Konzession zzx Bagdadbahn erteilt wurde. Rußland soll danach
der einzige Staat sein dem nehen Deutschland eine Bahnkonzession
in Anatoölien erteilt wird. Wenn jetzt Rußland auf die da—
malige Zusage zurückommt und von seinem Recht Gebrauch
machen wisl, so liegen natürlich nur politische Gründe dabei vor.
Denn Rußland, hat im eigenen Lande so riesenhafte Eisenbahn⸗
pläne aufgestellt, für die gauch zum Teil schon die Zustimmung
des Parlaments erteilt ist. daß alle im Inland und auf
fremden Geldmärkten erreichbaren Mittel hierfür vollständig
in Anspruch genommen sind. Wenn eine Petersburger Zeitung
Itreffend unterrichtet ist, so handelt es sich bei dem ganzen
Plan aber mebr um, einen Akt der Gefälligkeit Frankreid
jegenüher. Denn Rußland soll beabsichtigen, einen Teil seine
Konzession an Frankreich abzutreten. Und diese Leistung wird
mohl die Voraussetzung sein, unter der Rußland die notwendigen
Kapitalien aus Frankreich erhält. Ob aber eine solche Ab—
tretung eines Teils der Konzession an einen fremden EStaat
mit dem Sinne der damals mit der Pforte getroffenen Verein⸗
barung im Einklang steht, darf bezweifelt werden.
Jaban.
Wachsende Spammung zwischen China und Japan. ODie
apanische Presse —* fort, heftige Angriffe gegen China zu
ichten, Auch in allen größeren Städten des Landes finden
hinafeindliche Kundgebungen der Bevölkerung statt. Es ßg
Meltdungen, vor, daß japanische Militärärzte von ginesischen
Soldaten in Mukden angegriffen worden seien. Auch die
Keutralität der japanischen Eisenbahnzone in der Mandschurei
foll durch chinesische Truppen verletzt worden sein. Gras
Dftuma und andere oppositionelle Führer werden nicht müde,
eine exemplarische, Bestrafung Chinas zu fordern. Hierbet
weisen sie auf Deutschland hin, das seinerzeit die Er—
mordung zweier Missionare mit der Besetzung von
Land beantwortet hok⸗
heer und Flotte.
Die Herbstmanßver der Sodffeeflotie haben gestern nacht
ihr Ende erreicht. Die Entscheidungsschlacht begann Mittwoch
abend 7 Uhr in der Elbmündung und endete um 2 Uhr nachts.
Der Hydroplan „D 12“ mit Oberleutnant Langfeldt unternahm
dabei einen interessanten zweistündigen Rekognoszierungsflug.
Das erste Geschwader geht über Skagen nach Kiel, das zweite
nach Wilhelmshaven. Die Torpedoboote und Unterseboote
haben Helgoland morgens verlassen. Die Hydroplane kehren
nach Wilhelmshaven zurück, sobald ruhiges Wetter intritt.
Die erften Güste des Emdener Safens waren dieser Tage die
Kreuzer „Danzig“, „München“, 7,Stuttgart“ und „Hela“, der
seit einiger Zeit in Emden stationierte Minenleger „Arcona“
und 22 große Torpedoboote. Die jedesmalige Durchschleusung
nahm etwa 10 Minuten in Anspruch. Der Schleusenraum faßt
leichzeitig acht Torpedoboote oder einen Kreuzer.
neueste Nachrichten und Telegramme
der —— A.“ und u Z..
zum Untergange des Luftschiffes CI“.
Weitere Beileidskundgebungen.
W. Berlin, 12. Sept. Tas vom Kaiser anläblich der
derstörung des Marineluftschiffes an den Chef der Hochseeflotte
derichtete Telegrawir hat folgenden Wortkaut:“
Ich bin über den Verlust des Luftschiffes tief erschüttert und
spreche dem Flottensommando meine aufrichtige Teilnahme aus.
