Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

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Wöchentlich 13mal (Wochentags morgens und 
abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ 
preis fũr das Vierteljahr 8,30 Mark einschließlich 
Bringgeld in Lübeck. Durch die Post bezogen ohne 
Bestellgeld 3330 Mark. Einzelnummern 10 Pfg. 
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Anzeigenpreis (Ausgabe — und B) fuür bie 
Jeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarkt usw.) 
5 Pfg., für Auswärtige 30 Pfg. f. Geschäftl. Mit⸗ 
teilungen 1Mk. d. Zeile. Tabellen⸗ u. schwieriger 
Satz den Anforderungen entsprechend hoöher. 0 0 
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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübeck 163. Jonrgang Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz⸗ und verordnungsblatt 268 —S Ichhtedage der Tidea chen aam⸗ Fürstentümer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗ 
ůSσοσs ι —E — zende mecklenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drud und Verlaag: Gebrüder Borchers G. m. b. H. in Lübed. — Geschäftsstelle Adreouaus (Königistr. 46). Fernspre cher 000 u. 9001. 
NAuse⸗ 
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Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt 
und die Feuilletonbeilage „Der Familienfreund“. 
Umfang der heutigen Nummer 8 Seiten. 
Nichtamtlicher Teil. 
Momentbilder vom sozialdemokratischen 
Parteitag. 
VIII. 
Machdrud verboten.) P. Gr. Jena, 18. Sept. 
Die Arbeitslosenfürsorge die Frage des Tages. 
— Einstimmige Annahme der Resolkution. — Daͤte 
Steuerfage. — Einen Nachmittaglang Referate. 
— Die radikale Gegenresolution. 
In der weiteren Diskussion über die Arbeitslosenfürsorge 
kam zum Ausdruck, daß durch die Arbeitsnachweise die Frage 
der Arbeitslosen nicht gelöst werden könne. Und ferner kam 
zum Ausdruck, daß diese Frage nur mit Hilfe der Gewerkschaften 
der Lösung näher gebracht werden könne. Der Gewerkschaftsführer 
Sikberschmidt wies darauf hin, daß immer noch vielfach 
ausländische Arbeiter vor den eigenen Landeskindern bevorzugt 
würden. Außerdem solle in Reich, Staat und Gemeinde darauf 
hingewirkt werden, daß die Verteuerung der Lebensmittel nicht 
weiter vor sich gehe. Es gelte jetzt vor calem, die Kreise, 
die mit der Zeit der Arbeitslosigkeit auf uns mit Vertrauen 
bliden, zu gewinnen, die Arbeitslosenfürsorge müsse zur Frage 
des Tages gemacht werden, damit die Arbeitslosen sehen, wer 
ihr Freund, und wer ihr lauer Bruder ist. — Nachdem der 
Parteivorstand die Erklärung abgegeben, daß er sich in dieser 
Frage mit den Gewerkschaften in Verbindung setzen werde, wurde 
der Antrag Hoch zurüchgezogen und die Resolution des Refe— 
renten einstimmig angenommen. 
In der Nachmittagssitzung kam dann die 
Steuersrage 
an die Reihe. Die Referate von Wurm und Dr. Südekum 
dürsten den ganzen Nachmittag einnehnten. Wurm hat seinem 
Vortrage umfangreiche Leitsätze vorausgeschicht, die wie folgt 
beginnen und die die Tendenz bereits klar erkennen lassen: 
„In der kapitalistischen Gesellschaft ist die Verteilung der 
Steuerlast eine politische Machtfrage: Die politisch stärkere 
Klasse legt die Steuern auf die politisch schwächere und ver⸗ 
größert dadurch noch die im Wesen des Kapitalismus lie— 
gende Ausbeutung der Arbeiterklasse. Tie Sogialdemokratie for⸗ 
dert die Besteuerung nach der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.“ 
Es wird dann weiter verlangt, daß ausschließlich der 
Mehrwert (Grundrente, Leihzins, Unternehmergewinn) besteuert 
werden darf. Ter Mehrwert wird unmittelbar getroffen durch 
Steuernt auf Einkommen und Vermngen. Soweit diese nur 
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— 
Theater, Kunst und Wissenschaft. 
