Abg. Dr. Onarck (Soz): Die Vetenten wollen eingerissene
Mißsitnde zu dauernden machen. Daß es msglich ist, diese
kackereiverordnung streng durchzuführen, ohne die Cxistenz
icker Bäckereien in Frage zu stellen, zeigt das Vorgehen
Aßerrreußischer Städle, die Vaubülten gewäahrt baben. Die
helriebe, die an der alten Betriebsweise festhalten, mülfen
cklihtslos beseitigt oerden, da andernfells das Bestceben
er Arkeiterschaft auf andern Gebieten geschadigt wird. Uns
zeht diese Verordnung noch nicht weit genug. Der Reichsstag
nuhle auch die Nachtarbeit in den Väckereien verbieten. — —
Adg. Kopsche(Fortschr. Vpt.): Hier handelt es sich gar
nich? um die Bäckergefeen. Die Petenten wollen nur, daß
die Willkür der Polizei aufgehoben wird.
Abg. Giesberis (Ztr): Unnötige Härten sollten ver⸗
rnieden werden.
Abg. Wurm (Soz.): Das Publikum muß davor geschützt
verden, daß ihm die Backware verekelt wird. *
Abg. Giesberts (Ztr.): Ich muß dagegen protestieren, daß
ich für die Möglichkeit eingetreten sei, daß das Bäckerei⸗
sewerbe in ekelhaften Betrieben ausgeübt werden könne.
Abg. Kopsch (Fortschr. Vpt.!: Die Sozialdemokraten
ollten nicht einseitige Interessen vertreten. sondern auch an
ie Notlage der Bäckermeister und Grundbesitzer denken.
Abg. Chrysant (Ztr.): Mit der Sauberkeit und Unsauber—⸗
keit hat die Bäckereiverordnung gar nichts zu tun. Ich muß
gegen diesen Ausdruck des Abg. Wurm im Namen der
deutschen Bäckermeister protestieren.
Nach weiterer unerheblicher Debatte wurde die Petition
zur Erwägung überwiesen.
Darauf verlagte sich das Haus auf Mittwoch 1 Uhr.
Interpellation wegen Arbeitslosigkeit und wegen Zabern;
Sesetz. betr. Verrat militärischer Geheimnisse; Anderung
ver Gebührenordnung für Zeugen und Sachverständige.
Schluß nach 6 Uhr. —*
Tagesbericht.
Lübeck, 26. November.
kesolution des Dänischen Industrierats zugunsten der
Masnedsundbrücke und Fehmarnroute.
Vom Dänischen Industrierat ist der Regierung und dem Reichs-—
ag »in Dänemark in diesen Tagen die folgende Resolution über⸗
andt worden:
„Für die Entwicklung der dänischen Industrie ist es von
aröhter Bedeutung, daß Dänemarks geographische Lage in
der rechten Weise zugunsten seines bequemsten und schnellsten
Füter⸗, Passagier- und Postverkehrs mit dem Auslande daus⸗
zenutzt wird.
In dieser Hinficht würde es einen bedeutenden Forischritt
arstellen, wenn die gegenwärtige Fährverbindung über den
Storstrommen zwischen Seeland und Falster durch eine
ßrücke für den durchgehenden Eisenbahnverkehr ersetzt wird.
Dieser Fortschritt würde sofort der wichtigen Gjedser — Warne⸗
münde⸗Route zugute bommen und er würde gleichzeitig von
dänischer Seite aus den Weg bahnen zur Durchsführung der
Fehmarnroute, deren baldige Verwirklichung
der Industrierat dringendempfiehlt, um so mehr,
as der Gedanke, nennenswerte Fortschritte durch Verbesserung
der Kieler Route zu erreichen — sei es, daß sie über
Korsör oder über Laaland führt —, als bedeutungslos
aingesehen werden muß.
Außzer den direkten Erleichterungen für den dänischen Ver—
ehr, welche der Bau der Storstromsbrücke und die Ausfüh
ung der Fehmarmoute für die dänische Industrie mit fich
ühren muß, verfehlt der Industrierat nicht, auf die besondere
Bedeutung dieser Verbindung hinzuweifen, die sich daraus
ergibt, daß Dänemark dadurch die kürzeste und bequemste
dauptverkehrsverbindung zwischen der standinavischen Halb⸗
msek und Westeuropa zustande bringt. Denn nur dadurch
lann es verhindert werden, daß der Verkehr unser Land zum
gpoßen Schaden für unser Erwerbsleben umgeht.
