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Wochentlich 13mal (Wochentags morgens und
abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗
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Beilagen: Vaterstãdtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübeck 163. Jahrgang lachrichten fur derogun enonrs. dit
jatt: Gesetze und Verordnungsblatt t xòᷣc gũrftentümer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗
ßeib q zeigen“, vom Sründungs⸗Jahre 1781 (6 Marz) ab, befindet sich d cklenbur ische und holsteinische Gebiet.
————— In Arais der Veriader iodie di der Liedibliliotien zu Tideche zende medlenburg F
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Mittwoch, den 26. November 1913. Abend⸗Blatt Ur. 599.
—
Posten belassen werden, den er nur noch ungenũgend aus⸗
füllen kann. Daß die anderen Kandidaten, deren Namen man
hört, ernstliche Wettbewerber Kitcheners sind, will uns nicht
Angehen. Wen will man glauben machen, daß die englischa
degierung dem Herzog von Connaught. dem Veteranen des
dniglichen Hauses. oder einem Idealisten, um nicht zu sagen
Zhantasten des Imperialismus, wie Earl Gren, oder vollends
mem Verwaltungsbeamten, wie Lord Islington, ein Werk an⸗
ertrauen wird, an dem durchaus nicht mehr experimentiert
verden darf, weder mit Zuckerbrot noch mit Peitsche? Die
dage ist zu ernst für Spielereien mit dem Namen königlicher
Brinzen, zu schwierig für den Durchschnittsschlag noch so tüch⸗
jger Administratoren. Kitchener kennt Indien, dessen Heer er
eorganisierte, genau, und die Indier kennen — und fürchten
hn. Er hat in Aegypten, er hat in der Tat früher in
einen Feldzugen gezeigt, dah er Staatsmann ebensowohl wie
Sokdat, vielleicht, daß er vor allem anderen Staatsmann ist.
Wenn er der Mann der starken Hand ist, so hat noch niemand
von ihm sagen können, daß er mit der Faust am Degengriff
regiert. Er kann sich den Luxus sanfter Methoden leisten,
die in schwächeren Naturen mißverstanden werden würden. Kon⸗
zessimen, die hundert andere nicht machen dürfen, fallen ihm
eicht, weil jedermann weiß, daß sie nicht der Furcht abge⸗
ungen, sondern im Bewußtsein der Kraft bewilligt worden
ind. Sein ehemaliger Generalstabschef ist soeben an die Spitze
des indischen Heeres berufen worden. Wir glauben. daß er
in der Spitze der indischen Verwaltung seinen früheren Vor⸗
zesetzten finden wird.
* a ¶
Deutsches Reich.
Besuch der Kronprinzessen in Kopenhagen. Die Kronvrus
jessin reiste, wie uns ein Privattelegramm aus Danzig meldet,
zestern mittag 1 Uhr 26 Min. nach Berlin zur Teilnahme an
inem heute unter ihrem Protektorat stattfindenden Wohl—
ätigkeitsfest. Sie nimmt im kronprinzlichen Palais Wohnung.
zeute abend 11,15 Uhr reist die Kronprinzessin sodann in
zZegleitung des Kammerherrn von Behr und der Hofdame
Zräfin Wedel vom Stettiner Bahnhof aus nach Kopenhagen
um Besuch des dänischen Königspaares.
Reichsversichtrung gegen Arbeitslosigkeit. Von den ver⸗
chiedenen Interpellationen, die der Reichstag bei seinem
Wiederzusammentritt gestern vorgefunden hat, ist die der Soial—⸗
»emokratie ũüber Einführung einer Reichsversicherung gegen
Arbeitslosigkeit die älteste. Sie mühßte deshalb nach der
Heschäftsordnung des Hauses auch zuerst behandelt werden.
Wie wir hören, beabsichtigt aber der Herr Reichskanzler, die
Beantwortung der Interpellation noch um einige Tage hinaus⸗
zuschieben. Sie wird also voraussichtlich heute im Reichstaq
ziicht zur Verhandlung kommen, obwohl sie auf der Tagesord⸗
rung obenan steht.
