Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

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Ausgabe 
Tagesbericht 
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Lübec, 10. September. 
Lübeck⸗Bũchener Eisenbahn⸗Geselischaft. Betriebs 
Ergebnssse für den, HRonaf August 1913. Befördert 
ind (nach den vorläufigen Ermittelungen): —W 
Aug. Jan -Aug. Aug. Jan. — Aug. 
1913 874 367 8795 291Person. u. 1619640 1339367 t Güter. 
eg.1912 795 625 5333 878 ⸗ ⸗160 181- 1201670- ⸗ 
Eingenommen sind nach den vorläufigen Ermittelungen): 
Personenverkehr Güterverkehr 
Aug. Jan. Aug. Aug. Jan Aug. 
Mt. Mtk. Mi. Mk. 
1913 vorläufig 649 988 3 605 110 391 625 2977 093 
igis ze6 g03 33460 060 385 633 28831905 
Antersch D133 61043 - 265050 53987 7 895 188 
.912 endgültig 6553 791 3697 365 419 430 3161 398 
Nebeneinnahmen Zusammen 
Aua. Jan. Aug- Aug. Jan.Aug. 
Mk. Mk. Mi. Mk. 
1913 vorläufig 85 100 702 000 1126711 7 284 203 
isias8s 200 70 300 105478186 suꝛ 268 
Untersch.191833 4 1900 31700 - 71930 4391 938 
1912 endgültig 113 326 801 878 1188 547 7660641 
VNDer Lustmörder von Rothebed gefunden umnd ver⸗ 
zaftet? Am Sonntag abend wurde auf dem Wege von 
Steinfels nach Reinfeld ein Dienstmädchen von einem Mann 
iberfallen, zu Roden geworfen, ein Taschentuch in den Mund 
gestopft und zu vergewaltigen versucht. Dem Müädchen gelang 
s aber, sich von dem Unhold zu befreien. Nachdem es aber 
nur eine kurze Strecke gelaufen war, wurde es nwon dem 
Menschen wieder eingeholt, abermals zu Boden gewocrfen und 
durch Faustschläge ins Gesicht und Würgen am Halse gemiß- 
handelt sowie vergaewaltigt, worauf der Verbrecher verjuchte, 
zas Mädchen zu fesseln. Dann aber kamen glücdklicherweise 
Radfahrer daher und der Verbrecher ergriff die Fiucht. In 
der Eile ließ er einen Leibriemen, mit dem er das Mädchen hatte 
fefsseln wollen, auf dem Tatort liegen. Am Montag vormittag 
wurde als des Verbrechens verdächtig ein bei einem Landmann 
in der Umgegend von Steinfeld in Dienst stehender Arbeiter 
berhaftet. Das Mädchen erkannte ihn sofort als den Täter 
wieder, worauf er auch eingestand, das Verbrechen begangen 
zu haben. Er gab des weiteren an, Eduard Kühnast zu heißen, 
33 Jahre alt, von Beruf Schlosser und verheiratet, sowie wegen 
Notzucht mit zwei Jahren Zuchthaus bestraft zu sein. Da die 
Ausführung seines Verbrechens in mancher Hinsicht denjenigen 
der Lustmorde bei Rothebed und Bargteheide gleicht, wurde 
die hiesige Kriminalpolizei von dem Notzuchtsverbrechen in 
Kenninis gesetzt. Darauf begaben sich gestern nachmittag zwei 
Kriminalbeamle nach Reinfeld und verhörten Kühnast daraufhin, 
ob er der Mörder des Frl. Dettmann sei oder von diesem 
Verbrechen eiwas wisse. Kühnast bestreitet, mit diesem Ver⸗ 
brechen irgend etwas zu tun zu haben „und behauptet, vom 
November 1912 bis März 1913 auf dem Gute Zemmm bei 
Stettin in Arbeit gewesen zu sein. Dagegen vermochte er 
keine glaubwürdigen Angaben darüber zu machen, warum er 
inen Leibriemen bei sich trägt, da er zur Befestigung seines 
Beinkleides Husenträger benutzt. Wenig wahrscheinlich ist auch, 
zaß er fast fünf Monate bei Stettin in Arbeit gewefen sein 
viss, da er trotz seiner 33 Jahre noch die erste Invaliden⸗ 
versicherungskarte hat. Es liegt vielmehr die Vermutung nahe. 
zaß diese Versicherungskarte gestohlen ist und der Vecbrecher 
in Wirklichleit gar nicht Kühnast, sondern ganz anders heißt. 
