Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

b der Erstgenannten. Es liege somit kein Anlan vor, die 
Inden des — Einkommens erauszuseten ¶hei ei 
sche, dat in anderen Staaten diese Hrenze ho 
der diese Staaten erheben auch Kommunalsteuern und wrye 
its hn Entommen von 300 Vi. In Ham vig eI 
ar nicht der Fall aber dort werde die 5 A— 
feuerfreien —332 — dur * —— —* 
isse wieder ausgeglichen. Wu ürger — 
e 53 — Schlomer Folgen, hätte der Staat einen 
itab neausfail von 37 000 W., den man aber nicht ohne 
i a soue Turch die Annahine der Spnats vorlage 
verde obnehin ein Ausfall von reichlich 70 000 Musentstehen, 
den man nicht ohne triftigen Grund vergröhern solle. Das⸗ 
te uch für die Steuererleichterung linderreicher Fa⸗ 
n.“ Warde die, Bürgerschaft dem Antrage DTr. Schlomers 
jer Dinsicht folgen. würde der Staat einen Einnahme— 
a rss 126000 Merleiden, während die vom Senat 
diragten Sieuererleichterungen einen Ausfall von 25 00 M 
uir gFonge hätten, wodurch bereits den Verhältnissen in an⸗ 
emessener Weise Rechnung getragen werde— Herr Dr⸗ Schlomer 
oile den durch seine Vorschläge verursachten Einnahmeausfall 
urch Äbanderungen der Steuerfkala wieder wettmachen, Aber, 
denn es auch richtig sei, dab die Steuerskala nach seinen 
Horschlaͤgen etwa 50 000 MN mehr erbringe, blieben immerhin 
och 67000 Mplus 125000 WM— 62 000 M 
rinus 50 000 W9112 000 Mungededt. Aber 
ich abgefehen hiervon sei die von Herrn Tr. Schlomer 
orgeschlggene Steuerskala unannehmbar. Nicht die preutzischen 
See⸗ und Indiigtriestädte mit hohen Kommunalsteuern dürften 
I Lubeg maßgebend fein, sondern in erster Linie die Schwester⸗ 
ladie Hamburge und Bremen. und deren Einkommen— 
leuerstkasa sei die vom Senat vorgeschlagene angepaßt worden. 
daruber hinauszugehen, werde sehr gefährlich sein und zwar 
eines wegs nur der Rentner wegen, wie Serr Dr. Schlomer 
neine. Senal und Bäürgerschaft seien davon ͤberzeugt. daß 
das Schigsal Lübeds nicht von den Rentnern abhänge, sondern 
n erster Linie von der kommerziellen Entwigdelung. Dieses 
rgebe fich auch aus der, Gesetzgebung. Daß daneben die 
Rentner cinen wichtigen Faktor im subegischen Wirtschaftsleben 
Aildelen. werde niemand befiteiten. Die Niedrighaltung der Ein⸗ 
omnmensteuer geschehe auch im Interesse der Heranziehung von 
Induftrien. Er bitte deswegen die Bürgerschaft, die Anträge 
es Herrn Dr. Schlomer abzulehnen. F 
B.M. Dr. Ziehl: Auch die Mehrheit der Kommission 
ei mit der degenwärtigen Revision des Einkommensteuergesetzes 
icht ganz zufrieden; aber Lübed sei nun einmal nicht in der 
iudlichen finanziellen Lage, daßz es sich alles leisten könne, 
das wünschenswert fei. Die Mehrheit der Kommission habe 
ich für verpflichtet gehalten, der Bürgerschaft nur solche Vor— 
Hlãge unterbreiten zu follen, die sie verantworten könne und 
habe es abgelehnt, mit Anträgen zu kommen, ohne Zu 
vissen, woher die Mittel zur Deckung genommen werden sollten. 
