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Ausaabo
*7 2
Tagesbericht.
Labec, 24. Oktober.
Fine elektrische sgchnellbahn Hhambrrg —Lũbeck.
Den Sbg. Nachr. wird geschrieben: In einem Artikel der
Zamburger Fachrichten, „Was lehrt uns die Lotschberabahn ?,
wrurde mit Recht hbingewiesen quf das Unzeitqgemähe der Eisen⸗
bahnverbindungen Samburg · Berlin und HamburgHannover
hinsichtlich des benutzien Schienenweges und des Dampfes als
Anlriebenrittel; der Verfasser redet der Neuanlenung direkter
ettrischer Schnellbahnen auf den genannten Strecken das Wort.
i e negen die Verhältnisse auf det Strege Sambura—
Tabes. Die jetzige Bahn. die vor rund fünfsig Jahren gebaut
e madcht einen erheblichen Unweg uber Oldesloe. Die
schnellsten Zuge durchfahren die 63 Kilometer lange Strecke
durchschnittlich in 534 -66 Minuten. Eine Verkurzung der Fahr⸗
zeit ließe sich erreichen durch Errichtung eines neuen Bahn-
körpers, der, von der jetzigen Strecke kurz hinter Wandsbek ab⸗
weigend, über die Hamburger Enklave Gr. Hansdorf, über
Fichede und die großen Ortschaften Siebenbanumen und Krummesse
nach Lübeck führte. Dadurch würde die Bahnstrecke Hamburs —
dubed um etwa 10 Kilometer verlürzt und könnte die Fahrzeit
enlsprechend herabgefetzt werden; die Bahn, als elektrische Schnell⸗
bahn betrieben, würde die Strecke mit Leichtigkeit in einer halben
Skunde zurücklegen können. Eine elektrische Schnellbahn Ham—
burg — Lübeck — die Vorzüuge elektrischer Bahnen, Reinlichkeit und
ruhige Fahrt trotz hoher Geschwindigkeit, sind bekannt — liegt
in erster Linie im Interesse des Lübeck — Hamburger Durchgangs⸗
verklehrs, der den größeren Prozentsatz der jetzigen Bahmver⸗
bindung ausmacht; durch Einlegung von Personenzügen kãme
sie auch dem platten Lande zustatten, auch wurde sie zur Er⸗
schlehung der Enklave Gr.-Hansdorf beitragen. In technischer
Beziehung ständen dem Unternehmen keine nennenswerten Schwie⸗
rigkellen im Wege; die Rentabflität wird unbedenklich zu be—
jahen sein, da die Schnellzüge den genannten Durchgangsver⸗
kehr auf sich ziehen würden, während die Personenzüge der Land⸗
—
burg oder Oldesloe wählen muß, um Hamburg und Lübeck
zu erreichen. Im Interesse des Badeverkehrs Hamburg — Trave—-
münde läge, wenn sich der Lübecker Staat dazu verstehen wollte,
die Bahn unter Benutzung der Herrenbrücke in gerader Linie
durch das neue Lübecker Industriegelände nach Travemünde
durchzuführen.
MSein 40jãhriges Dienstjubiläum feiert heute Oberpost⸗
jekretär Herr Rechnungsrat Molhkau. Wir wünschen dem
allgemein beliebsen Jubilar, daß er sich noch lange Jahre körper⸗
licher und geistiger Frische erfreuen möge. An Aufmerksam⸗
teiten dürfte es ihm am heutigen Ehrentage nicht fehlen.
X Konfurs eröffnet ist gestern nachmittag 1J Uhr 5 Mim.
über das Vermögen des Schiffseigners Iwan Wetterich. Ober⸗
trave 12. Zum Konkursverwalter wurde Mandatar Grünau
ernannt. (S. amtl. Teil.)
