Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

222— 2 —5 —B2 2z 4 242273 42 4 
2 23 * 3 — — 
I5— — 1 ——— 14141 
—4h ———2— N V 1 2 
I 2* 
22 ꝶ 4* — 
aAusaabe 4. Dienstag, den 20. Februar 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 91. 
—— —— — 
— Der Kampf gegen die Schwindelfirmen. Wie die Rechts- flache Stirn. blaue Augen. rundes Kinn, lleines längliches 
Cagesbericht. auskunftstelle in ihrem Jahresberichte hervorhebt, hat der Gesicht, blasse Gesichtsfarbe, schmächtige Statur, und hat eine 
. Kampf gegen die Schwindelfirmen in Lübeck AFfenbar Erfolg blaue Stelle am Kehlkopf, sowie eine Narbe auf der Nase. Er 
altes oder neues Evangelium? gehabt Manche Firmen, die früher durch ihre Reisenden Lübed war belleidet mit schwarzem steifen Sut, einem braunkarierten 
eber dieses Thema sprach om 16. Febr. der vom hiesigen mindestens einmal jährlich heimsuchten, verzichten jetzt offen· und einem grauen Jadett gestreifter Sose und graupunktierter 
en d eaneischen Lchrerbundes als Redner ge⸗ bar auf elne Bearbeitung des hiesigen Platzes. Das Publikum Weste Personen, welche sachdienliche Angaben zur Feststellung 
beneralsetretär Grunweller⸗ Mülheim vor einer ist durch die häufigen Mahnungen und Warnungen kopfscheu der Persnlichleit des Verstorbenen machen lönnen, werden er— 
sehr zahlreschen Versammlung in der Aula des Johanneums und vorsichtig geworden. Drei Provisionsreisende. die von sucht, sich im Bureau der Kriminal⸗Polizei zu melden. Dor 
i anum? Auf diese Frage sollte jeder auf einer auswärtigen Firma nach Lübec gesandt waren und, liegt eine Photographie der Leiche zur Ansicht aus. 
Grnsd ersenne seheng vie rechte Mwort wissen. Paulns nach den Angaben der Reisenden zu urteilen, recht bedenk 
wuhle sie, wenn er Jesum Christum den Gelreugigken verlündigte. liche Instruktivnen belommen hatten, meldeten sich in der b. Stadttheater. Aus der Theaterkanzlei schreibt man uns: 
Da feht heute gleich der Widerspruch ein. Man will nichts Rechtsausunftstelle mit der Bitte, ihnen zu einer Unterstützung Seule findet bei dehnlichen Bpernpreisen ein Gastspfei 
bhren von dam Seen des inen nschudigen fur die Shul- zu verhelfen. Sie hätten in den ersten beiden Tagen ihres des Zöonigl. Fammersängers Alsis Pennarini als Tannhäuser 
* a 3 lpu deer ecen. Hierseins nichts verdient und keine Bestellungen erlangen in RNichard Wagners gleichnamiger Oper slatt. Morgen 
digen. Und doch gibt es auch sonst stellpertretendes Leiden. ommt dei lleinen Preifen Sffenbachs Bperelte upheus 
Kinder leiden uner Umständen fur die Vorfahren, Pfleger fur leren icünnge deteet e 
ihre Pflegebefohlenen. Das sellvertretende Leiden Jesu, die all werde hnen gesagt, man habe mit unbelannten auswůr⸗ brine Traumspiel Hans Sonnensohers es zum 
Hingabe des Gottessohnes für die sündige Welt: das ist tigen Geschüften schon zu häufig trübe Erfahrungen gemacht. leßten Male in Szene 
angenm Paus soll vas Evanadium efals haben. Man Viel Unglück wird auf diese Weise verhütet und dem lũbecischen b. Industriepolitische Zeitfragen· lautet das Thema, über 
sricht n Gegensabe zu hn von iestentum Chriftn. AWer er Sandel und Gewerbe bleiben ansehnliche Summen erhalten, die l u b n nt ee e R r 
eat den rohten Wert auf don Unsande dah er das Soann hn sonst durch die auswärtige Schmutzlonkurrenz entzogen inngene bbe nete, ee 
gelium von dem Herrn selber empfangen habe. Paulus hatte würden. Zur Warnung des Publilums vor den Schwindel⸗ Bundes der Industriellen Serr Dr. Schneider, Berlin 
