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qusgabe,
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Lübeck, 21. November.
STotensonntag. Am kommenden Sonntag, dem Toten⸗
fest. wird sowohl auf dem Allgemeinen Gottesacker vor dem
Burgtore, wie auf dem Vorwerker Friedhofe, nachmittags in
der Kapelle eine Totenfestandacht gehalten werden. Bei der
Andacht auf dem Burgtorfriedhofe. die um 3 Uhr beginnt,
wird Herr Pastor Denker die Ansprache halten, während bei der
um 33 Uhr beginnenden Feier auf dem Vorwerker Friedhof
herr Hauptpastor Reimpell sprechen wird. Ein von Posaunen
jeblasener Choral resp. Glockengeläut wird den Besuchern der
Friedhöfe den Beginn der Feier anzeigen.
b. Stenographisches. An dem Wetittschreiben in bezug
auf Richtigkeit, das der Stenographenverein Stolz⸗Schren
zu Lübeck (gegr. 21. Sept. 1858) für die Mitglieder seiner
Schülerabteilung am 13. Nov. veranstaltete, nahmen 27 Zög—
linge hiesiger Schulen teil. Für fehlerfreie Arbeiten erhielten
je einen · J. Preis Bruno Friederici und Alfred Dürig. Mit
einem 2. Preise wurden bedacht Alfred Harder-Travemünde,
Karl Schmidt und Hermann Otto. Sechs Knaben empfingen
eine lobende Anerkennung. — Die Uebungen finden nach wie
vor im Evangelischen Vereinshause, Fischstr. 17, Donnerstags
nachmittags von 486 Uhr statt. Anmeldungen werden dort⸗
selbst oder an den Vorsitzenden, Serrn Ernst Braune. Muühlen⸗
brücke 11III, erbeten.
D Grumdudsverkauf. Wie uns mitgeteilt wird, kaufte das
Lübecker Kunst-Auktionshaus Cornelius C. M.
Michaelsen das früher Senator Mannsche Grundstück Becker⸗
garube Nr. 52. Die Auflassung hat bereits stattgefunden.
Seimstãtten⸗ Genossenschaft für dem Mittelstand. Eine am
Dienstag im Wintergarten abgehaltene recht gut besuchte Ver—
ammlung beschäftigte sich mit der Frage der Gründung einer
Seimstätten-⸗Genossenschaft für den Mittelstand. Nach eingehen⸗
der Beratung der Angelegenheit erklärten sich etwa 40 Herren
bereit, e iner Seimstä‘ten-Genossenschaft für den Mittelstand bei—
zutreten. Zur Gründung der Genossenschaft sind etwa 100 000
Mark erforderlich. Es wurde eine Kommission gewählt, die e'ner
binnen kurzem stattfindenden neuen Versammlung bestimmte Vor⸗
schläge darüber unterbreiten soll, ob und unter welchen Vor—⸗
aussetzungen die Gründung einer Heimstätten Genossenschaft mög—
lich ist, ewent. auch den En wurf eines Gemo' sen'chastsstatuts aus⸗
zuarbeiten hat, oder ob es sich empfiehlt, sich der bereits be—
stehenden Heimstättengesellschast anzuschsießen oder mit anderen
Verbänden in Verbindung zu treten.
Sturmwarnung. Die deutsche Seewarte in Hamburg mel—⸗
dete gestern abend: M'nimum 759. Nordmeer tiefer Ausläufer,
Nordsee ostwärts ziehend, erncute Gefahr stürmischer Südwest⸗
winde. Sianalhall ändern in Sũdweststürme.
Diaie heftigen Stürme vom Dienstag nachmittag bis
Donnerstag mittag waren die Wirkung von tiefen barometrischen
Minima, die im Norden auf der gewohnten Zugstraße vom
Dzean her nach Osten zogen. Im Kern des Tiefs, das am
19. November vorüderichritt. betrug der Luftdruck. wie die
Wetterkarten der Teusschn Ssewarte erkennen lassen, 740 mm,
der Luftdruck lag also recht niedrig, war aber nicht extrem.