Sanfabund und Arbeitswilligenschutz. Der Beschlutßz des
Industrierates des Hansabundes, der „eine baldige Initiative
—— — ————— ä—
voraus. Entschuldigen Sie uns für eine halbe Stunde, liebe
Schwaãgerin!“
Und zusammen mit ihrem Gatten verläßt sie das Zimmer
Nur mit Muhe beherrscht Madame Adeline sich noch. Kaum
hat die Tür sich hinter den beiden geschlossen, da padt sie den
SZohn beim Arm.
„Du verläßt sofort dieses Haus! Keine Sekunde bleibst
du mehr in der Nähe dieses Weibes! Ich befehle es dir! Ich
deine Mutter!“ WU
Heftig schüttelt Reginald die Hand ab, die seinen Arm wie ein
Schraubstoch umspannt hält.
„Was fällt dir ein Mutter? Wie kommst du dazu —,— —“
Graubleich im Gesicht, bis in die Lippen hinein, tritt sie
dicht an ihn heran. In ihren Zügen zuckt es.
„Schäme dich! Du spielst ein unwürdiges Doppelspiel!“
zischt fie ihm außer sich ins Ohr. „Du liebst jene Frau. Und
sie, dieses kolette, verdorbene Geschöpf, hat dich dazu verleitet.
Alles, was sie ist, verdankt fie ihrem Mann, und jetzt betrügt
sie ihn und tritt seine Ehre mit Füßen, und du —“
Ein leises Geräusch läht sie herumfahren.
Es ist der Marquis, der lein Notizbuch hatte liegen lassen,
und der zurüdgekommen war, um es zu holen.
Nie in seinem Leben wird Reginald den Ausdruck in dem Ge⸗
sicht seines Onkels vergessen: seine Lippen beben vor Zorn, die
zuten Augen schiehßen Blitze.
J „Ich habe deine Beschimpfung meiner Gattin gehört —“
nirscht er, indes seine Hände krampfhaft die Lehne eines Sessels
imspannen. „Wärst du ein Mann, so würde ich Rechenschaft
on dir fotdern. Da du eine Frau bist, kann ich dich nur
itten. meien Haus zu verlassen und es nie wieder zu betreten.
Scchon dange weiß ich, daß deine scharfe, verleumderische Zunge
neine Frau zu beschmutzen sucht —“
„Onkel! Lieber Onkel!“ unterbricht ihn Reginald in flehen—
dem Tone. „Vergib meiner Mutter! Sie muß unter Halluzi—
nationen leiden. Sie weiß nicht, was sie sagt —“
Bitter lacht Madame Adeline auf.
„Du irrst. Ich weiß genau, was ich sage. Und der Hers
Marquis Robert deEsterre braucht mir nicht erst die Tür zu
veisen. Von selbst wäre ich gegangen. Aber nicht allein
Meinen Sohn nehme ich mit mir, danut er sich nicht vonß
MW
Aue
Erstes Blatt. hierzn 2. Blatt.
—— — —
Umsfang der heutigen Nummer 6 Seiten.
nichtamtlicher Teil.
*
Aus dem Reichsetat.
Der neue Reichsetat bringt, wie im Morgenblatte schon
elegraphisch gemeldet, den bescheidenen Anfang einer Reform
des diplomatischen Dienstes. Denn einmal sollen
nftig Legationssekretäre im Falle eines außerordentlichen Be⸗
durfnifses besondere Zuschüsse erhalten können und Attachés
vährend der Vorbereitungszeit Vergütungen beziehen. Diese
seuerung bedeutet, daß Minderbemittelten der Eintritt in den
diplomatischen Dienst erleichtert wird. Dabei ist freilich v o r⸗
1usgeseßzt, daß künftig der Kreis der zum diplomatischen
dienste Einberufenen auch tatsächlich ein weite rer wird, als
er es bisher war. Bliebe es bei der bisher wenig erfreulichen
Uebung, vorzugsweise Träger eines adligen Namens im diplo—
natischen Dienste anzustellen und nicht die Tüchtigkeit allein
itscheiden zu lassen, dann würde die jetzt getroffene Neuerung
wur auf ein neues Privilegium für ohnehin genügend Privi—
egierte h inauslaufen. Das Gleiche gilt von den Repräsen—
lationsgeldern, die den Gesandten, und von den Ortszulagen,
zie den sonstigen Gesandtschaftsbeamten sowie den Konsular—
zeamten künftig gezahlt werden sollen, endlich auch von der
ananziellen Erleichterung, die den Botschaftern insofern gewährt
vird, als die Kosten von Heizung, Beleuchtung, Wasserversor⸗
rung usw. der Geschäfts- und Gesellschaftsräume auf die
Reichskasse übernommen sind. Auch diese Maßregeln können
»em Aufsteigen Minderbemittelter auf der diplomatischen Stufen—
eiter unter der schon erwähnten Voraussetzung zugute kommen.