das rechte Evangelium, und er ist anerkannt von den andern firmen ist ein Flugblatt herausgegeben, das mit Silfe des sprechen wird. Der Vortragende ist den Mitgliedern des 
snbleln nh diese und pe genand sler aen n n eer Ftatulnstenverelus weite Verbreitung gesunden hat und udeaer nhusrrie Vrrrins üuf rund ruberer grnane 
deres Evangelium verkündigt. Und unser Luther auch nicht. Wir viel beachtet ist. en leenrannt ndnn n eh 
finden das alte Evangelium niedergelegt in dem wundervollen II Sitraftammer III. Sihung vom 17. Febr. Wegen allem die Frage der „Meistbegünstigung“ jeßt im Mittel— 
leinen Katechismus Luthers. e Verörehens gegendie Siihheit bird in niqhl puntt Die e dab h 
Was ist nun das neue Cangelium? Wir lönnen ein õffentlicher Sitzung der Laufbursche Walter De. von hier zu e ʒ nt nen it 
monistisches und ein liberales unterscheiden. Mit dem Monis- einer Gefängnisstrafe von 3 Wochen verurteilt. — Wegen arifverträgen min BDeidschland haben hal den AWschluß von 
mus, dem Geist und Leib ein ind dasselbe sind fällt die Re— Betruges stehen unter Anklage 1. der Reisende Wilhelm Handelsverträgen in neuerer Zeit bekanntlich erheblich erschwert. 
ligion, das Verhältnis des Menschen zu Gott. Populär wurde Jũ., wegen Betruges schon dreimal vorbestraft, und 2. der annn nnder glut er sein, e und 
ber lonsemus durch Sace Walratf und durch Sathon Sdtetker Ludvio D. Die Zira Greine eVfeiffer in Snnn obe geen rnaeneuer Bengnng et dem 
Dieser hat nach einem Ausspruch seines Verteidigers Baumgarten gart ist Verlegerin des illustrierten Familienblattes „Grüuß 
eine bodenlose Theologie. Die Monisten treiben Selbstver- Gott“. Der Erlös aus dem Verkauf der Hefte fließt der Firma m 
gotterung, ihr Gott ist ihr Wille. Bezeichnend für sie ist es, zu. Als Vertreter beschäftigt sie in Kassel den General— eESchlutup, 20. Febr. Der Gewerbe⸗ Verein Schlu⸗ 
daß sie keine Ewigkeit wollen — Das liberale Evangelium, agenten Herbener. Dieser halte für den Bezirk Lübeck zum kup veranstaltet heute abend 9 Uhr in Böges Gasthof einen 
als dessen Vertreter besonders Sarnad anzusehen ist, lehrt, Sammeln von Abonnenten den Angeklagten Jü. engagiert; von ußerst interessanten Lichbildervortrag über „Eine Reise nach 
Christus gehöre nicht in das Evangelium hinein. Der Mensch diesem war wieder der Angellagte O. angenommen worden. Deutsch⸗Ost⸗Afrika“ auf den wir noch besonders hinweiser 
soll. so wie er ist, zu Gott kommen können. Er musse sich immer In den gedructten Bestimmungen für die Reisenden ist besonders möchten. ee 
mehr vervollkommnen. Alles sei Cvolution, Entwicllung, auch darauf hingewiesen worden, daß letztere beim Vertrieb des — — 
die Religion. — Aber warum will man das alte Evangelium Blattes sich auf die Empfehlungen von Geistlichen nur dann Sansessfftf 
aus dem Wege räumen? Der Grund dazu ist das hochmütige berufen dürften wenn folche tatsächlich vorlägen und dahß sie sich — Bamburg, 20 Febe eet hat vorbehältlich 
enschenherz Wer spricht denn noch von Sunde? Wer aber strasbar machten. wenn sie behaupteten, der Erlös sließe wohl⸗ Genehmigung der Bürgerschaft dem Verein Naturschußpart 
m Sunde nicht gelten lassen will der weiß auch nicht, was tätigen Anstalten zu. und wenn sie verschwiegen, daß die Ab-⸗ eine jährliche Beihilfe von 10000 M, dem Samburger Krieger— 
Gnade ist. Und Gnade will man nicht, dann wäre man ja nahme des ersten Hestes der Zeitschrift zur Abnahme des ganzen verband für Schießübungen mit dem Armeegewehr eine 
ein Better ee Jahrganges verpflichte. Diesen Bestimmungen und somit auch solche von jährlich 4000 Mubewilligt. 