Die braven Kameraden, welche in treuer Pflichterfüllung ihr
Leben verloren haben, verdienen, daß ihre Namen für alle
Zeiten auf der Ruhmestafel der Marine verzeichnet werden.
Ehre ihrem Andenken. gez. Wilheln J. R.
Hamburg, 12. Sept. Von der Kronprinzessin
Cecilie hat der Staatssekretär des Reichsmarineamtes fol-
gendes Telegramm erhalten:
Spreche Euerer Exzellenz mein tiefgefühltestes Beileid aus
zu dem schweren Verluste, der unsere Marine betroffen hat.
Cecilie.
Großherzog Friedrich von Baden hat folgendes Telegramm
an den Staatssekretär gerichtet:
An dem schmerzlichen Verkuste der trefflichen Offiziere und
Mannschaften der Marine beim Untergange des ersten Marine⸗
iuftschiffes nehme ich tief betrübt wärmften Anteil.
Friedrich, Großherzog von Baden.
Ferner haben Beileidskundgebungen gesandt der russische
Marineminister Grigorowitsch in seinem Namen und im Namen
der russischen Marine und der Großadmiral von Köster im
Namen des Deutschen Flottenvereins
An das Stationskommando Wilhelhmshaven ist folgendes
Beileidstelegtamm der englischen Marine⸗-Flieger—
ichule gelangt:
Bitte übermitteln Sie dem deuischen Luftschiffwesen unser
tieffsftes Beileid zu den Verlusten bei dem Unfall des Marine⸗
luftschiffes „Z 19.
Aus Anlaß des Unglüds des „L 1* hat die Hamburger
Luftschiffhallen⸗Gesellschaft in folgender Weise ihr Beileid aus⸗
gedrückt:
An den Staatssekretar des Reichsmarineantts, Exzellenz
von Terpttz, Berlin.
Schmerzlich bewegt durch das schwere Unglüch, welches die
deutsche Marine durch den Verlust des „L 1* und feiner
braven Besatzung erleidet, sprechen wir Euer Exzellenz unsere
allermãrmste Teilnahme aus.
Samburger Luftschiffhartken⸗Gesellschaft.
Der MWMifsichtsrat: Edmund Siemers.
Der Vorstand: Gumprecht.
An den Grafen Zeppekin:
Zu unserer tiefen Betrübnis ist der „L J mit einem Teũü
elner braven Besatzung ein COpfer höherer Gewalt geworden
Schmerzlich bewegt, sprechen wir unfser wärmstes Mitgefühl
an diesem schweren Schlage qus. Unser Vertrauen aber zi
dem Suystem der starren Luftschiffe wird durch das Unglüch
n keiner Weise erschüttert. Wir werden weiterhin treu mit⸗
arbeiten auf den Wegen, die Euer Exzellenz uns gewiesen
haben und mit dem Sieger von Dennewitz bei gutem und bei
schlechtem Wetter der Unbeständigkeit des Wetters eingedenk
bbiben.
Hamburger Luftschiffhallen-GSesellschaft.
Der Aufsichtsrat: Edmund Siemers.
Der Vorstand: Gumprecht.
Vom Grafen Zeppelin ist aus Friedrichshafen folgende Amt⸗
vort eingelaufen:
Herzlichen Tank fur Teilnahme und treues Stehen zur
Sache der starren Luftschiffe Graf Zeppelin.
— —— —— — —
M
— ——
W. Berlin, 12. Sept. Anläßlich der Zerstörung des
Marineluftschiffes „E 1“ haben die Marineattachsés von
Desterreich-Ungarn, Italien, England, der Ver—
einigten Staaten und Japan im Reichsmarineamt
Refuche abgestattet. Der Kaiserliche Geschütsträ
ger v. Wensendonet depeschierte das Beileid der deut—
ichen Kolonie in Tanger. Die Magistrate von Kiel
und Rüstringen (Oldenburg) haben schriftlich ihr Beileid aus—
gefprochen.
