ausgabe 4. greitag, den 8. März 1912. Abend⸗Blatt Ur. 124.
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n — Schwartau, 8. März. Spar- und Vorsgpus; wieder als Ratsdiener angestellt werden. Das Gehalt des
Aus den Ie— Verzin, In der 33 Generalversammlung berichtete Polugeidie ners Nevermann wurde auf 1000 1400 M festgeseht.
der Geschäftsführer über das verflossene 417) Gaschäftslahr. ien n3 idede unan 9
Sansestadte us vben Bericht ist ne kraflige Entwicelung des Instituts im die zu Ostern d. J. neu zu bildenden zwei Schulllassen sollen
Samburg, 8. März Prinz GugenvonSchweden abgelaufnen Gehhastsahr u gtnebnen n it He werbe halaus Unterlunft nden it e
u 222 Rau sagenbeds Ver⸗ befrug 22 22 M das Einlagelonto 14180 s Magistrat vorgeschlagene Schulgelderhöhung in der Unterschule
fraf Mittwoch nachmittag unerwartet in Karl 2— das BSypolheten und varlehentonto 150410383178 M., Das bon 10 auf 16 Miund in ber Blrgerschule von 28 auf 82M
park zu Stellingen in Begleitung des Freiherrn Cederström VBermõgen des Vereins stie 060, o2 M. Weil das il da virgcu ee e
Und von Prof. Lichtwark ein. BSagenbed führte den Gast, Einlagekapital fast um 1 int gestiegen ist, empfahl der uet ũrgerausschuß zunãchst unter sich beraten. Der Firma
der A Siunden lang den Anlagen und dem Tierbestande vorstand auch das Farantiefapital u erhöhen und 8 ien ebr. Scheven Teterow) soll die Frist zur Erklärung, ob sie
dhe Aufnersamteit schentte. e iee eeede de die r erteilte Konzession zum Bau und Betrieb eines Wasser
Die Bürgerschaft ß 3 nnn 935 z dil werles ausũben will, bis zum 1. April d. J. verlängert werden.
i den Verkehr mi uto⸗ erhöhten Garäntiekaäpital haften sämtli itglieder, die zum
w ee eeee eees tt ůnra dii nngten n esn dnnn Mord, Ehebruch und Viebstahl
— e e ———— im (zenstochauer Paulaner · Kloster.
bis dahin die Zulassung von Benzindroschken zu ver— laut Sahnngen die Gelder nur belegen nach Vorschriften, die Aus Petrikau wird weiler berichtet; Unter atemloser
hindern. sich mit denen über die Anlage von Mündelgeldern fast decen. Spannung erhielt das Schlußwort der Angeklagte Damazy
Schleswig⸗Holstein. Die Versammlung beschloß. nach n n⸗ Macoch: Ich bekenne daß ih eine shwere Schuld auf mich
Plön, 8. März. Wasserwerk. Eine vom Bürger— u den erenn n in re 3 ne geladen habe, und ich weiß, daß ich ganz Polen und den
verein einberufene öffentliche Bürgerversammlung nahm ein— den Zinsfuß von 19 esp. beizubehalten. Paulanerorden, das Kloster Jasna Gora und die Mutter
slimmig eine Entschließung an, die die städtischen Kollegien er— — Lauenburg Gottes tief beleidigt habe. Ich bitte um Entschuldigung und
sfucht, baldigst in Plön ein Wasserwerk zu bauen wenn da— 9 Mlln, g 9 anasversteiger r erkläre, daß ich mich dem Urteilsspruch, wie er auch aus—
durch keine Steuererhöhung verursacht wird, die Vosten durch Soneriu ependie in e ee sen heophne fallen möge, unterwerfen werde. Mit theatralischer Geste
eine Anleihe ausgebracht werden und in den ersten Jahren e elmne eiete ener ß he y wendet der Angeklagte sich sodaim an die Zuhörer und richtet
Zuschüsse von den Sparlassenberschüssen geleistet werden. Die nnnn n eee et e ieber 7 auch an diese wiederholt die Bilte um Entschuldigung. Dann
Bausumme ist auf 170000 Meveranschlagt. setzt er sich zusammengebrochen, weinend auf die Anklagebank
Neumünster, s Marz 3umn Ausbruch der n o der Znnlaa n e nieder und verbirgt sein Gesicht in fein Taschentuch. Als
schwarzen Pocken. Die in der Isolierbarade des städti— unn r rnn men i aui Präsident Wolkow nunmehr der Angeklagten Helena Macoch
