Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

* 
4 ⸗ 
ausgabe 4 Montag, den M. März 1912. abend⸗Blatt Ur. 129. 
— 
nnan ——— 
—* 3 ro tümer Medlenbur 
Aus den Nachbargebieten. * Rehna sgebeen * u perem wurde Sportnachrichten. n 
Sanenaie hier begrundel. Eine Kommissign fol die Satzung aus beiten. Internatsonales Schachmeister⸗Turnier San Sebastsan, 
mag steuerdeputation hat Gadebusch 10. März. Eine Bezirstspeg 11. März. In der Sonnabend gespielten 15. Runde siegte 
fur 1 n Nedrig angegebene Einkommen rund enlnna d ne, eein e r Di. Zoatrasch als Rachgiehender über Leonhardt. Die Partien 
hoo odoo Man Sleuern nachgefordert und aus diesem edß ehandn Gadebusch zum Siell⸗ Niemzowitsch⸗Schlechter und Spielmann-Perlis wurden remis. 
Anlah Slrafen in Gesamthöhe von 190000 Mefestgesetzt. bertreler Amisgerichtsrat Waedtte Rehna, ernannt Die Partie Teichmann-Duras wurde in besserer Stellung für 
Eine gidhere Anzahl Personen, die ihre zu niedrigen An— Siternberg, 11. März. Die e ng len den nachziehenden Duras abgebrochen. Die Hängepartie Perlis— 
gaben freiwillig berichtigt haben, sind straffrei geblieben. hr d nl eaeh n ee en iauna Rubinstein wurde remis. Rubinstein und Marshall waren spiel⸗ 
Die ersten Störche sind in Altenwär der Freitag in pe Bͤcher abgestanden frei Stand nach der 15. Runde: Spielmann 105. 
nachmittag angekommen. Die in diesem Jahre reichlich früh— Güstrw, 11. Marnz Einmedlenburgischer Arst Niemzowitsch 822, Dr. Tarrasch und Perlis 774, Rubinstein , 
zeitig erschienenen Tiere wurden hoch in der Luft über dem zum Papst berufen? Der hiesige Spezialarzt Dr, Karl Marshall 6, Duras 553) (1), Schlechter 555, Teichmann 5 0), 
n lenn u Krull, der sich durch sein von ihm angewandtes Einspritzungs- Leonhardt 4 
Fort taisen geseben * e berfahren einen Ruf erworben hat, soll nach Vom zu einer 
Bremen;, 11 März Der Senat beantragt bei der ürtlichen Konsultation berufen worden und nach dort unter— 
Bürgerschaft. den Staatszuschuß für den Bremer Kunstverein wegs sein. Der Vapst wird die Dienste des in der höheren Falschspielerprozeß Graf Metternich und 
von 80 000 Mauf 50000 Mfür 1912 zu erhöbhen, den Aristokratie sehr bekannten meclenburaischen Arztes in An— sen 
Kunstverein aber zu verpflichten, unter Kontrolle der Finangz een — — enosen. 
deputation von diesem Zuschuß jährlich etwa 20000 Mezur nachdem der Großherzog feine Genehmigung erkeilt hat an Aus Berlin wird weiter berichtet? Als Zeuge wird 
Dedung der Verwaltungslosten zurückzustellen unter Ueber— der Neubrandenburger Thacssee neben dem neuen Kirchhof Agent Buchwald vernommen, der für Graf Metternich Geld— 
tragung etwaiger Ueberschüsse auf den Etat der ordentlichen nhte en rten llen per erden esfte in Berlin ledigle bahrend der AMactiagte in London 
Einnahmen des nächsten Jahres, und den Rest zur Ver— holl⸗ Tin n e ren ngg wa 26 n hod weilte Vors.: Wissen Sie, ob sich der Angeklagte an irgend— 
mehrung der Sammlungen zu verwenden. Das Gesamtver⸗ dearbeon. E— einem Unternehmen beteiligte, oder hat er sonst Aussicht, Geld 
mögen des Kunstvereins repräsentiert unter Hinzuziehung eines 68Grevesmühlen, 11März. Der Vorschußverein zu bekommen? — Zeuge: So viel ich weiß, hatte er ein 
Gebäudewertes von über 800 000 M zurzeit einen Gesamt⸗ hat sein 655. Geschäflsjahr in Akltiva und Passiva Geschäff mit der Teppichfabrik von Röder vor. — Vors.: Was 