Die Kriminalbeamten haben deswegen den Mann nhodtogra⸗ 
phiert und seme Fingerabdrücke aufgenommen und diese mit den 
Bildern zu weiteren Ermittelungen über die Perfönlichkeit des 
Verbrechers noch gestern nachmittag den Polizeivpcäsidien in 
Stettin und Berlin übersandt. 
Fortfall der Bezeichnunng ,Druchache“. Die Vorschrift, 
daßß Sendungen zu der ermähßigten Druchsachentaxe die Be— 
zeichnung „Drucksache“ zu tragen haben, ist ietzt aufgehoben 
worden. Fär die Post gilt als Drucksache jede Sendung, aus 
deren Verpackung, Frankierung usw. zu entnehmen ist, daß der 
Absender sie als Drucksache hat angesehen wissen wollen. 
⸗Die gemeinnũtzige Rechtsauskunft ein Zweig der 
modernen Rechte enswidlung.“ Die moderne Rechtsentwidlung 
strebt eine Annaäherung von Recht und Volk. Früher war das 
RKecht vielfach von Theorien beherrscht, die dem Rechtsgefühle 
des Volkes und den Auforderungen des praktischen Lebens fremd 
varen, Heute sucht man Gesetzgebung und, Rechtsprechung dem 
vebürfniffe nrscrer Zeit anzupassen. Zahlreiche Beispiele qus 
euerer Zeit lassen sich hierfür anführen., Aber man vat sich 
zislang auf Verfuche im kieinen beschränkt und ist noch nicht 
dazu übergegangen, durch große Reformen den Anfocderungen 
der Gegenwart Rechnung zu tragen. Der Konkurrenzklausel sucht 
nan die Härlen zu nehmen, aber man läßt ein Angestelltenrecht 
heftehen, das voller Gegensaätze ist, das an inneren Widersprüchen 
rantt und dringend einer zeitgemäßeren und einheitlicheren 
Ausgestalhung bedorf. Die Novelle zur 3.P.⸗O. brahte man⸗ 
herien kleine Aenderungen im Prozeßverfahren. Die, tief⸗ 
eifender Reform des Prozeßrechts, deren Notwendigleit be— 
onders eindringlich auf dem Deutschen Juristentage in, Wien 
elont wurde, steht noch aus. Inzwischen freilich klären sich die 
Ansichten und es steht zu hoffen, daß, wenn, es zu großen 
wefeordnungswerken kommt, auch wirklich Werke entstehen, die 
ganz in unserer Zeit wurzeln und den Anforderungen unserer 
Zeit, entiprechen. Anch die gemeinnützige Rechtsauskunft ist 
ein Ausfluß dieser Besirebungen; sie will eine Brüde schlagen 
wischen Gesebgedung, und, Riechtsprechung auf der einen Seite 
ind zwischen den minderbemittelten Volkskreisen andererseits. 