Der Industrierat ersucht daher die hohe Regierung und
den hohen Reichstag, in erster Linie Schriite zur Durchführung
ver Storftromsbrücke zu unternehmen.“
Diese Resolution ist ein neuer Beweis dafür, daß man in Däne⸗
mark nach wie por geschlossen hinter der Fehmarnroute steht
und sich von einer Verbesserung der Kieler Route Vorteile
für Dänemark nicht verspricht. Die wohl alsbald zu erwartende
Stellungnahme des Deutschen Fehmarnbahnkomitees zur eben
beröffentlichten Denkschrift der an der Kieler Route beteiligten
I Städte wird die Situnation jedenfalls bald weiter
üren.
—— — —*
O
»Militärisches. Personalnachrichten. Zum Lt. d.
Ref. bef. der Vizefeldwebel SchleizAsmus III Bexmlin)
des Inf.«Regts. Nr. 162. — Zum Hauptmann bef. der Oberlt.
d. Ref. Küstermann des Inf.Regts. Nr. 94 Cübech. —
Zum Oberlt. bef. Lt. d. Res. v. Sperber des Kür.Regts.
RNr. 3 (Cübbech. — Zu Leutnants der Resß. befördert Bruhn
Rendsburg) des Inf.Regts. Nr. 162; Rehder MRends—
bura) des Inf.Regts. Nr. 163. — Versetzt: Lt. Windler
der Landw-Inf. 1. Aufg. (Cübech zu den Ref.Offizieren des
Füs.“Regts. Nr. 86.
D „Aus Lũbeds großer Zeit.“ Unter diesem Titel
isft im Verlage Max Schmidt, Lübeck, ein Quellenlesebuch
von Dr. Bruno Schneider erschienen, das als 2. Teil des
von Dr. Wilmanns herausgegebenen ersten Teiles zu gelten
hat. Das schlichte Büchlein, das in erster Linie für Lektüre in
den Schulen und zur Vertiefung des Geschichtsunterrichts be—
timmt ist, enthält eine solche Fülle von sorgfältig bearbei⸗
tetem Quellenmaterial, daß es auch dem vaterstädtischen Freunde
eine fesselnde Lektüre bieten dürfte. Wir kommen auf das
Büchlein noch zurück.
DMuseum für Kunst⸗ und Kulturgeschichte. Die Aus—
tellung aus der Franzosenzeit ist am vergangenen Sonntag ge⸗
chlossen worden. Sie war während ihrer vierwöchentlichen Dauer
»on 2294 Besuchern und von 1250 Schülern in Hafsenweisem
Besuch besichtigt worden. Ein großer Teil des Ausstellungs—
materials wird künftig in der Kostümgalerie des Museums im
St. Annenkloster wieder vereinigt zu finden sein. Einige der
vertvollsten Stücke aus Privalbesitz, namentlich die Kostüme
rus dem Besitz der Familie Edermann, Johannstorf, find in—
'olge des dankenswerten Entschlusses ihrer Eigentümer dem Mu—
eum als Leihgabe dauernd überlassen worden. Da der Raum
der lirchlichen Halle noch länger freistehen wird, so besteht die
Absicht, auch künstig wechselnde Ausstellungen aus dem Gebiet
»er Kunst- und Kulturgeschichte dort zu beranfstalten. Die nächste
ieser Ausstellungen wird voraussichtlich am sommenden Sonn⸗
ag eröffnet werden können. Sie wird der modernen Graphik ge—
bidnet sein und von den führenden Meistern der Radierung, der
eutschen wie der ausländischen, eine Sammlung von aus ge⸗
oählten Blättern enthalten, wie sie den Kunstfreunden Lübecks
n diesem Umfang noch nicht geboten worden iit
Zur Enthünung des TAwed ndenkma's in Bornhöbed.