Zaͤlle sih die Mehrheit der Kommission für die Anträge, des 
zetrn Tr. Schlomer ausgesprochen, hätte der Senat diesen 
ünträgen nicht zuftimmen können und nicht zustimmen dürfen, 
ind das Ende vom Lied wäre gewesen, daß aus der ganzen 
epision des Gefehes michts geworden wäre. Tas würde, aber 
ehr zu bedauern gewefen sein, da dann auch die mancherlei 
xleichterungen der Steuer für, zahlreiche Steuerpflichtige. die 
gt gebolen würden, in Fortfall gekommen wären. Man inüsse 
ch eben begnügen mit dem, was nach Lage der Finanzen 
es Staates gewährt werden könne. Herr Dr. Schlomer wolle 
en Rusfall durch eine andere Skala wieder einbringen. Wer 
on den Bürgerschaftsmitgliedern glaube denn gußer den So— 
jaldemokraten, daß der Senat auf eine solche Steuerskala 
ingehen könne? VDie Folge der Annahme der Dr. Sblomer- 
chen eeee werde die sein, daß die höheren Einkommen 
ner derart hoch besteuert würden. daß dies geradezu abschreckend 
birken müsse. Hier werde der Höchstsatz der Steuer bereits von 
inem Einkommen von 40 000 Muäerhoben, in Preußben erst von 
od oo M. Wie könne ran da noch eine Skala machen. wie 
e Serr Dr. Schlomer, vorschlage! Und dabei habe Lübed 
voch den Kapitalzufluß so dringend nötia. Industrie und Hand— 
vert kämen doch nur deswegen nicht vorwärts., weil es an 
Kapital fehle! Bedenken müsse man doch auch, daß keine In— 
ustriellen oder Kapitalisten gezwungen sein oder werden 
önnen, nach Lübeck zu ziehen. Der Zuzug nach Lübeck fehle, 
veil schon jetzt hier die Steuern 7—— seien als in Hamburg 
ind Preußen! Daher dürfe die Bürgerschaft Dr. Schlomers 
vhantastischen Anträgen nie und nimmer folgen. Dieser habe 
zür diesen Fall damit gedroht, daß die Sozialdemokraten 
dann das ganze Gesetz ablehnen würden. Aher das habe wohl 
nur ein Schredsschuß sein sollen. Andererseits wolle die Bür— 
gerschaft auch bedenken, daß die Revision des Einkommen— 
leuergesetzes mindestens in diesem Jahre durchgeführt werden 
müsse, wenn anders die Einwohner Lübecks bei der Berechnung 
des Wehrbeitrages nicht ungünstiger gesielit sein sollten als 
die Bürger anderer Städte. Er bitte daher die Bürgerschaft, 
praktische Politik zu treiben und den Vorschlägen der Mehrheit 
der Kommission zu folgen. 
Hierauf wurdens 3 Absatz 1 eerae der Ein⸗ 
lommen bis 600 mit allen gegen die Stimmen der So— 
taldemokraten und Freisinnigen angenommen. 
Zu 8 3 Abhsatz 4 beantragte B.⸗«M. Dr. Schlome r des 
weiteren, als Absatz 42 einzuüsuügen, datß auch die den Ver— 
icherten guf Grund der Reichsversicherungsordnung und des 
Reichsgesezes üher die Angestelltenversicherung zustehenden 
beistungen vom steuerpflichtigen Einkommen in Abzug zu bhrin⸗ 
jen seien und begründete seinen Antrag damit, daß diese Ein— 
iahmen im Falle der Notlage bezogen würden. 
B.⸗M. Dr. Ziehl: Er bitte die Bürgerschaft, auch diesen 
Antrag abzulehnen, denn seine Annahme würde eine grobe Un— 
echtigkeit enthalten gegenüber allen denjenigen, die sich frei— 
willig ee ee könne man 3 Antrage Dr. 