Der Zertralverbend deut'der Tonlümstler und Tonkünsiler⸗ 
vereine, der vom 19. bis 21. Sept. seine 10. Delegierten⸗ 
versammlung im Abgeordnetenhause zu Berlin veranstaltet, be— 
handelt in seiner diesiährigen Tagesordnung eine Anzahl wich— 
tiger Berufs- und Standesfragen. So sprechen u. a. 
Sanitätsrat Dr. Pick über die Berufskrankheiten im Tonkünstler⸗ 
stande, Rechtsanwalt Dr. Oesterrieth über das Stellenvermittler— 
gesetz und seiner Folgerungen für die Konzertagenten und die 
ausübenden Künstler, Rich. J. Eichberg über die Reichsversiche— 
rungsordnung für Angestellte und ihre Mißstände für den 
Musiklehrerstand, Carl Robert Blum über das dritte Ton— 
geschlecht, Rechtsanwalt Leo Kempner über aktuelle urheber⸗ 
rechtliche Fragen. 
Burrian der Ungar. Karl Burrian ist dem deutschen Vater— 
land böse geworden. Er hat dem schönen Sachsen den Rücen 
gekehrt und wird sich nun in Budapest niederlassen, wo er zu 
einem ständigen Gastspiel verpflichtet wurde. Er hat sich be— 
ceits eine Wohnung eingerichtet, ja, er will sich sogar in Ungarn 
nostrifizieren lassen, ein ungarischer Staatsangehöriger werden 
und nie wieder nach Deutschland zurückkehren. Die umgarische 
Staatsangehörigkeit zu erlangen, ist sür Burrian mit einigen 
Schwierigkeiten verlnüpft, da das Gesetz einen sechsiährigen Auf— 
enthalt in Ungarn als Bedingung der Nostrifitation fordert. 
Aber Burrian weiß sich zu helfen: er läßt sich durch einen un— 
garischen Kollegen adoptieren, wodurch er ohne weiteres unga— 
rischer Staatsangehöriger wird. 
Gerhart Hauptmarn übersiedelt nach Berlin. Im Laufe 
dieses Monats wird Gerhart Hauptmann von seinem Sommer—⸗ 
itz in Agnetendorf nach der Villenkolonie Grunewald über— 
iedeln, wo er für den Winter eine Wohnung gemietet hat. 
Zeine nahen Beziehungen zum Künstlertheater machen die Wuh, 
rungsänderung notwendig. 
Künstlernachrichten. Rudolf Rittner, der durch das 
Künstlertheater dem Berliner Kunstleben Wiedergewonnene, hatte 
Dienstag Anlaß, ein Jubiläum zu feiern. Ein hübscher Zu—⸗ 
fall wollte es, daß ja auch Dienstag durch die Eröffnung des 
Künstlertheaters seine theatralische Laufbahn einen neuen be— 
naxtlomen Einidoit exbhielt. Am 17. Sept. 1888 betrat Ritt 
Sonnabend, den 20. September 1913. 
aus Arbeitslohn stammen, müssen sie steuerfrei bleiben, und 
war weit über das von der heutigen Steuergesetzgebung frei⸗ 
zelassene Existenzminimum hinaus. Zu den direkten Steuern 
verden gerechnet die Vermögenszuwachs-, Erbschafts⸗, Nachlaß- 
ind Schenkungssteuer, abzulehnen seien: Stempelsteuern auf 
Zausverträge, Darlehen, Quittungen, Wechsel, Schecks, Fracht⸗ 
rkunden, Fahrkarten. Abgelehnt werden natürlich auch alle 
ndirekten Steuern, die Zölle auf Nahrungs- und Genußmittel, 
Sztaats⸗ und Gemeindemonopole. 
