2*
— — — * ——Z Z —
Wochelich 13mal (Wochentags morgens und 99 F —
Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs 9 9 4
l 8 1n Ze Pfg. Kleine Anzeigen Arbeitsmarkt usw)
Vringgeld in Lubec. Durch die Post bezogen ohne 1Mt.d. 2 ν
Belegeld 8.800 Marl. Eingelnummern 10 Pio. 2 Satz den Anforderungen entsprechend hoͤher. 0
12 — — Beilagen: Vaterstãdtische Blätter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
Belblall. Gesetz· und Verordnungsblattete n dte dürstentũmer Ratzeburg. Lubec und das angren
νν α — —— — —Ú— ——— zende mecklenburgische und holsteinische Gebiet.
Drug und Veriag Geahrnder Borcbers B.m. h.S. in Lübedg. — Geikeacteselle Adreß haus (Köniastr. 46) Berniprechet 000 u. 9001.
Ausgabe 4. (Große Ausgabe) Donnerstag, den 29. gebruar 1912. Abend⸗Blatt Ur. 109.
Klassen einnimmt, ebenso zwischen einerseits und andererseits noch nicht weitergegeben worden Wieist diese Verzbge
Eultes Blatt. hieru 2. Blat eeeee ne ee n
eean eeneen Nummer 6 Seiten. Kleinbürger alten Schlages ist halb Arbeiler halb Kapitalift auf die bisherige Eragebnislosigkeitder Erwä—
—————— r ooo ropoe papap]'yeyppgpoæ— r dubt aus bxblapitol n 3 ne 9 n gen ũ ber di e Deckun 95 frag e. Diese Berechnungen
eutet, aber ebenso eine starke Arbeiter „die die Löhne err Wermuth mit sei ã im Rei
Nichtamtlicher Teil. 2 erhöht und die Arbeitszeit verlürzt· n n en eene e
Es ilt natũrlich, wenn die Freisinnigen nach Bekanntwerden and in seine Gedanken eingeweihn auc niemand aus dem
Die Grenzen der freisinnig⸗ ene en an n Bundesrat. Bei nãherem Zusehen verliert dieser Verzögerungs-
so ialdemokratischen Gemeinschaft Plenum des Relslage⸗ zur Kenntnis der freisinnigen Mit— n eeen eeeen ureer 3
glieder des Sauses gelangen. Die Belehrung e gut ohne Dedungsvorlage beim Bundesrat und Reichstag ein—
o Lubed, 28. Zebr. ist vor der Präsid envavl am 8. März gerude 7 en en auur
Karl Kautsky, die sogenannte wissenschaftliche Autorität e e i e un e und e d oru e eee nur, u die Dedung vorhanden und be—
der radikalen Sozialdemokratie, hat soeben seinen Genossen fichmch denn auch zum mindesten eine miblrauischere und ab pu 8 er Peichstag die Ausgaben bewilligt.
einen schlechten Streich gespielt. Er hat nämlich eine ausführliche weisendere Haltung der Freisinnigen gegenüber den Genossen sch e en also gn gut einstweilen zur sach
Untersuchung angestellt über die Grenzen der freisinnig— r en Prüfung gestellt werden und die Decungsfrage lönnte
sozialdemotratischen Gemeinschaft, deren Resul— is auf weiteres noch offen bleiben.
tate vollständig im Gegensatz stehen zu den Liebenswürdig— ; ; —
keiten und Freundschaftsbeteuerungen der Genossen Dres. Frank Wo bleiben die Wehrvorlagen? Chinesisches Sãbelrasseln.
und David, die ganz offensichtlich anläßlich der Generaldebatte Lübedh, 29. Febr. Von unserem Auslandskorrespondenten.)
zum Etat im Reichstage an die Adresse des Linksliberalismus Der Budgetausschuß des Reichstags hat seine Arbeit be— Berlin, 29. Febr.