Schlamers vielleicht, wenn er die Steuererleichterung auch diefen 
Versicherten zugute kommen safsen wolle. Aber so weit habe 
T einen Antrag nicht gefaßt wohl wissend, daß dann der 
Stenerausfall ein ganz erheblicher sein werde. 77 
Hierguf wurde der Antrag Dr. Schlomers mit allen gegen 
ie 7 — —— des 
ortführer Dr. Grtz:, Er mache die Bürgerschaft darqu 
dufmeram. daß der hier hereits beschlossene — d ut 
ommensteuer für Kriegsteilnehmer einzufuͤgen sei. 
— IS gun sich hiermit einverstanden. 
Zu 83., Absa (9) bemerkt BeM. Dr. Zi vaf di 
he der Kommission beantragt zaöbb zie — di 
übech zu streichen, so dah die Bestimmuͤng dieses Absahes 
Nervenarbeit und Nervensubstanz. 
(Machdrudk verboken) 
„Oas geistige, geschäftliche und gesellige Leben 
inserer beanprucht eine außergewöhniche 
deistumasfähigkesn der dierven und Körpertrafte 
äin Mensch mit überangestrengten, verbrauchten 
erven und Muskein, ob au oder iung, leistet 
icht das, was seine idhialenen erwarten 
assen; er wird nur zu leicht auf allen Gebielcn 
herholt. verliert das Selbsiverlrauen und schafft 
aihit bei eisernem Willen sein Pensum nur vul 
dushietung eines übermäßigen Krassverbrauhe, 
d. dah das UAebel mit jeder änlichen vesun 
ermehrt wird. 
Mit ihren feinen Verästelungen, die im 
Zentralnerven ysten girn unn Rückenmark — 
hren Ausgangspunkt haben vermleindie 
Das Jentral- Rerven jeden hene und äußeren Lebensvor⸗ 
Lervensystem, der gang des menschühen rere Jeder Reiz, 
zitz des Bewußt- der den Körper irifft. die normale doer gestörse 
eins, in welchem Funktion irgend eines inneren Organs, ja selbst 
ile foörberlien und unser seelisches Empfinden wird ung durch 
eistigen Empfindun- Vermiitlung feiner und seinsier Nervenfasern 
aen zusammen⸗ zum Vewußtsein und zum Gefühl gebracht Der 
strömen. große, starse Muskel wird von dem seinen, 
emen. Nerv beherrscht, den man deshalo auch mit Recht den 
n en Muslel, genannt hat. Der, fraftvolle ürn de 
Ithleten leistet nichts mehr, edes beliebige Organ verfagt, 
Aaid seine Rerven irgendwie etslaffenede Magen z. B. & 
anz allein dahingehe, da von Einkommen, die einer Wert 
— e igen, Eintommensteuer hier in Lübeck nicht 
ee veiden soll. Er, glaube, die Kommission habe dielen 
tntrag mcht gufrecht erhalten. da inzwischen das Reichswert⸗ 
na assteuergeses geändert worden sei. 2444 
ee Dee VBermehren;: Diese Ansicht sei richtig Er 
ebe“ u daßk eer fich geirtt habe, abs er in der Kommission 
einune vertreten“ habe, dan diese Bestimmung des Ent⸗ 
vurfs nut dem 872 des Reichs wertzuwags steuergesetz es in 
Viderspruch stehen werde. Ta jetzt aber das Reichs wertzu wachs⸗ 
euergefeß nur noch formell bestehe, jei für Lubed kein Anlak 
eabene Ennahmen, die ein hiefiger Steuerpflichtiger von 
e u rigen Grundstüde erziese, von der Einlommen— 
teuer frei zu lassen. 