Trotzdem herrschte in ganz Norddeutschland, cu dee No de und
Ostsee ein sehr heftiger Weststurm, der in Hamburg zwar nur
die Stärke 6 der zwölfteiligen Beaufort-Skala, in einzelhnen
Stöhßen woh' auch mehr erreichte, doch in Borkum, Helgoland,
Cuxhaven u Zustrow i. M. auf die Stärke 8, in Keitum
auf Sylt so,a auf die Stärke 9 anwuchs. Das hatte seinen
Grund in dem bedeutenden Luftdruckgefälle, denn dem Mini—
mum gegenüber lagen im Süden Maxima mit sehr hohem zen—
tralen Luftdruck, nämlich im Südosten (Balkan) ein solches fast
775 mm und im Südwesten (Spanien) mit reichlich 775 mm.
Das Luftdruckgefälle vom Süden zum Norden betrug daher
35 mm. Das zweite Minimum, das heute vorbeischritt, wies in
seinem Kern nur 730 mm auf, während die Hochs im Süden
tur eine geringe Abnahme zeigten; gleichwohl blieb die Wind—
tärke hier in letzter Nacht gegen die der vorherigen Nacht zurück,
jie betrug nur 4. Der Einfluß des Tiefs wird aber hier vor—⸗
läufig noch fortdauern, die heutige Prognose kündigt infolge—
dessen erneut stark auffrischende Südwestwinde mit Regenfällen
hei milder Temperatur an.
Ueber den letzten Sturm liegen noch folgende Mel—
gende Meldungen vor und zwar aus
Warnemünde, 19. Nov. Ein schweres Unwetter
herrschte am Mittwoch bei Warnemunde. Der in der vorher⸗
gehenden Nacht aus Westen wehende Wind frischte im Laufe des
Morgens ständig mehr zum Sturme auf, der gelegentlich von
orkanartigen Regenbden begleitet ward. Unter dem Drud des
Weststurmes fiel das Wasser erheblich ab. Am Westrande unter—
halb der Bismarckpromenade trat an der Brandungsl'nie eine
ausgedehnte Fläche Vorland zutage, die weit in die See hinaus⸗
reichte. Dort konnte man den Leberrest e'nes versandeten Wrad—
tücks erreichen. Dieses Wrad bildet den letzten Ueberrest des vor
etwa dreißig Jahren gestrandeten Rostodcer Barkschifses
„Schnelle“, Kapitän Hartmann. Im n uen Strom war das
Wasser derart gesunken, daß das Fäfrboot seinen Liegeplatz ver⸗
ündern mußzte. Auf der DTampifährlinie Warnemünde— Gjed'er
traten Verkehrsstörungen ein. Da das dänische Dampftraioekt
„Prinzesse Alexandrine“ den Hafen von Gied'er nicht verlassen
onnte, so mußte der medklenburgische Fährdampfer ,Megdlen-
burg“ seine Abfahrt bis auf weiteres aussetzen. Auf dem
Wasserflugplatz zerstörte das Unwetter ein Zelt für Flug—
maschinen. Auch am Abend bhatte sich die Gewalt' des Unwetters
noch nicht gelegt.
Rosltock, 19. Nov. In der hiesigen Gegend wehte heute ein
schwerer Sturm aus westlicher Richtung, der zeitweilig von
orkanartigen Böen begleitet wurde. In der Unterwarnow fiel
das Wasser um etwa 1,20m. Der Schiffsverkehr war infolge
—AD
St. Petersburg, 20. Nop. Aus Libau und Rigo
wird starker Seesturm gemeldet.
Hamburg, 20. Nov. Die dänische Bark „Dan—
wmark“ die sich im Schlepptau des Schleppers Maas“ auf
der Reise von Ostende nach hier befand und heute im Ham—
rurger Hafen eintraf. traf in der Nordsee sehr schweres Wetter
*
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Freitag, den 21. November 1913.
an. Sie wurde von einem Schlepper losgerissen, den sie ver⸗
or. Die Bark trieb dann etwa 13 Stunden vor der Elbmün—
ung herum. Um ruhiger treiben zu können, hatte man 60
raden Kette ausgesteckt, die aber abriß und verloren ging.
