Full text: Lübeckische Anzeigen 1913 (1913)

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Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — 
Amtsblatt der freien und Hanjestadt Lübeck 163. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
Zeiblatt: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt 288 —— — — Fürstentümer Ratzeburg, Lũbed und das angren 
— — ——— — ——————————————————————————— ceteeee zende medlenburgische und holsteinische Gehiet. 
Oruch und Verlag: Gebrüder Borchers G. m. b. 8. 11 Lübed. — Geschaͤftsstelle Adren u⸗ (Köonigitr. 46). Fernspre cher 9000 u. 9001. 
zonnabend, den 6. September 1915. Abend⸗Blatt NUr. 451. 
— 
QAusaabe 
Erstes Blatt. hierzu 2. Biatt. 
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Umfang der heutigen Nummer 6 Geiten. 
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2 — 
Die zweite Hypothek. 
Dr. K. Lübed, 6. September. 
Sie ist nicht mehr die Bezeichnung einer privaten. in 
leinem Rahmen sich haltenden Finanzoperation, sie ist ein 
wvirtschaftspblitisches Schlagwort geworden. Wo 
mmner die Frage angeschnitten wird, wird sie mit Sorge 
ind Ernst behandelt, und die Vorschläge und Versuche, der 
Kalamität. unter der in der Hauptsache der Haus- und Grund— 
hesitzerstand, der stabilste Stand im Volkswirtschaftsleben, leidet, 
abzuhelfen. sind Legion; denn die Möglichkeit, ohne verbluten 
zu müssen, heutzutage bares Geld zu erhalten. ist überaus 
zering geworden. Die Gründe liegen einmal in der allge— 
neinen Verschlechterung des Geldmarktes überhaupt, zum andern 
in den schlechten Erfahrungen des Privatkapitals bei den Be— 
eihungen zweiter Stellen. Die Bodenwerte sind im allgemeinen 
»iel zu hoch beliehen worden; da aber der oft nur fiktive 
Bodenwert zur Zeit einer Krisis meist schwindet, ist die Folge 
iaturgemäh, daß der Kredit erschüttert wird und das Kapital 
‚audert, in diese unficheren Verhältnisse ohne genügende Sicher⸗ 
heit oder. einen das Risiko möglichst gqusgleichenden Zinssatz 
zu gehen. Der Haus- und Grundbesitzer hängt damit voll— 
dändig von den Zuckungen des Geldmarktes, ja dem Zufall 
uind den Maßnahmen seiner mehr oder minder gutwilligen 
Hypothekengläubiger ab. Er fällt entweder der Höhe des 
Hypothekenzinses zin Opfer oder dem Hypothekenwucher. Die 
Perlängerung einer zweiten Hypothek ist in naturgemäßem 
Zusammenhang mit dieser Kreditverschlechterung meist mit enem 
chier unerschwinglichen Damno verknüpft. so daß leicht einzu— 
ehen ist, daß namentlich der kleine, kapitalschwache Besitzer 
mgrunde gehen muß. Das Darniederliegen des Baumarktes 
st in diesem Rahmen als Ursache und Folge zugleich mit 
inzusehen. Auf der anderen Seite hat der in den letzten 
Jahren durch den Aufschwung unserer Totalvolkswirtschaft 
servporgerufene Bedarf an mobilem Kapital für Handel und 
Industrie eine Abneigung der Kawitalisten zur Folge gehabt. 
ihr Geld fest verzinslich anzulegen; sie wandten sich den 
höher verzinslichen Industriewerten zu, so daß sich das Privat⸗ 
kapital von der Gewährung sogenannten Realkredits zurückzog. 