Sie sucht bei Geseßgebung und Rechtsprechung dem Rechts- 
zefühl, den Lebensanschauungen und, den, Lebensverhältnissen 
er Masse Deanee Voerftändnis und erxhöhte Beachtung, zu 
ichern; den Massen des, Voikes will sie Rechtsrat und Rechts⸗ 
enntnis permiiteln, wil ihnen exhöhtes Verständnis für das 
Recht und kür die, Rechtspflege beibtingen und will ihnen in 
zil den, Rechtsangelegenheiten hilfreich zur Hand, zehen, denen 
ie elbst aus irgend einem Grunde night gewachsen sind. In 
diefem Sinne darf die gemeinnützige Rechtsauskunft zu den 
vphtasten Aufgaben einer zeitgemäßen Ausgestaltung von, Ge⸗ 
sekgebung und Recktspflege gezählt werden. Selbst ein Aus— 
fluß der modernen Rechtsentwicklung, ist sie in hervorragendem 
Haße berufen, ihr zu dienen und ihr wertvolle Bausteine für 
hie Reform unseres Rechtslebens zu liefern. Diese modernen 
Ssrömungen n unserem Rechtsleben blieben elbstherständlich 
nicht ohne Widerspruch, und auch der gemeinnützigen Rechtsgus⸗ 
unft hat es zunächst gn Gegnerschaft nicht gZefehlt. Aher 
gerade die Kämpfe und Widerstände — das lähzt sich heute be— 
reits übersehen, trotzdem sie einer noch recht nahen Vergangen⸗ 
heit angehoͤren — haben die, Rechtsauskunftstellenbewegung 
Hhnelleritarlen lassen und haben die Gesamtentwiglung be 
Hhleunigt geute ist die gemeinnützige Rechtsauskunft aus der 
Rechlspflege wie aus der Wohlfahrtspflege nicht meht weg 
u dnten ihre Grundsätze sind hundertfach erprobt und können 
durch gelegentlichen Widerspruch nicht mehr in, Frage gettellt 
werden Die gemeinnühige Rechtsauskunft ‚hat dich in über⸗ 
ichens Frzer Zeit durchgesetzt und wird sich auch da ihren 
Mittwoch, den 10. September 1913. 
Weeg bahnen, wo ne heute, noç, leinen Eingang gefunden 
der wo sie Werstände lokaler Art noch nicht zu üorcwinden 
ermocht hat Die Ludeger Rechtsauskunftstelle hat sih von 
er Grüudung an bewußt in den dienst dieser Entwidlung 
tetut nhet als begische. Einxichtung für den Bereich 
e8 sahraͤischen Staates, aber sie hat durch ihre Arbeit, durch 
se Mitteilung ihrer Erfahrungen in Vorträgen And Berichten 
urch die Milarbeit im Verbande der Rechtsauskunftsterlen, auch 
rGesamtbewegung zu dienen und ihr zurückzugeben gesucht, 
as Fie an Anchungen von ihr empfangen hat. Auch irt hat 
wie der Rechtsaue inftftellenbewegung im ganzen, an gffenen 
d minder offenen Widerständen nicht gefehlt, aber sie hat 
ch, wie die Gesamtbewegung, durchgesetzt und XR heute 
me ihre Zukunft nicht zu bangen. Auch die anfänglich Mitz⸗ 
auischen haben sich überzeugt, daß die Rechtsauskunftstelle 
icht einfeitig die Interessen einzelner Kreise bevorzugen, daß 
einen weitfremden Theorien und Phantomen nachtagen will— 
ndern daß sie sich von höherer, Warte, aus in den Dienst der 
techlts und Wohlfahrispflege stellt. Wie die zägliche Ingn⸗ 
ruhnahme der Rechtsauskunftstelle das Vertrauen der Be⸗ 
ölkerung zum Ausdrud bringt, so bat die Verhandlung eines 
nirages auf weitere Ünterstuͤßung der Rechtsauskunftitelle aus 
fentfuchen Mitteln in der erfreulichsten Weise gezeigt, wie die 
rbeii der Rechtsausfunftstelle auch von dem Vertrauen der ge— 
ßgebenden Körperschaften getragen wird, 
7 Vcbeits eit von Putze und Konufeltionsarbeiterinien an 
zonntagen und Sonnabenden. Durch die neuen Bestimmungen 
er Gewerheordnung sind Betriebe, mit 10 und mehr Ar⸗ 
eiterinnen schlechter gestetlt worden als die Betriebe mit weniger 
rbeilerinnen. Erstere müssen ihre Arbeiterinnen an den Sonn— 
benden, bereits um 5 Uhr nachmittags entlassen, gleichviel. 
b es fich um Ausnghmetage handelt oder nicht, wahrend die 
leineren Vubßstuben ihre Arbeiterinnen an 60 Ausnahmetagen 
uch des Sonnabends und an den Vorabenden der Festtage bis 
duhr abends bezw. bis zum Ladenschlusse beschäftigen. dürfen. 