Im Sinne dieser Leitkäte fordert die Resolution des 
Referenten: 
„Stufenweise steigende Einkommen- und Vermögenssteuer zur 
Zestreitung aller öffentlichen Ausgaben, soweit diese durch 
Zteuern zu decken sind; Selbsteinfschätzungspflicht; Erbschafts⸗ 
leuer, stusenweise steigend nach Umfang des Erbgutes und nach 
»em Grade der Verwandtschaft Abschaffung aller indirekten 
SZteuern, Zölle und sonstigen wirtschaftspolitischen Maßnahmen, 
delche die Interessen der Allgemeinheit den Interessen einer 
zevorzugten Minderheit opfert.“ 
Ferner erklärt der Parteitag: 
„Der Bedarf der Bundesstaaten ist durch Zuschläge zu den 
irekten Reichssteuern zu decken. Für die Bewilligung von 
Szteuern im Reich, in den Bundesstaaten und Gemeinden ist 
iber nicht allein mahgebend die Art der Steuern, sondern auch 
hr Verwendungszweck.“ 
Weiter wird verlangt: die Ablehnung des Staatsbudgets, 
Verweigerung jeder indirekten Steuern, und nur dann dürften 
»ie Vertreter der Sozialdemokratie dafür stimmen, wenn diese 
Ublehnung die Annahme eines für die Arbeiterklasse ungünsti— 
jeren Budgets zur Folge haben dürfte. 
Man wird sagen müssen, daß dieses Steuerbukett außer⸗ 
rTdentlich radikal ist und so ziemlich das ganze bisherige 
Steuersystem über den Haufen wirft. Dem radikalen Flügel 
n der Sozialdemokratie ist es aber noch zu milde und wurde 
zon diesem eine ebenfalls eine gute Zeitungsspalte füllende 
Segenresolution eingebracht, in der es u. a. heißt: 
„Der Varteitag wolle beschließen: Der Militarismus ist 
ils das stärkste Machtmittel der herrschenden Klassen auf das 
rußerste zu bekämpfen. 
Alle Gesetzesvorlagen, die zur Stärkung des Militarismus 
em Reichstage vorgelegt werden, also auch Steuervorlagen, 
rie zur Deckung der Kosten des Militarismus eingebracht wer— 
den, sind, ob sie direkte oder indirekte Steuern fordern, 
bzulehnen. 
Für sonstige Steuervorlagen ist die Stellung der sozial— 
demokratischen Fraktion durch Punkt 10 des Parteiprogramms 
yorgeschrieben: bestehende indirekte Steuern sind durch direkte 
u ersetzen.“ 
Der Referent Wurm hielt einen fast dreistündigen steuer⸗ 
echnischen Vortrag und wandte sich zum Schluß gegen die 
Gorwürfe, die man der Reichstagsfraktion gemaht habe, daß 
sie den Belitzsteuern für die Miilitärvorlage zugestimmt habe 
ner nach gründlicher Vorbereitung am Re'idenetheater in Han— 
nover zum ersten Male die Sühne — vor 25 Jahren gewann 
»as deutsche Theater eines seiner stärksten Talente, mit dessen 
kntwickelung die Geschichte der neuen Schauspielkunst enga ver— 
nüpft ist. — Nijindsky, der berühmte Tänzer des kaiserlich 
ussischen Balletts, hat sich in Buenos Aires mit einer jungen 
Ingarin, einem Fräulein von Pulszky, verheiratet, die 
einetwegen das Elternhaus verlassen hatte und ihm als 
S„chülerin in die Welt gefolgt war. — Vera Schwarz, die 
ekannte Operettensängerin, die aus dem Verbande des 
kheaters des Westens in Berlin ausgeschieden ist, wird im 
deuen Operetten-Theater zu Hamburg „Die ideale Gattim“ 
son Franz Lehär Anfang Oktober kreieren. — Das Wiener 
dandesgericht hat die Klage von Eha Galafrès gegen ihren 
ßatten, den Geiger Bronislaw Hubermann, auf Erklärung der 
lngültigkeit der Ehe abgewiesen. 