Die Arsache des Unglücks.
W. Berlin, 12. Sept. Ueber die Ursachen des Unglücks, das
das Marineluftschiff „L 1“ betroffen hat, gehen uns die fol—
zenden amtlichen Ausführungen zu: In der Oeffent—
ichkeit ist von sachverständiger Seite unter Benutzung von nicht—⸗
amtlichen Zahlen entwidelt worden, daß die Katastrophe von
L 1“ in erster Linie durch eine angenommene Ueberlastung und
erst in zweiter Linie durch vertikale Luftbewegungen verursacht
vorden sei. 1200 bis 1500 kg Ballast werden dabei als richtig
bezeichnet bei nicht gerade abnorn ungünstigen meteorologischen
Verhältnissen. Nun hatte „L 1“ 1860k8 Ballast an Bord,
außerdem 2300 kg Benzin und 200 kg Oel, die bei dem Unfall
ebenfalls als Ballast verwendet wurden, soweit die technischen
Eimichtungen es zuliezen. Der durch Strahlungserwärmung des
ßases verursachte Auftriebsverlust war geringer als in den
offentlichen Berichten angenommen worden ist. Die Uebertempe
ratur des Gases war nicht bedeutend, dagegen war die Höhe,
bis zu der das Luftschiff durch vertikale Böen gerissen wurde,
nämlich 1500 m, und dementsprechend die gesamte Ueberlastung,
die durch Ballastabgabe oder dynamisch auszugleichen war, sehr
viel größer, als öffentlich angenoinmen wurde. Danach ist in
der Belastungsverteilung äußerst vorsichtig verfahren worden,
aber de unvorhergesehene Gewalt des Wetters hat jede Vor—
icht zuschanden gemacht. Der Unfall ist mithin durch vertikale
Böen veranlaßt und nicht durch Fehler in der Belastungsverteilung
hei der Abfahrt
*
*
Veraãnderungen in der Amiralitãt.
W. Berlin, 12. Sept. Turch eine Mlerhöchste Kabinetts—
»rder wurde Vizeadmiral Bach mann, Vefehlshaber der Auf
rärungsschiffe, zur Verfügung des Chefs der Marinestation der
Oftsee gestellt und Konteradmiral Hipper, zweiter Admiral
der Austlärungsschiffe, zu deren Befehlshaber ernannt. Konter⸗
rdmirak Schmäidt, Chef der fünften Tivision der Hochfeeflotte
päter mit der Führung des dritten Geschwaders beauftragt
vurde mit dem 1. November von seiner Stellung enthoben und
ur Dienstleistung bei der Inspeltion der Schiffsartillerie kom⸗
mandiert, und Konteradmiral Schütz, Chef des Stabes der
hochseeflotte, mit dem 1. November mit der Führung des dritten
Heschwaders beauftragt.
Deutfscher Richtertag.
W. Berlin, 12. Sept. Der deutsche Richtertag ist heute
im Reichstage eröffnet worden. Landgerichtsrat Loebe (Augs—
zurg) ersffnete ihn mit Worten der Begrüßung und teiüte mit,
»aß Justizministee Dr. Beseler felegraphisch sein Bedauern, fern⸗
oleiben zu müssen und sein Interesse an den Verhandlungen
rusgesprochen hat. Staatssekretär Dr. Lisco sprach das In—
lerefse der Reichsregierung an den Beratungen und Beschlüssen
des deutschen Richtertages aus, die ihr als wertvolles Ma—
terial bei der künftigen Reformm des Strafrehts dienen
vürden. Es dei sebr erfreulich, daß neben dem deutschen
Juristentage und dem Anwaltstage nun uuch der deutsche
Richtertag das Recht fördern und suchen helfe. Unterstaats⸗
sekretär im Justizministerium Dr. Mügel begrüßte den
Richtertag im Auftrage der preußischen Staatsregierung, Kam—
nergerichtspräsident Heinroth im Namen des Kammer—
Jerichts und Professior Kipp im Namen der Fakultät der
Univerfität Berlin mit dem Sinweise, daß die Universitäts
zusbildung jetzt der Praxis des Rechtslebens besser gerech!