Wie soll nun Abhilfe kommen? Gerade die Fülle der 
bielfach auscinandergehenden Vorschläge beweist. daß die 
Schwierigkeit der Frage nicht zu unterschätzen ist. Indem 
vir hier die für uns in Betracht kommenden Vorschläge Repue 
assieren lassen. möchten wir sogleich norwea nehmen dak uns 
A—— 
als der gangbarste und eine dauernde Lösung versprechende 
Weg nur der der reichsgesetzlichen Regelung des 
zypothekenwesens erscheint; die vielfachen Versuche in 
en einzelnen Städten scheinen, wenn auch hier und da von 
zrfolg begleitet, doch auf zu kleiner Basis aufgebaut, als 
atz sie überall Richtung gebend sein könnten, als daß sie 
wor allem aber das Uebel an der Wurzel faßten. Auch 
ürfte es sich nicht darum handeln, direkt der Frage der 
weiten Hypothek zu Leibe zu gehen, sondern es dürfte auf 
en Versuch ankommen, auf dem Umwege über die erste 
zypothek die Stellung der zweiten zu sanieren. Eine vielleicht 
wangsweise Sicherftellung der Amortisation der Hypotheken 
nerster Stelle — 'in gewissen Zeiträumen und bei Aenderungen 
Minderung) des Wertes, die fast immer durch Abnutzung und 
‚aufälligkeit eintritt, — gäbe allein die Möglichkeit, den Markt 
ir die zweite Hypothek freizubekommen. Einwandfreie Ta x⸗ 
miter wären der dritte ergänzende Weg, der uns zur Lösung 
er Frage gangbar erscheint. Die Erleichterung des Realkredits 
llein ist ein zweischneidiges Schwert. Die seinerzeit erfolgten 
npothekenbankgründungen, auch die Einführung der Mündel— 
cherheit haben für die Dauer keine Abhilfe gebracht. Bon 
en uns weniger gangbar erscheinenden Vorschlägen, die sich 
mihrer Durchführbarkeit jedensalls sehr nach der Größe der 
ommunen und Verbände richten, erscheint uns der Verfuch zur 
ösung in Breslau noch am angängigsten, da auch er durch 
zanierung der Hypotheken an erster Stelle denen an zweiter 
elfen will. Däie vielfache Forderung, daß die finanziell sfarken 
todtgemeinden die Hypotheken übernehmen möchten, erscheint 
icht redlisierbar, denn das wäre nur auf der sehr breiten 
zasis etwa einer preußischen Vrovinz möglich, do umt aber 
ür kleinere Gebiete wie Lübeck wobl kaum in Betracht. Nach 
en Vorschlägen der Breslauer Stadtverwaltung könnten viel⸗ 
ehr nur Maßnahmen ergriffen werden, die die Grundmängel 
»seitigen. Taswird ermöglicht, wenn die Siadtgemeinde 
Iit unter Verzicht auf die Erhebung höherer als der nach 
age des Geldmarktes durchaus erforderlichen Zinsen und Neben— 
jten mit den Hypothekenbanken, den Versicherungsanstalten 
wie dem privaten Kapital nm Konkurrenz ttitt. Wenn sie die 
lbiger arbeitenden Einrichtungen ihrer Verwaltung, ihren eige— 
en Kredit und dazu noch ihr Ansehen dem Grundbesitz dienend 
ur Seile stellt, verringert sie die allgeeneinen Kosten der Hypo⸗ 
hekenpverwaltung, dem bei dem durch ihre Größe bedingten 
ohen Werte der meisten bebauten Grundstüche ist dem Grund—⸗ 
esitz mit einer geringen Beleihung bis zur Grenze der Mündel— 
cherheit bis 50 00 mnicht gedient. Wenn auch die Forderung der 
degierung, die Städte sollten bis zu 70 00 an der Beleihung 
linteil nehmen, etwas zu hoch erscheint, so dürften doch 60 04 
ls gangbare Grenze anzusehen sein. Eine in diesem Sinne 
errichtende Anstalt kann nur lebensfähig sein, wenn die Be— 