m Was sagt nun die Wissenschaft zu unserer Frage? Wahre der Wahrheit zuwider sollen die beiden Angeklagten, als sie GGleine Nachrichten.) Eine Ehefrau, die vor einigen 
Wissenschaft macht den Menschen sehr bescheiden, wie Kants Bei— in hiesiger Stadt, und zwar Jü. vor dem BSolstentore und Jahren zu einer einjährigen Gefängnisstrafe verurteilt wurde, 
spiel zeigt. Es ist eine Afterwissenschaft, die beweisen will, daß O. vor dem Muhlentore, Abonnenten sammelten, angegeben entfloh damals nach London. Nun fand bei ihren Ver— 
es leinen Gott gebe. Die Erfahrunag, die Geschichte, insbeson- haben. sie seien von den Paltoren geschickt, sollten von ihnen wandten in Wilhelmsburg eine vochzeit statt, zu der sie, 
der⸗ die Kirchengeschichte, beweisen es, dah peltüberwindende gruhen und sie zur Abnahme des Beftes auffordern, der Erlös in der Anahme, daß über ihre Sache Gras gewachsen sei, 
Kraft doch schliehlich nur in dem alten Evangelium, in dem fließe wohltätigen Anstalten oder der Kirche zu. In Wahr⸗ von London zum Besuch lam. Sie wurde aber von der 
Glauben an den Gottmenschen, stedt. heit hatlen nur einige der von ihnen benannten Pastoren in aufmerksamen Polizei direlt von der Bochzeitstafel 
AUnm die Frage: Altes oder neues Evangelium? ist in unserer ein Empfehlungsbuch den Vermerk eingetragen, das Blatt sei gut weggeholt und ins Gefängnis gebracht. — Dem 
Zeit ein heftiger Geisteskampf entbrannt. Dieser Kampf zwischen und zu empfehlen, leiner von ihnen hatte aber die Reisenden hiesigen Kaufmann Lippert wurden aus seinem Herrenhause 
Weltanschauungen wird auch besonders auf dem Gebiete der zu den Gemeindemitgliedern geschickt und ein von O. mehrfach Bohenbuchen⸗Poppenbüttel von Einbrechern für etwa 
Schule ausgefochten. Mit der Schule, mit der Jugend will man genannter Geistlicher hatte jede Empfehlung abgelehnt. Weiter 10000 MWertsachen und Bargeld gestohlen. Die 
die Zukunft haben. Um diesen Kampf handelte es sich, wenn unterließen die Angeklagten, die Abnehmer des Seftes darauf Einbrecher haben sämtliche Bebälter. auch den Geldschrant 
es in Preußen bei dem Schulunterhaltungsgesehe solche Schwierig⸗ hinzuweisen, daß sie sich durch Abnahme des ersten Heftes zum deblfnet.. * 
keiten verursachte, die konfessionelle Schule festzulegen, wenn man Bezuge des ganzen, aus 16 Sesten bestehenden Jahrganges ver— Schleswia⸗Sosstein. 
