Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

v532 12e232 24 
— — — — —— —— — — — — 
Dee oentags morgens und 82 M * ——3— —e 
benb Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs- s — Zeile 20 Pfg. Nleine Anzeigen Arbeitsmartt usw.) 
preis sũr das Viertleljahr 830 Wart einschließlich Z V ————— DB Pfg. fůr Auswaruge d Pl. Geshannn. in 
252 p2 22 * 1Ml.d. Zelle. Tabellen· u. schwieriger 
estellg Mar inzelnummer 6* Satz den Anforderungen entsprechend hoher. 0 0 
— Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. n 
Amisblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten füt das Herzogtum Lauenburg, die 
heiblau. Gesetz und verordnungsblatt n & Fürstentũmer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗ 
gen“, vom Grändunge⸗Jahre 1751 (6. mã befi 
——— pss ——— zende mecllenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drug und Verlasg: Gebrader Borchers GB.m. b. S. in Lubed — Geschãftsttelle Adrek bens Khniamtr. 485). Fernivrecer u. 0 
pu 2 
Ausgabe . Gireie Ansgabe) Dienstag, den 5. März 1912. abend⸗Blatt Ur. ũ8. 
— — — αανν e .:. lELLâ [Cs — — — 
j richtet. Wie wir weiter erfahren, ist zu erwarten, daß die nicht nur diesen Grnudsatg sondern sogar die von 
Erstes Blatt. hierzu 2 Blatt. deutsche Regierung, sobald geregeltere Verhältnisse eingetreten den Bergarbeitern aufgestellten Lohnsãätze ohne nen 
n d gen Nummer 6 Seilen. sind, an den zuständigen Stellen Ersatzansprüsche für die und Verhandlung anzunehmen. Die Verhandlungen 
— 22 — —— Angehörigen des Ermordeten erheben wird seijen nicht gelcheitert, sondern nur auf einen 
— Teil. toten Punkt gekommen. 
Asquith fuhr fort, er hoffe und glaube, daß die Zeit eine 
245 2 Ministerprãsident Asquith über den Streik. Annãherung der Standpunkte beider Parteien und die Möglich— 
ssschwierigkeiten für die Prãsidentenwahl London, 4. März. leit eines Ausgleichs bringen werde, der in der letzten Woche 
am 8 März Der Ministerpräsident Asquith hat über den Streil in so fern zu liegen schien. Die Regierung werde fortfahren, sich 
*2 5. Ma der Kohlenindustrie im Unterhause eine lange Erklärung ab— in dieser Richtung zu bemühen. Sie sei nicht müßig gewesen 
Lübed, 5. * gegeben, in der er den ganzen Verlauf der Verhandlungen dar— und habe die von beiden Seiten aufgestellten Sätze sorgfältig 
Obgleich der Termin der Neuwahl des Reichstagspräsidiuns stellte und sagte, die Regierung habe von Anfang an die ver— geprüft, und das Haus werde darin übereinstimmen, daß das 
jeßt kurz vor der Tür steht, ist die Situation heute noch schiedenen Phafen des Streites genau verfolgt. Der Minister die Pflicht und Schuldigkeit der Regierung gewesen sei. Die 
völlig unklar. Die Nationalliberalen streben bei den gegen— zollle der Geschicklichkeit und ruhigen, kühlen Gelassenheit, Betriebseinstellungen in den Zechen hätten begonnen, und die 
wärtig stattfindenden vertraulichen Verhandlungen im Reichs— mit der beide Seiten ihre Sache vertreten hätten, seine An— Folgen für die Wohlfahrt und die Existenz des Landes seien so 
tag in erster Linie ein Präsidium aus Nationallibe— fennung und legte schließlich die Schlußfolgerungen dar, zu furchtbar, wie man sie nur immer voraussehen könne. Er 
