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Ausgabe A.
Tagesbericht. 3
Lubed, 30. Septembet.
285jãhriges Jubilãaum. Die Firma Gebru der Waser⸗
stradt, Möbelfabrik, Innen-Architektur und Dekoration,
Atelier für Kunstgewerbe, kann am heutigen Tage auf einen
285jiährigen Bestand zurückblicen. Das Geschäft hat sich aus
der kleinen väterlichen Möbelhandlung zu seiner ießzigen be—
trächtlichen Höhe durch den rastlosen Fleiß der Inhaber Karl
und Helmuth Wasserstradt entwickelt. Die Firma ilst durch die
Qualität ihrer Erzeugnisse weit über Luübecks Mauern hinaus
in ganz Deutschland bekannt geworden.
Das 25jãhrige Gefchãfts jubiläum feiert am 1. Olt. der
Baächermeister Adolf Klutke, Fackenburger Allee 21.
Klutke hat an diesem Tage vor 25 Jahren die alte Studiersche
Bäckerei übernommen. Im Kreilfe der Bäcker⸗Innung wirkte
der Jubilar längere Jahre im Vorstand als Lademeister.
V Bürgerschaftswahl. Der St.Gertrud⸗Verein hat
in feiner gestrigen Sitzung die Herren Kaufmann B. Eschen⸗
burge. Kapitän Bendfeldt, Dr. med. J. Meyer und
Bürgermeister a. D. Dr. Rangenheim zu fseinen Kandidaten
für die bevorstehenden Wahlen zur Bürgerschaft erwählt und
beschlossen, diese Herren beiden Wahlvereinen bei der Auf—
stellung ihrer Kandidatenlisten zur Berücksichtigung zu empfehren.
SCLubeca⸗Werke G. m. b. H. Die Gesellschaft beschloß
in der am Sonnabend abgehaltenen Generalverfsammlung die
Erhöhung des Stammkapitals um 200 000 Mäauf 1200 000 M.
In die Standesregifter des Standesamtsbezirls Lübedh1
wurden vom 21. bis 27. Sept. 1913 eingetragen: 38 Ge—
burten (20 Knaben und 18 Mädchen), 53 Aufgebote, 12 Ehe—
schliefungen und 17 Sterbefälle, darunter 7 Kinder unter
8 Jahren.
II Besichtigungsfahrt der Wieilrng der Bezirksschullehrer.
Am Somnabend nachmittag versammelte sich in Kücnitz die
Abteilung der Bezirksschullehrer zu einer Besichtigungsfahrt, zu
der sich einige 40 Mitglieder eingefunden hatten. Zunächst
wurde das Hochofenwerk besucht. Die Teilnehmer konnten
unter sachkundiger Führung einen Einblick gewinnen in die
ausgedehnten Anlagen des Werkes. Ueberall tritt das Be—
streben zutage, Menschenkraft tunlichst entbehrlich zu machen,
und doch sind für die Gesamtanlage fast 1000 Personen er⸗
forderlich. Besonderes Interesse erregten die selbstregistrie
renden Apparate zur Gewinnung der vielen Nebenprodukte,
die Vorrichtungen zur Beförderung der Materialien und wegen
ihrer r iesigen Abmessungen die Gebläsemaschinen und der Zement⸗
Drehofen. Ist das Verständnis der Einzelheiten in einem so
vielseitigen mit den modernsten Einrichtungen ausgestatteten
Großbetriebe in einer zweistündigen Besichtigung auch nicht
herbeizuführen, so konnten doch alle Teilnehmer an der Fahrt
einen Eindruck gewinnen von der großen Bedeutung des in
weiterer Entwichlung begriffenen Riesenwerles für unser Lübed.
— In Schlutup ging es in die Fischräucherei und
braterei von S. P. Niemann, eine der bedeutendsten des
Ortes. Wer vor etwa einem Jahrzehnt eine Schlutuper Fisch—⸗
räucherei gesehen hat und jetzt wieder keine solche besücht, ist
überrascht von dem Aufschwung, den diese Industrie in der
kurzen Zeit erlebt hat. Troh der immer mehr anwachsenden
Konkurrenz ist die Schlutuper Industrie in ständig steigender
Entwicklung begriffen. — Zum Schluh wurde dem neuen Schul—
hause in Schlutup noch ein kurzer Besuch abgestattet. Das Haus
wurde wegen seiner praktischen Einrichtung, seiner gediegenen
Ausführung und der lebenden Farben als ein Musterbau be—
zeichnet, der allen Anforderungen an ein derartiges Gebäude ge—
xrecht wird. — Die Teilnehmer waren hochbefriedigt von allem,
was sie gehört und gesehen hatten, und dieser Ausflug wird
sicherlich auf ihre Berufsarbeit befruchtend cinwirken.
