Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

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Lübeck, 21. November. 
STotensonntag. Am kommenden Sonntag, dem Toten⸗ 
fest. wird sowohl auf dem Allgemeinen Gottesacker vor dem 
Burgtore, wie auf dem Vorwerker Friedhofe, nachmittags in 
der Kapelle eine Totenfestandacht gehalten werden. Bei der 
Andacht auf dem Burgtorfriedhofe. die um 3 Uhr beginnt, 
wird Herr Pastor Denker die Ansprache halten, während bei der 
um 33 Uhr beginnenden Feier auf dem Vorwerker Friedhof 
herr Hauptpastor Reimpell sprechen wird. Ein von Posaunen 
jeblasener Choral resp. Glockengeläut wird den Besuchern der 
Friedhöfe den Beginn der Feier anzeigen. 
b. Stenographisches. An dem Wetittschreiben in bezug 
auf Richtigkeit, das der Stenographenverein Stolz⸗Schren 
zu Lübeck (gegr. 21. Sept. 1858) für die Mitglieder seiner 
Schülerabteilung am 13. Nov. veranstaltete, nahmen 27 Zög— 
linge hiesiger Schulen teil. Für fehlerfreie Arbeiten erhielten 
je einen · J. Preis Bruno Friederici und Alfred Dürig. Mit 
einem 2. Preise wurden bedacht Alfred Harder-Travemünde, 
Karl Schmidt und Hermann Otto. Sechs Knaben empfingen 
eine lobende Anerkennung. — Die Uebungen finden nach wie 
vor im Evangelischen Vereinshause, Fischstr. 17, Donnerstags 
nachmittags von 486 Uhr statt. Anmeldungen werden dort⸗ 
selbst oder an den Vorsitzenden, Serrn Ernst Braune. Muühlen⸗ 
brücke 11III, erbeten. 
D Grumdudsverkauf. Wie uns mitgeteilt wird, kaufte das 
Lübecker Kunst-Auktionshaus Cornelius C. M. 
Michaelsen das früher Senator Mannsche Grundstück Becker⸗ 
garube Nr. 52. Die Auflassung hat bereits stattgefunden. 
Seimstãtten⸗ Genossenschaft für dem Mittelstand. Eine am 
Dienstag im Wintergarten abgehaltene recht gut besuchte Ver— 
ammlung beschäftigte sich mit der Frage der Gründung einer 
Seimstätten-⸗Genossenschaft für den Mittelstand. Nach eingehen⸗ 
der Beratung der Angelegenheit erklärten sich etwa 40 Herren 
bereit, e iner Seimstä‘ten-Genossenschaft für den Mittelstand bei— 
zutreten. Zur Gründung der Genossenschaft sind etwa 100 000 
Mark erforderlich. Es wurde eine Kommission gewählt, die e'ner 
binnen kurzem stattfindenden neuen Versammlung bestimmte Vor⸗ 
schläge darüber unterbreiten soll, ob und unter welchen Vor—⸗ 
aussetzungen die Gründung einer Heimstätten Genossenschaft mög— 
lich ist, ewent. auch den En wurf eines Gemo' sen'chastsstatuts aus⸗ 
zuarbeiten hat, oder ob es sich empfiehlt, sich der bereits be— 
stehenden Heimstättengesellschast anzuschsießen oder mit anderen 
Verbänden in Verbindung zu treten. 
Sturmwarnung. Die deutsche Seewarte in Hamburg mel—⸗ 
dete gestern abend: M'nimum 759. Nordmeer tiefer Ausläufer, 
Nordsee ostwärts ziehend, erncute Gefahr stürmischer Südwest⸗ 
winde. Sianalhall ändern in Sũdweststürme. 
Diaie heftigen Stürme vom Dienstag nachmittag bis 
Donnerstag mittag waren die Wirkung von tiefen barometrischen 
Minima, die im Norden auf der gewohnten Zugstraße vom 
Dzean her nach Osten zogen. Im Kern des Tiefs, das am 
19. November vorüderichritt. betrug der Luftdruck. wie die 
Wetterkarten der Teusschn Ssewarte erkennen lassen, 740 mm, 
der Luftdruck lag also recht niedrig, war aber nicht extrem. 