gingen. Damals war von irgend welchen Gegensätzen zwischen gonnen, der Reichstag selbst ist in seiner gestrigen Volks— Die Tolung ebere Chinef d 5 o
Freisinnigen und Sozialdemokraten kaum noch die Rede. Viel— versammlung in die Beratung derjenigen Etatsteile eingetreten, ln dilhe n 2 u
mehr wurden die verlockenden Aussichten auf eine dauernde die nicht an den Ausschuß verwiesen worden sind. In den oidentlch grdß n in t un bꝛ un
Arbeits⸗· und Bundnisgemeinschaft vorgegaukelt. Der Freisinn Ausschüssen werden demnächst auh das Staatsangehörigkeits— von Abbruch en n 3 e n n dr
sollte gewissermaßen bei Mi Gelegenheit den Vortritt haben. gesetz und das Schutztruppenge etß beraten. Nur über die pean e en m ma n ezie n
Die liebenswürdige, so überaus bescheidene und selbstlose So— in der Thronrede ebenfalls angekundigten Wehrvorlagen n enn sh
aldemolratie wollte sich nur damit begnügen, dem Libe— hört man nichts, es sei denn, dak irgend ein Zentrumsmit— den ——3 h re e nn 2
ralismus den Steigbügel zu halten, damit er zu neuer Macht glied sich veranlaßt sieht (angeblich auf Wunsch eines Vundes— an nn Ie sllnn er ein e
und zu größerem Einfluß in Verwaltung und Gesekgebung ge— rats mitglieds) eine private Denkschrift über die Wehrvorlagen ien ruh r und Zsen menenunn i
langen könnte. und die Decungsfrage auszuarbeiten Uebrigens wurde in n e e e sie auch durch
Was aber stellt demgegenüber Kautsky jeßtals er— der Wandelhalle erzählt, die Zentrumsfraktion lehne jede War e ee e
strebenswertes Ziel hin? Nach ihm sind, kurz gesagt, Berantwortung fur diese Arbeit eines einzelnen Abgeordneten die Bissung deß nepublttanifchen Bannere eun derwehren wen
der „neue! Liberalismus und der „neue“ Mittelstand naürlich ab und wolle mit ihr nichts mehr zu tun haben. Die die Affielle Anzeie von dar Ensenn cbinanihen
als Erscheinungen gedacht, die unter dem entschei— Fraktion hat anscheinend genug an dem Fall Rören-Wistuba u Nnoch nicht eingelaufen sei n
denden Einflusse der Sozialdemokratiesstehen und will sich nicht von neuem in den Verdacht bringen lassen, Soute aber wirtli die junge Republik ihren Tatendurst
Io llen, und denen eine Existenzfähigkeit nur unter der Voraus⸗ eine Nebenregierung zu erstreben. Die Parlamentsmaschine ar— nicht durch diplomatische Bedächligkeit und lelcte eini in
setzung zugestanden wird, daß sie keinerlei Formen annehmen deitet trotß allen Schwargseherelen der heimlichen Sorgen, die hre nachsten moralishen Rwege nantich sich vorerst durg
und keinerlei Wirkungen äußern, die der Soßialdemo kratie und man sich wegen der neuen Präsidentenwahl macht, flott darauf Friedsamkeit eine Kapitalsbasis des oöffentlichen Vertraue
ihren Umsturzbestrebungen unbequem oder gar hinderlich werden los, und es wird bald die Zeit lommen, da im Budgetaus— u sichern — u n vermögen 8 83
fönnten. Und in diesem Sinne fällt auch das Endurteil über die schuß auch der Heeres- und Flotlenhaushaltsplan in Angriff Augenblick allerdings Holland ine 3 n
Umbildung des Liberalismus aus, das Kautsky in folgender genommen werden soll. Bei der ersten Etatsberatung ist von BB aih en ing e
Weise formuliert: verschiedenen Seiten erklärt worden, daß man im Budgetaus— e m n mnn er n n
Alle diese Eventualitäten sind möglich, und darum wäre schuß nicht eher an die Beratung des Militär- und Marineetats olonialreiche stationiert. Seinen fünf Ka—