W. Internatvnale wissenschaftliche Ballonaufstiege finden
Donnerstag, den 2. Okt., statt. Es steigen Drachen, bemannte
oder unbemannte Ballons in den meisten Hauptstädten Europas
auf. Der Finder eines jeden unbemannten Ballons erhält eine
Belohnung, wenn er der jedem Ballon beigegebenen Instruk—
tion gemäß den Ballon und die Instrumente sorgfältig birgt
und an die angegebene Adresse sofort telearavhisch Nachricht
sendet.
D Fassche Anschuldigrng. Der Vorsitzende der Meister⸗
prüfungskommission der Gewerbekammer teilt uns folgendes mit:
Am 20. Sept. d. J. ish mir eine anonyme Anzeige zugegangen,
in der ausgeführt wird, in vielen Arbeitsstuben der Putzbranche
werde darüber gesprochen, daß eine hiesige Putzmacherin, die
die Meisterprüfung vor der hiesigen Meisterprüfungsbommission
abgelegt hat, ihr Meisterstück nicht selbst gearbeitet habe, sondern
daß sie es von ihrer Direktrice habe arbeiten lassen. Der
Anonymus stellt in weiterem in Aussicht. daß, falls der Sache
nicht auf den Grund gegangen werde, er an die Oeffentlichkeit
treten werde. Danach scheint er davon überzeugt gewesen zu
sein, daß der Klatsch den Tatsachen entspräche. Bisher hat der
Anonnmus allerdings vorgezogen, micht an die Oeffentlichkeit
zu treten. Obgleich ich anonyme Anzeigen immer behandele,
wie sie es verdienen, so habe ich in diesem Falle doch auf Er⸗
suchen der verdächtigten Putzmacherin, die ich felbstwerständlich
wvon dem Geschwätz in Kenntnis setzte, auf Grund meiner Dienst«
anweisung sofort eine Voruntersuchung eingeleitet, die zutage
gefördert hat, daß auch nicht der Schein eines Verdachtes vor—⸗
diegt. Der Anonymus und seine Vertrauensleute haben sich zu
der unqualisizierten Anzeige hinreshen lassen entweder in völliger
Unkenntnis der Anspruche, die die Meisterprüfungskommission
nan die Prüflinge in dier praktischen Prüfung stellt, oder aber
aus Konkurrenzneid und niedriger Gesinnung. In ersterem Falle,
der die Anzeige — wenn auch nicht die anonyme — entschuldbar
erscheinen läßt. follte man erwarten, daß der Anonymus Ver—
anlassung nehmen würde. der Verdächtigten Genugtuung zu
Pieten. Im anderen Falle — solch feige Elemente offenbaren
sich natürlich nie — wird es der Anonynius selbstverständlich
vorziehen. wie bisher, nicht an die Oeffentlichkeit zu treten, da
er ja befürchten muß. womöglich vor den Strafrichter zu
kommen. zum mindesten aber auf Schadenersatz herangezogen zu
werden. Ich erwarte, daß etwaige Verdachtsmomente gegen
Prüslinge in Zukunft mir persönlich und mündlich unterbreitet
werden
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Morgen⸗Blatt Nr. 494.
Oienstag, den 30. September 1913.
—as Uejs seines 551ũhrigen Bestehens beging letzten
Zonnabend der hiesige Stenographen-Verein Stolze-Schrey von
858 in einer schlichten aber erhebenden Weise. In dieser Ver—⸗
inlassung hatten sich neben den Ehrenmitgliedern auch der Ehren-
orsitzende des hiesigen Braunsschen Stenographen⸗Vereins sowie
ahlreiche ältere und jüungere Mitglieder im großen Saal der
zauhütte, der bald bis auf den letzten Platz gefüllt war, ver—
ummelt. Den Festvortrag hielt das Ehrenmitglied Herr Lehrer
zennings über das Thema „1883 bis 1913. Allerhand Er—
merungen aus meiner Tätigkeit als Mitglied des Steno—
raphen⸗Vereins Stolze⸗Schrey zu Lübeck“. Der Vortragende,
er in den Jahren 1802 bis 1900 als Vorsitzender des Ver—
ins gewirkt hat, führte den Versammelten in kurzen Umrissen
en Werdegang des Vereins vor Augen. Die Ausführungen
vurden sehr beifällig aufgenommen. Ein besonders festliches
zepräge erhielt der Abend noch dadurch, daß Herrn Waisen⸗
ater Steen für 25jährige treue Mitgliedschaft die Stolze-
Nedaille verliehen wurde. Herr Hennings gedachte in treff—
chen Worten der Verdienste des Herrn Steen. Der Vor—⸗
tzende. Herrn Ernst Braune, sprach dem Jubilar namens des
zereins herzlichen Dank aus für seine aufopfernde Tätigkeit.
der 1. Schriftführer, Herr Karl Liedtke, ein früherer Waisen—
—
elobte namens der jüngeren Mitglieder, dem Verein mit allen
träften zu dienen. Der Jubilar dankte für die ihm zuteil ge—
ordene Auszeichnung und versprach, auch fernerhin dem Ver—⸗
in seine Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen. Den Schluß
es Abends bildete ein Kommers, der einen vorzüglichen Ver—
auf nahm. Die schlichte Feier wird gewiß jedem Teilnehmer
ange in guter Erimerung bleiben.
V Segeluerein „Lubeca“ in Lübeck. Bei minderfschönstem
»erbstwetter und prächtigster Brise aus NO.z.O. fand am Sonn⸗
ag auf dem Travenrevier das Absegeln statt, bestehend in einem
andikap, an dem von den 13 gemeldeten Fahrzeugen 11 Jachten
nd nationale Jollen teilnahmen. Die etwa 10 Seemeilen lange
zahn führte von der Schlutuper Bucht bafbords um den De—
iationspfahl in der großen Holzwiek und den Tonnenpfahl in
er Stülperhuk zum Ziel im Vereinshafen bei der Herrenfähre.
esegelt wurde in vier Klassen, deren Start gleichzeitig um
2 Uhr 5 Min. mittags stattfand. Er gelang sehr gut und sehr
eschlossen, infolgedessen es an der Luvseite natürlich eine unbe—
ueme Drängelei gab. „Hans“ und „Lom II“ lagen bald an
er Spitze der Flottille und kämpften bis zum Tonnenpfahl hart
iiteinander um den ersten Platz. Dann aber zog „Lom iII“
or dem Winde davon, während „Hans“ infolge Bruches eines
zninnakerfalles achteraus sank und selbst von den Jachten der
s. Klasse überholt wurde. Das Ergebnis der Wettfahrt war
olgendes:
J
Ae rur bie ernen zwer Bayre e rnnn — Da. zahlen.
sad — Vihemnns selvst uͤbernehmen
ind ihm dann die bis dahin 83 Prämien zurüdzahlen.
Nach dem Zustandekommen der Versicherung wolle er, der An⸗
zeklagte, von der verdienten Provision 1000 Mäabgeben, die
er dann micht zurügzuzohlen brauche. Ja. bewog er zum Ein⸗
zehen guf die Versicherung dadarrch, daß er ihm erklärte, La.
verde für ihn in den ersten beiden Jahren die Pramien zahlen,
worũber Ja. fich zwar wunderte, aber nicht weiter darüber
achdachte. Der Angeklagte erhielt dann auch von der Ver⸗
icherunosgesellschaft die Provision von 1500 Mausbezahlt, zahlte
iervon einen Teil an La. und zahlte auch die erste Prämien⸗
ate mit 3338 M, Die Versicherung ist später wieder qufge⸗
oben und der Angeklagte hat in diesem Falle die Diffe—
enz zwischen der gezahlten ersten Prämienrate und der er—
altenen Provision zurückgezahlt. — In ähnlicher Weise hat
er Angeklagte eine zweite Versicherung zum Abschluß gebracht.
benfalls über 50 000 Mulautend. Auch in diesem Falle wurde
ie Versicherung wieder aufgehoben, aber der Angeklagte zahlte
on der Propision nichts zurück. Der Staatsanwalt beantragte,
en Angeklagten zu einer Gesamtstrafe von 6 Wochen Gefängnis
u verurteilen. Das Gericht erkannte auf 1000 MuGeldstrafe
vent. für je 10, Meinen Tag Gefängnis. — Einer intele
ektuellen Urkundenfälschung, hat der Schlosser
rxiedrich Zi. sich schuldig gemacht. Am, 24. Aug. d. J. wurde
er Angeklagte wegen Beleidigung dem Untersuchungsgefängnisse
ugeführt. Er nannte sich fälschlich Friedrich Lenz aus Berlin
nnd wurde deshalb fälschlich unter diesem Namen in das Ge—
angenenregister eingetragen, Einschließlich einer kürzlich gegen
en Angeklagten erkannten Gefängnisstrafe von 1 Monat wird
er Angeklagte zu einer Gesamtstrafe von 6 Wochen Gefängnis
exurteiltt. — Wegen Sittenperbrechens wird der Vor—
rbeiter Ferdinand A. zu einer Gefängnisstrafe von 6 Monaten
hesängnis verurteilt.
S Kaiferliches Postamt Stadtteil Schlutup. Bei
der Fernsprech-Vermittelungsanstalt im Stadtteil Schlutup wird
im 1. Oktober eine neue Umschalteeinrichtung in Betrieb ge—
ommen. Von diesem Zeitpunkt ab wird der Anruf des
»erlangten Teilnehmers vom Amst ausgeführt. Neben-
tellen sind dagegen stets von der Hauptstelle anzurufen. Tas
Imt trennt die Verbindung ohne weiteres, sobald die Fern—
örer bei beiden verbundenen Stellen ange—
jängt sind, ein besonderes Schlußzeichen ist daher nicht mehr
u geben. Sofern die Trennung aus irgend einem Grunde
icht rechtzeitig ausgeführt werden sollte, können die Teil—
ehmer die Aufmerksamkeit des Amtes dadurch erregen, daß sie
en beweglichen Haken, an dem der Fernhörer aufzuhängen
it, einige Male auf- und abbewegen. Bei etwaigen währen
ines Gesprächs eintretenden Pausen ist, zur Vermeidung
⸗orzeitiger Trennung, der Fernhörer nicht anzu—
zängen, sondern in der Hand zu behalten oder bei Seit—
u legen. Die Nebenstellen haben das Schlußzeichen mittels
er Kurbel nach wie vor zu geben, um zu erreichen, daß ihre
deitung bei der zugehörigen s8auptstelle getrennt wird.
Die Wasserwärme in den städtischen Badeanstalten be—⸗
xug am 29. Sert. im Krähenteich 14210 Grad Celf, auf den
Falkendamm 15 Grad Cels.
vesegelte Zeit. Berechnete Zeit. Punlle.
Rlashe IJ:
Lom II aufgegeben.
Aurigas“ aufgegeben.
dlasse I1
Unna“ 124 — 124 —
dom lII 131 28 128 28
Hans? 134 54 128 54
Dewit 136 46 125 46 III.
Martha II“ 140 12 12312 J.
Rasse 111:
Zeeigel“ 1 50 59 1 50 59 II.
Sophie 2 438 2 — 38 I1J
deda“ nicht gestartet.
Klafse 1V:
PVindspiel“ 140 43 140 43 IUL
Lara“ 159 28 152 28 I
Farola“ nicht gestartet.
Das Ergebnis der diesjährigen Wettfahrten um den
Vanderpreis des Vereins, bei denen die Jachten für die Be—
ꝛiligung ein bezw. zwei Punkte und bei den mit Vergülungen
esegelten Wettfahrten die drei ersten Boote drei bis ein Punkte
rhielten, war folgendes: „Hans“ (John Wohlers) 9 Punkte
Sewinner des Wanderpreises), ferner erhielten: „Lom II“
Johannsen) 8, „Dewi“ (Deggau) 8, „Clara“ (Frandth 8,
Martha II“ (Hartmann) 8, „Carola“ (Mohrmann) 7, „See⸗
jel“ GBever) 6, „Windspiel“ (Schmidt) 6, „Hertha“ (Stoltz) 5,
Anna“ (arstedt) 5, „Sophie“ (Brinckmann) 4, „Wanderer“
Bone) 4 Punkte, „Auriga“ (Stoltz) 1, „Lom II“ (unter seinem
euen Besitzer Stoltz) J und „Lom III“ (Johannsen) 1 Puntt.
