsen ereignete sich bei Schießversuchen ein schwerer Unglücks⸗ 
all. Ein Geschütz explodierle, wodurch 2 Arbeiter getötet und 
nehrere schwer verletzt wurden. 
PO. Große Ueberschwemmungen in Texas. — 
20 Tote roses Ueherschmwemmungen haben. einer Meldung 
—— 
aus Galodeston zufolge in Suüd-Texas schweren Schaden ange— 
richtet. Vier Städte sind vollkommen überflutet und schwer be⸗ 
chãdigt worden. 20 Personen, die von den Fluten überrascht 
vurden, sind ertrunken. Hervorzuheben ist das heldenhafte Ver— 
alten einer jungen Telephonistin, die, trotzdem das Wasser 
nit rasender Geschwindigkeit in die Telephonzentrale eindrang, 
ie Mehrzahl der an die Zentrale angeschlofsenen-Personen durch 
Anruf alarmierte und so zahlreichen Leuten das Leben rettete. 
Der bis jetzi angerichtete Schaden beläuft sich auf über eine 
Million Dollar. 
DT. Dementi der Nachricht vom Kruppschen 
zvutsankauf. Die Meldung, wonach die Firma Krupp bei 
Moers ein Gut mit 160 Morgen Land zur Milchversorgung der 
ruppschen Beamten und Arbeiter gekauft haben soll, entspricht 
uicht den Tatsachen. 
DT. Grubenunglud. Auf der Zeche Massen bei Dor t⸗ 
wund gerieten 3 Bergleute unter hereinbrechende Gesteins⸗ 
nassen. Einer wurde getötet, die anderen beiden erlitten lebens⸗ 
zefährliche Verletzungen. 
DD. Krankheitshalber in den Tod gegangen. 
In dem Mainzer Vorort Westheim hat ein Landmann infolge 
unhei.barer Krankheit mit seinen zwei Kindern im Alter von 
jeben und acht Jahren den Tod im Rhein gesucht. 
DT. Zwei Geldbriefträger überfallen. In dem 
Irte Montzze n bei Eupen sind zwei Briefträger, die zum Bahn⸗ 
sof gingen, von drei unbekannten Individuen überfallen worden. 
den Tätern gelang es, den Briefträgern 4880 Meabzunehmen. 
Der Banknotenraub im Schnellzus Brüssfel- 
gerviers. Nach amtlichen Feststellungen war die im Schnellzug 
wischen Brüssel und Verviers entwendete Wertsendung an das 
dörner Bankhaus Oppenheim &C Cie. adresfiert. Der genaue 
Vert wird auf 351 060 Muäangegeben, die in deutschen Bank⸗ 
oten expediert worden waren. Das Gericht hat die strengste 
Intersuchung eingeleitet. In eingeweihten Kreisen nimmt man 
in, daß der Diebstahl zwischen Brüssel und Lüttich ausgeführt 
vorden ist. 
PC. Die Rache eines entlassenen Beamten. Die 
zezirkssparkafse in Graz war Donnerstag der Schauplatz einer 
Jutigen Revolverszene. Der entlaßene Beamte Adolf 
draus feuerte unter der Drohung, alle Anwesenden zu erschießen, 
wei Revolverschüsse ab. Der Direktor und ein Vor4- 
tandsmitglied wurden schwer nerswä Dann verübte der 
äter Selbstmord. 
DT. Ein Matrose unter der, Antklage der Ra⸗- 
essätsbeleidigung. Unter der Anklage der Majestäts- 
elcitigung hatte uch vor dem Kriegsgericht in Düsseldorf 
er Matrose Kock von der Kaiserlichen Marine zu verantworten. 
Ter Angeklagte hatte während eines Urlgaubs in einem Kino⸗ 
beater zu Gelsenkirchen eine beleidigende Bemerkung fallen ge⸗ 
assen, als dort Bilder von den Kaiserfesttagen in Breslau 
orgesührt wurden. Das Urteil, das nur wegen Beleidigung 
ein?es Vorgesetzten erfolgte, lautete auf 2 Monate Gefängnis. 