Bie schon kurz unter auswärtigem Tagesbericht (Schleswig-
zolstein); am Dienstag abend berichtet, w'ird an der Enthülsung
es Schwedendenkmals am 7. Dez. in Bornhöved, das schwe—
ische Hu's'arenregiment Kronprinz aus Malmö, unter Füh—
ung des Obersten Baron von Cederström, dessen Vorfahr
as Regiment an dem denkwücrdigen Tage vor 100 Jahren führte,
Aäeiner Stärke von 100 Mann teilnehmen. Diese Abordnung,
us 35 Offizieren, 17 Unteroffizieren, 14 Gefreiten und 34
Nann bestehend, sämtlich in Uniform, sowie 45 Pferde, werden
rit einem Dampfer in Lübeck eintreffen. Während die Offi—
iere von Lübeck über Segebers nach Bornhöved
eiten, sollen die Unterosfiziere und Mannschaften mit der Bahn
efördert werden. Am Nachmittag des 7. Dez. ist dann die
zinweilungsfeier, bei der Pastor Voß-Bornhöved in deuischer
S-prache und der Negimentsgeistliche in schwedischer Sprache
vrechen werden. Oberst von Cederström wird einen Bronze—
ranz am Denkmal befestigen mit der Inschrift: Den bei Born—
jöped am 7. Dez. 1813 gefallenen Kameraden zum Gedächtnis.
. Dez. 1913. Königl. Schwed. Kronprinz-Husaren-Regiment“.
das Schwedendenkmal besteht aus einem mächtigen Steinblock
nit einem Adler und der Inschrift: „Zur Erinnerung an den
Zieg des schwedischen Husarenregiments „Königin“ über dä—
ische Truppen am 7. Dez. 1813. Errichtet am 7. Dez. 1913.
darüber befindet sich ein Kupferrelief, das das Gefecht bei
zornhöved darstellt. Ein Festessen folgt der Feier. Am nächsten
kage fahren die Teilnehmer nach Kiel und treten von dort die
sückreise nach Malmö an.
Der 86. Elternabend der 1. St. Lorenzknabenschule fand
dienstag, den 25. Nov. in der Turnhalle statt. Er wurde
»urch eine Reihe Stabübungen eröffnet, die Klasse 1 unter
eitung des Herrn Heuer gut vorführte. Nachdem die seit
ahresfrist, erworbenen Lehrmittel, lurz besprochen waren,
‚lgte ein Vortrag über Jugendschriften. Den älteren blutigen
ndianergeschichten wurden die besseren Erzeugnisse der Neu⸗
eit gegenübergestellt. Zugleich konnte auf die bekannte Bude
uf dem Weihnachtsmarkte hingewiesen werden. Einen Haupt⸗
unkt bildete, wie immer, die Erkundigung, die die Eltern
ei dem SHauptlehrer ihres Sohnes einzogen. Unentgeltliche
dachhilfestunden, ungeteilte Schülzeit und andere Schulange—
zgenheiten erfuhren zum Schlufse eine kurze Besprechung.
doffentlich hat auch dieser Abend das gute Einvernehmen zwi—
hen Elternhaus und Schule gefördert.
Der Segeberger Grwerbeverein unternimmt Donnerstag
einen Ausflug nach Lübeck zur Besichtigung der Gas- und
El⸗ktriztäts-Ausste ung. Di- Abfahrt er o'gt mit dem Mi tgs⸗
uge. Die Besichtigung der Ausstellung, zu der dem Verein
»on der Direktion der Gas-, Elektrizitäts- und Walserwerke
»er freien und Hansestadt Lübeck freier Eintritt gewährt ist,
rfolat um 255 Uhr.
Sturmwarnung. Die Deutsche Seewarte in Hamburg
neldet: Tiefdruckgebiet 730 Nordmeer, Ausläufer Nordsee.
ßefahr vorübergehend stürmischer Südwestwinde Signal:
Zu dweststurm.
J Schöffengericht. Sitzung vom 25. Nov. Des Dieb—
ahls hat der Schlachtergeselle Hermann Is. aus Pöppendorf
ich schuldig gemacht. Er hat am 285. August einem Schlachter⸗
esellen Schnoor ein Fahrrad, das dieser vor dem Hause eines
zahnarztes hatte stehen lassen, weggenommen. Auf Grund seines
ßeständnisses wird er zu 6 Wochen Gefängnis verurteilt.
der Angeklagte war schon mal wegen dieser Tat freigesprochen;
rahat nachher aber so viel über die Sache geredet und sich
nefreut, daß er der Behörde ein Schnippchen geschlagen habe,
daß er dadurch seine jetzige Verurteilung herbeiführte, —
WVBegen Vergehens gegen die Gewerbe-Ordnung
at sich die Inhaberin eines Putzgeschäftes, Anna R., zu ver—
intworten. Seit dem 1. Sept. hat sie eine in ihrem Gewerbe⸗
etriebe beschäftigte Putzmacherin mehrfach länger als bis 10 Uhr
bends beschäftigt. Sie ist, wegen gleichen Vergehens schon
inmal bestraft. Jetzt wird fie zu 20 Muevent. 4 Tagen Ge—
ingnis verurteilt. — Wegen Diebstahls bezw. An—
iftung und Sehlerei sind angeklagt der Arbeiter Theo—
or Lü. der Kutscher Otto We. und der Handelsmann Robert
de. Die ersteren beiden waren, in einer, hiesigen Saghand—
ung beschäftigt. der Ne. von ihm angekaufte Säcke lieferte
nd, infolgedessen öfter dort erschien. Durch“ kieine
eschenke und WVersprechungen veranlahzte vNe.die
eiden, Mitangeklagten, gelegentlich seiner Anwesen—
eit im Geschäft aus dem leßteren Säcke zu stehlen
ind auf seinen. des Ne. Wagen zu paden. So hat Lü.