wert von über 4 WiIl M mit 281795,60 Mabgeschlossen. Der Gesamtumsatz betrug war das für ein Geschäfl? — Zeuge: Wenn ich mich darüber 
ESagleswia⸗Solsteima 41. 508 696 M. Das Mitgliederguthaben beläuft sich auf 42 139 M ußere, will ich gleich bemerken, daß ich die Kenntnis davon 
Altona, 11. März Einen eigentünlichen 35 Pfg. die Spareinlagen auf 154284,18 M. Der Reserve— nur von dem Angeklagten habe. Er erzählte mir, daß er 
Selbstmordversuch machte ein Reisender in seiner Wohnung fonds beträgt 4991,71 M, der Spezialreserve wurden 360 M bei dieser Fabrik, die in eine Altiengesellschaft umgewandelt 
in der Norderstrabe, indem er sich mit einem Kartoffelschãl⸗ ʒugeschrieben, so daß sie 5285,03 Mubeträgt. Am Ihlefeldschen werden sollte, eine Aufsichtsraksstelle belommen könnte. Et 
messer so lange in den Mund stieß bis er besinnunaslos war Konkurs ist der Verein beteiligt, aber durch ordnungsmäßig müsse aber 50000 Mein Wechseln einzahlen. Mir kam das 
In diesem Zustande wurde er aufgefunden und nach dem abgetretene Sypotheken gededt. Beschlossen wurde, auf das Geschäft nicht ganz richtig vor, ich riet ihm deshalb davon 
Krankenhaus gebracht. Siin Zustand ist recht bedenllich. dividendenberechtigte Guthaben von 386602 Mies v. S. zu ab. Er sagte noch zu mir: „Ach, gehen Sie mir doch, Sie 
MNeumun ster, 11. Mãrz. T elefunkenstation. Das berteilen. Der Ankauf zweier Ackerstücke wurde genehmigt. machen ja alles schlecht.“ Graf Metternich beteiligte sich dann 
Naienmnarineamt bondsihtnt hier eine auabe Fealefuntenge die illaltedahl it von 221 auf 252 desegen. düt das dog an diesen Gaschan Vorsn vanet die Wehel ge 
g enen die de et. Misichtsralmilalted Gastwirt Sadert itt Bauunternehmer — eben — Zeuge Zawohl. Vert R. A r dassen See 
sehm en e anr i 104 in Einnahne und Bombowsky und an Stelle des verst. Vorstandsmitgliedes können also bezeugen, daß Graf Metternich mit aller 
en enae e Kaufmann Kröncke Gütervorsteher g D. Tiedt neu gewählt. Bestimmtheit annehmen konnte, daß er jetzt Geld bekommen 
usgabe im Ordinarium mit 4657 000 M. An VNeubauten — eee ee eete e e n e o 
e deeeeee e et seee Luftfahrt. indestens 620 bis 8ood Man Wechsn brausßen, die diskontiert 
u eeeee d lachthau⸗ chen Sagenow. 11. März. Der Berliner Aviatiker Buch— werden sollten. — Vors. Hat er denn das Geld nachher 
inigung und Mallabsuhr sollen von ver Sadt sbenonnen städter, der Sonnabend vormittag in Wittenberge gelandet heklommen? — Zeuge: Ich glaube, er hat nichts be— 
eden bleibn harn ie Kollcaien den besolbeten und war, slieg dort nachmittags zum Fluge nach Hamburg kommen. — Vert. R-A. Dr. Jaffs: Das Geld ist eben 
nbesoldeten Slablralen die Gebahensg einer Dienstanfwand wieder auf, mußte aber infolge böiger Winde in der Nähe von unterschlagen worden. Zeuge: Es wurde ihm aber tãglich 
schading Jasnitz eine Notlandung vornehmen. Das Flugschiff wurde versichert, er sollte das Geld bekommen. — Vors.: Ist es 
Reinferd 11 März Niedergebrannt ist in der dabei leicht beschädigt; der Aviatiker selbst wurde nicht verletzt. denn nun so leicht, auf eĩnen Kavalierwechsel hin Geld zu 
Roacht zum Reitag Schulgebaude in Subbendorf. Die Absturz eines Fliegers in den Straßen von Paris. Ein bekemmen? Ich glaube, wenn ich Wechsel ausgeben würde. 