S Reitiagd. Am Mittwoch, dem 22. Okt. machte die
Jagdreitervereinigung eine Expedition nach Rakßeburg. Die
Pferde, die bereits um 7 Uhr morgens unter Führung des
durch Herrn Reitlehrer Piehl schon tagelang vorher ausgesuchte
worden waren und nachmittags auf dem Schienenwege in ihre
heimatlichen Ställe zurüctransportiert wurden, erwarteten um
2 Uhr mittags ihre Reiter am Bahnhofe in Ratzeburg. Der
durch HerrnReitlehrer Piehl schon tagelang vorher ausgesuchte
kehr schöne und faire Kurs wurde zum Nachteil im letzten Augen⸗
blick verändert, was zu einer seit langen Jahren bei uns
nicht vorgekommenen vollständigen „Fehlijagd“ führte, die nach
Ueberwindung einiger nicht fairer Sprünge bereits nach 14
Minuten mit einem leicht errungenen Siege von Frl. Bolbrügge
ihr ziemlich trübes Ende fand. Herr General v. Morgen
konnte 19 Brüche verteilen. Einen sehr böse ausseheniden
Sturz machte Herr Hauptmann Stavenhagen und konnte nur
dutch schnell entschlossenes Eingreifen von Herrn Reitlehrer
Piehl aus seiner üblen Lage befreit werden.
Nainthistorisches Museum. Um den zahlreichen Inlekten⸗
jammlern die Möglichkeit zu geben, ihre Funde mit den Be⸗—
stãnden des Museums zu vergleichen, sollen im Laufe des Win⸗
ters Teile der Insektensammlungen jeweils auf einige Wochen
ausgestellt werden, die sonst der Oeffentlichkeit nicht zugänglich
sind. Vom 26. Oktober bis zum 15. November kommt zunächst
die von Herrn Ernst Albert aus den Beständen des Mufseums
nen zufammengestellte Sammlung der europäischen Hautflügler
(Hymenopteren) in 42 Kästen zur Ausstellung. Dem Nicht⸗
famriler wird besonders die ungeahnte Formenmannigfaltigkeit
dieser interessanten Insektengruppe (es gehören zu ihr Bienen,
Wespen, Ameisen, Schlupfwespen u. a.) auffallen. Neben den
Sammlungskaͤsten werden auch die wichtigsten Bücher über
das betreffende Gebiet aufgestellt. sd weit sie im Besit des
Muleums sind.
Svovor tabzeichen und Nuderei. Der Deutsche Reichs—
ausschuß für Olympische Spiele hat den Tageszeitungen mit—
geteilt, daß für die am 15. d. M. abgeschlossene Liste sich etwa
200 Bewerber um das Sportabzeichen aus allen Teilen Deutsch⸗
lands gemeldet haben. Wie die Sbg. Nachr. erfahren, ent⸗
fallen davon 35 Bewerber — 1724 v. 8. auf den Rudersport.
Das ist für das erste Halbiahr relativ ein ganz gutes Ergebnis,
FX man bedenkt, daß 12 Svortverbände im D. R.A. f.
D. S. vertreten sind. Im Verhälinis zu der Zahl der Nuderer,
die den Versuch unternommen haben, erscheint e3 aber weniger
gut und beträgt bei genau 300 bis zum 80. September aus⸗
degebenen Urkundenheften etwa Uinbb. 8. Bebda jc—
großen Anzahl ausubender Mitglieder aller deutschen Ver—
bandsvereine hatten sich natürlich leicht zehnmal so ele vB
werber melden können, aber trotß der vielen Veröffentlichungen
usw. scheinen manche Vereinsvorstände den Nutzen der Sache
für ihre Mitglieder noch nicht eingesehen im sich ernstlich
mit ihr beschäftigt zu haben. Erst in den letzien Wochen
ist die Nachfrage nach Beften lebhafter geworden. Erfreulich
ist das gute Abschneiden der Hansestädte außer Bremien di
mit 22 Bewerbern nahezu zwei Drkkttel stellen und zwar dane
burg 18 und LAbed 7. Der Lubedker Rudertub
dem diese 7 Herren angehören, ist der beste aller eta
350 Verbandsvereine
5
oß gen. —W
Freitag, den 24. Oktober 1913.
Morgen⸗Blatt Nr. 539.
Bänner⸗Tursrvperein, Lübeck. Die ordentliche Haupt⸗
»ersammlung des Vereins war entgegengesetzt der sonst üb—⸗
ichen Gepflogenheit für diesmal auf einen Turnabend (Diens⸗
ag, den 21. Okt.) einberufen. Das zahlreiche Erscheinen
er Mitglieder bewies, datz der Vorstand mit der Wahl diefes
sages das Richtige getroffen hatte. Nach Erledigung einiger
eschäftlicher Angelegenheiten erstattete der Kassenführer K.
kvers den Kassenbericht, nach welchem das gesamte Vereins⸗
ermögen 1889,70 Muübeträgt. Dem Vorstande sowie dem
dassenführer wurde Entlastung erteilt. Die nun folgenden
Lahlen zum Vorstande, aus dem die Mitglieder Hans Dunkel⸗
rann (IJ. Turnwart), Ernst Schmahl (2. Kassenwart), Heinr.