DT. Verhaftungeines Bürgermeisters. „Der 
Bürgermeister Pitz von Klein⸗Schmalkalden, der sich in seiner 
Figenschaft als Vorsitzender der Gemeindesparkasse Unter—⸗ 
chlaaungen zuschulden kommen ließ, ist geflüchtet, nachdem er 
n Erfahrung gebracht hatte, daß ein Disßziplingrverfahren gegen 
hu eingeleitet sei. Der Polizei gelang es jedoch, den Flũch⸗ 
igen auf Gothaischem Gehiet in einem Hotel 2u ermitteln 
und festzunehmen. 
DT. Ein disziphinloser Rekxrut. In Hoxter er⸗ 
zignete sich ein schwerer Fall von Disßziplinlosigkeit. Beim 
krerzieren des dort garnisonierenden 55. Inf.Ragts. verweigerte 
in aus dem Elsaß stammender Rekrut dem Leutnant den 
sehorlam. Der Soldat warf dem Vorgesetzten das Seiten⸗ 
gewehr und die Schußwaffe vor die Füke Er wurde darauf 
ofort verhaftet. 
P0. Keine Ausweisung jüdilßcher 338134 
Der Kie wer Gouverneur inhibierte auf Protest der jüdischen 
kinwohnerschaft die verfügte Ausweisung von 1600 jüdischen 
Zöglingen der dade Schulen. Die Angelegenheit wurde 
dem Ministerium des Innern zur Entscheidung unterbreitet. 
DT. Die Eltern des amerikanischen Mörders 
Schmudt nach Amerika abgereist. Die Eltern des 
sewyorker Massenmörders Schmidt sind guf Veranlassung des 
merikanischen Konsuls in Frankfurt g. M. von Aschaffenburg 
iach Rewnwork abgereist. um in dem Prozek gegen ihren Sohn 
1152 —6341p14306n 
Schleswig⸗Holsitein. 
Bornhöved, 6. Dez. Um die Einweihungs— 
eier für das Schweden-Denkmal zu einer glanz-— 
„ollen und würdigen zu gestalten, werden große Vorbereitungen 
zetroffen. Die Ausschmückung des Ortes wird eine allgemeine 
ein. Keine Straße, kein Haus ermangelt des Schmuckes an 
FHrün und Fahnen. Bei nur einigermaßen günstiger Witlerung 
st mit großer Beteiligung aus Lübech, Kiel, Neumünster und 
en ländlichen Ortschaften zu rechnen. Die letzteren stellen 
illein zwölf Krieger- und Militär-Vereine. 
Neustadt, 6. Dez. Sein s0Ojähriges Meister— 
ubiläum feiert heute (6. Dez.) Sattlermeister Rahlf hier— 
elbst. Der 78jährige Jubilar übt noch bei großer Rüstia⸗ 
eit seine Geschäftstätigkeit aus. 
Heide, 6. Dez. Keine Maul- und Klauenseuche 
in Dithmarschen. Nach einer Bekanntmachung im Mel— 
dazrfer Kreisblatt sollte bei einem Schweinetransport des Vieh— 
jändlers Johannes Stolz in Hademarschen, der die Mehrzahl 
vber Schweine dieses Transports in St. Michagelisdonn und West⸗ 
dorf aufgekauft hatte. die Maul- und Klauenseuche festgestellt 
worden sein. Dies bestätigt sich jedoch nicht. Die 
Sache liegt folgendermaßen: Der Viehhändler Johs. Stolz 
in Hademarschen hat am 22. Nov. 74 Schweine mit der Bahn 
nach Plochingen in Württemberg verfrachtet. Der dortige 
Tierarzt hat bei der Ankunft geglaubt, daß die Tiere seuchen— 
berdächtig seien. Deshalb sind die Schweine wieder nach 
Stuttgart zurüchtransportiert und dort geschlachtet worden, wobei 
ich herausstellte, daß sämtliche Tiere gesund seien. 