talen, Zentrum und Fortschritt an. Das erklärt aber denen die Regierung gelangt sei und die bereits amtlich ver— bitte das Saus, wenn es meine, daß die Regierung die ihr 
die Rechte für unannehmbar, weil sie selber im Präsidium öffentlicht sind. Er bestritt, daß er in seiner An— übertragene Aufgabe in ihrer ganzen Schwere richtig eingeschätzt 
einen Platz beansprucht. Da andererseits die Sozialdemokraten sprache an die Vertreter der Bergarbeiter am 29. Febr. von habe, die Frage heute nicht zu besprechen, obgleich es wahr— 
ebenfalls auf ihren Präsidenten nicht verzichten und das Zen— einem Lohnminimum im Kohlengebiet als dem ersten scheinlich notwendig sein würde, die ganze Frage später zum 
trum sich voraussichtlich auf die Seite der Rechten schlagen Schritt zur Einführung des Minimallohnes durch die Gesetz- Gegenstand einer Debatte zu machen. Geifall.) Der Minister 
wird, während der Freisinn bisher eine auffallende Zurüch gebung auch bei den anderen Industrien gesprochen habe. schloß: Ich beklage es mehr als jeder andere, daß unsere An⸗ 
haltung in seinen sämtlichen Aeußerungen beobachtet, so sind Er pflege sich nicht in einen kleinen Flirt mit dem Sozialis— strengungen, die nationale Katastrophe abzuwenden, so wenig 
die Aussichten zu einer Verständiaung vorläufig außerordentlich mus einzulassen und alsdann zu versuchen, dem Publikum zu gefruchtet haben. Die Verantwortung aber, die auf den Schul— 
ungünstig. verheimlichen, in welcher Weise er seine Zeit zugebracht habe. tern derer ruhen wird, die es in ihrer Macht haben. das 
Nach einem Berliner Privattelegramm treten immer neue Geiterkeit.) Ausführlich behandelte der Minister die Frage, schredliche nationale Unglück zu beschränken, und diese Macht 
Gerüchte zur Frage der Neuwahl des Reichstagspräsidiums auf. wie die Verhandlungen zum Stillstand gekommen, insbesondere nicht voll ausnutzen, wird in der Geschichte nicht ihresgleichen 
Da wollte man bestimmt wissen, es habe bereits eine Eini⸗ auch die Weigerung der Bergarbeiter, den Plan bezüglich der haben. (Stürmischer Beifall) eo 
gung zwischen dem Zentrum und den Nationalliberalen Minimallöhne einer Revision und Besprechung zu unterbreiten. 3 Die Wirklungen des Streiles. 
stattgefunden, die eine Konstellation in Aussicht nehme, wonach Der Minister betonte, daß die Annahme des Grund— London, 4. März. Beute sind keine Kohlen mehr 
Dr. Spahn Präsident, Dietrich ersler und Geheimrat Vaasche fatzes eines angemessenen Mindeltlohnes durch eingetroffen. Sonst vrafen täglich 40000 Tonnen per 
zweiter Vizepräsident werden sollen. Wie jedoch von bekannten die Regierung von zwei Bedingungen abhän— Bahn und ebenso viel Tonnen per Schiff ein Die Bãder 
Parlamentariern verlautet, ist bis zur Stunde noch alles müßige gig sei, erstens nämlich müsse der Lohn nach den Distrikten leiden unter dem Kohlenmangel, denn sie haben nur noch eine 
Kombination. Als sicher gilt nur das Eine, daß verschieden, zweitens die Einführung des Mindestlohnes von Woche Vorrat. Unter dem Vollk herrscht Panik; alles lauft 
wenndas Zentrumindie Lageversetztseinsollte—, Garantien zum Schutz der Arbeitgeber gegen den Mißbrauch Petroleum, Petroleumöfen, Mehl und Konserven, um sich für 
den Präsidenten zusstellen dies ausschließlich des Mindestlohnes begleitet sein, um gegen eine Verminde— den lommenden Notstand einzurichten. 