Bichmann Geisitzer) ordnungsmäßig ausschieden, ergaben die
instimmige Wiederwahl der Genannten. In den Festausschuß
vählte die Versammlung die Turnbrüder Bayer, Börck, Fran⸗
iech, Lehmann, Merhof, Möller, Otto Müller, Schomacker,
zchwien, Rothenstein, Stapelfeldt, Störr, K. Voigt, Voß und
Varnemünde. In den Turnfahrten-Ausschuß wurden Dunkel—
nann, Frannech, Schmahl, Stapelfeldt, Störr, K. Voigt und in
»en Presseausschuß Müller, Wichmann, Möller gewählt. Der
Zoranschlag wurde in unveränderter Weise genehmigt. Im
aufe des Winterhalbjahres sollen folgende Festlichkeiten statt—
inden: 22. Nov.: Pellkartoffelessen im Kolosscum, 23. Nov.:
cchauturnen der Damen-Abteilung in der Turnhalle des Katha—
meums, 30. Nov.: Schauturnen der Männer⸗ und Jugend⸗
bteilungen in der Hauptturnhalle. Im Anschluß hieran findet
ibends 8 Uhr ein Gesellschaftsabend im Restaurant Pockenhof
tatt, 31. Dez.: Silvesterball im Kolosseum, 8. Febr. 1914:
9. Stiftungsfest im Kolosseum. Es wurde ferner beschlossen,
m Zusammenhang mit dem Silvesterball wieder eine Tombola
u veranstalten, zu deren Vertrieb eine Kommission gewählt
ourde. Unter Verschiedenes wurden noch einige interne Vereins⸗
ingelegenheiten besprochen, worauf der Vorsitzende K. Boll⸗
neyer die Versammlung mit einem dreifachen Gut Heil auf das
beitere Wachsen, Blühen und Gedeihen des Vereins schloß.
*„Der Feind im Lande“. Der Polizeibehörde (allerdings
richt hier, sondern in Hamburg) ist fsolgende mit mehreren hun⸗
ert Unterschriften versehene Singabe überreicht worden: „Seit
nehreren Tagen wird in Kinematographentheatern ein Filem
ait dem Titel „Der Feind im Lande“ vorgeführt. Es handelt
ich um einen franzöfischen Film; der „Feind“ sind die Deutschen,
as „Land“ ist Frankreich. Es dürfte der Polizeibehörde be—
annt sein, daß diese Tatsache bei einem sehr großen Teil
er Hamburger Bevölkerung die größte Erregung hervorgerufen
at: eine Erregung. die bereits polizeiliche Maßnahmen not⸗—
bendig machte — nicht, um die deutsche Bevölkerung vor dem
eutschseindiichen Film, sondern um den deutschfeindlichen Film
or der Erregung nationaldenkender Deutscher zu schützen. Der⸗
leichen ist unverantwortlich und geeignet, das Vertrauen zu
»en Hamburger Behörden bei allen deutschempfindenden Ham—
zurgern zu erschüttern. Die Unterzeichneten protestieren
negen das vorerwähnte Vorgehen der Behörde, aber auch gegen
die weitere Vorführung des genannten Films und erwarten,
daß die nötigen Maßnahmen getroffen werden, Hamburg von
»er Schande dieser Vorführung zu befreien.“ — Der Film hat
»ekanntlich auch bier unli⸗ames Muffsehen erregt.
Echöfsengericht. Sitzung vom 23. Oktt. Wegenm'
Zachhbeschädigung wurde gegen den in einer hiesigen Ver—
agsanstalt tätig gewesenen Propagandachef B. verhandelt, der
wor seinem Fortgang von der Firma eine Reihe von ihm sür
neklamezwecke entworfener Briefe vernichtet hat. Der Vertreter
der Staatsanwaltschaft beantragte eine Geldstrafe von 20 M,
as Gericht erkaunnte auf Freifprechung.