In den Sonntagen nun dürfen zwäar, wie uns der Perband 
Deutscher Waren⸗ und Kaufhäuser, E. V., schreibt, die Putz⸗ 
ind Konfektionsarbeiterinnen mit Aenderungs⸗— und Zurich 
ungsarbeiten an den gekauften Gegenständen, mit sogen. Micte⸗ 
rbeiten, beschäftigt werden; denn eine solche Beschäftiguug gilt 
ach einem Erlasse des preußischen Ministers für Handel und Ge— 
perbe vom 10. Dezember 1909 als eine „Beschäftigung im 
zandelsgewerbe“. Dagegen ist an den Nachmittagen der Sonn⸗ 
bende uͤnd der Tage vor den Festtagen, an denen olche Ab— 
nderungearbeifen gerade, sehr notwendig sind, weil die Kun⸗ 
innen die betreffenden Gegenstände meistens noch zum Sonn-— 
age haben, wollen, die Arbeit in den Betrieben mit 10 und 
nehr Arbeiterinnen — zum, großen Schaden dieser Geschäfte 
ind ebenso auch der Arbeiterinnen — nicht gestattet. Es ist un— 
rfindlich, weshalb solche Abänderungsarbeiten nicht, auch an 
en Sonnabenden als Beschäftigung im Handelsgewerbe' gelten 
3511en 
p. Sommertheater. Aus der Theaterkanzlei schreiht man 
ns: Zum letzten Male erklingt heute; „Puppchen, du bist 
iein Augenstern““ — und wie ein füß—-lieblicher Champagner— 
rusch find all die entzückenden Melodien der neuesten Schla— 
er, an uns vorübergegangen, werden aher in unserem Ge— 
achtnis voch lange nachklingen, zwar nicht in llassischer Glud- 
SraußWeise, ober doch in lustiger Erinnerung feucht-fröh— 
scher Ssunden, und das ist in unserem ernsten Leben auch was 
vert, darum Flieg, du kleine Rumplertaube!“ — Frl. Klerwin, 
sje uns so oft entzückt hat, und Fri. Renner, das süße Vorchen, 
henso, Fritz Langendorf, das fidel-graziöse Puppchen. ver— 
bschieden sich heute, um im nächsten Sommer uns wieder zu 
rfreuen. An, Ueherraschungen und Blumenspenden mird es 
eute abend nicht sehlen. 
b. „Cines“ Hanfa⸗Theater. Aus dem Direktionsbureau 
eht uns foigende Mitteilung zu: Außerstande, die vielen An⸗— 
agen aus allen Kreisen des Publikums, besonders aber aus 
er Umgebung, von Lübeck einzeln zu beantworten, beehrt 
h die Direftion zur allgemeinen Aufklärung folgendes be⸗— 
innt zu geben. Die von der „Cines“⸗Theater⸗-⸗Aktiengesellschaft, 
zerlin, nun auch für Lübeck eingeführte Meuerung, Vaciet 
nit Kino zu verbinden, ist so zu verstehen, daß die Verwand— 
mnaspausen. die sich von einer Varietenummer zur anderen 
rgeben, disher in allen Varietss durch, Musik-Piessen aus⸗ 
efüllt wurdin, während die „Cines“-Aktiengesellschaft, Berlin. 