verde als früher; Geheimer Justizrat Do ve sprach im Namen
der Handelskammer und der Handelswelt, sowie als Vizeprösi⸗
dent des Reichstages und überbrachte als Stadtverord neter die
ßrühße der Berliner Stadtverwaltung und der Einwohnerfchaft.
Holdmann sprach im Namen der Berliner Anwaltskammer,
Reichsgerichtsrat Lo he im Auftrage des Reichsgerichts; dann
hielt er seinen Vortrag: Wie ist den hauptfsächlichsten Klagen
des Volkes über den Zivilprozeh abzudelfen?
Berlin, 12. Sept. In der 3. Tagung des Richtertages
in Berlin teilte beute Staatsfekretär des Reichsjustizamts Dr.
Lisco mit, daß die Kommitsion zur Ausarbeitung
eines Strafgesetzentwurfes seit dem 1. April 1911
m Reichsjufstizamt am Beraten wäre und vor wenigen Tagen
mit der zweiten Lesung des Strafgesetzentwurfes zu Ende
gekommen ist und daß sie noch vor Schluß dieses Monats nach
Vornahme einer Geslamtredaktion sich auflösen wird.
Fraulreich und die Potsdamer Rede des Königs Ronitantin.
W. Paris, 12. Sept. Der griechische Minister—
präßident Venizelos gab bei seinem gestrigen Beiuch
auf der französtschen Gesandtschaft im Mamen des K3ni95
Konstantin die Verficherung ab, daß die Potsdamer Rede
des Königs durchaus nicht bestimmt gewesen sei, die Verdienste
der französischen Mission bei der Vorbereitung der beiden
Feldzüge und während der Feldzüge zu schmälern.
W. Paris, 12. Sept. (Privattelegramm. Der griechi⸗
sche Ministerpräsident Venizelos hat an den Ma—
din ein Telegramm gerichtet, in dem es heißt:
Die öffentliche Meinung Frankreichs regt fich zu Anrecht
auf über die vom König Konstantin in Berlin gesprochenen
Worte. Seine Maiestät hat nur den militärischen Einrich—
tungen der Militärakademie in Berlin, wo er und die Offiziere
eines Generalstabes ihre militärische Ausbildung vollenden
durften, seine Huldigung ausgesprochen. Eine solche Huldi—
gung als Erwiderung auf die in Berlin bezeugten Ehren
lann dem Werke nichts schaden, das die französische Militär—
mission mit soschem Nutzen in Griechenland vollbringt. Nie—
mand denkt daran, das Werk zu verkleinern oder zu ver—⸗
lennen. Die griechische Nation vergißt übrigens nicht dah
Frankreich einer der Schöpfer ihrer Unabhängigkeit ist, und
oah ste auch im Unglüd in Frankreich einen treuen uneigen⸗
nützigen Verteidiger ihrer verkannten nationalen Rechte fand
Der Ma tkin sagt dazu: Das ist für uns der AAfangdern
Genugtuunq, zweifellos werden das Volf und **t Roe⸗
gierung die Genugruung vollenden und sich bemühen, das Niiß
behagen zu zerstreuen, das ihr Monarch schuf.
Die türkisch⸗bulgarischen Verhandlungen.
Komsiantinopel. 12. Sept. Ein leitendes Mitglied des
türkischen Kabinetts äußerte in einer Unterredung über die
westthrazische Frage: Wenn auch nicht unempfindlich für die
Klagen jener Gegend, wollen wir doch keine neue Frage schaffen
und die dortige Bebölkerung nicht ermutigen, auf dem betretenen
Wege zu verharren. Wir werden die Frage bei den Friedens—
verhandlungen ernstlich erörtern und entschiedene Bürgschaften
für den Schutz des Lebens und der Ehre der Muselmanen ver—
langen
Luftfahrt.