Trotzdem herrschte in ganz Norddeutschland, cu dee No de und 
Ostsee ein sehr heftiger Weststurm, der in Hamburg zwar nur 
die Stärke 6 der zwölfteiligen Beaufort-Skala, in einzelhnen 
Stöhßen woh' auch mehr erreichte, doch in Borkum, Helgoland, 
Cuxhaven u Zustrow i. M. auf die Stärke 8, in Keitum 
auf Sylt so,a auf die Stärke 9 anwuchs. Das hatte seinen 
Grund in dem bedeutenden Luftdruckgefälle, denn dem Mini— 
mum gegenüber lagen im Süden Maxima mit sehr hohem zen— 
tralen Luftdruck, nämlich im Südosten (Balkan) ein solches fast 
775 mm und im Südwesten (Spanien) mit reichlich 775 mm. 
Das Luftdruckgefälle vom Süden zum Norden betrug daher 
35 mm. Das zweite Minimum, das heute vorbeischritt, wies in 
seinem Kern nur 730 mm auf, während die Hochs im Süden 
tur eine geringe Abnahme zeigten; gleichwohl blieb die Wind— 
tärke hier in letzter Nacht gegen die der vorherigen Nacht zurück, 
jie betrug nur 4. Der Einfluß des Tiefs wird aber hier vor—⸗ 
läufig noch fortdauern, die heutige Prognose kündigt infolge— 
dessen erneut stark auffrischende Südwestwinde mit Regenfällen 
hei milder Temperatur an. 
Ueber den letzten Sturm liegen noch folgende Mel— 
gende Meldungen vor und zwar aus 
Warnemünde, 19. Nov. Ein schweres Unwetter 
herrschte am Mittwoch bei Warnemunde. Der in der vorher⸗ 
gehenden Nacht aus Westen wehende Wind frischte im Laufe des 
Morgens ständig mehr zum Sturme auf, der gelegentlich von 
orkanartigen Regenbden begleitet ward. Unter dem Drud des 
Weststurmes fiel das Wasser erheblich ab. Am Westrande unter— 
halb der Bismarckpromenade trat an der Brandungsl'nie eine 
ausgedehnte Fläche Vorland zutage, die weit in die See hinaus⸗ 
reichte. Dort konnte man den Leberrest e'nes versandeten Wrad— 
tücks erreichen. Dieses Wrad bildet den letzten Ueberrest des vor 
etwa dreißig Jahren gestrandeten Rostodcer Barkschifses 
„Schnelle“, Kapitän Hartmann. Im n uen Strom war das 
Wasser derart gesunken, daß das Fäfrboot seinen Liegeplatz ver⸗ 
ündern mußzte. Auf der DTampifährlinie Warnemünde— Gjed'er 
traten Verkehrsstörungen ein. Da das dänische Dampftraioekt 
„Prinzesse Alexandrine“ den Hafen von Gied'er nicht verlassen 
onnte, so mußte der medklenburgische Fährdampfer ,Megdlen- 
burg“ seine Abfahrt bis auf weiteres aussetzen. Auf dem 
Wasserflugplatz zerstörte das Unwetter ein Zelt für Flug— 
maschinen. Auch am Abend bhatte sich die Gewalt' des Unwetters 
noch nicht gelegt. 
Rosltock, 19. Nov. In der hiesigen Gegend wehte heute ein 
schwerer Sturm aus westlicher Richtung, der zeitweilig von 
orkanartigen Böen begleitet wurde. In der Unterwarnow fiel 
das Wasser um etwa 1,20m. Der Schiffsverkehr war infolge 
—AD 
St. Petersburg, 20. Nop. Aus Libau und Rigo 
wird starker Seesturm gemeldet. 
Hamburg, 20. Nov. Die dänische Bark „Dan— 
wmark“ die sich im Schlepptau des Schleppers Maas“ auf 
der Reise von Ostende nach hier befand und heute im Ham— 
rurger Hafen eintraf. traf in der Nordsee sehr schweres Wetter 
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Freitag, den 21. November 1913. 
an. Sie wurde von einem Schlepper losgerissen, den sie ver⸗ 
or. Die Bark trieb dann etwa 13 Stunden vor der Elbmün— 
ung herum. Um ruhiger treiben zu können, hatte man 60 
raden Kette ausgesteckt, die aber abriß und verloren ging. 