ei allen ihren Varieté⸗-Unternehmungen die Finrichtung ge⸗— 
zoffen hat, die einzelnen Varietéakte durch künstlerische Licht⸗ 
iider mileinander zu verbinden. Dem Geschmack des Lübeder 
zublilums enfsprechend, wird, bei den Lichtbildern hauptsächlich 
as humoristische Genre gepflegat, so daß allabendlich die Lach⸗ 
stigen voliständig auf ihre Rechnung kommen. Bei jedem 
Zrogrammwechsel der, wie bekannt, jeden Freitag vorgenommen 
vird, erscheinen also außer den auserwählten Varietéakten in 
en Verwandlungspausen die besten Kinopossen des Weltmarktes. 
h. Guft av⸗Adoꝛf⸗Verein. Am Sonntag, 14. 9. M., findet 
ie Jahresfejer des hiefigen Hauptvereins der Gustay-Adolf, 
Stiftung slatt. Um 9 Uhr. 40 Min. beginnt der Festgottesdienst 
a der St. Marienkirche, bei welchem Herr Pastor D Zöckier 
us Stagislau in Galizien die Predigt halten wird. Abends 
m 7 Uhr ist eine öffentliche Versammlung in der Aula 
es Johanneums. Auf dieser werden außer Herrn Pustor 
Zocler Sert VPastor Lauxmann aus Spanien und der 
zorsitzende des hiesigen Hauptvereins. Herr, Pastor Beder, 
eden. Wie in früheren Jahren werden 4uch diesmal musi- 
alische Vorträge zwischen den einzelnen Ansprachen geboten. 
her Besuch ist für jedermann frei und unentgeltlich. 
b. Hervorragende Auszeichmung eines deutschen Fabrikates 
uf der Genier Weltausstellung. Die weltbekannte Firma 
Wedk G. m. b. 8. in Oflingen in Baden hat sür, die 
on ihr auf der Welsausstellung in Gent ausgestellten Kon— 
ervengläser und Sterilisierappärate zwei Grand Prixcs er— 
alten, Die hervorxragende Auszeichnung zeigt um so mehr 
ie Ueberlegenheit der Erzeugnisse obengenannter Firma. als 
zin anderes Fabrikat der Branche auch nur durch einen Grand 
Brix ausqezeichnet morden ist. 
Broßherzoatum Oldenburg und Fürstentum Lubed. 
Gremsmühlen-Malente, 9. Sept. Im Lan— 
esverband der Bienenzuchtvereine für das 
färstentum wurde bekannt gegeben, daß die Einnahme 
24,39 M, die Ausgabe 231,42 Mubetrug. Die von der Land— 
irtschaftslammer gewährte Suhvention von 200 Mwurde 
n die Einzelsvereine nach Zahl ihrer Mitglieder verteilt. Im 
ergargenen Jahre sind durch den Verband, 196 3tr. Zuder 
euerfrei zur Bienenfütterung mit 1334 Pfg. das Pfund einge⸗ 
ihrt worden, wodurch 860 Muserspart wurden. Die Honigernte 
ieses Jahres ist als eine Mittelernte zu bezeichnen. Die 
ächstiährige Hauptverseammlung wird in Bahnhof Gleschendorf 
bgehalten. Hauptlehrer Claussen-Altona hielt einen Vortrag 
ber Gewinnung, Behandsung und Verwertung des Wachses, 
Ibergärtner Petersen-Projensdorf über: Was lehrt uns die 
ijesjährige bienenwirtschaftliche Ausstellung des Teutschen Imker⸗ 
undes in Berlin? Der Referent war Preisrichter in der Aus— 
tellung des Deutschen Imkerbundes. Alle Staatspreise auf 
ßonig sind der schleswig-holst. Kollektion, einschl. Lübech und 
Fürstentum Lübech zugefalsen. 
Lauenbura. 
