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Dae Wochentags morgens und S Mα Anzeigenpreis Ausgabe 4 und B) für die
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i ir bos Bierlellahr 330 Warl einschließlich 35 ss. fũr Auswãrtige 80 Pfg. f. Geschãftl. Mit⸗
Sringgeld * pe bre v * d. Zelle. Tabellen · u schwieriger
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— —— Beilagen: Vaterstad tische Blatter. — Der Familienfreund. z
Amisblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die
att: Gesetz und Verordnungsblatt t — —p—— gürstentũmer Ratzeburg, Lũbed und das angren
beib etz⸗ * 22222 Grundungs · Jahre 1 6 Mar ab belindel sic
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VBrud und Verlag: Gebrüder Borchers BG.m b. S. in Lübed. — Gescärtsistelle Wreß baus Kbniastr. 4). Jernivtecher u. 00
Ausgabe 4. (Große Ausgabe) Donnerstag, den 22. Februar 1912. Abend⸗Blatt Ur. 96.
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jreilich, sie hofft, ihre Scharen aus den Reihen national— Richtlinie im ganzen, wie sie durch den Charalter einer
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. liberaler Parteigänger aufzufüllen. Und der Bund der Land— liberalen Partei bedingt wird, muß eingehalten werden. In
— —— —D77— * wirke vermochte aus dem Wahlkampf keinen seiner Führer sie müssen auch die einzelnen Mitglieder der Pattei sich ein—
Umfang der heutigen Nummer 6 Seiten. nehr in den Reichstag zu bringen; in Hannover konnte er reihen. Hier gilt es, in Ordnung sich einzufügen und nicht
feinen Sitz mehr für sich erringen. Und diese Parteien wollen sich beirren zu lassen.
nichtamtlicher Teil. der nationalliberalen Fraktion nun vorschreiben, wie sie ihre —
Politik einzurichten habel Die Konservativen und die Erbschaftssteuer.
Die nationalliberale Reichstagsfraktion Die nationalliberale Partei hat unter den schwierigsten Ver— Nachdem der Reichskanzler jungst ersucht haite, die Er—
d ĩ 1 itike hältnissen den Wahlkampf bestanden; im Wesentlichen auf sich örterungen ũüber die Erbschaftssteuer zu vertagen, bis die
un hre ri r. selbst gestüßt, weil sie nach keiner Seite eine Bindung und Entschließung der verbündeten Regierungen bekannt geworden
Auch ein Beitrag zur Präsidentenfrage. eine Verpflichtung einzugehen gewillt war, die sie nicht mit sei, schreibt die Konservative Korrespondenz:
Vom Geheimen Regierungsrat Bed Geidelberg), M. d. R. hren eigenen Zielen und Bestrebuagen vereinbarlich hielt. Und eel ja uh rg wie 84 v. n mit
Was die Erregung in die Kreise unserer Parteiange— wenn auch die Zahl der Mandate geringer wurde, so hat sich voliem e Q e utine *— 4
hörigen hineingetragen hat, das ist viel weniger die Tat— die Zahl ihrer Anhänger vermehrt. Und sie hat diesen Erfols ß s n h rnl eee nle rteei
sache, daß die nationalliberale Fraktion zur Wahl eines erzielt gerade durch ihre Selbständigkeit, die nicht die Grenzen Gegenden des Reichs unter diesem Zeichhen führen müuffen.
Sozialdemolraten als ersten Vizepräsidenten beigetragen hat, gegen die Sozialdemokratie in das Nebelhafte verwischte, aber Es würde unter diesen Umständen von unseren Freunden im
als der Umstand, daß einige Mitglieder der Fraltion dem andererseits scharf auch die Grenze gegenüber der konservativen Lande werden. wenn der vdon ien
Abg. Bebel bei der Wahl des ersten Präsidenten die Stimme Partei und dem Zentrum zog, deren politischem Verhalten eu ig linen hzrer 8 3
gaben. Daß das gegen das Wissen des Frat— wir das Anwachsen der sozialdemokratischen Stimmen in erster oder degenüber, den von anderer Sente erneut ing eb
eee geschah, ist schon bekannt gegeben. Linie zu verdanken haben. elubeten wrnde in hi saure e
s war übrigens nur ein Drittel d ktion, d i 5718 war es denn, nachdem sowohl von seiten des Herrn Reichs—
anrie el rnn n „Au in der Fraart der vrasidentenwablhat kanglers gewisse Ändeutungen le Richtung gefallen,
nut und seiner Geanerschaft gegen das Zentrum einen die Entschlossenheit der Sraktion, sich nach: und nachdem von feiten des Serrn Reichsschahsekretaärs mcht
solchen Ausdruck verlieh, und daß Bebel nicht gewählt wurde, keiner Seite in eine Abhängigkeitdrängen zu undeutliche Erwägungen über ein neues Einbringen der Witwen-
war mit Sicherheit anzunehmen. Soll nun dieser Um— lafsen, die Schwierigteitder Lage mit im Ge— und Waisenbesteuerung angestrebt worden waren geboten
stand,. für den weder die Partei noch die Fraktion als folge gehabt. Uns von dieser Richtlinte abzubringen ist rechtzeitig, die Affassung belanntzugeben, mit der die
u nde n ee n nr sin selbst iediglich ein Interesse unserer Gegner Sieben salfendienste aße esn 3 einem solchen Vorhaben gegen—
über verantwortlich gemacht werden dasf — denn die Wahl zu leisten, sollle jedem national dentenden Lberalen so fern e Milusn bri
war ja geheim — geeignet Jlein daß wir uns die Köpfe wie möglich liegen. Die ie leit eines auf nationaler Dn ten ulasnen e gete urte eeez
u2 V g liegen. e endigle hie und da bereits als die Einleitung zu einem Rüchug
erhiten, daß es nationalliberale Politiker über sich ge— Grundlage beruhenden Liberalismus, der das erhaltenswerte in Sachen der Ebschafleseuer angesehen Some die An
winnen in gegnerischen Blüttern die heftigsten Angriffe Alte pflegen und ausbilden will und daneben mit ruhiger Be— lelegenen wirklih nan den dn de preuiven Wahl
uegen die Fraltian und ihren Suhrer zu tihten? sonnenhen der Ensigenng der neieninen Verbninsse der rr ee e Ansehen ver Reoenn
Es ist doch allzu klar, welches Interesse unsere Gegner an recht zu werden bestrebt ist, wird von uns einmütig anerkannt. hbhen und de Soννο da Wasser an
der Schürung solcher Meinungsverschiedenheiten innerhalb Das hat unser Redner zum Etat deutlich ausgesprochen. In graben? Eine Berliner Konefponden eroert bereits vie
unserer Partei haben Die Geschlossenheit der Reihen unserer dieser Beziehung stellt unser Führer Bassermann in seiner rane bes Ruticuis des Schabsekretãrs, der wohl nur da—
Anhänger zum Wanken zu bringen, das Vertrauen in die Person ein Programm dar, das durchzuführen wir nur imstande dutch u varmeden ware dah Ebseflsteuen und Webn
Führerschaft, die bisher die Einheitlichteit der Partei durch sein werden, wenn wir ihm das bisherige unerschüttlerliche Ver⸗ borlagen bertagt inen vas sind natürlich Gis ehh
das ganze Reich hindurch am besten zu sichern sich als be⸗ trauen bewahren. In diesen festen Willen Zweifel zu säen, sa enbneene e ist shon solmm denug, deß
sähigt erwiesen hatte, zu erschüttern, das ist ihr Zwed, ihre unternimmt die reichsparteiliche Post unter Berufung auf angeb⸗ sie nin cmen chein des Rechlee anen annen
r Ausgerechnet zwei Tageszeitungen sind es, die in lich von nationalliberaler Seite stammende Mitteilungen. Aber
hämischen Bemerkungen, in mahnenden Belehrungen einer sie wird sich, für sie schmerzlich, enttäuscht sehen. Daß die 33
alschen Freundschaft sich nicht Genüge tun können und von auf der Tagesordnung der Fraktionssitzung vom Donnerstag Sleißige Wahlprũfungsarbeit im Reichstage.
dem Zusammenbruch Bassermannscher Politiß, von Selbst— stehende Wahl des ersten Vorsitenden Anlaß zur Erneuerung Man schreibt uns von parlamentarischer Seite: Wenn
zerfleischung reden und dem Führer unserer Fraktion den Rat des Vertrauens der Fraktion für diesen geben mußte, war die Wahlprüfungen im Reichstage in dem Eiltempo dieser letzten
erleilen, aus der Lage der Dinge den für ihn sich ergebenden so selbstverständlich, daß sich dieser Kundgebung auch fehlende Tage fortgesetzt werden könnten, wäre mit Ablauf dieser Woche
elbstverständlichen Schluß zu ziehen. Und diese Tageszeitungen Mitglieder nicht entzogen haben würden. die ganze Angelegenheit schon restlos erledigt. Sind doch
dertreten zwei politische Richkungen, die nach dem Ergebnis Allen Parteiangehörigen, insbesondere den Vorständen der bereits zu Beginn der Mittwochsitzung zirka 80 Mandate für
der letzten Reichstagswahl allen Grund haben würden, bei sich Vereine und Verbände, darf in diesen schwierigen Zeiten zuge— geprüft und gültig befunden erflärt worden. Allein bei diesen
elbst Einkehr zu halten und den Ursachen des eigenen Zu— rufen werden: „nur kaltes Blut und frischen Mut“. Meinungs— Prüfungen handelt sich's um die „icheren“ Fälle, in denen
anmenbruchs nachzuforschen. Die Reichspartei ist erst mit Mihe verschiedenheiten in einzelnen Fragen hat es in unserer Partei kein Wahlprotest eingelaufen ist Diese Fälle werden auf sämt—
un Not und erst in den letzten Tagen zu ihrem fünfzehnten vermöge ihrer ganzen Zusammensetzung immer gegeben, sie liche Abgeordnete verteilt. Je zwei gehen als Referent und
Luolieb und somit zur Würde einer Fraktion gekommen Aber wird solche auch künftig ertragen können. AWber die große Korreferent die eingelaufenen Mahlakten zweier oder dreier
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Fliege über Neu-Mühlenkamp mußte er versuchen, den Feind nach Meiner Ansicht nach hat der Oberst ganz recht getan, drei—
der Bahn Stolp—Rummelsburg zurückzuwerfen. Fragte sich's viertel seiner Kavallerie in der Unlen Flanke zu haben, freilich,
Roman von Horst Bodemer. nur, ob der Gegner nicht beträchtlich stärfer war ünd noch bei dem Hundewetter und dem Gelände, . . na. ... — Also
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17. Fortsetung) Quchdruch verbolen) ein paar Bataillone und Batterien irgendwo in Bereitschafts losl
. stellung hielt. Ein Stück ritt Fliege mit der nun vierzehn Pferde starklen
arn liefen Meldungen ein, auf starke Kavallerie und „Herr Leutnant Meitzen!“ Patrouille. Dann hielt er hinter einem dichten Haselgebisch
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gesloben. unn waret e elehlen ben Welrnunt Serh ee e neben seinem Kommandeur. V hrend Meinhardt strahlenfdrmig gegen Neu Mühlenlamy un
h. 52 * r· ritt. Ein paar Schüsse knallten, aus dem Orte heraus attackerte
„Na, nun werden wir hoffentlich bald mehr hören,“ sagte „Nehmen Sie ein paar Pferde und versuchen Sie zu ein Zug Blücherhufaren, Meinhardt zog sich sehr vorsichig
der rleichtert zu seinem Slabe. erlunden, ob in den Wäldern bei Breitenberg nicht aud noch irug denn überalt waren hien in Grunde an Redeises,
Abver eime halbe Stunde verging und keine weitere Mel⸗ größere Truppenmassen stechen. Meldungen treffen mich bei sumpfige Wiesen, die den Rüchzug leicht abschneiden konnten.
dung von Bedeutung kam. Und das war nur zu begreiflich! Drawehn. von dort aus beabsichtige ich auf Neu⸗Mühlen— Und während die Verfolger hinter den Ulanen herhehzten,
Die steilen Hänge, die sich von Pollnow bis Mühlenkamp hin—⸗ kamp vorzustohen!“ benutzte Fli die Gelegenheit, f seinem „Leibhus.
ziehen, waren eine prächtige Verteidigungsstellung. Waren vort ork e e
ippen ut dertein n senn e „Zu Befehl, Herr Oberst!“ über Dämme und Gräben in dea Muũhlenkamper Wald zu
Linie, um zu erlunden was dahiner vorging Und gerade Zwei Minuten später trabte Meihen mit vier Pferden los. nen e n en ee unt eee ernel
das mute der Obetst wisent Wenn a jetnen Riotut foische Er wulte, daß auf sine Weldung viel vielleiht alles anlamm nte lent n einen sumprfiarn Dtelle stegen dleiben und die
ansehte schwache seindliche rafte idwarf konne an einnne Drangten seindli he Krafte aus der Brelendergen Walden een tegen Aber der luhne Ritt arlanagg Nun hieh
in seiner Flanke die Hauptmacht erscheinen und ihn weil von in die rechte Flanke, konnte das ganze Detachement in den 3 schnell und vorsihtig durc die dichtesten Bestande an⸗
seinem Korps abdrängen. In dem von Seen und Wäldern be Niedersee geworfen werden!
deckten Gelände hieß das nichts anderes als iotal zersprengt Immer mehr verschärfte er das Tempo. Ein eisig kalter e enn 1 cb Anenwen an vahnent
werden! — Wind schlug ihm ins Gesicht. Der Regen verhinderte jedwede aver n
Meitzen, den „Leibhusar“ unter sich, ritt dicht hinter weitere Aussicht. Aber das war auch ein Vorteil für ihn. Am Mühlenkamper Schlosse schlich er sich gededt durch hohe
dem Obersten. Er hatte die einlaufenden Meldungen zu regi— Bei Drawehn traf er mit Meinhardt zusammen. Weißdornbüsche, vorbei, der Sturm, von der Ostsee her, setzte
rieren. Je weiter man marschierte um so großer wurde die Wie sehrs?·· mit inmer heftigeren Stoben ein, der Regen lam jetzt in
Möglichkeit, in eine Sadgasse zu geraten. Der kommandierende „Bin schon elend weit ausgebogen, lomme nicht durch!l.. tollen Strömen vom Himmel degte ihn gut gegen Sicht, aber
General war weggeritten, Gott mochte wissen, wohin, um den Söllow in der linken Flanke wirds bessfer haben!“ — hinderte ihn auch am Ausblid
n e en beobachten zu können, — viel— Zun Teufel auch, ich muh durch Breitenberg oder drum Da, — was a das? ... Er verhielt n Pferd, neigte
de erum! sich weit im Sattel vor, ... leine fünfhundert Meter vor ihm
Da kam eine Meldung von Wrchlendorff! Unmõðglich, mein Lieber! Uebrigens stehen uns so starke muhte eine größere Truppenabteilung marschieren!. . . Vor—
Deindliche Kräfte, ungefähr 4 Bataillone, 3 Batterien, Kavalleriepatrouillen gegenüber, dah man abgefangen wird, sichtig versuchte er näher heran zu kommen, es ging nicht.
jtehen am Abbau Schloßhof nördlich Sydow!“ und für den Spott danke ichl“ Dichte Brombeerbusche ranklen sich einen steilen, shlüpfrigen
Das war wichtig! Man wußte jedenfalls, wo man die Meitzen ließ sich sagen, wo die einzelnen feindlichen Posten Hang hinauf und hinter dem lief ein Weg von den Söhen
Hauptmacht zu suchen hatte! Von ihrem Standpuntt aus standen. 5 nach dem Dorfe Mühlenkamp und von dort nach dem Bahnhof
lonnte sie allerdings ebenso leicht in der rechten wie in der Du, Meinhardt, nimm noch meine Pferde, demonstriere Grünewald zwischen Bublitz und Drawehn! Wenn da oben
linken Flanke des Detachements plötzlich ersheinen gegen Neu⸗Mühlenkamp, ich will dersuchen, allein durchzu— größere Truppenmassen sich bewegten, dann versuchte der Feind
Lange sah der Oberst auf seine Karte, nah mit dem lommen, während sich der Feind mit dir beschäftigt, jede in die rechte Seite des Detachements zu gelangen, sich zwischen
girlel die Entfernungen, — abdrängen durfte er sih n Minute ist lostbarll · das heranmarschierende Armeekorps und die Abteilung Glottingks
assen, er muhte den Vormarsch auf Drawehn fortsehen, der Wenn du meinst, aber ich fürchte, mein Lieber, es zu schieben, dann war zum mindesten dem Feinde der Erfolg
Niedersee zu seiner Linken schützte ihn auch vor Ueberraschungen, wird eine grohe Blamage für dich und du wirst eingefangen! beschieden, daß er den weiteren Vormarsch aufhielt, einen