Itzehoe, 6. Dez. Die Stadtkollegien beschlossen 
eine Erhöhung der Ortszulagen für Lehrer von 300 Muauf 
300 Miäjährlich. Die Zulagen sollen nach 4, 8, 14 und 20 
Jahren gewährt werden. Ferner soll die Hundesteuer von 
10 auf 20 M ä iährlich erhöht werden. 
Großherzogtümer Medlenburn. 
Schwerin, 6. Dez. Ordensverleihungen. Der 
Kaiher hat verliehen: Den Roten Adlerorden 2. Klasse dem 
Vizeoberstallmeister und Kammerherrn Bernhard v. Maltzan, 
Freiherr zu Wartenberg und Menzlin; den Stern zum Kronen— 
⏑— — — — — 
Der Kampf bei Bornhöved. 
Von Rittmeister Graf C. R. von Essen. 
Vor hundert Jahren spielte sich in der Nähe von Lübeck 
n bemerkenswerter Kampf ab, in dem schwedische Reiter— 
ruppen, die von Leipzig gekommen waren, und sich auf dem 
Marsche gegen Norden befanden, die Dänen, Navoleons Bun— 
desgenossen, angriffen. 
Am 6. Dezember 1813 setzte sich General Sköldebrand 
»on Lübeck aus in Bewegung. Nach erforderlichen Detachierun— 
jen verfügte er jedoch bloß über 900 Reiter, meistens Husaren 
»es jetzigen Regiments „Kronprinz“, die unter Befehl des 
Frhrn. Cederström standen. 
Durch fleißigen Erkundungsdienst kam man bald mit dem 
Feind in Fühlung, trotzdem das Ueberschreiten zweier Flüsse 
Zeitverlust verursachte. 
Am 7. Dezember nachmittags war General Stöldebrand in 
der Gegend füdlich von Bornhöved angelangt, das ungefähr 
in der Mitte zwischen Kiel und Lübed liegt. In Bornhöved 
aufen die Wege zusammen, und die dominierende Lage bietet 
zine geeignete Verteidigungsstelle, die anzugreifen der dänische 
Befehlshaber als einen „unverzeihlichen Mißgriff“ bezeichnet. 
Das Gelände zu beiden Seiten des Ortes war schwer zugänglich. 
Zudem hatten abwechselndes Tau- und Frostwetter die schon 
durch die Truppentransporte schlecht gewordenen Wege noch 
mehr verdorben. 
Ein Reiter der Vorhut brachte folgenden Bericht: 
General! Das Dorf ist vom Feind besetzt, in erster 
Linie von einer Ulanenschwadron mit zwei Jägerkompagnien 
in Schützenlinie als Unterstützung. Dahinter stehen zu beiden 
Seiten der Landstraße zwei Infanteriebataillone aufgelöst zur 
Dedung einiger abgeprotzter Kanonen. Dem Dorf am nächsten 
teht der Rest des Ulanenregiments, ein Dragonerregiment und 
rinige Husarenschwadronen nebst etwas Artillerie, die nord⸗ 
värts zurückzuweichen beginnt. In dem Dorf befindet sich ein 
deindliches Infanteriebatgillon, unß nördlich von dem Dort sßeht 
man Massen von Infanterie sowie auch Artillerie. Die Gesamt— 
tärke des Feindes beträgt etwa 6000 Mann.“ 
Aber General Sköldebrand zögerte nicht, mit seinen 900 
deitern den sechsfach überlegenen Feind anzugreifen. 
Die Spitze und die beiden Vorhutschwadronen warfen die 
llanenschwadronen zurüch, die zum Dorf fliehen. 
Bald hört man hinter der Vorhut Säbelgeklirr und Pferde— 
zetrampel. Es ist das erste Treffen des Generals Sköldebrand, 
n folgender Weise zusammengesetzt: Auf dem rechten Flügel das 
zusarenregiment des Kronprinzen mit der Leibschwadron unter 
zlanting Bergloo und von Platens Schwadron östlich von der 
andstraße, die Schwadron Stockenströms auf und in der Nähe 
„er Straße sowie westlich davon die Schwadronen Hammersteins 
ind Eklunds. Auf dem linken Flügel befand sich eine schonen— 
he Husarenschwadron und eine Schwadron Schillscher Husaren. 
v Das zweite Treffen bestand aus vier Schwadrenen schonen⸗ 
her Dragoner, wovon jedoch bloß eine am Kampf teilnimmt. 
nie übrigen hatten sich noch richt formieren können. 