Der Amtag der Kommission wurde daher abgelehnt und der 
Sdenatsantrag unverändert angenommen. — 
Wortfuhrer Dr. Görtz: Der Bürgerausschuß habe in seiner 
Zitzung von 7. Nopb. 1010 beschlossen, bei der Bürgerschaft 
dnttagen, daß im 813als Ziffer 10 (1) eingeschaltet 
herde, daf die Einkommensteuer nicht erhoben werden solle von 
ntoermen von Kettiengeseilschaften und Kommanditgesellschaften 
af Axuen. das als Dividende verteilt wird, bis zut Höhe 
an 2des eingezahiten Atienkapitais. Tie Befreiung findet 
eine Anwendung auf Gesellschaften, die hier weniger als 
ie Haäffte ihres Einkommens versteuern. Da es sich um einen 
zeschiut des Bürgerausschufses handle, musse darüber abge⸗ 
limmt werden. Der Senat habe sich gegen diesen Antrag aus— 
esprochen. 
B.M. Dr. Ziehl: Die Kommission sei einstimmig der 
Ansicht, daß dieser Äntrag des Bürgerausschusses abgelehnt 
verden müsse. Ein, zwingender Grund, diese Steuererleichte— 
ung einzufuühren lijege, mcht, vor; der Einnahmegusfall aher 
verde ein ganz erheblicher sein. Auch sei Lin Nachteil für 
zübeck von der Ablehnung des Antrages nicht zu erwarten. 
B.“M. Kaufmann Scch wabroch: Namens des Antrag⸗ 
zellers Herrn Tr. v. Broden könne er mitteilen, daß auch dieser 
en Anirag nicht mehr aufrecht erhalte, da sich die Verhält- 
isse nzwischen wesentlich geändert hätten. Ferner würde die 
innahme des Antrages zur Folge haben, dak dann sofort 
rehr als 6 Steuereinheitssätze erhoben werden müßkten. Dieses 
verde aber für die Gesamtheit der Steuerzahler nachteiliger 
ein. als wenn den Aktiengesellschaften eine kleine Steuererleich 
lerung geboten werde. 
Hierauf wurde der Antrag des Bürgerausschusses abgelehnt. 
Wortführer Dr. Grs: Von der Kommission üege sodann 
in Antrag vor, als Ziffer 10 (11) in den 83 einzufügen, daß 
ie Einkommensteuer nicht erhoben werden solle von dem Ein— 
ommen, das Hinterbliebene von Beamten für das Gnaden— 
nierteljahr beziehen. 
Der Antrag wurde debattelos angenommen. 
Zu 85 Abs. J (die Steuersätze) beantragt die Kommission, 
e Vegrenzung der jährlich zu erhebenden Einheitssätze auf 
windestens 4 und höchstens 6 zu streichen. .8 
Senator Tr. Vermehren: Der Senat bitte die Bür— 
erschaft, diesem Antrage nicht zuzustimmen. Vor allem halte 
s der Senat für wünschenswert, daß die Höchstgrenze der 
Steuer festgelegt werde. Gewißs werde im Motfall darüber 
ngusgegangen werden; aber das werde dann doch nur ge— 
hehen, wenn es dringend notwendig sei, während wenn die 
Steuer unbeschränkt bieibe, man leichter dazu kommen werde. 
B.eM. Erster Staatsanwalt Tr. Benda: Der Bürger— 
russchukß habe sich gleichfalls für die. Streichung der Mindest— 
ind Höchstgrenze der Steuer ausgesprochen, denn die Feste 
etzung der Höchstgrenze der Steuer könne zu leicht nach außen 
in, falsche Anschauungen erweden. Praktischen Wert habe die 
Bestimmuing auch absolut nicht, denn wenn es erjorderlich 
ei, müsse man doch mehr als sechs Einheiten erheben. 
B.⸗M. Schwabroch sprach sich für den Senatsantrag 
aus. bleibe die Höchstarenze bestehen, werde man sich mehr 
gezwungen fühlen, mit sechs Einheiten auszukommen. Man 
verde so zum Sparen angehalten und mehr als sonst ge— 
iztigt, sich auch nach anderen Steuerquellen umzuschauen. Sechs 
kinheiten seien übrigens auch das höchste, bis zu dem Lübeck 
zehen dürfe. Er halte daher die Festsetzung der Höchstgrenze 
»er Steuer auf sechs Einheiten für sehr nützlich. 