—
F i 16jähr. Tochter und vrau Linde in der
Von —8— — —*— Ie mit —*— Revolver auf
e Wiswe ein, wurde aber von den beiden anderen Per⸗
onen gcwalujam zurdagehalten. Die Bedrohte eilte aus der
üche, die Treppe hinunter und lief auf die Stratze über
en Fahrdamm Ihr folgte Vogt auf dem dut nach und
Rab dor dem gegenüberliegenden Haufe einen und dann auf
zem Flur des Zaufes einen weiteren Schuß auf die Fliehende
b . Die eine Kugel drang ihr vom Raden aus in den Kopf
nd. stredie sie zu Boden. Der Täter versuchte durch ein
denster zu fpringen und verletzie sich dabei schwer am Kopfe.
Trotzdem lief er fort, und warf die Waffe in den benachbarten
Zanal; er wurde aber bald ergriffen. Die ?oͤdlich verletzte
ärau fand Aufnahme im St. Georger Krankenhaus.
Großherzogtum Oldenburg und Fürstentum Lübed.
QEutin, 23. Okt. Der Provinzialrat führte
estern seine Beratung zu Ende. Der Gesetzentwurf über Aen⸗
»erung der Gemeindeordnung, mit welchem die Staatsregierunc
gorschläge zu einer gerechteren Zusammensetzung der Landes-
ertretungen machte, wurde abgelehnt. Die Bauordnung fu
»as Fürstentum Lübeck wurde von den Beratungen zurüdgestellt.
die übrigen von uns bereits mitgeteilten Gesetzentwürfe wur⸗
»en angenommen. Die im Voranschlag vorgesehenen 17000 M
zeihilfen zur Ausbildung der Schuldienstpräraranden wurden
estrichen, da ein Lehrermangel bei den heutigen Gehalts—
erhältnissen für die nächsten Jahre nicht zu besürchten ist.
— Verkauft hat die Ehefrau des Dachdedermeisters Schmidt
in Gartengrundstüuk an den Kaufmann Martini in Kiel für
560 M.
QMalente, 23. Okt. Verhaftung eines Fahr—⸗
addiebes. Vor einiger Zeit wurde hier ein Bäcker—
eselle wegen verschiedener hier zum Nachteile eines Bäckerlehr⸗
ings ausgeführter Diebstähle verhaftet. Nunmehr hat sich
n diesem auch ein von Plön aus lange gesuchter Fahrrad—
narder herausgestellt. In diesem Jahre sind nämlich in Plön
erschiedene Fahrräder abhanden gekommen, ohne daß es ge⸗—
ang, den Täter zu ermitteln. Der Verhaftete hat bereits
ingestanden, drei Räder in Plön gestohlen zu haben. Von dem
inen bestreitet er jedoch die Aneignungsabsicht. Dieses letztere
at er auch dem Bestohlenen durch einen Jungen wieder zu—
geführt. Die beiden andern hbat er an Fahrradhändler ver—
Duft
Schles wig⸗ Holftein.
Bargteheide, 24. Okt. e eines Luft
allons. Auf dem Stegener Gelände bei Borgfeld ging ein
rufthallon nieder. der aqus Osnabrück gekommen war und dessen
znsassen des starken Nebels wegen die Orientierung verloren
atten. Die Besatzung des Ballons bestand gus drei Herten und
iner Dame. Bei der Landung erlitt die Dame eine s2
chwere Verletzung am Bein, daß der Jofortige, Trans—
tdu einem Axzte no wendig weirde. Wie die Pafsagiere
rklãrfen. waren sie die ganze Nacht mit, dem Ballon unter—
wegs gewesen. Der Ballon wurde dann durch Landleute nach
em hies. Bahnhof transportiert.
Lauenburg *
Lauenburg 23. Okt. Die Elbschmuggelaffäre,
die in der vorigen Woche im Bezirk des Wasserbauamtes Lauen—
burg aufgededt wurde, hat jetzt, zu der fünften Verhaftung ge—
führt. Dienstag wurde ein zweiter Sohn des bereits in Unter-
ehact sitzenden Mühlenbesißers Schröder qus Barförde
verhaftot.
Mölln 23. Okt. Uebungsritt. Auf einem
Jebungsritt begriffen, trafen gestern. von Bergzdorf und
?chwarzenbek kommend, unter Führung des Oberstleutnants
Lessing die Hauptleute Bruhns und von Kollonowzky, Ober—
eusnant Wunderlich und Leutnant Themissen. sowie J Unter⸗
»ffizier und 9 Mann, vom 1. Seebataillon aus Kiel hier
in und bezogen Quartier. Heute wird der Uebungsritt nach
Katzeburg fortgesetzt.