Dir. Spahn sein wirs rung der Förderergebnisse Vorsorge zu treffen, die auf die London, 4. März. Ein Betrieb nach dem an— 
— Dauer für alle Beteiligten und die Industrie selbst verderblich deren wird in dem Vereinigten Königreich ge— 
Zur Lage in China sein würde. Die Bergarbeiter hätten beide Bedingungen an— schlofsen. In einigen Fällen weigerten sich die Bergarbeiter, 
. —« 7 erkannt, aber erklärt, daß die auf der Bergarbeiter-Konferenz zu gestatten, daß die Leute in die Bergwerkle einfahren, um die 
GOnsormation Anler Auslandsberichterstutters am 2. Febr. aufgestellte Liste die aiedrigsten Lohnsätze ent— Grubenponys zu füttern und die Werke vor dem Ersaufen zu 
Zu der augenblicklichen Lage in China gehen uns von hielte, über deren Abänderung jede Diskussion ausgeschlossen schũtzen 
nren folgende Mitteilungen zu: An den Nachrichten⸗ sei. Er habe die Einwendungen der Grubenbesitzer gegen die — — 
ellen in Berlin sieht man die Ereignisse in Peking, Tientsin PDiste genau dargelegt und sich sorgfältig gehütet, seine 
und Schanghai als sehr ernst an. Der deutsche Gesandte Meinung darüber zu äußern, wer von den beiden Parteien Die deutschen wehrr und Lord haldane⸗ 
in Peling hat eine Verstärkung der Gesandtschafts— im Recht oder im Unrecht sei. Sein ganzes Bestreben sei 
wache in der Hauptstadt erbeten. Diese Verstärkung ist bereits auf die Vermittlung des Friedens gerichtet gewesen. Die Nordd. Allgem. Ztg. veröffentlicht eine halbamtliche 
in Söhe von 150 Mann Unterwegs. Die Nachricht, daß die Geifall) Aber die Frage, die er am 29. Febr. an die Erklärung, die an sich freudig zu begrüßen wäre, wenn nicht im 
Gesandtschaften blociert seien, trifft nicht zu. Dagegen ent— Bergarbeiter gerichtet und die er jetzt an das Haus wie an gleichen Augenblide eine anderweite, mit unserer Kenntnis der 
spricht es leider den Tatsachen, daß ein deutscher Arzt ermordet das Land richte, lei die. ob irgend eine Regierung nach An— Dinge übereinstimmende Nachricht, jene offiziöse Versicherung so 
wurde, als er eine bekannte Familie aufsuchen wollte. Die erkennung des Grundsatzes eines angemessenen Mindestlohnes ziemlich entwertete. Die Nordd. Allgem. Ztg. erklärt, von einer 
Mörder wurden sofort erariffen und auf der Stelle hinge— das Parlament ersuchen könne, die Grubenbesitzer zu zwingen „Unentschlossenheit der Reichsleitung“ über den Umfang der 
) 
Flie e. Sechstausendern, die ich dem sächsischen HSusaren habe lassen Erna don Glottingk immer gleich vor — wenn Tantchen nicht 
g9 müssen, unter die Arme greifen wolltest ....“ im Zimmer war. Und wenn Onkelchen der Hafer stach, so 
Roman von or Bodemer. „Sechstausend! Hörst du, Augustchen?. . . Wenn du dein schob er ihr auch bei Anwesenheit seiner Frau recht ostentativ 
27. Forlsebung. Machd Einverständnis erklärst, soll er sie morgen früh haben, du das Sportblatt zu und schmunzelte. Hatte es aber wieder 
zuuns 3 ß uh un verhvlen hast ihm ja diesen Weg „mit all deiner Mutterliebe geebnet“, einmal einen Auftritt zwischen den Ehegatten gegeben, so sagte 
En Mit dem Jaschentuche wischte sich Fliege energisch die also entscheide du!. .. Wenn du aber dann mal zu barmen Onkel Magnus in seinem breiten, behäbigen Ostpreußisch: 
u innd⸗ noh der lalte Angthweih drauf · dnfänost, seh ith mich auf die Bahn sperr mein Konto auf „Mariell, sted die Nase darein, vielleicht bringt die Sport⸗ 
e ee eeee e e e e e 
—2 —2 sich mittlerweile alle drei Mädels fünfmal verloben!“... Und dan Bled it 
ʒ arels nd wenn n Frau von Bleckertz mit so festen Schritten 
3 Dnen an. Aber diese enorme Leistung zu de⸗ Da sah Auaustchen wieder wie eu Schraubstock da. das Zimmer verließ, daß die Kristalle am Kronleuchter wackel- 
attieren! Da lachte Fliege hell auf. „Ja, ich erkläre mein Einverständnis!“ 9 ; ampf in sein hoch 