zestern morgen gelang es dem Schlepper, Maas“, die Dan⸗
nark“ wieder aufzufinden, ins Schlepptau zu nehmen und nach
ier zu schleppen. Die Bark hat durch Sturzseen erhebliche
zchäden an Deck erlitten. — Entmastet. Laut Meldung hier
ngekommener Schiffe treibt auf der Nordsee, etwa 3 See⸗
eilen Nzz.W vor der Wester Till-Boje, ein entmasteter
eulscher Segler, der anscheinend von der Mannschaft verlassen
t. — Der englische Dampfer „Strathleven“ hat
uf seiner Reise von Neworleans schweres Wetter gehabt.
durch Sturzseen ist ihm die Deckslast losgerissen und das Steuer—
eichirt beschädigt worden. Reeling, Luken und Decksaufbauten
burden eingeschlagen. Auch der Dampfer „Nor der ne y“ be—
ichtet über schweres Wetter, dem während der Reise die Decks—
ast über Bord gerissen und Schaden an den Decksaufbauten
ugefügrn wurde.
»Gegen das Hamburg⸗Lübechker Lastauto. Wie der Oldes⸗
oer Landbote erfährt, wird gegen die Fahrten des
dastautos, das täglich — auch, zur Nachtzeit — von'
zamburg nach Lübeck fährt und insbesondere sich auch
n Oldes1l0e unangenehm bemerkbar macht, von polizei—
icher Seite dortfelbst eingeschritten werden.
D Schöffengericht. Sitzung vom 18. Nop. Gegen—
die Verordnungbetr. das öffentliche Personen—
uhrwerkehat sich der Kraftdroschkenbesitzet Hans Ol. von
ier fortgesetzt dadurch vergangen, daß er nicht dafür sorgte,
daß seine Lohndroschken zu allen fahrplanmäßigen Zügen auf
em Halteplatze am Bahnhofe anwesend waren. Er wird zu
iner Geldstrafe von 15 Meevent. 3 Tagen Haft verurteilt. —
Wegen Diebstahls und Mißhandlung ist der Ar—⸗
eiter Wilhelm Fr. angeklagt, der wegen Körperverlezung, Bei—
jilfe zum Diebstahl und Hausfriedensbruchs mehrfach vorbe—
traft ist. In einer Stehbierhalle an der Fischergrube bot der
rbelter De. seine Uhr zum Kauf an. Der Angeklagte nahm
ie Uhr an sich, steckte sie ein und behielt sie. Als er fortging
ind De. ihm folgte und seine Uhr zurückforderte, schlug der An—
zeklagte ihn mit der Hand ins Gesicht. Das Urteil lautet
uuf 1 Monat Gefängnis und Zahlung ˖einer Buße von 30 M
n De. — Wegen groben Unfugs bezw. Sachbe—
chã digung haben sich die früheren Pfleger Max Sch., Otto
VPe. Johannes Ho. und Robert Vo. zu verantworten. Vom
zer Heilanstalt Streckniz aus hatten die Angeklagten am
15. Sept. eine Landpartie gemacht. Auf dem Rückwege ver—
mügten sie sich damit, daß sie einen an der Wegkreuzung
5t. Hubertus — Blankensee stehenden Handzeiger umzudeehen ver⸗
auchten. Daß Ho. sich hieran beteiligt hat, kann nicht bewiesen
»erden. Sch. hat ferner durch einen Steinwurf einen Porzellan—
zsoͤlator der öffentlichen Telegraphenleitung zertrümmert. Ho.