Ratzeburg, 10. Sept. Srarkafssfenstatistik. Nach 
iner soeben veröffentlichten Statistik haben in Preußen die 
Zparkasseneinksagen im Jahre 1912 eine beträchtliche Zunahme 
ufzuweisen. Die Einlagen sind pon rund 11 Milliarden 300 Mil- 
Morgen⸗Blatt Nr. 457. 
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ihnen Mark auf rund 12 Milliarden 500 Millionen Mark ge— 
iegen. Dadurch hat sich die auf den Kopf der fortgeschriebenen 
zevölkerung entfallende Sparsumme von etwa 200 auf 300 M 
ehoben. Trotzdem ist die Zunahme um 180 Millionen Mark 
inter der des Jahres 1911 zurüchgeblieben. Von dem Gesanmt⸗ 
estande der Einlagen entfielen auf die Provinz Schleswig—⸗ 
zolstein zu Anfang des Jabres 1912 768 660 000 M, während 
ie Einlagen am Ende des Jahres 1912 808 930 000 Mebetrugen; 
as sind im ersteren Falle 6,80 Proz., im letzteren 6,61 Proz. 
2s Gesamtkapitals in Preußen. Tie Zunahme der Einlagen 
m Jahre 1912 machte in Schleswig-Holstein 5,24 Proz. aus. 
Großherzon tũnver Medlenbrra. 
Schwerin, 9. Sept. Drillinge. Drei gesunde 
Mädchen wurden dem Streckenarbeiter L. in Wiligrad beschert. 
— Selbstmord. In einem Hause der Orleansstraße be— 
nerkte man, daß aus der Wohnung eines Rentners, der seit 
inigen Tagen auf Rügen weilt, starker Gasgeruch kam. Als 
ie Polizei die Tür öffnen Ueß, fand man die 50jähr. Haus⸗ 
ame tot in ihrem Bette liegen. Tie Unglückliche hatte die Gas— 
rähne geöffnet und sich so das Leben genommen. 
Rostock, . Sept. Zur Anstellung verabschie— 
»eter Offiziere in Handel und Industrie hat auch 
ie medlenburgische Handelskammer Stellung genommen. Tas 
dontingents-Kommando zu Schwerin hat die Handelskammer er⸗ 
icht, ihm hierzu ihre Unterstützung zu leihen und pon Fall zu 
zall die Stellen mitzuteilen, für die ehemalige Offiziere gesucht 
verden. Es werde hierbei nicht verkannt. dak für Stellen. 
ie eine theoretische Vorbildung erfordern, der Offi- 
er erst dann in Betracht kommen könne, wenn er sich die er⸗ 
orderlichen Kenntnisse angeeignet habe. Sehr dankenswert 
ürden deshalb auch Fingerzeige darüber sein, für wesche Stellen 
esondere Kenntnisse verlangt würden und wo der Offizier Ge— 
egenheit habe, sich diese anzueignen. Tie Handelskammer be— 
chloß, dem Ersuchen insoweit zu entsprechen, als sie dem Kou— 
ingents-Kommando jeweilig Mitteilung machen will, wenn ir 
on einer Firma ihres Bezirks angezeigt wird, daß diese eine 
ztelle mit einem ehemaligen Offizier zu besetzen wünscht. 
Schönberg, 10. Sept. Retter in der Not. 
ls gestern morgen die beiden Pierde vor einem Bünsdo er 
Wagen in der Stadt durchgingen und die abschüssige Lübedcker 
Strahe herunterrasten, sprangen zwei Soldaten aus der Flens⸗ 
zurger Garnison, die hier im Quartier liegen, den Pferden in 
zie Zügel. Dabei wurden beide niedergerissen. Während der 
ine mit einer Verrenkung des Fukes davonkam, ging dem an— 
»eren ein Wagenrad über ein Bein, so daß er ins nächste Haus 
setragen werden mukte. Aerztliche Hilie wurde soalesch herhei- 
neholt. 