KZind⸗ sbeentnn 3 Ib — en, dann steckte der alte Kampfhahn die Nase in sein hoch— 
ander et uberrepent Na ja, aans vinsach war die „Gut und schön! Morgen früh sollst du also das Geld lonservatives Leibblatt und lachte vergnügt vor sich hi 
Sache ganz sicher nicht! Aber ich hätte sie gar nicht weiter haben, mein Junge! Und ich freu mich schon drauf, wenn der die dreuna hen 553 33 vg 
7 eee un 4 D. nãchste Brandbrief kommt, „Finanzreformen“ sind ja heut— Zicderunn n n u b u nn 
8 gefang zl nd nun beruhiat euch ge— r u v ee ee r ert e von ri mit dem sie 
Mamach R ß p m · e ꝑ 8 sich über den fernen Geliebten aussprechen konnte. Wie si 
n damachens wenig schönes Gesicht verklärte sich aber immer n e n se e 3 
Eh3 3 ——— Sofort erhob si au Meiten etwas p aber si 23 
I6 abs immer gesaat. Kaus dab du der geborene legte doch wenigstens nicht die Hände an die ate immer rre n ten v un le n e 
Offizier bist und du, mein guter Matthias, wirst wohl nun ee e i n ti ede banaen gber en o Sundet in en ee in 
sbernernt lenn ban der e ben h ernu ungen Wi recht bang ums Herz wurde. . .. Der Vater würde sie im 
* u unu bereit war Dezember abholen, hatte er geschrieben. Tantchen machte ihm 
2 1 2 2 1 9 12 2⁊* U ß 2 2 ß - 
ebnet mit all mener Mutterliebe der richtige istl Und die Madels steckten die Köpfe zusammen und warfen ann die Solle nairüch hein sng von der, unmichen 
Papachen hatte die Rumrederei aber herzlich satt! Was sich bedeutungsvolle Blicde zu. Wenn man Klaus das Geld Familie an. Und in diefem Puntte war ihr Vater sehr empfinde 
Wahrheit und was Dichtung var, ließ er dahingestellt, nur in solchen Mengen vor die Füße warf, dann war's höchste —— ib du e ud 
2 7 2 2 In e eenge lich Bis dahin mußte also Onkelchen auf sie und Fliege einge- 
so viel glaubte er, daß der Leibhusar“ nicht mehr unter den Zeit, daß man wieder einmal einen gemeinsamen Sturm e sie ta 
Leban eter 38 5 schmworen seinn Alle Puppen lief sie tanzen und Ontkelchen 
— un n ee e e 
Sa ia ialt 2 s alles hinaus soll i s Fliege am ag das Hotel Disch in Köln An vem elchem vie E 
verstanden! .. . Also mit wieviel soll ich hochgenommen werden, wieder betrat, wartete sein Trainer schon auf ihn. 22 en e 
mein Junge, ohne Aufschlag?!“ .. Na, Serr Arndt. teuer die Pferdchen? nict deringer Aufregunge Oh se lanne Flege nun n du 
„Wie das klingt,“ sagte Augusichen um eine wesentliche LVott, nicht zu schlimm. es ist gutes Material! Serr Der wollte natürlich mächtigen Eindrud auf seine Elitern 
Nuance mider issss Aihoff wird Hch ein binhen nin s andeln lasenaten 
Aber ihr Mann hatie die Theaterspielerei satt. BSoffentlich Sonst wird nan lich nichts draus! Bringen Der Onkel öffneie die Posttasche und kniff dabei das 
2 a 2* Sie ihm das bei, und übermorgen nachmittag wollen wir ehie An 
Zum Donnerwetter Ihr sedt doch unter einer Dede! uns um 4 Uhr bei ihm in Soppegarten treffen !“ 
Wieviel, will ich wissen!“ „Wollen wir wetten, Marjell? Ich saa nee“ 
Einen verstohlenen, aufmunternden Blich belam Fliege von A. Aber da war sie schon an seiner Seite, riß ihm die 
seiner Mutter. s In Ostpreußen halten sich fast alle größeren Grundbesiher Sportwelt aus der Sand und nachte einen Flunsch. S 
„Ich hatte geglaubt, es würde nicht nötig sein, ja-al. eine Sportzeitung. Die Provinz ist ja das Land der edlen „Quäl mich doch nicht, Onle hen! 
Und wenn ich das Rennen heute gewonnen hätte, würd ich Halbblutzucht. Nach dem Quaringlener Herrschaftshaus brachte Da lachte er hell auf über seine Nichte. Ihre Bändt 
auch um gar nichts bitten, aber wenn du mir schon mit den das Milchfuhrwerk von der Vost· die Sportwelt mit. Die nabm zifterten das Haubtblatt fiel Boden. sie wußte ganz
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.