Aber betreffs der Botschafter hält sich die fragliche Summe
650 000 M) in so bescheidenen Grenzen, daß zu erwägen bleibt,
BG den Boischaftern nicht weitergehende finanzielle Erleichte—
‚ungen gewährt werden müssen, wenn anders nicht der Reich—
um für die Besetzung entscheidend bleiben soll. Umgekehrt
verdient die beträchtliche Erhöhung des Fonds für die de u t⸗
schen Auslandsschulen von 400 000 auf 1,8 Mill. M
rũckhaltlose Zustimmung. Je leistungsfähiger diese Schulen sind,
um so sicherer bleibt das Deutschtum im Auslande vor nationalen
Kerlusten bewahrt, und um so mehr befestigt sich der deutsche
Zultureinfluß jenseits der Reichsgrenze. In beiden Richtungen
Dpfer zu bringen, mahnt das Beispiel anderer Staaten, unter
»enen die deutschfeindlichen nicht in letzter Linie stehen. Die
Ausführungen Dr. Grabowskys in den Lübeckischen Anzeigen
4Aber die deutschen Schulen in der Türkei haben das auf das
»eutlichste gekennzeichnet. Auch auf dem Gebiet des
Konsulatswesens enthält der neue Reichsetat eine An—
Irrlichter des Glücks.
Ein Gesellschaftsroman von der Riviera.
Von Erich Friesen.
(25. Fortisetzung.) Machdrudk verboten.)
Mit der verwandten Seelen eigenen Sympathie fühlt Irene,
»aß ihr Neffe sich um sie sorgt. Und sie benutzt die kurze
Zeit, die ihr Gatte heute in seinem Arbeitszimmer verbringt,
im Reginald ihretwegen zu beruhigen. Er möge nur nicht
»enken, daß sie krank fei oder daß sonst etwas vorgefallen
väre, was ihre Nervosität rechtfertige. Es sei nichts weiter
zewesen, als die große Hitze der vergangenen Tage. Sie fühle
ich bereits, wieder wohler.
Ruhig ldäßt Reginald sie ausreden. Doch bemerkt er, daß
ihre schmalen, feinen Hände, die mit einem Syringenzweig
pielen, zittern und ihre Worte Lügen strafen.
„Ich freue mich, daß es so ist, verehrte Tante,“ sagt er
ernst. „Aber ich hoffe, Sie werden mich nicht mißverstehen, wenn
ch Sie bitte: vertrauen Sie sich in allem, das Sie bewegt.
Ihrem Gatten an! Ich brauche Ihnen nicht erst zu sagen, weich
elten guter, edler Mensch er ist, der jede menschliche Empfindung
hersteht. Das wissen Sie selbst am besten.“
Dankbar lächelt sie ihm zu — mit einem fast schüchternen,
ieben Lächeln voll natürlicher Innigkeit, das ihr edles, schönes
Sesicht seltsam verfüngt. Und Reginald weiß nicht, weshalb
ihm in diesem Moment ein anderes Gesicht einfälit. das ihn
dor Wochen in einer stürnischen Herbstnacht ebenfso dankbar
ingelächelt — draußen vor dem „Zirkus Malatesta“ in Ville—
ranche.
Unwilllürlich ergreift er die schlanken Frauenhände, die
ebt dässig im Schoß ruhen, und führt sie an seine Lippen.
In Gedanken versunken, merkte keines von beiden, wie die
cür sich geräuschlos öffnete. I
Der Marquis steht auf der Schwelle. Und neben ihm seine
-chwägerin, Madame Adeline dEsterre.
Einige Augenblicke eisigen Schweigens — —
Dann zieht Irene rasch ihre Hände aus denen hhres Neffen
ind eilt auf den Gatten zu.
Der Marquis, dem es eine Sekunde lang war, als greife
ne lalte Faust nach seinem Herzen, kaämpft mit Gewalt