zestern morgen gelang es dem Schlepper, Maas“, die Dan⸗ 
nark“ wieder aufzufinden, ins Schlepptau zu nehmen und nach 
ier zu schleppen. Die Bark hat durch Sturzseen erhebliche 
zchäden an Deck erlitten. — Entmastet. Laut Meldung hier 
ngekommener Schiffe treibt auf der Nordsee, etwa 3 See⸗ 
eilen Nzz.W vor der Wester Till-Boje, ein entmasteter 
eulscher Segler, der anscheinend von der Mannschaft verlassen 
t. — Der englische Dampfer „Strathleven“ hat 
uf seiner Reise von Neworleans schweres Wetter gehabt. 
durch Sturzseen ist ihm die Deckslast losgerissen und das Steuer— 
eichirt beschädigt worden. Reeling, Luken und Decksaufbauten 
burden eingeschlagen. Auch der Dampfer „Nor der ne y“ be— 
ichtet über schweres Wetter, dem während der Reise die Decks— 
ast über Bord gerissen und Schaden an den Decksaufbauten 
ugefügrn wurde. 
»Gegen das Hamburg⸗Lübechker Lastauto. Wie der Oldes⸗ 
oer Landbote erfährt, wird gegen die Fahrten des 
dastautos, das täglich — auch, zur Nachtzeit — von' 
zamburg nach Lübeck fährt und insbesondere sich auch 
n Oldes1l0e unangenehm bemerkbar macht, von polizei— 
icher Seite dortfelbst eingeschritten werden. 
D Schöffengericht. Sitzung vom 18. Nop. Gegen— 
die Verordnungbetr. das öffentliche Personen— 
uhrwerkehat sich der Kraftdroschkenbesitzet Hans Ol. von 
ier fortgesetzt dadurch vergangen, daß er nicht dafür sorgte, 
daß seine Lohndroschken zu allen fahrplanmäßigen Zügen auf 
em Halteplatze am Bahnhofe anwesend waren. Er wird zu 
iner Geldstrafe von 15 Meevent. 3 Tagen Haft verurteilt. — 
Wegen Diebstahls und Mißhandlung ist der Ar—⸗ 
eiter Wilhelm Fr. angeklagt, der wegen Körperverlezung, Bei— 
jilfe zum Diebstahl und Hausfriedensbruchs mehrfach vorbe— 
traft ist. In einer Stehbierhalle an der Fischergrube bot der 
rbelter De. seine Uhr zum Kauf an. Der Angeklagte nahm 
ie Uhr an sich, steckte sie ein und behielt sie. Als er fortging 
ind De. ihm folgte und seine Uhr zurückforderte, schlug der An— 
zeklagte ihn mit der Hand ins Gesicht. Das Urteil lautet 
uuf 1 Monat Gefängnis und Zahlung ˖einer Buße von 30 M 
n De. — Wegen groben Unfugs bezw. Sachbe— 
chã digung haben sich die früheren Pfleger Max Sch., Otto 
VPe. Johannes Ho. und Robert Vo. zu verantworten. Vom 
zer Heilanstalt Streckniz aus hatten die Angeklagten am 
15. Sept. eine Landpartie gemacht. Auf dem Rückwege ver— 
mügten sie sich damit, daß sie einen an der Wegkreuzung 
5t. Hubertus — Blankensee stehenden Handzeiger umzudeehen ver⸗ 
auchten. Daß Ho. sich hieran beteiligt hat, kann nicht bewiesen 
»erden. Sch. hat ferner durch einen Steinwurf einen Porzellan— 
zsoͤlator der öffentlichen Telegraphenleitung zertrümmert. Ho. 