Ensftehngeutsache ist nbetnn Aviatiker ist Sonnabend morgen mitten in einem Pariser Stadt— ich beläme keinen Pfennig. Geiterkeit) Es wird darauf 
c w 11 Nan Die Stadit olegien be⸗ viertel abgeslürzt. Das B. T meldet darüber aus Paris: als Zeuge Optiker Meßter vernommen. Vors.: Ist Ihnen der 
schlosfen allen städtischen Beamten so wen sie 2000 Mund Der Avpiatiker Grazieli prüfte Sonnabend morgen einen Angeklagte Graf Metternich belannt? — Zeuge: Ich sehe ihn 
snntet be un unan u e Aeroplan. Er war zu diesem Zwecke in Isy les-Moulineaur heute zum ersten Male. — Vors.: Er soll in Ihrem Geschäft 
wahren, und zwar wurden bewilgt fur vie unerhetrateten aufgestiegen und der Seine entlang nach Varis zu geflogen. ein Fersglas gelauft haben — Zeuge: Jda, ich weiß das 
Beamten 50 Maur deheiraete nt e ien nter Er hatte gerade die Festungswälle überschritten und das Quar—⸗ aber nur aus den Angaben des Verläufers — Vors.: Ist 
15 Jahren 100 M und fur berheiralete mit nehr als 2 Rindern tier Vaugirard erreicht, als er ganz plötlich aus noch unbe— es bei Ihnen üblich, auf Kredit zu verkaufen? — Zeuge: 
unter 18 Jahren Bo m. dn sladlischen Arbeilern wirden kannten Gründen auf dem Boulevard Victor dicht neben Nein, die Verkäufer sind streng angewiesen, nur gegen bar 
h M. 1 eꝛ R 2c * —c*— 5* 
unter denselben Bedingungen Teuerungsulagen in Höhe von dem Hause Nr. T umn sit geringen Entsegen det Zausbe z rertaufen onh: Was wissen Sie über den Fall 
40, 80 ind 120 Mbewilugt wohner abstürzte. Der Aviatiker dam alücklicherweise ohne ernste Zeuge: Graf. Metternich lam eines Tages in ein Filialgeschäft 
Versheregn Oldenburg und Fürstentum Lübed. Verlehungen davon. Sein Apparat wurde vollständig ger— ind ließ sich Fernalaser vorlegen. Er kaufte dann ein Glas 
xX. Ahrensböot, 11. Maätʒ. Die gewerblihg Fort— kümmert. nahm auch Geld heraus, fagte aber, er brauche das Geld zu 
ld 8 eh wird Montag, 25. Mätrʒ, geschlossen wer- Tod einer Fliegerin. Die 19jährige Fliegerin Bernard anderen Zwecken, ob er es nicht am nächsten Tage bezahlen 
e V e e eden an Sot ruer ist auf dem Flugplatze von Etampes, wie aus Paris gemeldet könnte. Es wurde ihm dann Stundung bis zum nächsten Tage 
Zauunsernehmer . Willern. hier, vurde der Zischlag füͤr den wird, aus 60 m Söhe abgestürzt und tot auf dem Platze ge— gewährt. Der Angestellte hat hier pflichtwidrig gehandelt, er 
„h 3 af gh 
Unterbau des Wasserturmes erteist blieben durfte der Anweilung aemäß eigentlich inen Kredit geben 
E— 
Berliner Brief sich: Gehen wir von den redenden Künsten zu den plastischen die Dinerzeit eine Matinee, dann eine 3-Uhr-Nachmittags« 
über, lassen wir den Katalog lebendig werden. Sie veran— Vorstellung und nach ihr die Abend- und Nachttragödie kommt. 