Das Breslauer Stadtthrater, das bisher an Direktor Löwe 
serpachtet war und jetzt von der Stadtverwaltung in eigene 
degie genommen ist, wurde unter der Oberleitung des neuen 
tädtischen Theaterintendanten Woldemar Runge mit einer voll— 
ändig neu ausgestatteten „R'enzi“Aufführung unter Pruwers 
neisterhafter Leitung bei ausverkauftem Hause eröffnet. Inten⸗ 
„ant, Kapellmeister und Hauptdarsteller, besonders Trostorff, 
»er den Rienzi sang, wurden stürmisch gerufen. 
Flora⸗Bella“ geht nicht auf Reisen. Die Direktion des 
Härtnerplatz-Theaters in München, die soeben mit der Operette 
Flora-Bella“ von Felix Dörmann und Charles Cuvillier einen 
länzenden Erfolg errungen hat, wurde von der Direktion des 
Johann⸗Strauß⸗Theaters in Wien eingeladen, ein mehrwöchiges 
hastspiel mit „Flora-Bella“ zu absolvieren. Leider konnte die 
direktion des Gärtnerplatz-Theaters dieser sreundlichen Auf— 
orderung nicht nachlommen, da „Flora-Bella“ allem Anschein 
rach auf unabsehbare Zeit das Münchener Repertoire be— 
herrschen wird. 
Die Verdi⸗Festspiele an der Mailänder Stala. Die Mai— 
änder Scala wird den ersten Teil ihrer diesiährigen Spielzelit 
anz und gar der Erinnerung an Giuseppe Verdi weihen, 
essen Gebartstag destnächst betanntlich zum 100. Male wieder—⸗ 
ehrt. Vom 1. Okt. bis zum 16. Nov., also sechs Wochen 
verden die Mailaänder Verdi-Festipiele dauern Sie beginnen 
Morgen-Blatt NUr. 476. 
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Ginge es nach den Gegnern und würden die Steuern abge— 
lehnt worden sein. so ergäbe sich die Konsequenz, daß man 
auch gegen die Erbschaftssteuer stimmen müsse, wenn die Steuer 
ür den Militarismus verwendet werde. Als die Reichstags⸗ 
raktion für die Besitzsteuern stimmte. war der Verwendungs⸗ 
zweck bereits beschlossen. Wären die Belitzsteuern abgelehnt 
vorden, so würden sich die übrigen Varteien vor Freude die 
Zände gerieben haben, daß die Sozialdemokratie direkte Steuers 
aAbgelehnt hat. 
Infsolge der vorgerückten Stunde wird der Korreferent 
Dr. Südekum erst morgen (Freitag) zur Steuerfrage 
prechen. 
Ausland. 
Amerila. 
Amiahme der Währungsreform. Das Repräsentantenhaus 
hat die Gesetzesvorlage wegen der, Währungsreform mit 286 
zegen 84 Stimmen angenommen, nachdem es einen Zusatzantrag, 
er die Goldwährung aufs neue feststellt, gutgeheitßen hat. Ein 
inderer Zusatzantrag, nach dem das Ineinandergreifen von Auf⸗ 
ichtsratsstellen be: den Banken verboten werden soll, wurde 
abgelehnt. 
PC. Roosevelts Spezialmission. Die Entsendung Roose⸗ 
belts zu einer Sondermission nach Europa, um zugunsten der 
Janamakanal⸗Ausstellung in San Franzisko zu wirken, tritt 
uus dem Rahmen der privaten Bestrebungen heraus und beginut, 
inen offiziellen politischen Charakter zu tragen. Die Regierung; 
zat sich mit der Ausstellungsleitung in Verbindung gesetzt und 
vird Roosevelt alle Erleichterungen zuteil werden lassen, die 
s feinen offiziellen Botschaftern gewährt. Man hofft, daß 
die noch zögernden europäischen Regierungen sich an der Aus— 
stellung beteiligen werden, da der Kongreß ausdrücklich dafür ge— 
orgt hat, daß den remden Ausstellern nach jeder Richtung hin 
Schutz ihrer Patente und Zeichnungen gewährt wird. Viel be— 
prochen wird ein Telegramm der Newyorker Staatszeitung aus 
Berlin, der zufolge die Reichsregierung von ihrem Wlehnenden 
Standpunkt zuröckkommen werde 
heer und glotte. 