bird freigesprochen. Die übrigen Angeklagten werden wegen 
roben Unfugs zu 15 Muevent. 3. Tagen Haft, Sch. ferner 
»egen Sachbeschädigung zu 60 Muevent. 20 Tagen Gefängnis 
erurteilt. — Des Diebstahls hat der Glasergeselle Friedrich 
di. sich schuldig gemacht. Im Laufe des Jahres hat er fort— 
efetzt der Firma Karstadt Hausstandssachen und Wäsche im 
zesamtwerte von 30 Muweggenommen. Aus einer Werkstatt 
er Lübeck-Büchener Bahn hat er gelegentlich seiner Veschäftigung 
ortselbst 14 Pakete Nachtlichte im Werte von 25 M sich an— 
ecignet. Das Urteil lautet auf Monat Gefängnis. — Dieb⸗ 
ahl und Unterschlagung soll das Küchenmädchen Klara 
. begangen haben. Während sie sich im Juni bei einer Frau 
xc. aufhielt, hat sie dieser fortgesetzt Kinderkleidungsstücke und 
»ausstandssachen entwendet. Deshalb erhält sie 14 Tage Ge— 
ingnis. Von der weiteren Anklage, ein Damenhemd und zwei 
Intertaillen, der Frau K. gehörig, unterschlagen zu haben, 
dird die Angeklagte freigesprochen. — Der Unterschlagung 
at der wegen Diebstahls vorbestrafte Fabrikarbeiter Heinrich 
Zu. aus Kücknitz sich schuldig gemacht, indem er ein Fahrrad 
m Werte von 50 M, das er sich von dem Arbeiter Sa. ge— 
iehen hatte, für 5 Muversetzte. Er erhält dafür 1 Monat 
ßefängnis. — Wegen Unterschlagung und Betruges 
si der Schreiber Heinrich Ho. angeklagt. Im August hat er 70 M 
6 Pfg., die er für die Firma Christian Ol. einkassiert hatte, 
ür sich behalten. Am 17. August machte er in Moisling eine 
zeche von 2 Me60 Pig. obwohl er gänzlich mittellos war. 
lnter der unwahren Angabe, er befinde sich in gesicherter 
telluna, verschaffte er sich von dem Schneidermeister He. 
inen Anzug zum Preise von 66 Muunter der Verpflichtung, 
egelmäßige Abzahlungen zu leisten. 10 Mehat er gezahlt, 
ann war nichts mehr von ihm zu erlangen. Das Urteil 
autet auf eine Gesamtstrafe von 6 Wochen Gefängnis. — 
Begen Körperverletzung ist der Arbeiter Wilhelm G. 
us Steindorf angeklagt. Der Angeklagte ist oft, auch wegen 
dörperverletzung, vorbestraft. Am Abend des 8. November 
orderte der Angeklagte an der Schwartauer Allee den Schuh— 
nacher Re. auf, einen auszugeben. Re. wurde von dem See— 
iann L. gewarnt und letztere beiden gingen zusammen fort. 
ie. wurde plötzlich von dem Angeklagten von hinten ange— 
riffen. medergeworfen und geschlagen. Bei dem Niederfallen 
atte Re. sich den rechten Unterarm gebrochen. Das Urteil 
rutet auf 6 Wochen Gefängnis. — Wegen Unter— 
chlagung ist der Arbeiter Wilhelm Q. angeklagt. Er hat 
vᷣelder. die er für eine hiesige Firma vereinnahmt hatte, für 
ich behalten und wird dafür zu einer Gefänanisstrafe von 
2 Monaten verurteilt. 
o- Diebstähle. In der Nacht zum 4. d. M. ist von 
inem Rollwagen auf der Wallhalbinsel eine Kiste, gez. 
z. K R. enthaltend eine Nähmaschine, abhanden gekommen und 
ermutlich gestohlen worden. — Aus einem Lagerraum in der 
Zeinen Altefähre ist am 14. d. M. ein Paket — Postnummer 
33 — enthaltend Wollfransen, abhanden gekommen und ver— 
wutlich gestohlen worden. 
00-Verhaftet wurden ein Arbeiter und ein Kellner von 
zier, die sich zum Nachteil einer hiesigen Schuhwarenfirma 
nehrere Pagr Schnürschuhe erschwindelt hatten. Die Schuhe 
waten zum Teil bei hiesigen Trödlern verkauft worden. 
b. Die Läden und offenen Verlaufsftellen find am 7. 
4. und, 21..Dez. d. In fur den Handelsverkehr geöffnet 
S. amtl. Teil.) 
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Morgen⸗VBlatt Ur. 580. 
d. Wunhltätigkeitsfest „Kolonie und Heimat“ am 28. und 
29. Nor Kolosseum. Die Oberleitung des Festes hat, 
im weitesten Kreisen unserer Bepölkerung Gelegenheit zum 
zesuch des Festes zu geben, die Eintrittspreise festgesetzt für 
en Freitag aus 2 M, für den Sonnabend auf 1,50 M, für 
eide Tage zusammen 3 M; auch werden Kinderkarten, das 
ztück zu 1 M, ausgegeben, für den Besuch des, Festes am 
zonnabend zwischen 5 und, s Uhr nachmittags. Am Freitag 
eginnt das Fest um 7. Uhr abends und, Sonnabends um 
Uhr nachmittags. Die Festleitung ist in jeder Beziehung 
on Kaufleuten, Gewe betreibenden und Privatpersonen in 
eichster Weise unteretützt worden; Zuwendungen für den guten 
zweck gehen noch täglich ein, so erst vor einigen Tagen u. a. 