zum Kampf gegen Wittenberg und Rom aufruft, wenn man die pflichteten. O. hat im Gegenteil erklärt, es läme nur 1 Beft Kiel, 20. Febr. Prinz und Prinzessin Seinrich 
Orthodoxie bekämpft, aber gegen dig rote Internationale nicht im Jahre, auf anderer Stelle, es erschienen nur 4 Hefte und sind Montag nach St. Moritz abgereist. —2 
protestiert, wenn man in Bremen den Religionsunterricht aus auf einer dritten Stelle, die später erscheinenden Hefte brauchten Großherʒo gtüũmer Medlenburg. A 
der Schule entfernen möchte, wenn man in Sachsen für die nicht abgenommen zu werden. Die Angeklagten haben die Schönberg, 20 debr. Wwahl zum Landkag 
Zwidauer Thesen eintritt. Der Verband evangelischer Lehrer— falschen Vorspiegelungen gemacht, um sich einen rechtswidrigen Sauewirt Sundt roh nin der bei der Landtagawahl am 
vereine in Deutschland ist stets mit Entschiedenheit für das alte Vermögensvorteil zu verschaffen, denn Jü. erhielt für jeden . Zan von en vauernschaften in der zweiten Abteilung der 
Evangelium eingetreten. Wohl weih er, daß er die Majorität Abonnenten von Herbener eine Provision von 55 Pfa. und Vogtel Slove zum Wgeordneten gewählt worden, legle sein 
nie hinter sich haben wird, aber darum braucht er doch an dem O. erhielt von Jü. 50 Psg. Die Zahl der durch die Ange— Mandat nieder, weil er nur 8 Slimmen ehanen han⸗ Es 
GSiege seiner guten Sache nicht zu zweifeln. Es gilt, fest zusammen— klagten geschädigten Personen ist eine recht große. Es werden waren alieings auch nur 3 Stimmen abgegeben vor der 
zustehen, recht zu lämpfen und fest zu glauben an das Evan— nun verurteilt: Ju. zulß Monaten, O. zu 2 Monaten Gefäng⸗ Jestrigen Wahl ertiatte er, dan er das Mondat anmehmen 
gelium und an die Zulunft unseres deutschen Volles uss. — Wegen Rückfallsbetruges und Unter— würde, wenn mehr Stimmen auf ihn fielen. Es übten im 
— — sHlagung hat sich die unverehelichte Emilie Gr. aus Iser— ganzen 14 Hauswirte ihr Wahlrecht aus. Von diesen wählten 
IMSe. Rönigl. Soheit Prinz Ludwig von Bayuern folgle lohn zu verantworten. Die Gr ist schon recht oft bestraft, I1 den Sauswirt Hundi wieder, und dieser nahm nun endgüllig 
estern nachmittag, nach Besichtigung der Stadi, in Be— darunter nicht weniger als neunmal wegen Betruges. Nahh— die Wahl an. 
gleitung seines Adjutanten Freiherrn von und zu der Tann dem sie am 2 Sept. v. J. hier eine längere Gefängnis- und s88 Grevesmühlen, 20. Febr. Der Frauen— 
einer Einladung des Senates, um in einem lleineren Kreise Saftstrafe verbühßt hatte, trieb sie sich hier erwerbs- und bildungsverein hatte Sonntag im Deutschen Sause einen 
in den oberen Räumen des Rathauses das Diner ein— wittellos umher und fristete ihr Leben durch gewerbsmähige Volklsunterhaltungsabend, bestehend in Musit, Ge— 
zunehmen. Nach dem Essen fand eine eingehende Besich— Unzucht. Am 11 Sept. logierte sie sich bei den Eheleuten sang, Deklamationen und Lichtbildervortrag (vom Norddeut— 
tigung des Rathauses statt. Mit dem D-Zuge 4 Uhr Bul. hien ein, bei denen sie sich durch allerlei unwahre An— schen Lloyd) über: „Reise nach den Vereiniaten Staaten vor 
88 Min. reiste Se. Königl. Sobeit Vrin; Ludwig über Berlin gaben Kredit verschaffte, so: sie sei Schauspielerin am hlesigen Amerila veranstaltet 
nach Wien. Stadttheater, sie besitze noch werkvolle Kostüme in Neumünster, 
DO Vaterlãndischer Frauenver in Lübed. Vortrags m a⸗ ren en b Bunte Chronik. 