Wenkorf, 23. Ott. Jahr 3Z Monate Gefäna—
ris. Der Kaufmann und Mühlenbefitzer Erich Paul Ballauf
zatte sich wegen Urkundenfälschung, Wechselfälschung und
Zonsursvergehens vor der Strafkammer J des Altonaer Land⸗
erichts zu verantworten. Der Angeklagte hat sich in 24
frällen der Wechselfälschung schuldig gemacht. Sein Geichäft
ing Konkurs, er, floh nach Holland, kehrte aber nach einger
seit zurück und stellte sich selbst der Behörde. Die Summe.
mm die er die Leute geschädigt, beträgt ca. 13 -20 900 M.
Ferner hat er sich des Konkursvergehens dadurch schuldig ge—
nacht, daß er keine Bilanz gezogen hat. Der Staatsguwalt
zeantragte ein Jahr drei Monate Gefänanis. Das Gericht
erkannte antragsgemäß.
Grokherzo atũmer Medlenbura.
Schwerin, 23. Okt. Die Repräsentierende
ZzZürgerschaft nahm folgende Gehaltssätze für die
kädtischen Beamten in 2. Lesung an: Stadtsekretär
mnd Stadkkassen-Kendant 3000 4500 Muin neun Jahren,
diätare bis 2160 Muin 12 Jahren, Bureauassistenten 1500
is 2700 Miin 12 Jahren, nach abgelegter Fachprüfung 3700
Mark, Bureauvorsteher bis 4000 M, Polizeikommissar 2400 bis
600 Mein 12 Jahren, Polizeiwachtmeister 1800 2400 M
n neun Jahren und Dienstkleidung. Stadtförster 1800 bis
;3300 Mein 185 Jahren, sowie Dienstwohnung und Naturalien
n Söhe von 700 M, Stadtdiener 1300 -1900 Min
8 Jahren, Schutzleute dasselbe und 100 MeFunktionszulage,
Pächter 1000- 1200 Mein 12 Jahren, Stadtingenieur
000 - 7500 Miein 21 Jahren.
Warnemüunde, 23. Olt. Ueberfabren wurde die
rei Jahre alte Tochter des Arbeiters Best in der Voststrake.
dach Aussagen von Augenzeugen soll das Kind direlt vor den
Vagen gelaufen sein. Vorder⸗- und Hinterrad gingen der
dWeinen so unglücklich über den Kopf, den es einen schweren
⁊chãdelbruch erlitt und bald, darauf gestorben ist.—
Par,ch im, 28. Oktt. Eisenbahnunfall Der, von
darow fommende Zug hatte hei Passow einen Maschinen-
Mede Als er von einer Rangiermaschine von Lüͤbz nach hier
ebracht wurde, war gleichzeitig eine Draisine mit Arbeitern
ach dort unterwegs. Sie sollten in Rom den Zug abwarten.
Ils sie eigenwitig weiterfuhren trafen sie auf den Zug. Ein
Arbeiter wurde überfahren und getötet.
o» Dassow, 23. Olt. Ein neues Shulhaus soll
wus dem benachbarten Großh. Hausqut Groß-Voigtshagen er—
»aut werden. Das alte Schulhaus sosl zu einem Schnitterkaten
ingerichtet werden. F
Gadebusch 23. Oktt Verung!lüdt ist in der Scheune
es Aderbüurgers Bobsin der sOjährige Arbeiter Poggenfee da-
urch, daß er qus dem Echeunenfach fiel, wodurch er einen
„chädelbrüch erllrtt, der den sofortigen Tod herbeifübrte. P.
it Veteran von 1866 und 1870/71.