nichts verkehrter, als wenn wir das Säiasat hehelen onne die e n n nonenbooten stehen nicht nur schon 10 chinesische gegenüber,
erc un könne. a is die ehrvorlagen eingebracht sondern das gelbe Reich verfügt auch über ganze fünf Kreuzer,
hngigemachen, m hm in engere Gemneinchaft teten or seien, durch die man erst zu einem Gesamtüberblick über diese von denen drei sogar geschützt sind! In nicht allzu langer
um seinetwillen auch nur ein iTüpfelchen unferer blsherigen wichtigen und kostspieligen Etatsgebiete komme. Zeit würden dann allerdings Hollands sechs Geschütze und auch
Taktik aufgehen wollten. Man bergeffe nicht daß der 8 Aber wo bleiben die Wehrvoclagen? Die Norddeutsche hl sei ö ini i i
ralismus frob der fortschreitenden Zunahme der Angestelten Allgemeine Zeitung hat 3 en wohl seine sechs größeren Linienschiffe vom Mutterlande ein—
in seinen Reihen mmernhfehrstartittagßatitt meine Zeitung hat schon vor einer Woche mitgeteilt, treffen: man muß wirklich sagen, daß das Volk Ruyters und
44 elmnegen pn le pnt Vor allem aber daß Reichskangler v re Vorschläge“ der Kriegs⸗ de Tromps, das unter den Stuarts noch die Engländer vom
nan nicht, daß der „neue Mittelstand“ eben deshalb, verwaltung zugegangen sind. Die Marinevorlage besitzt er Meere wegfegte, seine S schmähli lässi L
l er ein Mittelstand ist und eine Mittelstellung zwischen zwei schon lange. Beide Vorlagen sind aber an den Bundesraf afegte. seine Seewehr schmählich vernachlässiat ha
—— —————— Ê αννν
Fliege. Fliege hatte sich abwiegen lassn und kam mit dem Sattel Ziel sausen, wenn die letzten Troschlen wieder nach Hause
Roman von Horst Bodemer. ntern Arm zurüch zu seinem Zrainer. sahren!
28 Fortsehun ) R — „Da, Herr Arndt, eine schöne Menge Bleiplatten, die ich Unterdessen war der wirklich letzter geworden, und sein
5— n GWachdruck verboten.) als totes Gewicht auf die lange Distanz mitnehmen muß!“ Erzeuger konnte sichss nicht verkneifen, weiter zu hänseln.
Serr Matthias ihen machte kurzen Prozeß, padte Ma— „Schaute“ wurde der Sattel ayfgelegt, sie quiekte, als Wie in der Quinta auf dem Gomnasium l
thilde, die hm am len sland msanft beim Arm und og der Gurt angezogen wurde auf und der Trainer Das war zu viel für Augustchen.
f lachte. 8
ie zurückh Na, nun kommt Leben in vas Flauenimmernnnnns „Vatthias, du bist hier an einem öffentlichen Ort!“
Mehmt doch Vernunft an, Mädels, wenn Klaus nicht siegt, eee e eeee Sogar mit grauem Zylinder, — leider!.Sieh nur
sind wir sonst dran schuld,“ schinpfle er halblaut Die hat vie mee gewonnen —— n l e see d e ee e en
Tu 1 ß — . mnat; mir mein Sohn schon vor wie der hinkende Bofe auf unserm
auf u n e n ee s Bei weitem das interessanteste Pferd war „Schaule“ im Kalender!“ ibh
zogen sich hleunigst zurüch Flieg⸗ trat an die Sene n r e en e ehn ran Meinen ihren Manne ostentativ den
n sae ben e war ihm gerade Sonderlich gefiel Rüden zu. Dem „Anhang“ in den Logen nebenan zuckte es um
i mir den ennigen Gefallen und seht euch in die Woge ie Da würde dann das Halloh doppelt aroß sein, die Mundwinkel. Wenn Klaus wenigstens stürzen wollte und
Dieses Geplapper nann nn e n L 58 falls er gewann, und Mamachen, stolz auf ihren Jungen, sich nichts brechen, aber so hinterher zu zotteln. das war ent⸗
bend lommeich zueh n asn 1 Beute ee ihm dann wader, wenn es galt. Pavachen zu setzlich mit anzusehen! ..