bird freigesprochen. Die übrigen Angeklagten werden wegen
roben Unfugs zu 15 Muevent. 3. Tagen Haft, Sch. ferner
»egen Sachbeschädigung zu 60 Muevent. 20 Tagen Gefängnis
erurteilt. — Des Diebstahls hat der Glasergeselle Friedrich
di. sich schuldig gemacht. Im Laufe des Jahres hat er fort—
efetzt der Firma Karstadt Hausstandssachen und Wäsche im
zesamtwerte von 30 Muweggenommen. Aus einer Werkstatt
er Lübeck-Büchener Bahn hat er gelegentlich seiner Veschäftigung
ortselbst 14 Pakete Nachtlichte im Werte von 25 M sich an—
ecignet. Das Urteil lautet auf Monat Gefängnis. — Dieb⸗
ahl und Unterschlagung soll das Küchenmädchen Klara
. begangen haben. Während sie sich im Juni bei einer Frau
xc. aufhielt, hat sie dieser fortgesetzt Kinderkleidungsstücke und
»ausstandssachen entwendet. Deshalb erhält sie 14 Tage Ge—
ingnis. Von der weiteren Anklage, ein Damenhemd und zwei
Intertaillen, der Frau K. gehörig, unterschlagen zu haben,
dird die Angeklagte freigesprochen. — Der Unterschlagung
at der wegen Diebstahls vorbestrafte Fabrikarbeiter Heinrich
Zu. aus Kücknitz sich schuldig gemacht, indem er ein Fahrrad
m Werte von 50 M, das er sich von dem Arbeiter Sa. ge—
iehen hatte, für 5 Muversetzte. Er erhält dafür 1 Monat
ßefängnis. — Wegen Unterschlagung und Betruges
si der Schreiber Heinrich Ho. angeklagt. Im August hat er 70 M
6 Pfg., die er für die Firma Christian Ol. einkassiert hatte,
ür sich behalten. Am 17. August machte er in Moisling eine
zeche von 2 Me60 Pig. obwohl er gänzlich mittellos war.
lnter der unwahren Angabe, er befinde sich in gesicherter
telluna, verschaffte er sich von dem Schneidermeister He.
inen Anzug zum Preise von 66 Muunter der Verpflichtung,
egelmäßige Abzahlungen zu leisten. 10 Mehat er gezahlt,
ann war nichts mehr von ihm zu erlangen. Das Urteil
autet auf eine Gesamtstrafe von 6 Wochen Gefängnis. —
Begen Körperverletzung ist der Arbeiter Wilhelm G.
us Steindorf angeklagt. Der Angeklagte ist oft, auch wegen
dörperverletzung, vorbestraft. Am Abend des 8. November
orderte der Angeklagte an der Schwartauer Allee den Schuh—
nacher Re. auf, einen auszugeben. Re. wurde von dem See—
iann L. gewarnt und letztere beiden gingen zusammen fort.
ie. wurde plötzlich von dem Angeklagten von hinten ange—
riffen. medergeworfen und geschlagen. Bei dem Niederfallen
atte Re. sich den rechten Unterarm gebrochen. Das Urteil
rutet auf 6 Wochen Gefängnis. — Wegen Unter—
chlagung ist der Arbeiter Wilhelm Q. angeklagt. Er hat
vᷣelder. die er für eine hiesige Firma vereinnahmt hatte, für
ich behalten und wird dafür zu einer Gefänanisstrafe von
2 Monaten verurteilt.
o- Diebstähle. In der Nacht zum 4. d. M. ist von
inem Rollwagen auf der Wallhalbinsel eine Kiste, gez.
z. K R. enthaltend eine Nähmaschine, abhanden gekommen und
ermutlich gestohlen worden. — Aus einem Lagerraum in der
Zeinen Altefähre ist am 14. d. M. ein Paket — Postnummer
33 — enthaltend Wollfransen, abhanden gekommen und ver—
wutlich gestohlen worden.
00-Verhaftet wurden ein Arbeiter und ein Kellner von
zier, die sich zum Nachteil einer hiesigen Schuhwarenfirma
nehrere Pagr Schnürschuhe erschwindelt hatten. Die Schuhe
waten zum Teil bei hiesigen Trödlern verkauft worden.
b. Die Läden und offenen Verlaufsftellen find am 7.
4. und, 21..Dez. d. In fur den Handelsverkehr geöffnet
S. amtl. Teil.)
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Morgen⸗VBlatt Ur. 580.
d. Wunhltätigkeitsfest „Kolonie und Heimat“ am 28. und
29. Nor Kolosseum. Die Oberleitung des Festes hat,
im weitesten Kreisen unserer Bepölkerung Gelegenheit zum
zesuch des Festes zu geben, die Eintrittspreise festgesetzt für
en Freitag aus 2 M, für den Sonnabend auf 1,50 M, für
eide Tage zusammen 3 M; auch werden Kinderkarten, das
ztück zu 1 M, ausgegeben, für den Besuch des, Festes am
zonnabend zwischen 5 und, s Uhr nachmittags. Am Freitag
eginnt das Fest um 7. Uhr abends und, Sonnabends um
Uhr nachmittags. Die Festleitung ist in jeder Beziehung
on Kaufleuten, Gewe betreibenden und Privatpersonen in
eichster Weise unteretützt worden; Zuwendungen für den guten
zweck gehen noch täglich ein, so erst vor einigen Tagen u. a.