twa 150 Säcke im Werte von75 NRt und We. hat 10 Sade
ggenommen. Ne, nahm die Säde an und vperwertete sie
vieder für sich. Er hat Lü. einmal 10 M, We. 20 Mge—
eben. Das Urteil laulet gegen Lu. guf 4 Wochen. gegen
Ve. auf 10 Tage und gegen Ne. auf 2 Monate Gefängnis. —
Res Bergehens gegen die Seemannus Srdnung
at der Dedsmann Heinrich Bö. sich dadurch schuldig gemacht,
daß er sich vom Dampfer, „Condor“ entfernte. um sich seiner
veiteren vertragsmäßigen Dienstpflicht zu entziehen. Er wird
u 10 Maev. 2 Tagen Gefängnis verurteilt Des Diebe
ahls hat, der Schuhmacher Friedrich To. aus Memel sich
gdurch schuldig gemacht, daßz er im Juli d. J. einem Studenten,
tit dem er in der Herberge zur Heimat auf einem Zinmmer
bernachtete, eine Uhr mit Medagilfson im Werte von I8 M
zegnohm. Dafür erhält er 3 Wochen Gefängnis — Wegen
zetguges und bezw. s8ehlerei sind angellagt der
rbeiter Heinrich Pa. und der Sgusdiener Emil pa von hier.
lin 18.. Nop. erschien Heinrich Pag in einem hiesigen Saͤuhe
arengeschäft und erklärte, im Auftrage des Wirles Ha. jelie
r für diesen einige Paar Schuhe zur Ansicht holen.“ Da Sa
un dem Geschäft bekannt war, irug, man tein Bedenken, dem
-cchwindler ier Paar Schube im Werte von 680 Mauszu—
äundigen. Kurz darauf traf Heinrich ßa. seinen Bruder den
itongeklagten. und einen ihm angebüch nur von Ansehen
ekannten Mann, dessen Persönlichkeit noch nicht festgestellt ist.
lle Irei probierten die Stiefei an. Nur Heinrich Va, paßten
ie Stiefel nicht. Emil Pa. und der Unbekannte behleiten je
in Paar. Die beiden übriggebliebenen, Paare wurden bei
rödlern verkauft, und der Erloös geteilt. die Angeklagten
halten je 4 Wochen Gefängnis. — Wegen groben ün—
u g 5. ollte der Arbeiter Wilheim Sin nach einem Strafbefehl
es Polizeiamtes 6 MGeldstrafe zahlen. weil er quf ven
Narktplatz den Dienstmann He. mit der Hand ins Gesicht ge—
hlagen hatte. Si. hat Widerspruch erhoben und behauptiet,
csei mit He. in Streit geraten, weil diefer einen lleinen
Angen geschlagen habe, der sich an einem, Autontobis zu
haffen. gemacht habe; geschlagen habe er He weil dieser
ine Dienstmannsleine erhoben habe, um ihn damit zu schlagen
di., wird freigesprochen, weil er in Notwehr gehandelt habe.
-chlechter ergeht es dem als Zeugen geladenen He Troh
xdnungsmäßiger Ladung ist er nicht ershienen und fatt vafür
O MGeldstrafe zahlen.
o- Einbruchsdiebstähle. In der Zeit vom 16. -23. d. M.
nd aus einer Gartenbude auf dem am Topferweg belegenen
zelände mittels Einbruchs ein Paar fast neue Halbstiefel und
n, Jadett gestohlen worden. — Aus einem auf einem
,abrikgrundstück belegenen Schuppen ist ein 8—105 langer.
twa 9em breiter Treibriemen abhandengekommen und
ermutlich gestohlen worden.