Dabei dructe er haltsg der rnter Hand. di tbufen. Fliege saß vornübergeneigt im Sattel, die langen Beine
ane n at and, die lom— Die Glochke läutete zum Start, die Menschen eilten nach sast an den Nüstern seiner „Schaute“. Was der blaue Husar
Gehen wir, Klaus hat ganz recht!“ der Bahn, sechs Reiter schwangen sich in den Sattel, vier wollte, der ganz vorn lag, wußte er wohl, ihm verleiden,
clconote und Gerirun hinnen i en Vater ei Offiziere und zwei Zivilisten. seiner Stute den Kopf freier zu geben damit sie sich ab—
„Papachen, setz beim Totalisator i“ in — Albs vorletzter galoppierte Fliege auf. Er machte keinen tagerte und dann von ihrem Gewicht totdrüden leß. Aber
Unsinn⸗ sonderlichen Eindruch, denn mit fiefem Kopfe, in gemächlichem nut e nic herein! Seche tusend Meter waren in⸗
Bilte, bittel Und wenn wir gewinnen, d au* Tempo zog „Schaute“ dahin. Erst hundert Meter vorm Start ange Fahrt und wenn die Schaute!“ am Fuünftausend⸗
ben Ueberschuh!“ ê machte sie ihr Reiter mit einem Hieb über die Kruppe recht e Dampf aufsette würde wabrscheinlich mit
Serrn Matthiaß Weiten half sejn Strauben gar nichts uuna· t e eee e e
en die beiden Madels bekamen Sukturs von der Mine Meitzens auf der Tribüne ldonnfen ihre Enttäuschung kaum i r e in lorpert
und ihrem Anhang. verbera ie saen se n scneer n zum Fingerlecen sprang, gefahrlicherer Gegner,
Aber Serr Meitzen. Sie werden doch auf Ihren Sohn Fuche auf dem den Gorbecilleu ahn dh an n dn auch nicht einen Auge lid zu weit weglaufen lassen
setzen ? deres Tier, der spritzte nur so über den Fuhboden dahin. Und d eee ei dn ee sachsishen blauen
Schon, um die Vorwürfe nicht den ganzen Winter zu hören, der bekam am Start die Innensette und neben bn hielt 88 wei 53 e he * *
der Junge siegte und er nicht gesett hatte, machte er Klaus. Der Starter, die rote Flagge in der erhobenen Sand, a en krochen! αν au
ste Miene zu dem nach seiner Ansicht blodsinnigen Spiele und gab das Zeichen zum Ablauf, er gelang glatt. Und als das i
etzte zwanzig Mark Sieg und verz Feld zim 9 h Und als das Frau Meitzen sah, bekam sie Oberwasser!
vierzig Platz ... Und dann zum ersten Male an den Tribünen vorbeikam, lag Fliege
e er den Seinen, um sich in der Restauration für das an vorletzter Stelle. 28 r der ganze Anhang hörte, sagte sie recht
a lommen sollte, zu stärken. Er wünschie sel Mei en laut zu ihrem Manne;
wahrhaftig den Sieg, denn sonst würde ee n Lirpen eet en e n r e nrhe e e e e
ein ziemlich wilder Sturm auf seinen Geldbeutel gewagn werden Matthias Meilben aber * —4 d pn e ee on Sthl ber weit war man
it Ersola natürlich, denn Auaustchen war ja wieder innai und sagte Pnedi en⸗ sich auf seinen Sessel zure einem Pferde zutrauen darf!“
rar madig: Vor der breiten Oeffentlichleit besaß Herr Matthias
Wenn das lo weiler gehh wird der Klaus wobl durchs Meitzen immer Couragde. er sagte spöttilch: