Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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25 morgens) Bezugs· 2 Zeile 20 Pfg. Kleine Anzeigen ¶Arbeitsmarlt usw) 
preis für das Vierteljahr 8,80 Marl einschließlich ß 2* * ĩs Pfg. fũr Auswãärtige 80 Pfg. f. Geschãftl. Mit⸗ 
eid in eben dae die vost beogen ue lnngen ĩ Ait d Zelle. Sabellenn rise 
Besleugeld 8. 800 Narl. Einzelnummera 10 Vis. * Sah den Anforderungen entsprechend höher. o0 
— Beilagen: Vaterstãdtische Blätter. — Der Familienfreund. 
ß das Herzogtum Lauenburg, die 
Umisblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang sn en ee 
Beiblatt: Gesetze und Verordnungsblattt eunut e Qse— g 
2 Figen· vom randungo Jahre Nen Mar ab, besiudet ia dlenburgische und holsteinische Gebiet. 
nnnn — — ————— ——— 2 s qis des Ain l in der Sadtb lbliotchen zu Lubeck zende me Nn 
Drug und Verlag Gebruder Borchers G.m. b. S. in Lubea. — Gielschãftsstelle Adret daus (Kdniastr. a6). Fernivrecher 8000 u. o 
Ausgabe M. Gireße Ausgabey dDonnerstag, den 29 Februar 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 108. 
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Für den Monat Ein anderer, nicht minder bekannter Staatsrechtslehrer, ländische Kultur gilt. Als er das letztemal mit dem uͤbrigen 
Mͤ Professor von Stengel München) hat jolgende Ant⸗ diplomatischen Korps am Geburtstage des Kaisers (27. Januar) 
arz tentent dur Gala Oper erschien, hatte er zwar noch die bunte Traqt 
aste e en i ran auf Etlah eint die rechihe Veranorthe einer Seimat angeleat — aber ein 3 
Lübeckischen Anzeigen“ eit bes Rachlanglers regelnden Gesetzes würde mit Notwendig— Und jeht trägt er, und diesem Beispiel ist das ubrige Gesandt⸗ 
. 9 en die Schaffung von verantwortlichen Reichsministerien zur schafts⸗Personal gefolgt, europäische Kleidung, — mit Vor⸗ 
— uaga Beilage Folge haben, die, wie schon öfter dargelegt, mit den liebe den schwarzen Gehroch der unvergleichlich nüchterner und 
vVaterstãdtische Blätter“ foöderativen Grundlagen der Reichsverf assung häßlicher wirkt, als die kostbaren Seidengewänder von ehemals 
im Widerspruch stehen würde. Außerdem soll offenbar Chinas Diplomatie europäisiert sich .. 
Cesth und Verordnnngehlatt auf diese n die puriantrt e 
der freien und Hansestadt Lübeck weise im Reichstag eingeführt werden, was ni 3 
und der wöchentlihen n nur grundsätzlich perfehlt, sondern auch bei den be⸗ Die badischen Rallonalbernen t aͤsdi m 
„Familienfreund slehenden Parteiverhaltnisen gar nicht durchführbar und das eichstagsprãsidium. 
Neu eintretende Abonnenten erhaltendas Bla.. tage der wäre“ Am Montag fand in Karlsruhe eine Versammlung statt, die 
Bestellung ab bis zum 1 März lhostenfrei. Alch der Wirkl. Geh. Rat v. Jagemann, Professor pom Ralionalliberalen Verein und vom Jungliberalen Verein 
— — —SÊ erlas er r νννν der Lüb. Anzeigen an der Unibersuat Beidelberg, dessen Votum die National— zur Besprechung der Reichstagspräsidentenwahl und 
zeitung an erster Stelle abdrudt, äußert sich gleichfalls, und gen einberufen worden war. Als Vertreter der nationalliberalen 
Erstes Blatt. hHierzu 2. Blatt. zwar umer Berufung auf zahlreiche andere deutsche Staats— Reichstagsfraktion nahm der Reichstagsabgeordnete Dr. Bed— 
Umfang der heutigen Nummer 8 Seiten. Uchlslehrer, vorwiegend in ablehnendem Sinne. Er sagt u. a Seidelberg an ihr teil. Ebenso hatte sich die gesamte national⸗ 
e e ee ee eee enn daß die vielfach vorhandenen Staatsgerichtshöfe, die berale Landtkagsfraktion eingefunden. Nach einigen Worten 
nichtamtlicher Teil. gegebenenfalls auch die Minister zur Verantwortung ziehen der Begrühung hielt der Landtagsabgeordnete Geheimer Sof— 
— — können, fast nur formale Gebilde find rat Rebmann eine wiederholt von stürmischem Beifall unter— 
di li fi Agesichls dieser Ergebnisse der Nationalzeitung und der brochene Rede, in der er der Stimmung Ausdruck gab, die in 
j j Haltung der verbündeten Regierungen möchten wir kaum an⸗ Baden unter den Parteifreunden über die Vorgänge bei der 
le pon ische Verantwortlichkeit des hnen dea die Natio nalliberalen sich in Zukunft mit gleich Reichstaasprãsidentenwahl herrsche. 
Reichskanzlers und die nationalliberale hem Eifer auf die Realisierung ihres Antrages stürzen Der Redner warf, so wird der National-Zeitung gemel— 
Partei werden. Hätte eine Anzahl solcher Gutachten vor der Stel⸗ det, die Frage auf: Sind wir grundsätzlich dafür, daß ein So⸗ 
e lung des Antrages vorgelegen, so hätte vielleicht die Partei zialdemokrat im Präsidium des Reichstages sitze? Diese Frage sei 
3 O Lubed, 29 Zebr. doch eine andere Saltung zu dieser Frage eingenommen u bejahen. Mit dem Verhalten der nationalliberalen Reichs— 
5 q bed ß t e lagsfrattion bei der Reichstagspräsidentenwahl in der zweiten 
wir seinerzeit näher ausführten, der Rei nzler bereits Stel⸗ ; 401 Phafe ist der Redner nicht einverstanden. Die Rolle, die da— 
lung zu den Antrãgen der Freisinnigen der Sozialdemokraten, Cuina diplomatische derttuua u Berlin. mals die fortschrittliche Volkspartei gespielt habe, hätte hundert— 
tn nd er Neli nalliberalen genvnnnen die in Gon unserem Auslandskorresnondenten) Nal besser fur die nationalliberale Partei gepaßt. Augesichts 
ihrem Kernpunkt die Stellung unter eine rechtlich wirksame Auf⸗ —— 7 Berlin, 29 Zebr. der Frage, ob die Wahl eines Sozialdemokraten der Ausdruck 
sicht des Reichstages bezw. unter einen Staatsgerichtshof be— Serr Liang Cheng der außerordentliche Gesandte und Nertanonaler Gesinnung sei müsse man die Gegenfrage 
trasen Damals erklärte er namens der verbündeten Regie⸗ berollmãchtigte Minisfer Chinas in Berlin, befindet sich in stellen, wer unserer gesellschaftlihhen Organisation und unserer 
rungen daß diesen Anträgen, weil sie im Widerspruch zu einer eigentümlichen Lage. Vor 1Jahren, am 4 August 1910, Monarchie bessere Dienste leiste ob derjenige, der die Sozial— 
dem bundesstaatlichen Charakter des Reiches ständen, leine wurde er als kaiserlich chinesischer Gesandter beim Deut⸗ demokraten noch weiter in den Radikalismus hineinstößt, oder 
Solge gegeben werden könne · schen Reiche beglaubigt. Kürzlich aber hat er, auf Weisung wer versucht, der Sozialdemokratie die Wege zu ebnen, die sie 
Soeben wird nun durch die Nationalzettung eine An—⸗ us Peking, dem Auswärtigen Amte in Berlin die dienstliche zur Anerkennung unseres Staatswesens führen. Der Redner er— 
zahl von Gutachten erster staatsrechtlicher Meldung erstatten müssen, daß das Kaisertum in China durch örterte dann die Frage des Großblods und erklärte, er glaube 
Autoritäten belannt gegeben, welche diese auf eine Um— die Republik erseßt und er von nun ab deren Vertreter nicht daran, daß im Reichstag in der nächsten Zeit schon eine 
srage der genannten nationalliberalen Zeitung erstattet haben sei. Völkerrechtlichem Brauche zufolge kann Herr Liang-Cheng Großblock-Taktik möglich sein würde, weil dort die Verhältnisse 
Die Gutachten befassen sich naturgemäß in erster Linie mit indessen in Berlin erst als diplomatischer Vertreter der Republil ungünstiger und viel schwieriger liegen als in Baden. Der na— 
den natio nalliberalen Antrãgen und kommen durchweg nach China angesehen werden, wein die chinesische republikanische lionalliberalen Reichstagsfraktion gegenüber äußerte der Red— 
eingehender Erörterung auf den vom Reichslanzler dargelegten Regierung nachweist, daß sie tatsächlich das Heft in Händen ner den Wunsch, es möge bei der nächsten Reichstagspräsidenten— 
Standpunkt zurück So schreibt der berühmte Straßburger hat und sie von den Großmächten anerkannt wird. Inzwischen wahl keine Abbiegung von dem Gedanken stattfinden, der der 
EStaatsrechtslehrer Laband; muß sich Herr Liang-Cheng, der sich viele Sympathien in Reichstagswahl ihre Gepräge gegeben habe. Zu großen Hoff— 
„Ueber die Antrãge auf Verfassungsänderungen, welche jetzt Berlin erworben hat, mit der Rolle eines offiziösen nungen berechtige das Arbeitsvroaramm der nationalliberalen 
von der nationalliberalen Partei im Reichstag eingebracht Agenten begnügen, — die bereits dadurch erkennbar ge— Fraktion. 