Die Luftschiffhallen. Der Plan. sämtliche vier Doppel. 
drehhallen und die beiden festen Luftschiffhallen an 
eiiner und derfelben Stelle, in Cuxhaven, zu er—⸗ 
rlichten. ruft in sachverständigen Kreisen Bedenken hervor. 
Fachleute sind der Ansicht. daß eine Verteilung der Hallen 
otwendig ist, damit ein Luftschiff. bei plötzlich eintretendem 
Inwetter in kürzester Frist einen sicheren Hafen aufsuchen kann. 
kine Doppeldrehhalle in Cuxhaven genügt. Außerdem ist es 
otwendig. daß die Hallen nicht ausschließlich in der Front 
rrichtet werden. wo sie bei den jetzigen weittragenden Ge— 
* — * 
am 1. Okt. mit einer Wiederaufführung des „Nabucco“, jener 
Dper, die zuerst den Ruhm des damals noch jungen Musikers 
zegründet hat. Nach dem „Nabucco“ dirigiert Serafin die 
‚Aĩda“, und alsdann folgt das Requiem. das Toscanini leiten 
vird. Der hierbei mitwirkende Chor ist auf 300 Stimmen 
sebracht worden. Es schließt sich sodann der „Falstaff“, 
leichfalls unter Toscaninis Leitung an. der an derselben 
Stelle 1893 seine Uraufführung erlebt hat:; die Titelrolle 
ingt der berühmte Scotti. Den Abschluß macht eine Auf— 
ührung des „Otheltlo“ mit dem Tenor Calleia in der Titelroll⸗ 
ind dem Bariton Sammarco als Jago. Das Orcheiter der 
Scala, das bei den Verdi-Festspielen mitwirkt, zählt 120 Mu—⸗ 
iker, der Theaterchor 110 Personen. Für die Ballette in der 
„Aĩda“ ist das Ballettkorps auf 60 Ballerinen verstärtkt 
vorden. Prima Ballerina wird die Mazzucchelli sein 
Die neue Opber Humperdinds nach einem Text von 
Robert Misch hat nun endlich ihren endgültigen Titel erhalten: 
„Die Marketenderin“, eine deutsche Spieloper in zwei 
Aufzügen. Wie uns die Firma Adolph Fürstner, Berlia-Paris, 
nitteilt, spielt der erste Alt. im November 1813 in Blüchers 
zauptquartier zu Höchst a. M., der letzte in der Silvesternacht 
1813/ 14 in Kaub. Den Sintergrund der Handlung beider Akte 
vildet der Vormarsch der Schlesischen Armee nach der Schlacht 
hei Leipzig und Blüchers Rheinübergang bei Kaub. Blücher 
elbst und Gneisenau sind Sprechrollen, die elsässische Marke— 
enderin (Sopran), Bluüchers Stabskoch (Tenor) und ein ur—⸗ 
erliner Feldwebel (Baßbuffo) dagegen, sind die Vertreter der 
Hesangs⸗Partien der Spieloper und die eigentlichen Tränger 
»er Handlung. Meister Humperdindk legt soeben die letzte 
dand an die Instrumentation des Werkes, das voraus ichtlich 
noch in dieser Saison seine Uraufführung erleben wird. 
Duas Carusogasispiel im Königlichnn Opernhause zu Berlin 
sieht wieder eine bedeutende Steigerung der Eintrittskatten. 
fin Parkettsitz kostet 4a0 M, ein Logenplatz 50 Meund selbst der 
breis für einen Sitzplatz im zweiten Rang ist auf 28 Meerhöht 
norden. Bei vollbesetztem Hause — uimd die vielen Vorbestel—⸗ 
ungen lajsen damit rechnen — beträgt die Gesamteinnahme für 
einen Ahend über 43 000 M, davon trägt das Parkett allein 
und 20000 M.
	        
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