B.eM. Tr. Ziehl; Diese Bestimmung rühre von einer 
kürgerschastskommission her, habe aber ursprünglich weiter dahin 
elautet, daß, wenn mehr als sechs Einheiten erhoben wer— 
en müßten, eine Aenderung des Gesetzes porgenommen wer⸗ 
»en solle. Weil hiergus gher Schwierigkeiten bei der Budget- 
eratung hätten entstehen können. habe man, letzteres gestrichen. 
stachdem diese Bestimmung aber gefallen sei, habe die Fest⸗ 
etzung der Mindest⸗ und Höchstarenze der Steuer auch keinen 
raltischen Wert mehr. 
B.“M. Schiemann; Ex empfehle quch die Ablehnung 
zieser Bestimmung, da die Bürgerschaft nie so leichtsinnig sein 
verde und Johne Not über sechs Einheiten hinaus bewilligen. 
B.⸗M. Iwan Menyer fragt an, ob die Steuer nur nach 
zanzen Einheitssätzen festgesetzt werden solle oder auch nachBruch- 
eilen von solchen. 
Senator Dr. Vermehren?: Natürlich würde nicht mehr 
in Einkommensteuer erhoben werden, als unbedingt erforderlich 
ei. Komme man mit Bruchteilen eines Einheitssatzes aus 
verde auch nur ein solcher gefordert werden. 
Hierauf wurde die Bestimmung über die Mindest- und Höchst- 
zrenze der Einkommensteuer abgelehnt. 
—Zu s8 5 Absatz 2, Eteuerstala) erklärte B.M. Dr. 
Schomer, daß er seinen Wänderungsantrag zu derselben 
cufrecht erhalte, wenn er auch üherzeugt sei, daß die Büͤrger⸗ 
chaft seinen Antrag ablehnen werde. 
Es wurde sodann die vom Senat beantragte Steuerskale 
nit I Pehrt eeeee de 
eichfalls angenommen wur r Antrag der Kommission 
u 85. Absatz 8, daß die Erhöhung der Steuer niemals nter 
ein dürfe als der Betrag des angefangenen Sunderts 
Ders 6 Absatz 1 wird, in der folgenden von Senat und 
Kommission festgeseßten Fassung angenommen; 
Steuerpflichtige mik 3900 M. boder weniger Einkommen, 
die eine Familie von mehr als drei Personen ernahren, sind 
von der Zahlung der Steuer befreit. 
Den Absatz 2 beantragt BeM. Dr. Schlomer wie folgt 
zu fsassen: 
Steuerpflichtige mit mehr als 900 2000 Me Einkommen 
hahen. wenn sie eine Familie von mehr als drei Personen er— 
nähren, nur die halbe Steuer, wenn sie eine Familie von 
as Im ubrigen noch ganz gesund zein —, kamn nicht meh. 
ne Speisen genügend verdauen. Appetitlosigkeit und alle ihre 
ösen Foigeerscheinungen treten auf. wenn die Wagennerden 
ntkräftet find, Die Folge ist, daß wir nur mit Mühe unlustig 
nd eckanisch unsere Bexufsarbeit erledigen, die uns ieine 
zefriedigung gewährt. Nervös überreizt, schwindet, unser 
Ippetit, unser Heim bietet uns keine Behaglichkeit, Ruhbe und 
krholung mehr, Unlust, Unzufriedenheit, Unruhe, Sorgen 
auben uns den Schlaf, treiben uns unstet umher und lassen ums 
potgedrungen, zu bedenklichen Mitteln greifen, um unsere Rerven 
unstlich für lurze Frist aufzupeitschen oder zu betäuben. Gegen 
ieses Elend, das nur aus unseren verbrauchten Nerven der— 
anmt. finden wir in unseren Medikamenten eine dauerade 
zilfe und eine Methode ständiger wissenschaftlich erprohler 
ßflege der Nerven, welche allein wirklich helfen üönnte. war 
isher noch, nicht gefunden. 