worden sind, habe ich mich bereits in mehreren Artikeln in worden ist, daß er leine Einladung mehr zu den letzten Hof⸗ Reichstagsabgeordneter Bed schilderte hierauf die Haltung 
der Deutschen Juristen⸗geitung geäußert, und zwar durchweg festen erhalten hat Serr Liang-Cheng hat im übrigen keinen der nationalliberalen Fraktion bei der Reichstagspräsidenten— 
in ablehnendem Sinne. Ich könnte jetzt nichts anderes Zweifel daran gelassen, daß seine Zuneigung der neuen Staats— wahl. Er betonte, die nationalliberalen Abgeordneten im deut— 
als meine früheren Erörferungen miederholen“ form seines Vaterlandes und dessen Amschluß an die abend— schen Reichstag würden auch bei der kommenden Wahl sich an 
wenig mehr denn sechs Monate erstrecen wird. Der Kontralt Gebet aus „Tosca“ und Strauß' „Caecilie“ und i 
Cheater, Kunst und Wissenschaft. sichert ihm ferner das Recht, drei Konzerte in Berlin in einer Beifall; entzückt lauscht man n e n n en 
Besichtigung der neuen Opernhaus entwürfe durch den Spielzeit zu veranstallen. des Geigers Issay Barmas, der Schumanns „Wiegenlied“ 
Kaifer. Der Kaiser traf am Montag im preußischen Mini⸗ SEelbstmord eines Opernsängers. In einer Gastwirtschaft in und Ischaikowskys „Chanson triste“ vorträgt. Mit der 
sterium der öffentlichen Arbeiten ein um im dortigen Sitzungs- Frantfun an M. schob sih vie von dort gemeldet wird, der Wiedergabe des „Arioso“ aus „Bajazzo“ trägt der Sänger 
die neuen Wettbewerbentwürfe für das in Stuttgart geborene, 45 Jahre alte Opernsänger Gustav Nadolowitsch zur Bereicherung des Programms wesentlich bei. 
pertnnauns die dn Hoihaurat n Prof. Seeling, Duponleine Kugel in die Brust und erlag bald darauf seinen Frau Otlilie Metzger Lattermann hatte wegen Zrank 
Prof. Littmann und Reg Vaumeister Grube vom preußi⸗ selehungen Diont, ein lyrisher Tenor, begann seine Lauf— heit absagen müssen, dafür trat Frau Sophie Seymann Engel 
schen Ministerium der öffentlichen Arbeiten gefertigt sind, einer bahn als Sänger in Augsburg, war später in Danzig,— ein und sang mit großer Bravour die Arie „Lebt wohl jetzt, 
Besichtigung zu unterziehen. Minister von Breitenbach war zu— Dusseldorf und Wiesbaden verpflihiet und gab dann meist Gast- Ihr Gebilde“ aus „Traviata“. Herr Lattermann sang „Die 
gegen und uin den erläuternden Vortrag. Es ist demnach an— isleungen. Seinen Wohnsig hatle er abwechselnd in Bern beiden Grenadiere“ und Auch ich war ein Jüngling“ mit seiner 
nene Entscheidung über die Wahl des auszuführen— Uund Frantfurt a. M An dem Tisch, wo er die Tat verübte, vollen, tiefen Stimme. Immer wieder mußte er den Dank der 
nin re es neuen Dpernhauses durch den Kaiser dem— hat einen Zettel hingelegt, auf dem geschrieben stand: „Hier, en eet cn — n tauchten 
st o ich so vergngle Slunden verlebte, will ich mein Leben bekannte Persönlichkeit auf; genannt eien: Julius 
Bruno Walthet — Nachfolger Mottls in München. Der beschließen!“ Stettenheim, beweglich wie immer, Eugen Nabel, Ludwig Fulda, 
Wiener Soflapellmeister Bruno Walther erhielt von der öster— Heinz Tovote, der Zentrumsabgeordnete Dr. Pfeifer, der Uni— 
reichishhen Generalintendanz einen fünfmonatigen Urlaub nach Die Generalversammlung des Deutschen Bühnenvereins wird persilätsrektor Dr. Lenz, Walter Niemann Emnnmannel eier 
Munchen zweds Leilung der Munchener Operndireltion. Bruno Mitte Mai in Breslau stattfinden. ancceed dendrade und ieie viele andere; die Sierne 888 
ne wird die Münchener Mozart- und Waagnerfestspiele Der Büuhnengenossenschaftsball. Unter den Wohltätigkeits⸗ Buhnen in den höchsten Toiletten. Bis 6 Uhr tanzte man 
irigieren. festen der Reichshauptstadt nimmt der große Ball der Genossen— mit größter Hingabe; Johann Strauß selbst dirigierte sein 
eneee a i schaft Deutscher Bühnenangehöriger nächst dem Presseball, der Ballorchester. 