0 Fahrraddiebstahl. Heute morgen nach 9, Uhr ist aus
»em Hausflur eines Hauses in der Breiten Straße ein Fahr—
ad mit der vom Polizeiamt gelieferten Erkennungsnummer
639 abhandengelommen und vermutlich gestohlen worden. Das
ad ist kettenloss. Die Handgriffe sind mit Band um—
oicke
p Sausestãädte.
DDT. Hamburg, 26. Nop. Mysteriöse Auffindung
ideei Seit acht Tagen wurde die in der
wolischen Terrafe am Schulterblatt 60 wohnende Wilhelmine
zrause vermißt. Dienstag nachmittag, nachdem man die Frau
ereits eine Woche nicht gesehen hatte, fand man sie in
Vohnung als Leiche auf. Das Gesicht war schwarz und weies
inige Kratzwunden auf. Auf dem Fußboden des Zimmers lagen.
inige Geldstücke verstreut und eine Schublade der Kommode lag
imgekehrt auf der Stubendiele. Die Vordertür der Wosmung
var verschlossen, dagegen stand die Hintertür offen. Man ver—
nautet, daß ein Raubmord vorliegt. Die Leiche, die ziemlich
tark in Verwesung übergegangen war, wurde zur Sektion von
»er Staatsanwalitschaft beschlaanahmt.
Neueste Nachrichten und Telegramme
der „. A. ud Z.—,
Belgrad, 26. Nov. Siesige Biätter melden die bevorstehend;
Fründung einer größeren deutschen Bankin Serbien
nit Rücksicht auf dien in den detzten Jahren zusehends sich er-—
veiternden Handelsverkehr zwischen Serbien und Deutschland.
Jus den bisherigen Mitteilungen geht nicht hervor. ob es
ich dabei um den bereits seit Jahresfrist bestehenden Plan der
tommanditierung eines hiesigen Bankhauses mit deutschem Ka-
vital handelt.
2— *
Ein raffinierter Kinderdiebstahl.
W. Stuttgart, 26. Nop. Einen raffinierten Kinder—
»iebstahl zur Verbergung eines Kindesmordes verübte ein
dienstmädchen. Im Oktober d. J. nmiachte der Diebstal, eines.
injährigen Kindes auf offener Straße Aufsehen. A sand
ie VPolizei das Kind in Fuerth und stellte als Zätt.cin
dienstmädchen fest, welches das Kind entführte, unn Nach
orschungen nach dem Verbleib des eigenen unehelichen Kides
uu entgehen, das sie sofort nach der Geburt ermordete.
5 Kinder verbraunt.
W. Diephelz Oldenburg), 26. Nov. Bei einem Scheunen⸗
vrand auf dem Gute des Hoibesitzers Kirchhoff sind fünf Kinder
umgekommen.
Beraubung eines Pachkwagens.
W. Brieg, 26. Nov. Gestern abend wurde in dem hier
ibgehenden Versonenzuge Brieg-Neiße zwischen Boesdorf und
seiße die Motbbremse gezogen; während das Zugpersonal
den Zug absuchte, wurde der Pakwagen beraubt. Es
ind fünf Postbeutel mit über 500 Mugestohlen worden. Die
Täter entkamen.
Die franzsösische Presse und Bürgermeister Trömel.
PC. Varis, 26. Nov. Der schwer bedrohten Fremdenlegion
st in der Person des früheren Bürgermeisters von Usedom,
Trömel. der aus der Fremdenlegion wegen Taubheit entlassen
wörden ist ein Retter entstanden. Der Excelsior veröffentlicht
heute morgen ein Interview seines Korrespondenten in Mar—⸗
eille bei der Ankunft des Exburgermeisters in der französischen
safenstadt. das, falls es authentisch ist, an Unverfrorenheit
virklich nicht mehr übertroffen werden kann. Trömel greift
ie deutsche Presse. die dafür eingetreten ist. ihn von der
zremdenlegion loszubekommen, in heftigster Weise an und be⸗
eichnet die dee Beschuldigungen gegen die Fremdenlegion
As lügnerisch und lächerlich denn das Leben in der Fremden—
egion sei ein Paradies. Trömel soll beabsichtigen, in Paris
VBohnung zu nehmen und seine Familie. die sich noch in
deutschland aufhält. in die Seinestadt nachkommen zu lassen.
