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Aufruf
für die Anschasfung einer neuen Orge' in der
St. Aegidien-Kirche.
Alle Kirchen unserer Stadt und der Vorstädte haben gute,
. W, hervorragend schöne Orgeln mit alleiniger Ausnahme
»er St. Aegidienkirche. Die herrliche große Orgel in St. Matien
vurde in den Jahren 1851 -54 von den damals sberühnmtesten
Zrgelbauern J. F. und Edmund Schulze aus VWanlinenzell
rbaut. Die weltberühmte Firma E. F. Walker F Co., in—
udwigsburg versah 1888 die St. Petrikirche, 18893 den Dom
nit vorzüglichen neuen Orgelwerken. Im Jahre 1894 wucde
urch die Firma Marcussen in Apenrade die Orgel der St.
akobikirche mit einem Kostenaufwand von über, 10000 M
zründlich erneuert. Selbstverständlich ist, daß die erst vor
urzem errichteten Vorstadtkirchen neue Orgeln erhielten, bei
eren Ausführung die technischen Errungenschaften der Neuzeit
uf dem Gebiet der Orgelbaukunst Verwendung fanden.
Nur die St. Aegidiengemeinde behilft sich noch tmuer
nit ihrer alten, aus dem Jahre 1626 stammenden Orgel,
eren feiner Prospekt freilich von dem herporragenden Schön—
eitssinn ihres Erbauers Hans Scherer und, seiner kunstver—
ändigen Mitarheiter Zeuanis ablegt. die aber im übrigen völlig
erbraucht ist. Als im Jahre 1911 noch einmal ein Kirchen—
onzert gewagi wurde, erhielt die Orgel in der öffenüchen
rritik das Zeugnis: „In keiner Beziehung den Ansprüchen ernes
iodernen Musikers genügend und in den kechnischen Eiurich—
ungen nicht nur völlig veraltet, sondern auch in ihren Stimmen
inter den bescheidensten Erwartungen zurückbleibend.“
Eine schon 1847 für dringend nowendig erklärte Reparaiur
jurde, „um einem gänzlichen Verfall der Orgel entgegen—
utreten“, wie es in den Akten heißt. im Jahre 1853 für den
reis von 800 Talern ausgeführt. Die damals ausgesprohene
offnung, daß die Orgel dann noch ein Jahrhundert pusdauern
erde, hat sich als etwas optimistisch erwiesen. Hätte die
egidienkirche nicht einen Organisten, der das altersschwache,
isweilen auch rebellische Instrument so geschickt zu behrndeln
eiß. dak manche Schäden dem Laien leidlich verdedt bleiben,
und der nicht erlahmt in der wenig lohnenden Aufgabhe, mit
iner solchen Orgel die Gemeinde zu erbauen, so würde die
ingere Unhaltharkeit des Zustandes noch viel fühlbarer sein,
is sie schon jetzt für musikalische Menschen ist. Die zahlreichen
ebrechen der Orgel im einzelnen aufzuführen, wie das in
nem dem Vorstande eingereichten Gutachten geschehen ist, ist
ier nicht der Ort. Mit einer Reparatur ist nach einstimmtgem
lrteil mehrerer Sachverständiger hier nichts zu machen. Also
ne neue Orgel! Natürlich unter Erhaltung der alten schönen
assade als sogen. stummer Prospekt.
Kostenanschläge sind eingefordert, auch von der hiesigen
Angen, kräftig emporstrebenden Orgelbauanstalt von
ẽ. Kemppyer & Sohn. Ein Werk mit 50 Registern, 3Z Manualen
und 1 Pedal wird annähernd 20000 Mukosten. 1900 M.,
zermächtnis von Fräulein Bertha Martens, dind schon jeit
ahren für diesen Zweck bestimmt; 2000 Misind von den An—
ehörigen eines vor kurzem, verstorbenen warmen, Freundes
er Kirche, der selbst noch die neue Orgel zu erleben hoffte,
nd diese Summe zu zeichnen zugesagt hatte. gütigst zur Ver—
zjaung gestellt. Außerdem wurden in einem zum Besten des
deubaus einer Orgel in der Kirche aufgestellten sparnn. Gottes-
asten rund 59 Mevorgefunden.
3050 Musind also vorhanden. Auf diesem Grundstein, in
en wirkliche Anhänglichkeit an die Kirche und Freude daran.
ur Verschönerung ihrer Gottesdienste beizutragen, einge—
auert ist, läßt, sich aut und fröhlich weiterbauen. An den
dinchenrat und die Synode mit der Bitte heranzutreten, das
jehlende aus der Allgemeinen Kirchenkasse zu bewilligen, ist,
d freundliches Verständnis für die Berechtigung des Wiuniches
iner neuen Orgel auch vorhanden sein würde, Aussichtslos.
das weiß. wer den Staud dieser Kasse kennt. Sollte nicht
uch der Ton der neuen Orgel ein noch schönerer werden, wenn
ie Kosten freiwillig von solchen zusammengebracht werden, die
iesem altehrwürdigen, schönen und besonders trauten Gottes—
quse sich irgendwie innerlich verbunden wissen? Daxum Frei—
dillige vor! Die Pastoren und alle Vorsteher der Kirche lind
ur Fnfaegennahme von Gaben gern bereit. 15 370
Der Vorstand:
daufmann J. Hahn, Negidienstr. 22,. Vorsitzender. Haupt⸗
astor Holm ,Negidienstr. 77, Pastor Lütge, Aegidienste. 75,
zaudirektor Krebs, Hürtertor-Allee 25, W. Epers, Lehrer,
Zlanghstr. 1. Vheadmiral a. D. Kühne, Moltkestr. 37, Ge—
ichtsfelretär. Schweinm, Moltkestr. 13, Kaufmann, P.
Nüller, Molttfestr. 37, Kaufmann W. Zander, Aegidien⸗
traße 41, Gymnasiotlehrer Lüker, Wakenitzufer 22, Privat⸗
mann Mildenstein, Ikolstes Ihhy. Topfermeister Haense,
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Sunnabend. den *. 6Bk —
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Sonnanerd, asn 4. MK tober: lalnsund, —V— —
ampler 8Stgckhoira, Lapt. 6. biekog. openhaßen u. Falmẽ anlaufend,
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