Von unserem Berliner Feuilleton⸗Mitarbeiter.) jtaltete nun eine Ausstellung aus lebenden Bildern — wenn Raum und Zeit — lie heißt es ausnützen. Ein Casfé am Pots⸗ 
mm. Berlin, 8. März. nan so sagen darf — Bilder aus dem Leben des Herrn und der damer Platz bezahlt gerade eintausend Mark Miete im Tag — 
Der gã Id rektou 2 3 Dame, mit nicht ganz so viel Esprit wie Recznicels bekannte wie viel Tassen müssen da ausgetrunken werden, bis nur das 
ssnt ee e Bilderserie, aber dafür mit großer modischer Korrekkheit. Es Lokal bezahlt ist. Man sitzt da für 30 Pfg. auf einem 
mode. — Gräfliche Seelenmanteren. — da usend zibt das Stilleben „In der Loge“, „Auf dem Viererzug“, „Im goldenen Boden, und bleibt man ungebührlich lange bei seiner 
Mart Tagesmiele —ewers Fiasto. Beisrete Sattel“ „Im Klub“. Zwischen Himmel und Erde“ (man sieht, Zeitung, hat der Wirt an uns noch einen Taler Schaden. — 
Wiefenthal) schon gibt es sogar Fliegermo den) „Der Morgen im Heim“, Von Hans Heinz Ewers Sprung auf die Bühne ist kurzweg 
Die Stadt de h „Auf dem Turf!, „Auf grünem Rasen“ „Während der Nacht- zu sagen, daß er so gründlich mißlang, wie so etwas nur miß— 
Die Stadt der Widersprüche und Kontraste könnte man ruhe“, und dies letzte Bildlein zeigt. wie schwer es ist, mit lingen klann. Er selbst schiebt zwar alle Schuld auf die einzige 
Berlin nennen, wenn man rüdschauend in das Kaleidostop Stil und richtig angezogen im Bett zu liegen. Man könnte Probe, die nur stattgefunden, aber das hilft uns nicht über 
ihrer Ereignisse sieht. Der Widersprüuche: diese launische Frau über diesen Sorgen den Schlaf verlieren. Natürlich sind die traurige Tatsache, daß er (in der „Glücklichen Ehe“ von 
und so muß man sich einen Stadtgeist vorstellen — hält die Nachthemden verpönt. Der wahrhafte Mensch fängt erst Peter Hansen) alle Möbeleden mitgenommen hat und die 
Nie, was sie verspricht, und brinat Ueberraschungen, wo man jenseits dieser Großmutterinstrumente an Eine solche Dar— Hände nicht aus den Taschen hrachte. Ist das nicht merk- 
lie nicht erwartet. Als gegen den grauen Morgen, der von der stellung reizvoller Szenen aus dem eleganten Leben hat gewiß würdig? Ich habe Ewers ost in Gesellschaften gesehen, und 
Nacht des Shalttags zum ersten Märztage kam, eine Menge einen großen Vorteil vor einem toten Bilderbuch „The latest da war er recht stolz, so elegant sich bewegen zu lönnen, 
zwei Mann starker Zivilwachen durch die Straßen zogen und London style“. Sehen ist besser denn hören, sagen die Kenner er, der Globetretter und frühere Bohömien, und stieß nie— 
hier und da vor einem Geschäft, an dem zu lesen stand: der Berliner Seele, und sie rechnen richtig. Zweifellos wer— mals an eine Kante und zeigfe seine hübschen Hände stets 
Serrenmoden“ Aufstellung nahmen und in der Oede der den diese Ausstellungen sich bald überall einführen. ohne Taschenhülle. In der Salonkomödie hatte er nichts 
srühlalten ersten WMorgenstunden so grimmige Gesichter schnitten, Auch um unsere Metternich-Prozeßsensatfion wurden wir weiter zu tun, als eine Rolle des Lebens zu spielen, und er 
als ob sie sämtliche Nadeln ihres Gewerbes verschluct hatten, schmählich gebracht. Diese Verhandlung wurde nicht inter— spielte sie. als ob er in seiner freien Zeit Solz hackte Trotz— 
da dachte man, nun gibt's einen Sauptspa, einen regel⸗ santer dadurch, daß sie zum großen Teil repetiert werden dem sagt Ewers, er wolle wiederkommen, er habe von der 
techten Kampf der Schneider. Zwar sind wir nachgerade so mnuhßte wie eine schlecht gelernte Leltion — eines Saaldieners Bühne etwas zu sagen. Nun — wir werden sehen. 