Friedland. 23. Oft. Zum Befinden des Ober—
eutnants Schröder. In dem Befinden des zwischen den
Fütern Maßkdorf und Schänhansen abgeitürzfen Fliegers Ober-
Atnant Schröder ist noch keine Besserung eingetreten. Der Ver⸗
inglückte ist bei Larent Bewußtsjein und schickt sich sogar mit
inem gewissen Humor in seine Lage. Die Lebensgefahr ist
rurzeit jedoch noch nicht vollig beseitigt. wenn auch die Aerzte
hn durchubringen boffen.
b. Roberi⸗Rhii⸗Abend. Für den Vortragsabend am
dienstag, 28. Okt. hat der Künstler noch zwei Gedichte von
kmanuel Geibel in sein Programm aufgenommen: „Vom
zeten“ und, „Nacht am Meere“. Die vielen Freunde und
ßerehrer Nhils werden in ihren Erwartungen nicht getäuscht
verden, weder hinfichtlich des Inhalts des Programms, noch
n bezug auf die vollendete Ausführung seines Inhalts. Welcher
iußergewöhnlichen Beliebtheit und Popularität der geniale
tünstler sich erfreut, das zeigte der Andrang, der für seinen
xsten Vortragsgbend, im großen Saale der, Mufikhalle in
damburg herrschte. Auch für den hiesigen Robert-Nhil⸗Abend
zeigt sich reges Interesse und durfte sich derselbe allem An—
cheine noach eines starlen Besuches orfreuen
Bausestãdte.
Hambur,g, 23. Olt. 80. Geburtstag. Frau Amalie
on Begnats feierte gestern in voller körperlicher und aeistiger
züstigkeit hren 80. Geburtstag. Die Dame, eine geborene
hamburgerin, tat sich während des Feldzuges 1870/71 durch
ie Pflege der Verwundeten in Altona, besonders hervor und
rhielt in Anerkennung dieser Verdienste das Eiserne. Kreuz
ind Fonstige Ehrenzeichen. Fruh verwitwet, wandte sie sich
er Armenpflege zu in der fie ihre schönste Lebensaufgabe
and. der Senat sandte ihr ein Glückwunschschreiben.
Eine Liebestragddae, hat sich am Mittwoch nach-
nittag in der Großen Wilhelminenstraße, abgespielt. Der
Niãhr. Hafenarbeiter Bohn aus Königsbergi. Pr. unter⸗
zielt mit der uwexrehelichten Minna Meier ein Liebesorehältnis.
In der, letzten Zeit war es mehrfach zwischen, beiden zu
?treitigkeilen gekommen, da die Meier nichts mehr von Bohn
vissen wollte, weil er ein arbeitsscheuer Menscheist. Um sich
»on ihm zu treynen, begab sie sich am Vormittag zu ihrer
n der Großen Wilhelminenstraße wohnenden Freundin Frau
Bulver und stellte bei dieser ihre Sachen, ein, Nachmitiggs
am B. hierhex und wänschte die Meier auf einige Augenblige
Alein zu sprechen, worguf beide sich in das Schlafzimmer der
zrau P. begaben. Wenige Minuten darauf hernahm die
83. lautes Schreien, als sie in ihr Schlafzimmer, eilte kam B.
us diesem heraus, und drängte sie zur Seite, Die Meier lag
lu füberströmt auf dem Bette und gab auf Befragen keine
Intwort. Die Pulver lief sofort auf die Strahe und ver—
nlaßte ihrz hier zufällig weilende Schwester, den Bohn zu
erfolgen, sie selbst begab sich zur Meier zurüd. Diefe ver—
uchte voch einmal, sich zu erheben, kam bis zur Kuhe, brach
ier aber lot zusammen. Bohn hatte ihr mit seinem Taschen-
— Je Halsschlagader durchschnitten Der Jäfer murv⸗
erbaftet.
Ueber die, Bluttat am Borstelmannus. Wen,
die wir Pereits furz telegraphisch meldeten, wird weiter be—
ichtet: Der Abhruchsarbeiter Otto Vogt, umterhielt fruher
nit der 26iähr. Witwe Somann ein Liebesverhältnis, das
or einiger Zeit getruht wurde und zum, Bruch zwischen beiden
ührte. V. zog von ihr weq und verfolgte fie eitdem ständig
nit Anzeigen wegen Kuppelei, worauf die H. ihn anzeigtene
abe ich des, Sittenpergehens gegen, ihre 16jähr. Tochtet
chuldig gemacht. Am Mittwoch nachmittag faßte er nun, nach
em er sich einen kleinen Rausch angetrunken hatte, den Ent—
—V
»egab sich, in die Küche einer in dem gieichen Hause Borffel—-
nanns Weg wohnenden Frau Linde, wo fJeine fruhrere Ge—
lsiebte. wie er wuüßte. mit Waschen beschäftiat war. Feta