ihungsgrenze hinaufgesetzt und die Mündelsicherheit der von 
ieser Anstalt zu verausgabenden Schuldverschreibungen dadurch 
zergestellt ird daß die Sftadtvrerwaltung Kommune. Verband 
— 
die Haftung übernimmt. Also: Gewährung billiger, unkünda 
barer, tilgungspflichtiger erster Hppotheken bis zu 60 60 des 
Wertes. der aber nicht nach Privattaxen, sondern durch staata 
ich oder jedenfalls behördlich verpflichteter Taxämter ermittelk 
verden soll. Ter Zwang einer nünktlichen Zinszahlung dürfte 
as Seine dazu beitragen, den Markt der zweiten Hypotheken 
habiler zu machen und seinen Verkehr zu erleichtern, so dah ein 
erartiges Pfandbriefamt, bei dem es sich nur um Gelder an 
rster Stelle handelt, indirekt den zweiten Hypotheken den 
Beg ebnet. Den Anschluß derartiger Pfandämter an die 
andesversicherungsanstalten empfahl seinerzeit der Versamm⸗ 
ung der Finanzdezernenten der deutschen Städte der Rechtsrat 
ilgemayr⸗München, der zusammen mit Stadtkämmerer Dr. Erde 
rann⸗Königsberg über die Frage der zweiten Sypotheken in 
olgender Weise berichtete: 
Beide Referenten sind der übereinstimmenden Meinung, daß 
vie Gründe für die Schwierigkeiten auf dem Hypothekenmarkt. 
nsbesondere dem der zweiten Fopotheken, nicht dauernder, 
ondern nur vorübergehender Natur seien. Soweit eine Hilfe 
tus dem Geldmarkt aus sozialen Gründen, insbesondere zur 
Interstützung des Kleinwohnungsbaues, notwendig sei, erkennen 
eide Herren eine Verpflichtung der Stadtgemeinde, helfend ein⸗ 
uspringen, unbedingt an. Eine weitere bedingungslose Ver— 
flichtung zur allgemeinen Gewährung zweiter Hwpotheken wird 
agegen beiderseits in Abrede gestelltt. Die Gemeinden 
tũübten jedoch irgendwelche Institutionen, die auf Selbst- 
ilfe beruhen, z. B. Vereinigung der Haus- und Grundbesitzer 
sw, nach Kräften durch Uebernahme von Garantien 
u unterstützen suchen. Allerdings müsse Bedingung einer solchen 
lnterstützung die Vorausfetzung sein, daß die zu unterstützende 
Anternehmung selbst einen starken Sicherheitsfonds 
ammle und dem Verbande ein Aufssichtsrecht zugestehe. Stadt- 
immerer Erdmann wünschte ferner baldigst ein Gesetz über 
zrrichtung von Tax ämtern, gesetzliche Sicherung des zwei- 
en Hypothekengläubigers im Falle einer Zwangsoera 
eigerung, sowie Befreiung des Erstehers eines zwangsweise 
ersteigerten Grundstücks von der Umsatzsteuer des Reichs und 
ztaats. Sehr wertvoll erschien ihm die anzustrebende Er— 
ichtung städtischer Hyppothekenstellen mit der Aufgabe, Beleihungs⸗ 
nträge zu prüfen, Beleihungen zu vermitteln, für vermittelte 
zypotheken Ausfallsgarantie zu übernehmen und überhaupt 
ie Rechte der Gläubiger zu wahren. 
Eine Kreditorganisation der Sausbesitzer 
»lbst sordern die Bodenreformer. Die Hausbesitzer würden, da 
e als Fachleute zu hohe, durch ein unsinniges Taxwesen her⸗ 
orgerufene Beleihungen verhindern könnten, die geeignetsten 
ein, in die verfahrenen Verhältnisse Ordnung zu bringen und 
»er Kreditnot zu steuern. Den Kommunen darf ein Risike 
iicht aufgebürdet werden, das das Privatkapital von sich ab— 
chüttelt. Ihr Kredit hat nur dort eine gewisse Berechtigung, wo 
s sich darum handelt, einer akuten Wohnungsnot zu steuern. 
Am verkekrtesten scheint die Maknahme au sein. die Gemeinden 
5 
Offizierstöchter. 