Herr Trömel, der in Deutschland längst nicht mehr ernst
jenommen wird, wird von der französischen nationalistischen
Bresse sett Monaten gegen Deutschland ausgespielt, da er als
Deutscher dazu dienen doll. den von, der deutichen Presse
ber, die Fremdenlegion, gemachten Angaben, die die fran—
win we Dresse sachlich nicht zu widerlegen inistande ist. ihre Spitze
ehmen
WV. Hamburg, 26 Nov. Die Polizeibehörde hat den Sand⸗
chiffer Beyer verhaftet. der in der Nacht vom 14. zum 15. Rov.
neiner Arbeiterbaracke in Volksdorf in der Absicht. den Kan—
incnwirt zu treffen, dem Arbeiter Jalowiak im Bette einen
Schlag mit einem Beil ins Gefsicht beigebracht hat.
er diesem beide Backenknochen und das Nasenbein zertrüm—
nerte. Beyer versuchte sein Alibi nachzuweisen, was ihm je—
doch nicht gelang; er leugnet die Tat.
W. Vertin, 26. Nov. Die Aeltesten der Kaufmannschaft
traten in der letzten Sitzung sür eine energische Fortführung
»es Rhein-Hannover-Kanals bis zur Elbe ein.
— In Charlottenburg scheinen die langwierigen Verhand⸗
ungen zwischen der Ortskrankenkasse und dem Verein
»er freigewählten Kassenärzste zu einem günstigen Resultat
ühren zu sollen.
— Eine Stradivariusgeige im angeblichen Werte
»on 50 000 Musowie Schmuchsachen und sonstige Wertgegen-
tände im Betrage von 10000 Merbeuteten Einbrecher
ei einem Fabrikanten in der Brandenburgischen Straße in Wil-
nersdorf. Als der Wohnungsinhaber zurückkehrte, fand er auf
»em Tisch zwei Gläfer, aus welchen die Spitzbuben Sekt getrunken
atten.
— Gestern nachmittag ist der Kaufmann R. unter der Be—
huldigung verhaftet worden, seine Mutter um 160000
Nark betrogen zu haben. Wenige Monate nach dem Tode
ines Vaters veranlaßte R. seine Mutter, ihm ihr Geld anzuver-
cauen. er wollte es zur größeren Sicherheit in den Safes einer
broßbank aufbewahren. Als nach etwa einem halben Jahre
ie Mutter das Gespräch auf das Geld lenkte, erklärte der Sohn,
aß er von ihr niemals etwas erhalien habe. Es kam zu
inem Bruch und Prozeß zwischen Mutter und Sohn. »W erer
ab eine eidesstattliche Erklärung ab, daß er die 1606000 M
icht von seiner Mutter erhalten habe. Inzwischen ist ermit⸗
elt worden, daß das Geld auf verschiedenen Banken niedergelegt
ind wieder abgehoben worden wear. Der Beschuldigte wurde
jestern nach einer der betr. Banken geführt, wo er leugnete,
er in Frage Kommende zu sein. Er wurde verhaftet und dem
Unterluchungsrichter vorgeführt.
W. Tortmumnd, 26. Nov. In dem benachbarten Mengede
ind eine Witwe und ein Kostgänger unter dem Verdachte verhaftek
borden, den vor einigen Tagen verstorbenen Ehemann sver—
liftet zu haben. Die Schwester der Witwe erstattete aus
kifersucht Anzeige.
W. Selgolaud, 26. Noo. Die Enthüllungsfeier
des auf der Düne von Helgoland zu errichtenden Denkmals
ür die bei Helgoland verunglächten Besatzungen der
Lorpedoboote „S1780, „G 171“, des Hebebootes Unter⸗
lbe“ und des Marineluftschiffes „L1“ ist mit Rüdhicht
uf die gegenwärtige Sturmperiode, durch die der rechtzeitige
bransport von und nach Helgoland sowie von der Jusel X
ie Düne keinesfalls sichergestellt werden kann, auf das Frith-
ahr verschoben worden.
W. München, 26. Nov. Der Maler und Radierer Pro—
essor Ignatius Taschner ist gestern nachmittag in Dähan
in Herzlähmung gestorben.
W. London, 26. Nov. Die beiden Angeber der Perlen⸗
iebe, Brandstetter und Quadratstein, sollen den Haupianteif
in der für die Wiedererlanging des Perlenhalsbandes
rusgesetzten Belohnung von 200 000 Mark erhalten. Auch der
Finder der Perlen, der Arbeiter Augustes Horne, wird einen
Teil erhalten. Da noch einige Perlen fehlen, werden von den
iusgesetzten 200 000 Mark nur ungefähr 160 000 Mark zir
Luszahlung gelangen