Darin liegt eben das Verdienst der Arbeiten von Pryofessor 
dr. Hahermann, daß er uns ein Mittel zu einer solchen Vflege 
mserer Rerven an die Hand gab, mit, dem wir hoffen dürfen, 
nsere Nerven — die seelischen Muskeln — in gbsehbarer Zeit 
henso Fräftigen zu fönnen, wie wir unsere phyfischen MNuskein 
hon längst zu stählen vermügen! — diefer Forscher itesste 
ach einem neuen, von ihm entdeckten Verfahren Nerven— 
ubstanz in physiologisch reiner Form dar. 
Nach den Forschungen unserer Physiologen und Merzte ist 
ie erhöhte Zufuhr von Nervensubstanz in den Organismus 
on auererdentlicher Bedeutung für jede gesunde Sebsiätig- 
eit. Denn auch in, den Nerven findet ein Stoffwechsel, sori- 
dährender Verbrauch und Erneuerung der Nexvenfubstanz statt. 
In dem ermüdeten, schwachen oder kranken Rervschwinden 
ie Nervensubstam, wie man es am Querschnitt der Nerven 
mehr als 5 Personen ernähren, ein Viertel der Steuer zu 
ahien. Steuerpflichtige mit mehr als 2000-5000 V Ein⸗ 
mimen haben, wenn sie eine Familie von mehr als drei 
personen ernähren, drei Vierteile der Steuer, wenn 
Ine Familie von mehr als fünf Personen ernähren, die 
halbe Eteuer zu zahlen. 
B.M. Dr. Schlomer: Dieser Antrag biete Gelegenheit, 
n den Kampf gegen den Rüggang der Geburten wirksam ein⸗ 
Nareifen. indem underreichen Familien finanzielle Erleichterungen 
Jewährt würden. 
Boeam Schiemann, hittet, dem Antrage des Herrn Dr. 
Schlomern zu folgen, da dieser das mindeste fordere, was eigent⸗ 
ich gewährt werden sollte 43 
Serauf warde der S6 Wisatz 2 in der Fassung der Senats- 
vorlage angenommen. 
In s6 hinter Absatz 1 beantragt die Kommission folgende 
neue Absatze einzufügen: 38 F 
Ledige Steuerpflichtige, die keine Familienangehörige er⸗ 
nährent haben ber einem Eintommen von 2100 M bis, 10 000 
Mart einen Zuschlag von 10 00 und bei höherem Einkommen 
einen solchen von 2000 zu zahlen. 
Verwitwete Steuerpflichtige, die auch nicht Familienange⸗ 
hörige ernaͤhren, haben bei einem Einkommen von über 
710 800 Meeinen Zuschlag von 10 00 zu zahlen. — 
Beme Dervarwlg: Die Kommission glaube mit diefem 
Vorschlag eine verechte Verteilung der Steuer herbeizuführen. 
beiom menstener solle, nach, der Leistungsfähigkeit erhaben 
aden und müsse deshalb verschieden verteilt werden. Tes 
Iste ducfe nmicht ur die, Hohe des Einkommens herücdhsichtigt 
den sondern die Allemflehenden mühten stärker belastet 
en adarch würde nicht, eine neue Härte eingeführt, 
ee es inben lange destehende alte Härten, beseitigt. 