Roman von puuwrabein. 
Eine ungelöste Spannung lag ja über Gerda seit dem 
Fartensest bei der Prinzessin, jenem Augenblick des Alleinseins 
mit Keßler, wo sich in ihm etwas hatte offenbaren wollen. 
Sie hatten sich jetzt, seit seinem Wiederhiersein, zwar wieder— 
holt gesehen. Er hatte bei den ersten Familien Besuche gemacht, 
war auch schon bei ihnen im Haufe gewesen, aber es hatte 
ich keine Gelegenheit wie damals wieder geboten. So lag 
denn etwas Unausgesprochenes zwischen ihnen. Etwas, was 
ie heimlich verband, sie einander nahe brachte und doch wieder 
Schranken zwischen ihnen errichtete. 
Das Spiel ging jetzt weiter. Es lag, wie heute bei der 
ganzen Partie, hauptsächlich zwischen den beiden Herren, zwei 
»benbürtigen Gegnern, und es war eine Freude, ihnen zuzu— 
ehen: Keßler ganz Teniperament, voll Verve und dabei von einer 
hestricenden Eleganz der Bewegung, ganz unbewußt. Vetersen 
rüchterner, leidenschaftslos, aber von einer tadellosen schul— 
zerechten Korrekiheit. Er hatte nicht umsonst jahrelang in Eng— 
and gespielt und ernstlich trainiert. 
Gerda von Henning war so interessiert bei diesem Zusehen. 
daß sie ihre Pflichten als Partnerin darüber stark vernach— 
ässigte. Ihr Blick hing an Heinz Keßlers rassiger Gestalt im 
blendendweißen Treß, das seinen schnittigen dunklen Kopf noch 
nehr zur Geltung brachte. 
Seine Bewegungen waren von einer jugendlichen Elastizität, 
ind doch konnte er so sehr jung nicht mehr sein. Tilly Brenclen 
vollte sogar wissen: schon vierzig. Das war wohl übertrieben — 
iber wie alt mochte er in Wahrheit sein? 
Doch wie sie dann bei ihen im Eifer des Spiels, nach einent 
nit federndem Sprung hoch in der Lust zurückgeschlagenen Ball 
zus seitien Augen ein sieghaft srohes Leuchten schießen sah, da 
achte sie gleich wieder: was bedeuten Jahre?“ Und wenn 
ünfz'g — er wäre jung. JZünger als sie alie hier. Und auch 
n ihren Augen glänzte es auf. 
Aber so von ihren Gedanken ausgefüllt, ließ sie manchen 
Ball aus, der in ihr Feld traf, während drüben Astrid mit 
reuer und Flamme beim Spiel war und ihren Partner wirksam 
interstüttte. SEo kam es daß — —Ohwolvul (Serda sonst der 
chwester stark überlegen war — diesmal die Gegenpartei sast 
desmal zählte. Keßler allein ronnte das Spiel unter diesen 
imständen natürlich nicht retten. Plötzlich scholl denn auch 
er helie Siegesruf Astrids: 
„Fiftzx — game — set — gewonnen! Hurra!“ 
Und sie machte einen kleinen Luftsprung, rief dann aber 
ber das Netz: 
.„Was machst du eigentlich heute, Gerda? DTu läßt ja 
»den Ball aus!“ 
Gerda sah die Blicke der anderen auf sich gerichtet. Aber 
a kam ihr Keßler rasch zu Hilfe: 
„Ihr Fräulein Schwester ijt etwas ermüdet — nicht wahr? 
cch denke, wir hören lieber auf.“ 
Ihr Auge traf das seine mit einem Danken. Das war 
sieder solch ein Moment. wo .e beide es fühlten. das still— 
hweigende Bündnis. 
„No, auch recht. Gehen wir also!“ entschied Astrid und 
eß sich von ihrem Verlobten wie eine kleine, Prinzefsin be⸗ 
ienen. bis er, mit ihrem Golfjachkett, Racket und Ballnetz 
eladen. als erstes Paar mit ihr aufbrach. Natürlich Arm in 
rm, dicht aneinandergeschmiegt. 