Belin 12. Sept. Auf dem Flugplatz Bordk stürzte
heute früh der Grade-Flieger Lorenz ab. Er hatte den
Bleitflug zu steil genommen. Dabei klappten die Serugel nach
oben das Flugzeug sauste zur Erde und schlug krachend auf.
Im Augenblick stand der Apparat in Flammen; und die ver⸗
kohlte Leiche des Fliegers konnte erst später unter den
Trümmern hervorgezogen werden. Er war 24 Jahre alt.
W. Franksfurt a. M., 12. Sept. Das Luftschiff „Vikto—
ria Luise“ ist heute früh aufgestiegen. Der Großherzog
und die Großherzogin von Sessen, Prinz Ludwig
und Prinzessin Luise von Battenberg und die Prinzen An—
dreas und Alexander von Griechenland mit Gefolge fuhren mit.
Die Fahrt ging über Offenbach, Darmstadt, Worms nach Mainz,
von wo die Rückfahrt nach Frankfurt erfolgt.
— Das Luftschiff „VPiktoria Luise“ ist um 1124
Uhr vormittags wieder glatt vor der hiesigen Halle geladet.
Paris, 12. Sent. Aus St. Petersburg wird gemeidet:
Der Offiziersfltieger Nestoroff, der das Kundststüch
des franzosischen Fliegers Pegoud an Kühnheit noch überbot,
wurde wegen umützen Preisgebens seines Lebens mit 30 Tagen
Stubenarrest bestraft.
Koblenz, 12. Sept. Von den schwer verletzten Personen
bei dem Flugzeugunglück auf dem HSunsrückist in
der verflossenen Nacht auch der schwerverletzte Landwirt im
Krankerhause zu Zell gestorben.
Die griechische Antwort auf den bulgarischen Bericht
über die Greueltaten.
W. Saloniti, 12. Sept. Die Agence d'Athènes gibt fol⸗
gendes belannt: Die Agence Bulgare hat der Presse einen Be—
richt mitgeteilt, in welchem sie erllärt, daß Bulgarien auf emer
interna tionalen Untersuchung der Grausamkeiten trotz der geg—
nerischen Haltung Serbiens und Griechenlands besteht. Wir
müssen daran erinnern, daß sich Griechenland niemals einer
Untersuchung widersetzt hat, wohl aber der Teilnahme von Ver—
fonen an derselben, die allgemein als ausgesprochene Bul⸗
garenfreunde bekann sind. Eine Untersuchung, welche in einem
offenbar günst:ger und nachsichtigen Sinne für die einen, seind-
seligen aber für die anderen geführt wird, würde keineswegs
die Wahrheit zutage fördern, welche die einzige Sorge der
griechischen Regierung ist, die sich nichts porzuwerfen hat. Die
Agence Bulgare zieht Nutzen gaus der Unmöglichkeit, in der
fich Griechen und Serben befinden, sich zu beteiligen an einer
Untersuchung, die ron einer Mission geführt wird, in der zwei
Mitglieder sind, deren Parteilichkeit stillshweigend von der
Agence Bulgare auerkannt wird, welche die Serben und Griechen
grausamer Sandlungen besichtigt, die besonders bei Kirkitsch,
Doiran und Serres vorgekommen sein sollen. Wir weisen diese
Berleumdungen energisch zurüc. Die Konsuln Oesterreich⸗Un—
zaens und Italiens und zahlreiche fremde Journalisten haben die
Segend bereist und einstimmig Grausamkeiten, seitens der Bul—
zaren festgestellt. Nicht ein einziger hat eine Ausschreitung
riechischerseils bemerkt. Im Gegenteil hat die griechische Ver—
waltung gegenüber den Bulgaren nur Beweise von Milde und
Duldung gegeben. In Kilkitsch selbst kann man heute noch ganze
bulgarische Familien sehen, die unterhalten und vbeherbergt
werden auf Kosten der griechischen Regierung. Ermordung
von Greisen und Kindern ist eine Sache, deren, alein —
ind das ist unwiderleglich bewiesen — Bulgaren fähig gewesen
ind. Es wird sicherlich nicht genügen, daß die Agence Bulgare
olche Grausamkeiten den Griechen zuschreibt, ohne irgend einen
Jeweis dasür, so daß die öffentliche Meinung es glauben könnte.