ehrfürchtig und respeltvoll geworden vor der Kunst der Klei⸗ wegen, der eigenmächtig, vielleicht weil er es aus sittlichen Grete Wiesental ist wieder zu Besuch bei uns in 
dung, daß wir kaum noch über diesen Mann, der doch vor oder pädagogischen Gründen für angebracht hielt, die Oeffent— einen Variets und bekommt eine Ministergage für den einen 
einem Vierteliahrhundert die beliebteste Possenfigur war (ich lichkeit ausgeschlossen hatte. Auch wenn der Graf wiederholt, Monat, in dem sich uns ihre liebe Kunst zeigt. Ich hatte mit 
erinnere nur an Nestroys unsterblichen Zwirn), zu lachen wagen. er sähe nicht ein, warum er als Jüngster keine Schulden hätte ihr etwas zu besprechen und besuchte sie in ihrer beschei— 
Das Schneiderlein von einst, über das auch Wilhelm Busch machen sollen, nachdem die Brüder mit gutkem Beispiel voran— denen Pension, deren Adtesse sie zu alledem noch ängstlich ge— 
Knittelverse und Knittelaufzeichnungen machte, wurde zu einem gegangen waren, und weinerlich erzählt, Papa habe ihn nicht heim hält, um ja allen Suldigungen zu entgehen. As sie in 
mächtigen Herrn und würde um keinen Preis der Welt Leinen leiden mögen und ihm als kleinen Buben nur 5 M Monatsgeld den Salon kam mit leicht schwebendem Gang und sich auf ein 
grundehrlichen Beruf „Schneider“ an die Ar schreiben. Nein, gegeben — wird uns die Affäre nicht sympathischer. Wolff chinesisch gemustertes Sofa setzle, das so gut zu ihrem leichten 
Serrenmoden muß es da heißen. Also die Surelnosen gãhnen Metternich scheint von aller Diskretion und Kontenance verlassen Nachmitkagskleid pahte, da wunderte ich mich, wie eng in 
zusammen mit den ebenso beschäftigungslosen Schutlleuten und und will nur eins, sich rein waschen, koste es auch die Bloß— dieser Frau Kunst und alltägliches Leben verschwistert seien. 
r der Arbeit. Es kommt aber keine. Denn diesmal sind stellung seiner Familie und die Pleisgabe seiner eigenen Seele. Sie gab sich in dem kleinen Zimmer nicht anders als drauben 
ie Streilbrecher unter den Arbeit gebern. Wer könnte auch So verlor er die Sympathien der Berliner Salons, und sein auf der leuchtenden Bühne, wo jeder ihrer Schritte Gold 
widerstehen? Er sieht ein paar tausend Kavaliere Berlins Prozeß ist eine Sache von gestern. bedeutet. Ihre Haare, die sie glatt gescheitelt trägt wie ein 
schlimmen Nöten, sieht, wie tausend Menschen gern ihre Stiller und stiller wird's in Berlin. Die letzten Nach— Schulmädchen, und ihr Lachen, das so klar und unverstellt 
Blaulinae los werden möchten — und soll nun ein weichherziger Faschingsbälle sind ausgetanzt und der Zylinder wird verstaut. wie aus einem in Kristall gefahßten Quell hervorsprudelt, und 
enet so unbarmherzig sein, gle gutzahlenden Herren ins Drauhen stürmt's, hagelt's und glüht's in junger Märzsonnen- hre treuherzig-lindlichen Augen gaben mir ein seltenes Ge— 
Bett zu schicken, weil sie nichts Modisches haben, ihre Blöhe wärme, die Wasser der Spree gehen hoch und der Grune— fühl. Ich kenne so manche Frau, die abends vor ein paar 
declen ? Und so liest man bundel⸗ und rudelweise die wald taucht in ein grünes Bad. Um diese Zeit ist Berlin bausend Menschen tritt und ihnen ihre Kunst schenkt, aber 
Annoncen der Kapitulation Wir haben die berechtigten An⸗ eine schöne Stadt. Ein loser Wind pfeift durch die Gassen und keine hatte je so den Reiz einfachster Anmut wie Grete Wiesen— 
e e Arbeiter 7 und so weiter. Wie sich das Leben scheint so weich, unendlich und unsäglich frei. Die thal, die zartschne Mngerin Also ernähren wir un— 
8 rt en nee human, Theater starben. Zuletzt gab's noch eine Nachtvorstellung, von lieben Ereignissen und kleinen Freuden und befinden uns 
e fen also die Streilposten weiter die von Mitternacht bis morgens dauerle, eine neue Art, die recht wohl dabei. Aber es wird schon wieder ein Ungeheuer 
e Mundsperre kriegen. Kasse zu füllen, eine tolle Ausbeukung des Raums, der Zeit lommen und unsere Ruhe fressen — das ist das Schichal 
nd in den Tagen der Schnelderruhe lam eine gute Idee und der Schauspieler. Wir haben es bis auf vier Auf- der Berliner Menschen. A. W. Stephani. 
zum Licht der Welt. Eine grohe „Herrenmoden“Firma sagte ührtungen an einem Tage gebrachl. des Snnlggs, wenn um
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.