ẽs sei kein Zweifel, daß Alleinstehende steuerkräftiger Feien 
ubie, die eine Famntie hätien, was ihm selbst Allein, 
dende als durchaus berechtigi, bestätigt hätten. Wenn ien 
diergagen Einwendungen erhebe, zeüge es weder von Eina 
t noch von Söjektivitan, wenn einige wohlhabende Jung, 
Aen Nesnert hatten fie würden, Lubeck für den Fall 
er Extrabesleuerung, den, Rücken kehren, so mühse er eine 
diche Ansicht ais schäbig bezeichnen. Ein weiterer Grund zur 
bringung der Steuer sei der gewesen, fur die verschiedenen 
susfaile, die durch andere Vorschläge der Kommißsston entstanden 
eien, Ersat zu schaffen. Tie erhobenen Bedenken, die auch 
ie Eingabe des Vereins zur Hebung des Fremdenverkehrs zur 
Atung bringe könne er nicht, teilen. Er möchte diesen Herten 
as Wort Friedrichs des Großen zurufen: „Seien Sie doch 
nt Lin soͤlches ÄAugsthuhn! Ter Redner, ging weiter des 
äheren auf die Eingabe des Vereins zur Hebung des Freinden- 
ertehrs ein. Der Fortzug hier ansässiger Personen sei nicht 
Fnfach durchzuführen, wie, man es befürchte, und neben 
der Einkommensiener gebe es doch auch noch andere Momente 
zu betrachten. die Lubeck als Wohnsitz vorteilhaft, erscheinen 
eßen. Tie Alleinstehendensteuer würde nach einer —— 
00 Mjährüch erbringen. Er glaube, daß, Lübeds Beispie 
zald Rachahmung finden werde, da man sich bereits überall 
ber diese neue Steuer fehr gümstig geäußert habe, und leinere 
aaten seien schon des dfteren in Steuersachen bahnbrechend 
orgegaͤngen Der materielle Schaden, werde entweder gar nicht 
don Bedeutung. oder doch sehr gering sein. Er glauübe, daß 
dübed die Amahme der Steuer nicht zu bereuen haben werde. 
Senator Dr. Vermehren: Der Gedanke der Kommission 
sei zwar durchaus gesund und er betrachte es, als ein Verdienst 
der Kommufsion. da sie diesen Gedanken so eingehend ge— 
prüft habe. Ter Senat sei aber aus wirtschaftlichen Grün— 
hen gegen diese Neuerung und Lübed dürfe nicht zuerst mit ihr 
auf den Plan treten. Hamburg, Oldenburg und alle Nachbar⸗ 
nder bhätten. diese Steuer noch nicht eingeführt, und beror e⸗s 
hort nicht geschehen sei, dürfe guch Lübeck nicht damit herror. 
reten. Es würden in der Tat viele Alleinstehende fort 
jehen und daher die Steuer auverordentlich unpraktisch sein. 
crhitte daher, augenbliglich diesen Gedanken, bis andere 
Staaten vorangegangen seien, fallen zu lassen und nicht heute 
auf grine Makßsiahme zu erkennen, die nur Schaden bringen 
würde. 
B.“M. Mühsam: Er könne mit gutem Gewissen empfet 
len, den Vorschlag, der Kommission rundweg abzulehnen. Tie 
Einsührung dieser Steuer würde nur. die Folge zeitigen, daß 
mis wärtige steuerkräftige alleinstehende Leüte bei der Wahl 
eines Wohnsitzes Lübeck meiden würden und andererseits gute, 
hier ansässige Steuerzahler aus Lübed fortziehen würden. Tex 
höchstwohrscheinlich entstehende Ausfall an Steuern würde durch 
die Zuschläge in keiner Weise ausgeglichen werden können. Auch 
ei die Steuer für Verwitwete absolut ungerechtfertigt. Wenn 
B. der Tod eines der Ehegatten erfolge, so werde das Saus- 
wesen meistens in seiner früheren Weise belassen und die ver— 
borbene Person werde durch. eine andere erfeßzt. So habe der 
Xleinstehende auch darauf gröhere Lasten zu tragen. Zudem 
Jätten alleinstehende Männer vielfach ein warmes Herz für 
Ldübeck durch Stiftungen und größere Zuwendungen bewiesen. 