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Krankenhauspersonal wurden durch die behandelnden Aerzte e n u s 7 n e u Man hatte auf diesen Moment mit großer Spannung ge—
geimpft. Neuerkrankungen sind bis jetzt nicht zu verzeichnen. 7 stad lische * en —* enn r aa jetzt jede Erklãrung
Großzherzo gtum Oldenburg und Fürstentum Lübed. waren nicht weniger als 17 Offerten eingegangen, von denen r e 3 bh es 1
Oldenburg, 8. März Der Landtag entschied Mitt— die höchste mit 35634 M, die niedrigste Forderung mit eee
woch in einer Streitfrage, die nächst der Besteuerung der 12483 Meum 23151 Meüberstieg. Die Stadtkollegien über— 8 e 4 e h pau en
Genossenschaften von allen Voclagen vielleicht am lebhaftesten trugen der niedrigsten Submittentin die Arbeiten. Mon hoat 7 5 aece un zu en ul hmnein:
im Publilum erörtert worden ist. Es handelte sich um die m Rabbeburg, 8. März. Seinen zweiten Vor schmeifendes veben vorgewor d m Sti m
Wahl des Ortes für das zweite oldenburgische Lehrerseminar. trag hielt im Ratskeller der als berühmter Redner geschätzte st Tiles mncht 8 t peendereS
Fünf Orte hatten sich darum beworben, bislang schien Varel Konsistorialrat Ohl über den Freiherrn vom Stein. Die am n Ing cht n ien an en
die meisten Aussichten zu haben, jetzt aber entschied sich der Schlusse des Vortrages zum Besten des neuen Kranlenhauses iber ciles eneht 3— n e e ch a
Landtag mit 26 gegen 17 Stimmen für die Residenz. Im veranstaltete Sammlung lieferte einen erfreulichen Ertrag. — * * ũ eh e
Interesse der Seminaristen ist das die richtige Wahl, da ihnen Orgelaufstellung. Orgelbauer Kaempper, Lübeck, stellt in e 1 bäl v
in Oldenburg manche Bildungsmöglichkeiten außerhalb des z. Zt. in unserer Kirche die von ihm zu liefernde neue Orgel auf, dirn p e i igen. dem Klos
Seminars zu Gebote stehen, die auch in Varel, Jever, die voraussichtlich am Palmsonntag ihre Weihe erhalten wird. uleue un n eine Wohnung bn. al⸗
Wildeshausen und Berne fehlen. Die Sozialdemokraten stimmten — Eine große Felddienstübung hielt gestern das das tiefst n bin n
geschlossen für Oldenburg, von den übrigen Parteien war die Jägerbalaillon auf der Heide ab. Darauf wurde abgelocht. eeien ð⸗ e n nden enn ich uldia
Nage nicht zur Parteisache gemacht worden — Als Schlub D. Sandesneben, 8. März Ferklelmarkt. In— Gen m e e e n ee
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Palmsonntag gelten. — betrug die Anfuhr nur 150 Stück. Der Markt wurde zu he ee e
Mãärz. * 4 e Bautätigkeit. An der hohen Preisen geraumt. Preise: kleine Ferkel 13514 M, grenzenlos ist n d 1 nn
zuffen, dic edee ee Mittelware 2 gse M. — noch nach dem Tode so eee ee hid nn
dherpostshafner Kreubfeldt und Meereipahter Wahale Sroßherʒogtũmer Meatenbura klagte Damazy Macoch bricht ne n e
tichlen lassen. An der Weberstrahe werden wen Bien ne Warnemünde, 8. März Belohnter Lebens— e nenstrom aus Zum
ng ten e dene ꝓ 4 t retter. Der Scüler Erwin Soltfreter hierselbst erhielt vom eee e nn
sein Thealert mn Sloßholel wnde don iner Bert Gewett in RPostoch ein Sparkassenbuch über 10 M, weil er zwei Himmel weiß, wie schuldlos ich bin. Die Angeklagte sintt
ize e e e e e eee undb vSei— auf dem Eise eingebrochene lleine Mädchen geretlet hat. darauf erschopft nieder. — Rachdem auch noch die übrigen
563 lein ane irnhrt. S— o kürzlich s58 Grevpesmuhlen, s. Mäcz Der Magistratund Angeklagten ihre Unschuld hetenert hatten, seßte Präsident
nhishd vorre erz dan nerteut sid enet der Buragr ausshu baben die Rechnung der Ersparnis. Wollon die ürteilfatiung, auf naghnans 3üh
8 Daghdeder Chr. Wohlert. Nücheln sein Grundftüg fun Anstalt für 1911 abgenommen. Die Einnahme betrug 91 119 a8 fest. Diese lautete wie folgt: Damazy Macoch wurde zu