Die beiden anderen sahen schweigend den Voraufgehenden 
ach, die schnell ausschritten, obne sich um sie zu kümmern. 
zell flang nun ihr Lachen und Scherzen zurück. 
„Ein paar glückliche Leutchen —!“ 
Es war Gerda, als ob Keßler noch etwas hätte hinzufügen 
zollen. Etwa ein „beneidenswert“. Und sie nickte uur. 
So schritten sie eine Weile dtumrmm nebeneinander. 
Heinz Keßler ging langsam. Es fiel Gerda auf. Als ob 
ruden Abstand von dem Paare da vorn noch absichtlich ver— 
rößern wollte. Eine Beklommenkeit übersiel sie da. Was 
atte er — was wollte er? Und sie fühlte, wie der schon 
ufgeregte Takt ihres Herzens noch schneller ging, immer 
hneller. Und plötzlich setzte er für einen Moment mit hef— 
igem Stocken ganz aus. Heinz Kehler war stehen geblieben. Und 
orn die beiden waren verschwunden hinter den Büschen der 
LBegbiegung. Allein mit ihm war sie in den stillen Anlagen 
oc Stadtparks. 
Jetzt — jetzt! 
Sie fühlte mur in dumpfem Brausen taktmäßzig die Blut— 
wellen im Ohr anschlagen. 
„Fräulein von Henning — hat s Sie eigentlich nicht ge 
wundert, daß ich wieder nach hier lam?“ 
„Gewumdert 7“ 
Ste wiederholte es ganz mechanisch, den Blich geradeaus 
uuf den Birkenstanmm vorn am Wege gerichtet. 
„Nun ja“ — es klang ein wenig ungeduldig —, „schließlich 
st Ellerstedt doch gerade kein Weltbad, wo man sich eo ipso 
is Sommergast einquartiert.“ — 
„Ganz recht — und warum kamen Sie da eigentlich auf 
ziese Idee ?“ 
Eine lebhafte, fast ärgerliche Bewegung bei ihm. 
„Sollten Sie das wirklich nicht wissen 2 
„Wie sollt' ich —7“ 
Aber in ihre Augen, die immer noch an dem Birkenstamm 
ingen, kam ein geheimes Flimmern. 
Da trat er vor sie. W 
„Fräulein von Henning!“ Und sein Ton war so zwingend, 
daß sie zu ihm aufsehen mußte. „Seien wir doch offen zu 
einander. Sie wissen es ja: ich kam hierher — nur Ihret⸗ 
vegen!“ 
Aus ihrem Antlitz wich leije die Farbe. Aber ihr Ton 
»erriet nichts von ihrem Empfinden,als sie nun erwiderte: 
„Ta Sie es sagen, wird es wohl so sein.“ 
Es klang sogar kühl, als wollte fie ihn wieder in die 
ötige Distanz weisen. 
In seinen Zügen zuckte es auf. J 
„Ist Ihnen mein Hiersein wirklich so gleichgültig?“ 
„Was berechtigt Sie zu dieser Frage, Herr Kezler?“ 
Aus dem ganz blassen Antlitz kam die Gegenfrage mit 
iner frostigen Unnahbarkeit. Das Grollen in seinem leiden⸗ 
chaftlich bewegten Gesicht wurde da noch drohender. 
„Was mich berechtigt? Muß ich es Ihnen sagen? — Das 
rnste Interesse, das ich an Ihnen nehme!“ W 
„Sie kennen mich ja noch kaum.“ 
„Braucht es dazu Wochen, Monate? Gehören Sie zu den 
deuten, den traurigen Konventionsmenschen, bei denen sich 
mmer alles hübsch reglementsmäßig abspielen muß? — Fräu— 
ein Gerda! Lassen Sie doch endlich die Maske fallen, mich, 
ndlich wieder Ihr wahres Gesicht lehen Warum iekt auß
	        
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