Folgen wir nun dem kühnen Ritt der Husaren. Die Linie 
oömmt dem Feind näher, dessen Infanterie- und Artillerie— 
euer nur die Geschwindigkeit erhöht. Die Jäger werden über 
en Haufen geritten. 
In der Mitte sprengt der General und der Oberst mit 
nigen Schwadronen vorwärts. 
Den Kanonen südlich von dem Dorf fehlt Munition, da der 
crohß ausrücht, und die Geschütze werden daher eine leichte 
zeute der Schweden. 
Troh des feindlichen Feuers geht es in das Dorf. Die 
lüchtende dänische Kavallerie kommt nur schwer vorwärts, da 
ie Arltillerie den Weg im Norden von den Dorf in Anspruch 
immt. 
In dem Dorf herrscht Wierrwarr. Feindliche Kavallerie, 
Irtillerie und Infanterie drängen sich hier durcheinander. 
Jetzt kommen die schwedischen Husaren. Das Bataillon 
»om 3. jutischen Infanterieregiment, das die Stadt verteidigen 
obl. sucht aufzumarschieren. vergiht aber, seine Wafsen zu 
— 
zebrauchen. So lköst sich der Kampf in kleine Scharmützel in 
ven Straßen auf, wobei die Schweden ihre Gegner niederstrecken. 
der feindliche Oberbefehlshaber, General LAllemand, der Chef 
»er Nachhut, und der Prinz von Hessen, der Chef der Hauptstärke, 
aufen Gefahr, den Schweden in die Hände zu fallen. 
Die ungeordneten Scharen des Feindes in dem Dorf fliehen 
etzt nordwärts. Die dänische Hauptstärke, die zunr Teil Stel⸗ 
ung nördlich von dem Dorf genommen hat, schwankt. 
Auf dem linken Flügel galoppieren die schwedschen Vorhut⸗ 
chwadronen sowie eine Schwadron Schillscher Husaren siber die 
chwierigen Hindernisse gegen das rechte dänische Scharsschützen⸗ 
ataillon. das im Begriff steht, ein Vierec zu bilden. Wäh— 
end des wenig wirksamen Feuers des Bataillons geht das 
ßBferd des Bataillonschefs durch und bald sobgen auch die 
Infanteristen dem Beispiel und verschwinden hinter einigen Wällen 
üdlich von dem Dorf. 
Inzwischen nimmt der rechte Frügel unter dem feindlichen Feuer 
echs aroße Erdwälle mit Gräben, und endlich wird der Wider—⸗ 
tjand des Scharfschützenbataillons gebrochen, worauf dieses die 
Flucht ergreift und sich zu dem schon vorher ageschlagenen an⸗ 
eren Bataillon begibt. 
Das Ziel ist erreicht, der Feind völlig zurüdgeschlagen. Die 
Ddunkelheit bricht herein und General Sköldebrand läßt das 
Signal zum Sammeln geben. Aber die siegestrunkenen Husaren 
olgen nicht dem Ruf, sondern wollen noch weiter die Folgen 
»es Sieqes ernten. Indessen hat der General doch hald seine 
Truppen geordnet, die nun auf dem Felde im Süden von dem 
dorf wie zur Parade stehen. 
Entgegen dem Kriegsgehrauch feuert noch das aufgeriebene 
„chützenbataillon auf die Schweden, die in guter Ordnung vorbei— 
prengen. Der Feind setzt den Ruckzug in aufgelöstem Zustand 
ort. Zersprengte Teile der Kavailerie fliehen bis nach Däne⸗ 
nark hinein, hier ganz übertriebene Berichte über den Kampf 
ei Bornhöved verbreitend
	        
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