000 Mzum 1. April aͤn Schachtmeister C. Kühl, Beiken— Marl, die Ausgabe 91500,23 M, der Kassenbestand 219,25 M. 12 Jahren Zwangsarbeit helena Macoch zu 2 Jahren Ge—
orstel bei Sohenwestedt. — BVerlauft hat Bahnarbeiter Die Spareinlagen beliefen sich am Schlusse des Jahres auf fänanis ig er aenta 6
Ediloff, Gremstampe fein nees Wohnhaug an Maleeens t anis, unter Anrechnung der einjährigen Untersuchungshaft,
38 gler J. 462 444 M, der Zinsfuß beträgt 3 v. H. In Umlauf befinden Staͤrtschewski zu —
h rkauf thaben Fr. Maun und R. Reepen, Malenie ꝙ 2122 zu 5 Jahren Zuchthaus, Olesinskti zu 23 Jahren
en Balrlet an ne de eeher aen sich 9331 Einlegebücher. — Für den in den Ruhestand tretenden Zuchthaus, Panko zu 4 Monnen Sefänanis, Blaselewishen
Ferner laufte Klopp noch ein Stüd von den Goosschen Ratsdiener Frenz soll der städtische Hacfsdiener Brandt mit einem 1 Jahr Gefängnis und Ziganowski 7 I *
c2 1300 M Gehalt von 700— 1100 Mesowie freier Wohnung und Feuerung urteill Pellewsch mrde rigeroen
ür unsere Fr v hatte nur eine Leidenschaft: die Ansertigung von österreichi— — ——
8 guen schen Mehlspeisen. Dies geschah auf Kosten der übrigen Ar— 8 de br inat.
7 der Orien beisen die sie mir zu überiassen gedachte. Viign probierie * m
g e sich über die Dienstbotenfrage meine Duldsamkeit aus, indem sie ihren Bedingungen häolich sch J m Kleider machen Leute. dentt heute selbst das bo
e in s 3 sich damit trösten, daß ihre eine neue anfügte. Mit der lehten — meine Kuche zu ver— heidenste Bagfishen. wenn es wegen der bevorstehent en Kon⸗
n ug sind im Vergleiscch zu denen, die eine deutsche größern — war meine Geduld zu Ende! Sie ging bereits fir mation einer Neuequipierung entgegensieht. Es ist eine alte
en mn e e Schuhmacher nach acht Tagen, hatte aber ihr Mietgeld von Lsttl. an u die jungen Mãdchen zur Einsegnung eine
e dielgestltg een u cert and und Meer und 1 Lstrl. Wochenlohn schon vorweg.“ jge Ausstattung von der fürsorgenden Mutter erhalten.
ee von Hausgeistern, mit denen Nach einer älteren Malteserin „Mary“, die durch simu— Tag⸗ und Nachthemd werden jetzt gern mit einem in den
eee n n lichen i machen mußte. lierte Krankheit schwere Sorgen und Kosten oderanlaßt, erscheint Stoff gesticten Muster verziert durch schmale, geschlungene Ein—
ehh aufiungen der ihre Ve⸗ eine etwas reife, für malerischen Putz eingenommene Schön⸗ schnitte zieht sich ein weißes Seidenband. Bei dem Taghemd
e ee amn S te mit hochbegahlten Dienst⸗ heit italienischer Abstammung, „Annette“. „Für die vernach— bermiktelt dieses Band gleichzeitig den Schluß auf den Achseln.
n e pe n e weiblich, ob weiß, braun lässigte Arbeit des Bestedpolierens, Geschirrtrocknens und Fenster— Das ist sehr graziös und viel zierlicher als die Knöpfe. Die
en e e— sie alle umschlang das putzens entschädigte sie mich durch kunstdolles, echt italienisches VNachthemden werden mit Halsausschnitt gearbeitet. Die Bein—
een eee urte Der lleine Achmed, Drapieren bunter Kleidungsstüde an Balkonen und Fenstern. kleider zum Einknöpfen in das Direktoirebeinkleid werden an—
in e nie r brauner Wicht von zehn Annetle kochte und wusch den leben langen Tag auf sehr liegend geschnitlen die Direktoirebeinkleider aus Seide gear—
e n Schwatzhaftigleit, Naschhaftig⸗ summarische Art. Für sie gab es nur ein Gericht: „Allerlei“ beitet sind auch nicht allzuweit. Die weißen Batistuntertaillen
n seine Fehler, aber er war doch — in dem alle Arten von Fleisch, Gemüsen und Gewürzen hahen Kimonoschnitt, und manchmal kurze Aermel. Die Unter—
der vnee e 7 Kind. Sein Nachfolger saft- und kraftlos miteinander verkocht waren. Bei ihrem röcke sind reich mit Valenciennespien und Band verziert.