iuch von der Ost-Afrika-Linie Hamburg, die eine Freikarte
. Klafse auf einem ihrer Dampfer von HSamburg nach Neapel
ur Verfügung gestellt hat, die auf dem Fest verlost werden
oll. Es ergehen an die Festleitung täglich Anfragen dagrüber,
vie die Besucher erscheinen sollen. Die Festleitung teilt uns
sierzu mit, daß, wie bereits verschiedentlich bekannt gemacht
burde, irgendein koloniales Kostüum oder Sommerkleidung er—
vünscht, daß selbstverständlich aber jede andere Kleidung zu—
zelafsen ist. Die Besucher des Festes können, u. a. also er—
scheinen als Neger, Chinesen, eingebobrene Soldaten, Farmer,
Buren usw. Karten für das Fest im Vorvperkauf sind zu haben
hei F. W. Kaibel, Breite Straße 40, Musikalienhandlung, Ernst
Robert, Breite Straße 54,. Musikalienhandlung Bernh. Nöh
ing, Breite Straße 6Ba, Kunsthandlung. M. Niemeyer, Breite
ztraße 63. Zigarrenhandlung, Friedrich Naael. Markt 14.
zigarrenhandlung.
b. Verein zur Fürforge für entlassene Gefangene und sitt—
ich Verwahrloste. Es sei nochmals an den Vortrag erinnert.
»en auf Einladung des Fürsorgevereins Herr Pastor H. Veuß
zamburg⸗ Fuhlsbüttel, Freitag abend 8124 Uhr im großen Saale
er Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, König—
raße 5, über das Thema , Bilder aus der Gefangenenfürforge“
alten wird. Alle, die den Bestrebungen des Fürsorgevereins
Interesse entgegenbringen, sind zum Besuche dieses Vortrages
erzlichst eingeladen. An den Vortrag wird fich im Bildersaale
ine Besprechung im engeren Kreise anschließen, an der der
hortragende ebenfalls teilnehmen wird.
b. Gaskochporträge. Bei der rasch zunehmenden Wer—
zendung des Gases in Küche und Haushalt wird es den Haus—
rauen willkommen sein, über das Kochen mit, Gas einige An⸗
eitungen zu erhalten. Unter Hinweis auf die im Inseraten-
eil unseres Blattes erschienene Anzeige machen wir auf die
neden Räumen der Ausstellung „Gas und Elektrizität“ hier täg—
ich stattfindenden Gaskochvorträge und Kochvorführungen auf⸗
nerksam. Damen der Deutichen Zentrale für Gasverwertung
derden in Gegenwart der Besucher ganze Mahlzeiten und ein—
elne Speisen und Backwerke unter Feststellung des Gasver—
rauches bereiten und zur Beurteilung der Güte der auf Gas
hergestellten Speisen Kostproben zur Verfügung stellen. Die'e
Vorträge werden den Frauen zeigen, wie das Gas nicht nur
m großen, sondern auch im kleinen Haushalt und in der Küche
des Arbeiters vorteilhaft und sparlam verwendet und wie die
häufig anzutreffende unrichtige Behandlung der Gasapparate
»ermieden werden kann. Der, Besuch dieser zeitgemäßen Vor—
räge v der Ausstellung ist allen Hausfrauen wärmstens
zu empfehlen.
Schleswig⸗Holstein.
Neumünster, 21. Noo. Santitätskokonnenwesen.