D. Straftammer III. Sitzung vom 27. Sept. Wegen
zetzuges wird gegen den Agenten Adolf Dü, verhandelt.
im Winfer 198911 auf 1912 stand der Angeklagte mit dem Ham—
urger Generalagenten der Allgemeinen Rentenanstalt zu Stutt⸗
art, der Firma Weher K Rathie in Hamburg, derart in Ge—
hästsverbindung, daß er als Agent für die genannte Ge—
eralagentur Lebensversicherungsanträge aufzunehmen hatte. Für
den von ihm beschafften und der Generalggentur ubergebenen
dersicherungsantrag erhielt er, wenn die Allgemeine Renten—
nstalt ihn aktzepfierte, eine Provision von 30 Mupro Mille
er Versicherungssumme. Der Verdienst des Angeklagten belief
ch pro Jahr auf etwa 4000 bis 5000 M. Jur Pflicht ge—
acht war dem Angeklagten, daß es bei den abgeschlossenen
zersicherungen sich nur um Sicherstellung des Antragslellers
urch Kapitalansammlung oder zur späteren Familienversorgung
indeln dürfe. Der Angeklagsie hat nun aber zwei Versiche-
ingsanträge vorgelegt, bei denen es sich darum handelte,
en Antragstellern Darlehen und sich selbst hohe Provisionen
Wverschaffen. Am 14. Febr. 1912 legte der Angeklagte der
eneralagentur einen Versicherungsantragg des Kaufmanns Ja.
Bergedorf vor, in welchem dieser sein Leben zugunsten des
ektors Lampe in Schwartau zu 500000 Muä zu versichern be—
itragte, dergestalt, daß die Versicherungssumme bei Voll—
idung des 68. Lebens jahres auszuzahlen sei. Als Zweck
er Versicherung war „Kapitalansammlung“ angegeben. Die
rage, ob ein Darlehnsgeschäft damit verbunden sei, war ver⸗
ꝛint. Rektor La. hatte den Antrag als Prämienzahler mit
rterschrieben. Bei Ueberreichung des Antrages erklärte der
ngeklagte dem Generalagenten, Ja. sei ein Verwandter von
a. Ersterer werde ins Ausland gehen und werde dort viel
jeld verdienen. Zurzeit sei er zurt Prämienzahlung nicht im⸗
ande, weshalb La. für ihn eintrete. In Wirllichkeit verhielt
s sich mit Aen Geschäft folgendermaßen; Rektor La, der
n, Begriff stand, in Schwartau eine Pripatschule zu exöffnen,
ichte durch eine Annonce im General⸗-Anzeiger ein Darlehn
on 1000 M. Der Angeklagte las dies. seßte sich mit La.
mVerhbindung und schlug ihm vor, sich die 1000 Muüdadurch
u verschaffen. daß er eine Lebensversicherung eingehe. La.
andte ein, daß das seines Alters und der unerschwinglich hohen
rämien wegen nicht möglich edcdahite aber dabei, daß er
, M, Pension beziehe und daß er für die zu gründende
chule Unterstützungen hon der Regierung in Eutin und der
emeinde Schwartau bekommen werde. Der Angeklagte schlug
arauf dem La. vor, der dem La. 3 unbekannte Ja.
olle einen Versicherunasantrag auf 50000 stellen und La.
b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man uns.
dienstag geht Ibsens „Rosmershoime mit den Damen Pfiegl.
audien und den Herren Dr. Drach, Brunow, Pruß und VPaulij
rstimalig, in Szene. Mittwoch gelangt, Ein Walzertranene ur
weiten Aufführung. Die Vorstellung beginnt um 82 Ahr, Um
zuch den in Buregus und Geschäften Angesteliten Gelegenbeit au
geben, das Theater zu besuchen.
b Verein der Mufiffreunde. Die Spielzeit des Vereins
er Musitfreunde für 1813/ 14 wird am Miltwoch, dem JT. Oft.
nit dem 1. volksrümlichen Konzert im Kolosseum aufgenonmen.
Poꝛarts unvergängliche „Don Juan“Ouvertüre und Voeeher
Aufforderung zum Tanz“ werden in klaffischer Weise den Reigen.
er Kenzerte unter der Leitung des Herrn Kapellmeisters Wil—
elm Furtwängler eröffnen. In dem ersten Konzert wird Herr
onzertmeister, Jant Szanto ebenfalls einen Klassifer, Brahms
tonzert für Violine in D-Dur, 1. Satz, zu Hehör bringen.
aneben werden u. a. Liszts „Les Preludes“, sinfonische Dich
ung, Wagners Ouvertüre zu Tannhäuser“ und drei Sätze von
vohann Strauß, die Ouvertüre zu Zigeunerbaron“ ein
Zotpourriaus Fledermaus“ und der Kaiferwalzer den hörens-
derten Inhalt des ersten Programms bilden.
b. „Cines“⸗Hansathea ter. Aus dem Direktionsbureau schreibt
lan uns: Die originelle Varieté-Attraktion Holden und La
Trisla, der Clown und die lebende Puppe, haben in der setzten
Zonntagsvorstellung bei übervollem Hause stürmischen Betfall
efunden. Der urkomische Varietétrich die Punpe im Pubiikum
erumzuzeigen. ergibt allabendlich die spaßigsten Sifuationen
nd lassen die vieifachen Vorausbestellungen vermuten. daß die
derrenwelt für dieses FPupychen“ besonderes Interesse hegt.
diese ganz eigenartige Varietsnummer ist nur bis Donnerstag,
Okt., zu sehen, da dieselbe für nächste Woche an die Einege
cheater in Berlin weiter verpflichtet ist.
b. Orgeikonzert. Das letzte Orgelkonzert in St. Marien
im Wittwoch,, nochmittag wird sich der Mirwirkung
on. Frau M. Eibenschütz, der Gattin des wvor—
refftichez Samburger Dirigenten, erfreuen, welche Altsoli
»on E Kraude und'F. Hummel vorzutragen freundlichst zugesagt
zat. Die Vereinigung für kirchl. Chorgesang mird nier- bis
ichtstimmige Chöre von G. Schumann, H. Fährmänn und Seb.
Bach zur Ausführung bringen. Orgelwerke von Bach. Brahms
ind Rob. Schumann gelangen zum Vortrag.
b. Der Verein für Handlungse Kommis von 1358 (Gauf⸗
nännischer Verein in Hamburg), Bezirk Lübeck, hält die dies—
ãhrige Genexalversammlung am Freitag, dem 3. Okt., abends
Ahr, im Vereinslokal Reichels Kulmbacher Bierhaus, ab.
Alle Vereinskollegen werden dringend um ihr Erfscheinen ge—
eten.
b. Der Mõnnerturnverein entsendet auch in diesem Sahre
diederum eine Anzahl, seiner Mitalieder zum Heeresdienst. Zu
hren seiner zum, Militär gehenden und von dort in das Ver—
insleben zursichlehrenden Mitglieder findet, am Dienstag. dem
50. d. M. abends nach dem Turnen eine Rekrutenabschiedsfeier
tatt, zu weicher die Vereinsmitglieder dringend um ihr Er—
cheinen geberen werden.
o. Kraftommibusverbindung Lübech —Sandesneben. Wir
nachen wiederholt darauf aufmerksam, daß der Kraftomnihus—
rtehr, Lühed —Sandesnehen, seinen Probehetrieh —m 1J. Dkt.
röffnet. Ankunftsz- und Abfaghrtsstelle in Lübeck ist die Gast⸗
virtschaft Von H. M. Haack, Mühlenstr. 37. Ankunftszeiten in
Lübeck sind 8.59 Uhr vorm. und 4,10 Uhr nachm., Abfahrts
eiten von Lübeck 11 Uhr vorwm undeg8 Uhr abends.
2. .
Hamburg, 30. Sept. To desfall. Die Witwe des
zegründers der Alsterdorfer Anstalten, Frau Pastor Jenny
Zengehmann, geb. v. Ahsen, ist im Alter von 82 Jahren in Laboe
estorben.
(Kleine Nachrichten) Ein unerhört dreister
Ddiebstahl ist in der Halle des hiesigen Haupt⸗
zahnhofs ausgefshrt worden. Diebe haben es fert!g aeg