en b en eee n re Annette vom Morgen bis zum Abend im tremo— Man sieht in diesem Jahre viel duftige, weiße und schwarzt
2 emnm v 2 uden Sopran.“ onfirmationskleider aus Voile. Satin oder Gloriaseide wird
eee r pom Piano fegte. Ein Nun ging die Hausfrau von den von europäischer Kultur als Futter benutzt und kann später durch ein farbiges Unter⸗
e eee mi m Eifer eines dankbaren beledten dienstbaren Geistern zu Mädchen über, die die Be— kleid ersetzt werden, um ein jugendliches Timbre zu erzielen
e e ab D und ziehung zur Urwüchsigkeit eines primitiven Lebens noch nicht Im allgemeinen sind die Modelle einfach. Der eingekraust
n e Vu hatte sie ergriffen da verloren hatten. Eine seht solide ausschauende Nesenhafi⸗ Rock hat zwei schmale Rüschen. Rüschen umgrenzen auch dag
e n e jener Arbeit Fellachin Saida scheuerte für 40 M monatlich das ganze Fischu und die Stulpen des halben Aermels. Den Halsaus—
n n erende atte. Auf meine sprach⸗ Haus. schien aber zu glauben, eine heimatliche fellachische schnitt füllt vorn und hinten ein Spißeneinsaß. Der Rod eines
5 mit einem scheuen Hunde · Lehmhütte um sich zu haben, da sie den ideellen Wert po— hübschen havannafarbenen Kleides hat tiefe Bügelfalten, der
n den Ris bu und schlich hinaus, lierter Möbel, neuer Teppiche und frischer Tischwäsche nicht kleine runde Ausschnitt am Halse wird mit einer gezogenen
e e eß iede Ar it verschmähend, in der te un nn Wasser“ waren Saidas Lo— Tüllpasse verdedt.
— ung. Leider fand ich überall die Sputen hrer et falah Eigentlich sieht man an der Badkischgarderobe nur den
een eee iede Dteinrede als schen Reinlichleit: sie nahm z. B. Bücher, Hefte und Photo— Kimonoschnitt. Sammet- und Soutachegarnierung spielt eine
allein wisse, was see 3 33 V aaphien Lineln in ihre eneraische Vehandlung mit dem tropf⸗ aroße Rolle. m—
Gut, wie er reinmacht, oil 7 c 32 und dachte: nassen Scheuertuch. Nach meinen Vorwüurfen lieh sie sich stets Schic und elegant sind die jugendlichen Formen der Jaden—
——— ein; jeder nach seiner mit indigniertem Gemurmel und mit voller Wucht auf die Stein- lostüme. Der fußfreie Rock mit vorderer Quetschfalte hat ein
e en eee e nech ein. lliesen der Halle nieder und bat mich obendrein noch um uagsschnittenes Miederteil. Gerade dieses Mieder leil maht den
birsten n 7 mpörung die Scheuer⸗ Kaffee zur Stärkung!“ Hohrna, die Negerin, ist durch nichts Rodck elegant. Die Jacken sind kurz und gerade, der lang
nen n ehen e m r e 9 e se ee die schlanle junge herabhãngende Kragen ist aus Seide gearbeitet.
Da europã noch zu viele Reminiszenzen an das Die Hüte sind gar utenformen und aufge
3 813 nicht gewachsen sind, mußte Zeltleben der Voreltern, häuft beim Aufräumen alles in einer ar mit To ques
pãischen „bonns à tout faire u 2 ns und Set als ugendlich.
siie ne n une 4 3 unser e nicht gewöhnen. Aber schließlich erscheint ein ruhender Bei der Reichhaltigkeit der diesjährigen Mode ist es del
8 das Inferno der Vermiekerinnen hindurg —2— e vl ne 3 ee ese e e een ede
and sien 12 nge n, Eulrasia, fin ie ganz zu sein, denn alles, was die Mode diltiert, ist zierlich
Mizzi“. Sie stammte angeblich aus Kärnen un Dienstbotennot ein Ende. K.O. vornehm und lleidsam.