iuch von der Ost-Afrika-Linie Hamburg, die eine Freikarte 
. Klafse auf einem ihrer Dampfer von HSamburg nach Neapel 
ur Verfügung gestellt hat, die auf dem Fest verlost werden 
oll. Es ergehen an die Festleitung täglich Anfragen dagrüber, 
vie die Besucher erscheinen sollen. Die Festleitung teilt uns 
sierzu mit, daß, wie bereits verschiedentlich bekannt gemacht 
burde, irgendein koloniales Kostüum oder Sommerkleidung er— 
vünscht, daß selbstverständlich aber jede andere Kleidung zu— 
zelafsen ist. Die Besucher des Festes können, u. a. also er— 
scheinen als Neger, Chinesen, eingebobrene Soldaten, Farmer, 
Buren usw. Karten für das Fest im Vorvperkauf sind zu haben 
hei F. W. Kaibel, Breite Straße 40, Musikalienhandlung, Ernst 
Robert, Breite Straße 54,. Musikalienhandlung Bernh. Nöh 
ing, Breite Straße 6Ba, Kunsthandlung. M. Niemeyer, Breite 
ztraße 63. Zigarrenhandlung, Friedrich Naael. Markt 14. 
zigarrenhandlung. 
b. Verein zur Fürforge für entlassene Gefangene und sitt— 
ich Verwahrloste. Es sei nochmals an den Vortrag erinnert. 
»en auf Einladung des Fürsorgevereins Herr Pastor H. Veuß 
zamburg⸗ Fuhlsbüttel, Freitag abend 8124 Uhr im großen Saale 
er Gesellschaft zur Beförderung gemeinnütziger Tätigkeit, König— 
raße 5, über das Thema , Bilder aus der Gefangenenfürforge“ 
alten wird. Alle, die den Bestrebungen des Fürsorgevereins 
Interesse entgegenbringen, sind zum Besuche dieses Vortrages 
erzlichst eingeladen. An den Vortrag wird fich im Bildersaale 
ine Besprechung im engeren Kreise anschließen, an der der 
hortragende ebenfalls teilnehmen wird. 
b. Gaskochporträge. Bei der rasch zunehmenden Wer— 
zendung des Gases in Küche und Haushalt wird es den Haus— 
rauen willkommen sein, über das Kochen mit, Gas einige An⸗ 
eitungen zu erhalten. Unter Hinweis auf die im Inseraten- 
eil unseres Blattes erschienene Anzeige machen wir auf die 
neden Räumen der Ausstellung „Gas und Elektrizität“ hier täg— 
ich stattfindenden Gaskochvorträge und Kochvorführungen auf⸗ 
nerksam. Damen der Deutichen Zentrale für Gasverwertung 
derden in Gegenwart der Besucher ganze Mahlzeiten und ein— 
elne Speisen und Backwerke unter Feststellung des Gasver— 
rauches bereiten und zur Beurteilung der Güte der auf Gas 
hergestellten Speisen Kostproben zur Verfügung stellen. Die'e 
Vorträge werden den Frauen zeigen, wie das Gas nicht nur 
m großen, sondern auch im kleinen Haushalt und in der Küche 
des Arbeiters vorteilhaft und sparlam verwendet und wie die 
häufig anzutreffende unrichtige Behandlung der Gasapparate 
»ermieden werden kann. Der, Besuch dieser zeitgemäßen Vor— 
räge v der Ausstellung ist allen Hausfrauen wärmstens 
zu empfehlen. 
Schleswig⸗Holstein. 
Neumünster, 21. Noo. Santitätskokonnenwesen. 