die Agence Bulgare sagt, daß die in Mazedonien begangepen
schreckenstaten Icdbt festzustellen feien. Sie sind es in der Tat
zewesen, als die verstümmelten Leichen friedliebender Bauern.
rauen und Kinder, die systemgtisch hingemordet waren, den
zrdboden bebedten. und diese Feststellungen sind durch Tau—
ende unverwerflichetr Photogranhien der Weltprefse durch, Be⸗
richte zuständiger Personen, Mitteilungen aller Zournolisten
und fremde Nugenzeugen wiedergegeben worden.
¶
x
Petersburg, 12. Sept. Das große Schiffbau-Pro—
jekt zur Erneuerung der russischen Kriegsflotte, das unter
Leitung des Marineministers ausgearbeitet wurde, ist auf Ver⸗
anlasfung des Marineministers und des Kriegsministers zurüd⸗
gezogen morden. Es soll einigen Abänderungen unter—
zogen werden Sobald diese ausgearbeitet sind, wird vbas
umfangreiche Programm wieder dem Reichsrat unterbreite?
werden.
WV. Bularest, 12. Sept. Der neuernannte bulgari⸗
sche Gesandte Simeon Radeff, ist mit den Mitglie dern
der Gesandischaft gestern vom Könige in Sinaia in offizieller
Audienz empfangen worden. Er überreichte dem Könige sein
Beglaubigungsschreiben. Darauf wurde er von der Kösnigin
und dem Prinzen und der Prinzessin von Rumänien empsangen.
W. Hamburga, 12. Sept. Einem umfangreichen Sabcharin;
schmuggel ist die Hamburger Polizei auf die Spur gekommen
In einem Geschäft wurden größere Mengen Sakcharin beschla-nahmt
Die Ware wurde über die österreichische Grenze nach Nordhausen
Halle, Leipzig und Zittau eingeschmuggelt und von da nach Hamburo
versandt. Zwei Hauptbeteiligte sind verhaftet worden.
Stutigart, 12. Sept. Aus Mühlhausen an der Enz
wird gemeldet: Vuon den Behörden ist eine Untersuchung dar—⸗
iber eingeleitet worden, ob der Massenmörder Wagner
nicht die zahlreichen Ueberfälle auf Frauen im Bobser Wailde
bei Stuttgart in der letzten Zeit ausgeführt hat. Anhalts
punkte für die Richtigkeit der Mitteilungen, wonach Wagner
sich zweier Mordtaten beschuldigt, die er vor acht Jahren be
sexuellen Erzessen begangen haben will, waren bisher nich
zu erhalten.
w o
—W. Kaiserliche Marine. Eingetroffend sind: „Hansa“ und
„Viktotick Luite“ am 11. Sept. in Valma auf Wallorca,
„Geler“ am 11. Sepi. in Taftelnuovo, „Tiger“ am 11. Sept.
in Schanghai, „Iltis“ am 12. Sept. in Amoöh zad „Sieten“
am 11. Seyt, in Wilßbelmshaven
B 2
Nor auf eiꝑ MWort
nussen Sie heim Eipkauf achten: Osramꝰ mus aut
ler Lampe lehen. Dann — nur dann ist sie —W
Iperall ern Atlieh. Tergesellschafsi. Berlin O..7