BeM. Dahms; Der Herr Senatskommissar habe ausge— 
uhrt, daß die, Älleinstehendensteuer theoretisch wohl, ganz 
afsabel. praktisch aber nicht durchführbar sei. Herr Muühsam 
jabe nachgewiesen, daß auch in der Theorie die Steuer nicht 
weckmähig sei. Er stimme dem durchaus bei. Im Fremden— 
rkehrsverein kämen sehr oft, Anfragen, wie sich denn die 
Steunerverhästnisse in Lübeck stellten, und es gebe doch zu 
enken, welche Wirkung eine soiche Sondersteuer nach auhen hin 
jaben werde. Schon der Vorschlag sei gergdezu vernichtend. 
ẽks werde darqus geschlossen werden, daß, wo die Steuerschraube 
n dieser Weise angezogen werde, das ganze Steuersystem ein 
sehr scharfes sein müsse. Das sollte unter allen Umständen 
dermieden werden. Niemand könne bestreiten, daß der Zuzug 
rach Lübeck in der Weise vorwärts gegangen wäre, wie es vor 
twa 10 Jahren der Fall gewesen sei. Rentner‚,„und alte 
Militãrs seien ausgeblieben. Die Steuer solle einen Mehrertrag 
on 59 000 Meerbringen, Dagegen stehe aher der große wirt— 
chaftliche Ausfall, den Lübed erleiden werde. Schon einmal 
jabe eine von Lübec allein eingeführte Steuer, die Erbschafts— 
feuer, der Stadt großen Schaden, verursacht. Schon dieses 
Moment sollte uns dazu führen, einer ähnlichen Sondersteuner 
nicht noch einmal das Wort zu reden. Er meine entgegen der 
Ansicht des Herrn Dr. Hartwig, daß der Verein zur Hebung des 
Fremdenverkohrs als guter Streiter gegen übersoziale Bestrebun— 
Jen in die Arena getreten sei und bitte die Bürgerschaft, den 
e der Kommission mit möglichst großer Mehrheit ab— 
nen. 
(Schsuß folote 
—22 
unter dem Mikrofkop deutlich beobachten sann. Führt man 
einem so geschwächten Körper neue Nervensubstanz zu, so wird 
diese besonders im Gehirn, Rückenmark, üherhaupt im ganzen 
Nervensystem zurüdgehalten und für den Lebensprozeß sofort 
derwendet. Munterkeit, Kraft, Arbeitss und Lebensfreude treten 
vieder ein und machen den Körper gegen Ueberansteengung 
widerstandsfaͤhig. 
Nerpensubstanz in physiologisch reiner Form nach dem paten⸗ 
ierten Verfahren von Prof. Dr. Habermann gelangt in Biocitin 
zur praktischen Darreichung. Biocitin ist daher ein oertrauens— 
vertes Nähr- und Kräftigungsmittel für jeden erschöpften Or⸗ 
janismus in geistiger und körperlicher Hinsicht; es bildet für 
den Schwerkranken ein gern genommenes, leicht verdanliches, 
iraftspendendes Nahrungsmittel, schafft eine hochwertige Nähr- 
Juelle für schwächliche und blutarme Personen, kräftigt und 
ör derr den Substanzersatz der Nerven und ist für Ermüdungs⸗ 
and Erschlafsungszustände, des Körpers wie des Geistes von 
kaum je gehoffter Nusbarkeit. 
Biocitin ist das, einzige Präparat, welches 10. Vrozent 
Hysiologisch reines Lecithin nach dem patentierten Verfahren 
von Prof. Dr. Habermann enthält. Wir bitten daher, unbedingt 
nin derwertige Nachahmungen und lofe abgewogenes Prä— 
arat zurückzuweisen. Biocitin ist nux in Originalpackungen in 
Jrotheken und Drogerien käuflich. Falls nicht erhältlich eder 
twas anderes angeboten wird, wende man sich direkt au Ans. 
der Versaud erfolgt ohne Berechnung von Porto und VBer— 
vacdungsspesen (15006 
Ein, Geschmachmuster nebst einer populär wissenschaftlichen 
Ahhandlung über rationelle Nervenpflege fendet auf Wunsch 
tostenlos die Biocitin-Fabrit, Berfin s. 61/73.
	        
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