Bon den Sanitätssolonnen vom Roten Kreuz der Provinz 
zchleswig⸗Holstein und Lauenburg wurde hier ein Aerzte- und 
führertag abgehalten. Es wurde beschlofien, den nächstiährigen 
lerzte⸗ und Führertag in Eckernförde abzuhalten, weil dori 
ann gleichzeitig das 20jährige Stiftungsfest der Edernförder 
dolonne gefeiert wird. Die vorgeschlagenen Satzungsänderungen 
vurden angenommen. Generalsekretär Dr. NReich (Berlin) be— 
ichtete über Volksversicherung und Sanitätsko'onnen. Bezirks- 
aspekteur Dr. Fuhl Eckernförde) behandelte den schriftlichen Ver 
ehr in den Kolonnen. Kolonnenführer Gieseler (Wandsbek 
nachte Vorschläge zur Sicherung und Ergänzung des Mitqlieder 
zestandes, der für den Mobilmachungsfall zu verwenden ist. 
leber die Geschichte der Sanitätskolonnen vom Roten Kreuz 
n Schleswig-Holstein und Lauenburg sprach Kolonnenarzt Dr 
zansen (Altona). Zum Ort fur die nächste Hauptversainmlung 
ourde Flensburg gewählt. — Zeitungsverleger. Hier 
ielt der Verein Schlesw.-Holst. Zeitungsverleger, zu dem auch 
dübeck und Lauenburg gehört, seine Herbst-Hauptversamm- 
ung ab. Stadtrat Chr. Wulff-Segeberg leitete die sehr in— 
eressanten Verhandlungen. Die ausscheidenden Vorstandsmitglie— 
er Wulff-Segeberg und Johnsen-Heide wurden durch Zuruf 
⸗Aiedergewählt. Durch die Verbandlungen zog sich diesmal wie— 
»er wie ein roter Faden die Klage über die geradezu un— 
erschämten Ansinnen, die von allen Seiten an 
die Presse gestellt werden in bezug auf kostenfreie 
Rufnahme von allerlei Reklamen, auf Preise— 
drückerei für Inserate und auf Lieferung von Frei— 
kremplaren. Siergegen energisch und nachdrüdlich Front 
u machen und allen derartigen Ansinnen mit einem energischen 
Nein“ entgegenzutreten, wurde allen Verlegern wiederholt zur 
BBflicht gemacht. Die Presse soll sich nicht mehr länger als 
Zrügeljunge von jedermann mißbrauchen lassen. Die Abonnenten— 
Bersicherung wurde auch diesmal wieder als einer der schlimmisten 
drebsschäden, der an dem Marke der Presie und der Verleger 
ehrt, behandelt und erneut beschlossen, gegen die weitere Aus— 
»reitung dieses Schäd'inas mit allen Mitteln anzukämpfen. 
—Flensburg, 21. Nop. Einen Mordversuchunter— 
zohm Donnerstag nachmittag der Arheiter Fritz Frand. 
In einer Eifersuchtsszene schoß er seiner Frau zweiKugeln 
in den Kopf. Die Frau wurde in hoifnungslosem Zustande 
in das Krankenhaus gebracht. 
Groftherzoatümer Medlenbezra. 
⸗Rehna, 20. Nor. Die Gemeinde-Kranken— 
schwester Emma ist nach siebenjähriger Tätiak it h'er'elbst 
nach Ludwigslust zurüchbberufen. Sie soll dort nach dem Vorbild 
»es hiesigen Vereins, dein sie gegründet, einen Jungfrauenver— 
in ins Leben rufen. Als Nachfolgerin ist Schwester Klara 
Fahle aus Rostock hierher versetzt. — Der Gesangverein 
»armonia veranstalteseDienstag einen Sorialen Abend mit 
donzertaufsührung und Theater. Auer e'nigen Lieden usw. 
ür Männerchor. wurde ein Thraser ück „Hoch hinaus“ recht grz 
ur Aufführung gebracht. Ein Vall hielt die fröhliche Gesell 
chaft noch einige Stunden beisammen. 
Schwerin, 21. No. Der neue Oberpostdirektor 
n Schwerin. Zum Amtsnachfolger des am 1. Januer 1914 
m den Ruhestand tretenden Oberpostdirektotrs Geh. Oberpost— 
ates Dehn hierselbst, ist der Oberpostdirektor Fredenhagen, 
Ippeln, bestimmt worden. — Auszeichnung. Der Kron— 
»rinz Danilo von Montenegro hat den Fabrikbesitzen 
zuß. Chef und Mitinhaber der Firma Gebr. Perzinga (Schwerin— 
zerlin), zu seinem Hof-Pianoforte-Fabrikaunten ernannf.
	        
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