Bon den Sanitätssolonnen vom Roten Kreuz der Provinz
zchleswig⸗Holstein und Lauenburg wurde hier ein Aerzte- und
führertag abgehalten. Es wurde beschlofien, den nächstiährigen
lerzte⸗ und Führertag in Eckernförde abzuhalten, weil dori
ann gleichzeitig das 20jährige Stiftungsfest der Edernförder
dolonne gefeiert wird. Die vorgeschlagenen Satzungsänderungen
vurden angenommen. Generalsekretär Dr. NReich (Berlin) be—
ichtete über Volksversicherung und Sanitätsko'onnen. Bezirks-
aspekteur Dr. Fuhl Eckernförde) behandelte den schriftlichen Ver
ehr in den Kolonnen. Kolonnenführer Gieseler (Wandsbek
nachte Vorschläge zur Sicherung und Ergänzung des Mitqlieder
zestandes, der für den Mobilmachungsfall zu verwenden ist.
leber die Geschichte der Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz
n Schleswig-Holstein und Lauenburg sprach Kolonnenarzt Dr
zansen (Altona). Zum Ort fur die nächste Hauptversainmlung
ourde Flensburg gewählt. — Zeitungsverleger. Hier
ielt der Verein Schlesw.-Holst. Zeitungsverleger, zu dem auch
dübeck und Lauenburg gehört, seine Herbst-Hauptversamm-
ung ab. Stadtrat Chr. Wulff-Segeberg leitete die sehr in—
eressanten Verhandlungen. Die ausscheidenden Vorstandsmitglie—
er Wulff-Segeberg und Johnsen-Heide wurden durch Zuruf
⸗Aiedergewählt. Durch die Verbandlungen zog sich diesmal wie—
»er wie ein roter Faden die Klage über die geradezu un—
erschämten Ansinnen, die von allen Seiten an
die Presse gestellt werden in bezug auf kostenfreie
Rufnahme von allerlei Reklamen, auf Preise—
drückerei für Inserate und auf Lieferung von Frei—
kremplaren. Siergegen energisch und nachdrüdlich Front
u machen und allen derartigen Ansinnen mit einem energischen
Nein“ entgegenzutreten, wurde allen Verlegern wiederholt zur
BBflicht gemacht. Die Presse soll sich nicht mehr länger als
Zrügeljunge von jedermann mißbrauchen lassen. Die Abonnenten—
Bersicherung wurde auch diesmal wieder als einer der schlimmisten
drebsschäden, der an dem Marke der Presie und der Verleger
ehrt, behandelt und erneut beschlossen, gegen die weitere Aus—
»reitung dieses Schäd'inas mit allen Mitteln anzukämpfen.
—Flensburg, 21. Nop. Einen Mordversuchunter—
zohm Donnerstag nachmittag der Arheiter Fritz Frand.
In einer Eifersuchtsszene schoß er seiner Frau zweiKugeln
in den Kopf. Die Frau wurde in hoifnungslosem Zustande
in das Krankenhaus gebracht.
Groftherzoatümer Medlenbezra.
⸗Rehna, 20. Nor. Die Gemeinde-Kranken—
schwester Emma ist nach siebenjähriger Tätiak it h'er'elbst
nach Ludwigslust zurüchbberufen. Sie soll dort nach dem Vorbild
»es hiesigen Vereins, dein sie gegründet, einen Jungfrauenver—
in ins Leben rufen. Als Nachfolgerin ist Schwester Klara
Fahle aus Rostock hierher versetzt. — Der Gesangverein
»armonia veranstalteseDienstag einen Sorialen Abend mit
donzertaufsührung und Theater. Auer e'nigen Lieden usw.
ür Männerchor. wurde ein Thraser ück „Hoch hinaus“ recht grz
ur Aufführung gebracht. Ein Vall hielt die fröhliche Gesell
chaft noch einige Stunden beisammen.
Schwerin, 21. No. Der neue Oberpostdirektor
n Schwerin. Zum Amtsnachfolger des am 1. Januer 1914
m den Ruhestand tretenden Oberpostdirektotrs Geh. Oberpost—
ates Dehn hierselbst, ist der Oberpostdirektor Fredenhagen,
Ippeln, bestimmt worden. — Auszeichnung. Der Kron—
»rinz Danilo von Montenegro hat den Fabrikbesitzen
zuß. Chef und Mitinhaber der Firma Gebr. Perzinga (Schwerin—
zerlin), zu seinem Hof-Pianoforte-Fabrikaunten ernannf.