Rehna, 10. Sept. Einquartiert waren hier 
im Montag 170 Offiziere mit 140 Mannschaften sowie 
. Eskadron des Hus.-Kegts. Nr. 16. — Eine Feld— 
»äckere i, umfassend drei Backöfen, ist auf dem FJorstacker 
ingerichtet worden, die täglich 3000 Brote liefern sollen. In 
er Nähe dieser Bäckerei ist auch ein? Feldschlachterei einge— 
ichtet, die aber erst in den nächsten Tagen in Betrieb genom 
nen wird. — Die Kranken- und Sterbekasse fü 
LUrbeiter und Arbeiterinnen hatte nach der in der 
zaulbjahrsgeneralversamm ung vorgelegten Abrechnung eine Ein 
iahme von 1115,45 M, die Ausgaben betrugen 964.45 M 
o daß ein Kassenbestand von 151 Mverblieb— 
Sportnachric.ten. 
Berliner Herbstiegelwoche 1913. Die siebente Wettfuhri 
Wannsee) hatte am Sonntag, dem 7. Sept. solgende Ergeb— 
lisse: Internationale R.-Jachten, 10.0 und 9m⸗Kl. „Pin— 
uin IV Il, „Mariechen“ 2. 7,mRI.: „Grünau VI“ 1, „Me— 
usine II“2. — 6⸗—m-Kl.: „Windspiel XVIII“ I, „Ilse“ 2, „Ha⸗ 
ald V 3, „Wawi“ 4. — 5αKl.: „Achmed“ 1. — Sonderkl.: 
Refi V IJ, „Seehund“ 2. „Nichelmann“ 3, ,„Tilln XVII 4. — 
tationale Kreuzer⸗Kl., 75 qm: „Freya“ 1, „Boreas“ 2. 45 4ꝗm: 
Kasper II 1. — Natiomale Jollenkl: „Ahasver“ (L. 
.C. 1:5: 51 1, „Brüderchen“ 1: 51:8 2, „Stipper IX1 5226 
, „Black and Blue IV“ 1:52: 37 4. 
Die Schlußwettfahrt des Berliner Regattarereins am Mon—⸗ 
ag, dem 8. Sept., brachte folgende Ergebnisse: Internationale 
dKlasse. 10. und 9m⸗Kl.: „Ella V 1. — 8⸗—m-Kl.: „Ma—⸗ 
jechen“ 1. — 7⸗—m⸗Kl.: „Panne“ 1, „Grũnau VI 2. — 6⸗m-⸗Kl.: 
Ilse“ 1. Pr. und Grünguer Trmkhorn als absolut schnellste 
lacht der Regatta; „Margarete“ 2, „Windspiel XVIII“ 3, 
Preuhen“ 4. — 5—ml.: „Achmed“ 1. — Sonderklasse: „See— 
rund“ 1, „Cimula“ 2, „Resi V 3, „Jeck IV 4. — Nationale 
treuzer⸗-Kl. 75-m⸗Jachten: „Wemnah“ 1, „Freya“ 2. 
5⸗am⸗Jachten: „Kasper II 1. — Jollen-Kl.: „Stipper X“ 
„„Black and Blue IVv 2, „Tümniler II 3. Kame-⸗Quin“ 4 
„Ahaosver“ 2 M.C.) aufgeqeben 
— — — 
— — 
cc 
Man begreife das ungemein Bedeut 
same der merkwürdigen Wirkungsweise 
des Odols. Während andere Mund- und 
Jahnpflegemittel, soweit sie für die tägliche 
xahnpflege überhaupt in Betracht kommen, ledialich 
ährend der wenigen Sekunden des Mundreinigens 
ihre Wirkung ausüben, wirkt das Odol noch stunden⸗ 
ang. nachdem man sich die Zähne geputzt hat, nach. Durch diese 
sanß eigenartige Dauerwirkung des Odols werden die zahnzerstörenden 
härungs- und Fäulnisprozesse im Munde stundenlang gehemmt 
—EX 
Preis: 1/, Flasche (Monote ausreichend) M. 1,50, 
Flasche M. — 85 1000
	        
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