rüheren Dirigenten der i armonie auf ein ehrwürdiges Alter zurücblicken kann, den ersten Rang Der Magistrat eichisch⸗Schlesien) 
in Warschau Gregor Fitelb erg mit sechsjährigem Ver⸗ ein. Die Teilnahme ist nur durch Einzeichnung in Subskrip— hat das e e eeee ee 
trag für die Wiener Hofoper verpflichtet. Gregor Fitelberg, tionslisten und genaue Beachtung der Toilettevorschriften mög— regisseur und Opernsäuger 8. R. Anton Ludwig d ber 
der 34 Jahre alt ist, wird in Wien im Frühjahr zum ersten ich. — i i ie Sn e ene 
Jah ien j z sten lich. Auch der dreizehnte Bühnenball spielte sich, wie felder Stadttheaters vergeben 
Male die Nper Hans Heiling“ dirigieren in der ein neuver⸗ seine sämtlichen Vorgänger unter sehr reger Beteiligung in der —3 Wun 
pflichteten Bariton, der Rufse Ballanow, die Titelrolle singen wird. Philharmonie ab. Man hatte den Zug nach dem Westen nicht Rleine Mittellungen. Die Direktion des Theaters in der 
Gustav Schwegler, der erste Bassist des Wiesbadener mitgemacht; der große Saal, in dem sonst Arthur Nikisch seine Köniaaratzer Strahe in Berlin, die als nachträgliche Strind- 
Hoftheaters, tritt mit Beginn der nächsten Spielzeit in den Ver— Philharmoniker zu musikalischen Höchstleistungen entflammt, bergseier Konigin Christine zur Aufführung bracte, 
band des Kal. Opernhauses in Berlin. — Claire Vallentin, strahlt in einem Lichtermeer. Zwischen sämtlichen Bogen glühen hat dem Dichter als Beitras zur Nationalspende ein Ehren⸗ 
die belannte Schauspielexrin und Gattin des Grafen Gisbert Gitlanden von hahllofen elettrischen Birnenn Mit Lorbeer, nonn 23 2 uberwelen lassen .Rbanne Zr⸗ 
Wolff⸗Metlernich, steht wegen Engagements an das Metropol— Zannenheden und senctroten Rosen ist jeber Wintel verschwen. lw on ain bet ela vurde 27 
Theater in Berlin in Unterhandlung. — Der Tenor Jad— derisch geschmücdt; auf dem Podium enthüllt hinter grünen Elaghanwalhast der Lanpnerin L Berlin ummnig 
lowler wurde, wie schon berichtet, auf fünf Jahre an das Heden die Tombola ihre Schäßze. Zum Oberlichtsaale führt besdblagnahmt. Der 8 erlas Concordia hatte die utigen 
Berliner Kal. Opernhaus verpflichtet. Dem Künstler ist für der Weg durch ein behaglich eingerichtetes Vestibül in dem Scriln bur relgube beren s 
50 Vorstellungen ein abendliches Spielgeld von 1500 M garan⸗ groͤße Korbsessel zum Ruhen einladen — Ehe an zum mi der berühmt⸗ Pariser Astronom feiert Dienstag 
tiert, was also einem jährlichen Gesamkeinkommen von 78 000 Zahen omml, waret deren, die anste Kunst zu wurdigen seinen 70. Geburtstage Aus diesem Anlaß wurde ein Feltmahl 
Mark gleichlkommt. Dabei ist Jadlowker ein Urlaub von vier wissen, noch der Genuß eines reichhaltigen Programms. Nach veranstaltet an dem die höchsten Staatsmänner, Divlomaten 
Monaten im Sommer sowie ein Winterurlaub von sechs Wochen dem Promenadentomert, das heilere Weisen aus Operetten und Gelehrten teilnahmen. 
uidelichertt voen. lo bak lich leine Beilner Taälialen auten beinal. nal die babische Kammersaängerin Kalschowska das
	        
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