Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

H 
Ausgabe A. 
Der 
Kriefträger 
kommt 
in den Tagen vom 15. -28. Sept. zu unseren Postabonnenten, 
um den Abonnementsbetrag für das 4. Vierteliahr 18913 in 
Empfang zu nehmen. Wir bitten, von diefer bequemen Ein— 
richtung möglichst rechtzeitig Gebrauch zu machen. denn sie ver⸗ 
ursacht keine Koften, sichert aber pünktliche Werterlieferung der 
Lübedishen Anzeigen beim Vierteliahrswechsel. 
⸗ 
Tagesbericht. 
Luübeck, 24. September. 
X Zur Rechtsaiumalischaft beim Hanseatischen Oberlandes⸗ 
jericht und dem hiesigen Amts⸗ und Landgericht zugelassen 
jat der Senat den Assessor Herrn G. H. Th. Steinbömer. 
Offiziere des 3. Bataillons des Regiments Lũbec. Zum 
. Oktober werden in Eutin, soweit bisher bekannt, folgende 
Affiziere, die zum 3. Bataillon des Infanterie-⸗Regiments 
sr. 162 kommandiert sind, Wohnung nehmen: Major von 
Forstner aus Schweidnitz, Masor Velhagen aus Lübeck, Haupt⸗ 
nann Freiherr von Hammerstein aus Altona, Hauptmann de 
RKainville aus Stade, Hauptmann Schucmann aus Haders⸗ 
leben, Hauptmann Schauenburg aus Neumünster, Stabsarzt 
Dr. Klein aus Breslau. 
Echulschiffbesichtigung durch den Großherzog von Olden⸗ 
zurg. Am nächlten Sonnabend findet in Edernförde die 
Schlußbesichtigung des deutschen Schulschiffes „Gro k⸗ 
herzogin Elisaberb“ durch den Großherzog von Diden⸗ 
zurg statt, den Vorsitzenden und Protektor des Deutschen 
Schulschiffvereins. An Bord dieses Schiffes erhalten die Zög⸗— 
inge des genannten Vereins ihre Ausbildung als Dampferdeds⸗ 
nannschaften, während an Bord des Schulschiffes „Prinzeß 
fitel Friedrich“ die ausgebildeten Jungens grdktenteils als 
Segelmatrosen obmustern. 
x Die Urliste der hier wohnhaften Personen, die zum 
Schöffenamt berufen werden können, liegt vom 1. bis 8. Okt. 
einschließlich an den Werktagen von 10 Uhr vorm. bis 1 Uhr 
iachm. im Statistischen Amt, Fleischhauerstraße 18. 2. Ober⸗ 
zeschoß, aus. Einsprachen gegen die Richtigkeit oder Vollstän— 
digkeit sind daselbst schriftlich zu erheben oder mündlich zu 
Protokoll zu geben. (S. amtl. Teil.) 
Das Biwad auf der Palinger Heide, am Sonntag ver⸗ 
anstaltet von der Rekrutenfürsorge des Landeskriegerverbandes, 
wurde in diesem Jahre vom schönsten Wetter begünstigt. Um 
3 Uhr versammelten sich an der Moltkebrücke eine große Anzahl 
Rekruten sowie alte Kameraden des Landeskriegerverbandes, 
il. a. auch einige Kämpfer von 1870/71, wie Herr Major Trews, 
Zam. Linke, Vollmer u. a. mi.: ebenfalls schlossen sich dort die 
Pfadfinder an. Vor dem Abmarsch begrüßte Se. Erzellenz 
Vizeadmiral Kühne die Versammelten, worauf unter Ringendem 
Spiel der Marsch nach Brandenbaum angetreten wurde. Der 
Bes'tzer von Brandenbaum. Herr Hauptmann Witting, hatte 
n anerkennenswerter Weise nicht nur den Platz hergegeben, 
sondern auch Feuerungsmaterial, Stroh, Wasser und Lebens⸗ 
mittel usw. zur Versügung gestellt, wofür demselben eine dankbare 
Anerkennung gewahrt werden wird. Beim Eintreffen auf dem 
Platze an der Bahnkreuzung empfing Herr Hauptmann Witting 
die Teilnehmer mit einer Ansprache unter Hinweis auf den 
zukünftigen Beruf der Rekruten und schloß mit einem Kaiserhoch. 
Der Vorsitzende der Kommission, Kam. Dobberstein, dankte dem⸗ 
ielben für seine Gastfreundschaft und brachte ein Hurra cuf 
den Herrn Witting aus. Hierauf wurden Feuer hergerichtet 
uind bald konnten die Rekruten den duftenden Kaffee als 
stärkende Labung zu sich nehmen. Es euntfaltete sich ein echtes 
Manbverbild, in welchem die Mitalieder des Landeskriegerver⸗ 
bandes zahlreich mit ihren Familien als Zuschauer vertreten 
waren; auch Herr Pastor Müller, und als Vertreter des Ver⸗ 
bandes Herr Regierungsbaumeister Mittelstaedt, waren zur Stelle. 
Die Maggi⸗Gesellschait bot auch in diesem Jahre reichhaltige 
Auswehl. Verschiedene Feuer zeigten. daß sich die einzelnen 
Rereine es auch nicht hatten nehmen lassen, für sich zu lorgen. 
Für d'ie Rekruten bildeten Vellkartoffeln, Erbssuppe und 
dRürsichen das Abendbrot, wolei ein geschenktes Fähchen Lager— 
zier den Genuß würzte. Ein Marketender versorgte die Zu— 
schauer. Vei Dunkelheit lohte eine riefige Feuergarbe gen Himmel 
und beleuchtete den Platz. Ums9 Uhr war die Feier beendigt. 
Mit der Abschiedsfeier am nächsten Sonntag 370 Uhr bei Lücdk 
werden die diesjährigen Veranstaltungen für die Rekruten ihr 
Ende erreichen. 
Luͤbeder Turnvere'n Gut Heil. Die Spiel- und Sport— 
abteilung des Lübecker Turnvereins Gut Heil, welche seit 
lurzem dem Norddeutschen Fußball-Verband als Mitglied ange— 
hört, nimmt in diesem Jahre zum ersten Male an den Ver— 
handsfußbollspielen des Bezirks Lübeck teil. Die erste Mann— 
schaft konnte ihre beiden bisherigen Wettspiele gegen Teuto nia 2- 
Dldesloe und Preußen 1-Reinfeld mit 4: O bezw. 7: O dereits für 
sich entscheiden und dadurch 4 Punkte für ihre rotweißen 
Farben buchen. — Auf den vom Fußballklub „Holstein“ in 
Segeberg am verflossenen Sonntag veranftalteten nationalen 
Wettkämpfen errangen Otto Frahm im Weitsprung und Fritz 
Schultz im Stabhochsprung je einen ersten Preis. 
Der Nerein fur Geumdheitsvflege und Naturheilkunde 
hielt am Montag eine Mitaliederverfammlung ab. Es handelte 
'ich hauptsächlich um die Aufsstellimg des Winterprogramms, das 
diesmal ganz besonders interessant zu werden verspricht vnd 
die Aufmerksamkeit weiter Kreise auf sich lenken durfte. Be— 
londers trifft dies zu für den Vortrag des hier wohlbekannten 
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Mittwoch, den 24. September 1913. 
Morgen⸗-Blatt Ur. 483. 
Or. meo. Schlüter-Vamourg umoer die immer mehr aktuell 
zerdende Impffrage und des Dr. Gans über die Krebs— 
rage. Weiter sind hervorzuheben der Lichtbildervortrag des 
zerrn Hans Satow, die Fußwanderungen und das mit thea— 
ralischen Aufführungen verbundene Stistumgsfest. Das Spiel— 
est in Wesloe war von mehr als 100 Personen besucht, ein 
zeweis, daß die Bestrebungen wieder im Aufleben begriffen 
ind. Die Einrichtungen in Wesloe sind um einen Schieß⸗ 
and vermehrt worden. 
R. Der Rindvliehzuchtverein sür den Kreis Herzogtum Lauen⸗ 
zurg, schwarzbunte Zuchtrichtung, unternahm Sonnabend unter 
er Führung des Erblandmarschalls von Bülow-⸗Gudow zum 
rsten Male seit seinem Bestehen eine Exkursion nach Trave⸗ 
nünde, an der 62 Personen teilnahmen. Von Travemünde 
egab man sich zu Fuß nach dem oldenburgischen Pachtgut 
Rvendorf, um die Musterzuchtanstalt des Pächters Bloch 
u bejchtigen. Nach einem von Bloch freundlichst dargebotenen 
zmbiß besah man dessen herrlichen Viehstapel, unter dem 12 
unge- Bullen ganz besonderen Beisall fanden. Wie begehrt 
iese Züchtungen sind, ergibt die Tatsache, daß ein Vereins— 
nitglied hier für ein achtwöchiges Bullenkalb 600 Muzahlste. 
zei dem in Travemünde eingenommenen Festessen brachte 
zrblandmarschall von Bülow ein Hoch auf von Bloch aus, 
ährend Hofbesitzer Jenkel-Witzeeze dem Erblandmarschall sein 
hlas weihte. Nun bestieg man einen DTampfer, um eine drei— 
lündige Fahrt in See zu machen, bei der mincher infolge der 
rästigen Brise die Schattenseiten einer Seefahrt am eigenen 
eibe erfahren mußte. Voll hoher Befriedigung über die mannig— 
achen Eindrücke kehrten die Ausflügler erit am späten Abend 
eim. 
we 
EEtadttheater. Sas der heaterkanztei schreibt man 
ans: Donnerslag findet die dritte „Faust“-Aufführung statt. 
Nach einer erprobten Erfahrung sollen die dritten Auffüh— 
ungen die besten sein. Paul Senschel schrieb erst vot kurzem an⸗ 
äßzlich der in Berlin stattgefundenen „Peer⸗Gunt“-Aufführung: 
„Ich wünschte uns Kritikern, immer erst die dritte Auffüh— 
ung eines bedeutenden Werkes sehen zu dürfen. Genußz und 
Irteil wären viel ungetrübter. Der ersten Aufführung haftet 
mmer eine gewisse Ueberspannung der Kräfte an, die natur⸗ 
emäß infolge der Reqgktion bei der zweiten Aufführung in 
as Gegenteil umschlägt. Erst die dritte — setzt die 
Harsteller in den Vollbesitz ihrer Kräfte und kommen dielelben 
rst dann zur Entfaltung ihrer künstlerischen Mittel.“ Alle 
em internen Theorerleben nahe Stehenden, vissen. wie 
ichtia diese, Zeilen sind. Also sei in diesem Sinne auf die 
ritte „Faust“-Aufführung am Donnerstag nochmals ganz be⸗ 
onders hingewiesen. — Durch die vielen Anfragen aus dem 
zublikum nach den einzelnen Gesangsnummern aus „Hoheit 
inzt Walzer“ veranlaßt, sei nochmals erklärt: Das Theatec be⸗ 
tleine Linzeinen Gesangsnummern. Diese sind aber in den 
Nusikalienhandlungen zu haben. Außerdem sei nochmals dacauf 
ingewiesen, daß von jetzt ab alle Mittwoch-Vorstellungen um 
i Uhr anfangen, um auch dem in Bureaus und Geschäften 
ßä Publikum Gelegenbeit zu geben, das Theater zu 
esuchen. 
. Die Landungsfahrt des Zeppelinluftschiffes „Hanfa 
rim kommenden Sonniag gefichert. Mit allgemeiner Freude 
ürfte diese Nachricht von Lübeds Bevölkerung gufgenommen 
verden. Zum vierten Male werden jung und alt Gelegenheit 
saben, einen stolzen Zeppelinkreuzer auf dem Landung zplatze 
in der Israelsdorfer Aisee niedergehen zu sehen. Zwar nd 
zis zur Slunde noch nicht alle verfügbaren Plätze im Luftschiff 
efebt. aber do das Interesse für die Luftfahrten auch in 
nserer Sfadt ein großes ist, dürften auch die letzten Plätze 
aid belegt sein. Änneldungen werden umgehend, ei, Hetrn 
Röller, Israelsdorfer Allee 132, erbeten. Das Luftschiff sührt 
iglich Fahrten in die Umgegend von Hamhurg aus, welche 
sch bis zur Dit- und Nordsee erstrecken, und ieder, der sich an 
ner solchen Fahri beteiligt hat, ist von derselben begeistert. Die 
zeit verrinnt im Vufischiff wie im, Fluge, und wenn's zur Lau⸗ 
ung dgeht, frägt man lich gegenseitig: „Waren wir denn ichon 
iber 2 Stunden in der Lufiene So dviel des Schönen sieht 
nan in den wenigen Stunden, aber diese wiegen zine Ec⸗ 
nnerung für das Leben quf. Wer solch eine Fahrt mitge 
nacht. bat nur einen Wunsch; sie möcte sich recht oft wieder- 
olen. Wenn dann die Landung erfolgt ist, werden die Mit⸗ 
ahrer von den vielen weniger Slücklichen, denen es nicht ver⸗ 
önnt war, mit in die Lüfte zu steigen, umringt, um zu erfahren. 
as sich da oben Schönes und Großes bixgt. Gern gibt mon 
richöpfende AÄuskunft. so gut es geht. Das beste was Nan 
oͤnen sagen kann. ist aber immer die Mahnung: „Versucht e— 
r selbst einmal. So schön, wie es wirklich ist, kann es euch 
oͤst der begnadetste, Dichter nicht schüdern.“ — Der erprohbte 
zührer des Luftschiffes, Herr Diplomingenieur Dörr, welcher 
unmehr zum drilten Male die „Hansa“ nach Lübed führt. 
dird die Fahrt nur donn ausführen, wenn die Wind⸗ und 
Pelterverhaͤlinisse durchaus günstige sind, so daß auch ängst⸗- 
GHere Gemnater sich dem Luftschiff ohne Sorge anvertrauen 
önnen. 
Hansestãdte. 
Hamburg, 24. Sept. Im 82. Lebensjahre ge— 
torben ist der Sennisnräsident a. Deam Hanfeatischen Ober⸗ 
andesgericht Dr. F. W. Schlodtmann. Er war 
im 30. Juli 1832 in Bremen geboren und ließ sich um 
3. Juli 1855 als Rechtsanwalt in seiner Vaterstadt nieder. Am 
l. April 1864 wurde er Amtsassessor in Bremerhaven, am 
28. Jan. 1865 Mitglied des Richterkollegiums und am 1. Jan. 
1874 Mitglied des Obergerichts, am 19. März 1877 Präses 
jes Handelsgerichts in Bremen. Am 1. Oklt. 1879 wurde Tr. 
cchladtmann Rat am Sanseatisbaw Oberlandesgericht in Sagm⸗ 
urg und am 1. Januar 1896 Senatspräfident. Am 
6. September 1903 trat er in den Ruhestand, dessen Muße er 
nuun gerade ein Jabrzehmt hut genießen kännen. Die Beisetzung 
vird in aller Stille erfolgen. 
Großherro atümer Medllenbura 
⸗Rehna, 24. Sept. Manöpernachklänge, Meh— 
ere Abteilungen Husaren sowie⸗ Train nwa'sienten vorgestern im 
daufe des Tages unsere Stadt. Eine Abteilung mit etwa 20 
Bserden, welche unter den Stravazen des Manßvers qelitten 
saben, bezog hier Quartier. Gestern morgen ging die Reise 
veiter über Dorf Bö'ow nach Ratzeburg. — Feuer. In einem 
zaufe der Geltzowerstraße entstand Sonntag durch machtsames 
Legwerfen eines Streichholzes nach dem An ünden einer Zigarre 
in Gardinenbrand, welcher jedoch, ohne weiteren Schaden an— 
urichten, sofort unterdrückt werden konnte 
Luftfahrt. 
C.K. Die Teleyro opoarb'noneg auf der Flugmasine. Aus 
Newyork wird berichtet: Dem ame ikanischn Ingenieur K. M. 
kdurner, der bereits durch die Erfindung des Diktogravhen be— 
annt geworden ist, ist die Konftruktion eines eigenartigen Tele 
»hons geglückt, das berufen scheint, ein wertposles Hilfsmittel 
»er Flieger zu werden. Man weiß, welche Schwierigkeiten der 
zerständigung zwischen Flieger, Ra'sagier oder Beobachter im 
lugzeug entgegenstehen, der Lärm der Motoren und Propeller 
st so groß, daß sehr oft Verständigungsversuche mißglüden. 
Turners neue Erfindung, der er den Namen „Adiophon“ ge— 
zeben hat, beseitigt die Schwierigkeit; der Flugzeugsührer trägt 
tets den Hörer am Ohr, während der Passagier den Hörer 
eben sich hängen hat und nach Bedarf aufninunt. Die vor—⸗ 
enommenen praktischen Versuche ergaben vol'kommen befrie— 
igende Resuliate. D'e t BPnischen Cinelheisen der Vorrichtuno 
verden noch geheim gehalten. 
PCO. Ein neuer Künstler des Luftfluges, des Flug'portes. 
Rouai, 21. Sept. Der Aviatiker Chanteloupn hat den kürz— 
sch von dem Aviatiker Pegoud ausgeführten Sturzflug gestern 
iederhoskt. Während aber Pegoud den Apparat sich nach 
orn überschlagen ließ. ließ Chanteloup sein Flugzeng sich seit- 
zärts um die Achse drehen. Er unternahm sein Experiment 
a1000 m Höhe. Das zahlreich anwesende Publikum durch— 
bte einige bange Sekunden, bis man bemerken konnte, daß 
er Aviatiker mit dem Kopfe nach unten vollkommen sicher 
ahinschmebte. Das Publikum bereitete dem kühnen Flieger 
ach der Landung lebhafte Ovationen. 
PC. Mit dem Aecronlan nach Oesterreich verschlagen. Linz, 
1. Sept. Der den Gotha-Luftzeugwerlen gehörige Aeroplan 
Gotha 179 stieg gestern morgen um 13410 Uhr mit dem Zivil— 
iloten König und dem badensischen Inf.Lt. Bohne 'n Gotha 
u einem Fernflug nach München auf. Im Nebel verirrten sich 
ie Flieger und gelangten nach Wels in Ober-Oesterreich. Hier 
siing das KFlugzeng glatt um 1 Uhr Sonnabend nachmittag 
uf dem Exerzierplatz nieder. Der Apparat wurde nachts über 
nilitärisch bewacht. Die beiden Flieger wollten Sonntag ihre 
rahrt nach München fortsetzen. 
Detailhandels⸗Berufs grnossenschaft. Von fausmännischen 
zetrieben, die früher der Lagerei-Berufsgenos'enschaft zugeteilt 
baren und jetzt zur Detailhandels-Berujsgenossenschaft über— 
ziesen worden sind, wird vielfach die Befürchtung ausge— 
prochen, daß sie jetzt mit höheren Beiträgen belastet werden 
ürften, als dies früher der Fall war. Wie uns khäaerzu der 
zerband Deutscher Waren- und Haufhäuser, e. B. mitteilt, 
ürfte diese Annahme bis zu eꝛinem gewissen Grade rihtig sein. 
stur wird dabei übersehen, daß auch für den Fa'l, daß diese 
zetriebe bei der Lagerei-Berufsgenof'en'chaft verbliben wären, 
ort ein höherer Beitrag ab 1. Jan. 1913 notwendig geworden 
bäre, weil bis zu diesem Punkte nur die Lagertätigkeit der 
aufmänn'schen Angestellten versichert gewesen ist. Nach den 
ieueren Bestimmungen der Reichver icherungco dnung (6 537) 
agegen sind von dem erwähnten Zeitpßunkte an sämtliche 
ingestellte in den Betrieben zur Behandlung und Handhabung 
er Ware mit ihrer gesamten kausmännischen Tätigkeit ver— 
cherungspflichtig. Der Versichtrung vicht unterworfen sind nur 
dontor⸗, Kasse- und Reisever'onal, sorade Angestellte, deren 
tahresarbeitsverdienst 5000 Miuübersteigt. Wie hHoch sich in der 
euen Verufsgenossenschaft die Beiträge auf den Wpof des 
ngestellten st llen werden, läßt ssich noch ucht übersehen, da 
is zur vollständigen Fertigstelung des Katakers dir Detail-— 
andels⸗-Berufsgenossenschaft. die 125 000- 130 000 Betriebe 
mfassen wird, noch längere Zeit vergehen dürfte, zudem muß 
rst eine längere Arbeitsperiode abgewartet werden, bis eine 
lare Uebersicht möglich wird. 
Staãdtekamef Samburg, Kiel. Lübed, Hannover, Bremen. 
in diesem seit dem Jahre 1911 alliährlich eusgetragenen Zehn⸗ 
impfe, bestehend in Mannschaftskämpfen der ihre Stadt ver— 
etenden Vereine Famburger Turnerschaft von 1816, Kieler 
hännerturnverein von 1844, Lübecker Turnerschaft, 
urn?lub Hannover und Männerturnverein Bremen, welcher 
ir 1813 am letzten Sonntag in Hannover auf dem neu an⸗ 
elegten hertlich gelegenen Spielplatze des Turnklubs ausge⸗ 
agen wurde, blieb. wie im Voriahre, auch diesmal Hannover 
zieger. Von allen Vereinen wurden sehr gute Mannschaften 
estellt. 50 der besten volkstümlichen Turner Norddeutschlands 
igten dem sehr zahlreich erschienenen Publikum hervorragende 
eistungen, deren einige dicht an die bestehenden Rekorde heran— 
eichten. Der Bremer Männerturnverein hat beantraat. als 
jestplatz für 1914 Bremen zu erwählen. 
Bilderschmud in dan Abteilen der Eis nbahnwagen. Die 
om Bund deutscher Verkehrsvereine, dem auch der hiesige 
zderein zur Hebung des Fremdenverkehrs angehört, beraus⸗ 
egebenen, zum Schmuck der Abteile der Eisenbahnwagen und 
Inregung der Reiselust bestimmten Städtebilslder und Land— 
haften sind nunmehr ihrem Zwecke dienstbar gemacht. In 
en D-Quqgwagen Verlin— Lüheck —Kiel sind Bilder non Flens⸗ 
urg, Mürwik, Osnabrück, Bielefeld, Trier usw. angebracht und 
esseln nicht nur die Aufmerklsamkeit der Reisenden. sondern 
ilden auch eine schöne erde n Wagonabtoiloe 
SDie Deutsche Gesellschaft sür Kausmanns-Erholungsheime 
atte in letzter Zeit wieder einen ansehnlichen Mitglieder zu⸗ 
achs. Es traten u. a. mit einem Mitgliedsbeitrag von 1000 
Nark bei: Win. Vollens, Hamburg; Herm. Dauelsberg, 
zremen: F. C. Schütte Wwe., Bremen; Kahn &eCo., Stutt⸗ 
art: Hüttenbesitzer J. Frank, Adolfshütte, Dillenburg; Geh. 
om.Rat Dr. v. Mauser, Oberndorf; Geh. Kom.Rat Weunzel, 
zeipzig, überwies der Gesellschaft eine Stiftung von 10000 M; 
ßeh. Kom.-Rat Dr. W. Kalle, Biebrich, erhöhte seine Stiftung 
zuf 15000 M. Die Deutsche Gesellschaft für Kaufmanas-Er— 
vlungsheime hat beschlossen, ihre Heime im Taunus bei Wies— 
aden und in Traunstein (Oberbayern), welche im Her bst und 
Binter emen außzerordentlich schönen Aufenthalt dieten und 
uch für den Wintersport geeignet sind, in diesen Jahreszeiten 
ffen zu halten. Das Traunsteiner Heim war bereits im 
origen Jahre den Winter über geöffnet und erfreute sich eines 
ehr zahlreichen Besuches. Der Verpflegungssatz in diesen 
zeimen beträgt inklusive Heizung und Beleuchtung und ein—⸗ 
hließlich Trinlgeldablssung 2,00 Mefür den Tag: Trinkzwang 
esteht nicht. Die Heime, die gut ausgestattete Gefsellschafts-, 
ese⸗, Bibliothek- und Musikzimmer enthalten, ind ouch für 
en Winteraufenthalt behaglich eingerichtet. Es emokieblt sich, 
lnmeldungen rechtzeitig an die Gefchäftsstelle der Gesell'schaft in 
Viesbaden zu richten. 
Die Wasserwãrme in den städtischen Badeansta'ten betrug 
in 23. Sept. im Krähenteich 16 Grad Cels., auf dem Falken⸗ 
amm 1654 Grad Cels.
	        
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