tinee von Sarry Walden. In die Stadthalle hatte der x ie vohne hi enl beis Einäscherung einer Zichorienfabrik. Durch 
Vaterländische Frauenverein in nicht gerade sehr eindring— en. gzie wohnu⸗ bagun o Großfeuer ist in der Nacht zum Sonnabend die Zichorienfabril 
2 verschwand dann heimlich unter Hinterlassung einer Schuld 
licher Weise zu einer Vorlesung des z. Zt. im Hansatheater n n ur ll nn oie nd 32 Meen Denlehen e von Krause, jeßt Heinr. Franck Söhne, in Nordhausen 
gastierenden berühmten Schauspielers Harry Walden eingeladen. e von srnn * 7 hn versee se n 3 heimgesucht worden. Das Feuer äscherte einen großen Teil 
Direktor Gollbach hatte liebenswürdigst seine Einwilligung m n n * en e e M des Betriebes ein. Als Entstehungsursache wird Heißlaufen 
eren Da diese Baranstain miche jebr aigemein detannt n de n n aen ent rte der Muhle angenommen. Die Fabrit ist eine Zweig— 
at io dses der Saal drole Ligen auf. Waidene vrogrannn 3 eene et n s ebenlasung der betannien dFabet seintih grand Sohne bie 
dalie den vorng ausn rordentisch mannigfaltige nassish und aste sig unter dieser Jiagage freies Sagis bei einer Frau ihr gauponinl in Ludwiaghafen än Rhein bet. 
Nodern tagisch ernst, heiter, romisch sanischen seinn Zuhlte. In Altona fertigte die Angellagte einen sogenannten Eine dannpffägemuhle niedergebrannt. Die 
21 e . Beftelbrief an, unterzeichnete denselben mit „Elly Herrmann, 2 2 
Neben Schiller, Lessing und Fontane kamen Liliencron, Otto ernt mn i pice ue der lerla Dampfbrettsägemühle des Barons Königswarter in Loblowihz 
Ernst, Presber und Otto Anthes zu Worte. Wenn Waldens en un ging mit e ist durch eine Feuersbrunst fast vollständig eingeäschert worden. 
Funst sih guch iht allen Richtungen gleihnhg gewaden en e n agen et wobpenden in bdur das Walhinenaus blled erhallen Der Sdaden wird auf 
zeigle, wenn manchmal eine gewisse Oberflächlichleit, anderer— wohnern Altonas hausieren Teils se en eine halbe Million Kronen beziffert. Die Entstehung des Feuers 
feils eine nasal-singende Deklamation die Wirkung ab— gelang es ihr arößere Gaben ler ist unbelannt. 200 in der Dampfsägemühle beschäftigt aewelene 
schwächten, so rih doch die große Wärme und Frische des Vor— punn hrn Sotgten uird d uhr Arbeiter sind brotloß geworden. 
trages, die scharfe Heraushebung humoristischer und satirischer b Mnen Zuchthaus und 300 M Geldstrafe ev. noch Ein Fremdwortschwärmer vor Gericht. Ein 
Poinen unwiderstehlich hin. Die außerordentlich geschidte An— 20 Togen Zuchthaus verurte hubsches Erlebnis aus dem Gerichtssaal wird in der leblen 
ordnung der Vortragsstücle brachte zudem stets wechselnde o- Wer ist der Tote? Am 15. d. M, vormitlags gegen Zeitschrift des Allgemeinen Deutschen Sprachvereins erzählt. 
Stimmungen, denen die Hörer sich willig und williger hin— 7 Uhr, wurde ein anscheinend betrunkener Mann in der Ein Angeklagter, der über eine ungeheure Beredsamkeit ver— 
gaben. Das Gedicht von Otto Anthes Was will Majestät mit Schwartauer Allee auf dem Bürgersteige liegend angetroffen, fügt, sucht sich zu rechtfertigen und will einen langen Rede— 
dem Jungen?“ oder „Ein Freudentag von Otto Ernst, lösten und zunächst dem Marstallgefängnis zugeführt. Später stellte schwall schließen mit der Versicherung, daß die Anklage nur 
begeisterten Beifall aus. Hoffentlich hat diese Probe Wal⸗ sich heraus, daß der Eingeliefertke, der das Bewußtsein nicht aus Gehässigkeit und Streitlust des Gegners entstanden sei. 
denscher Kunst recht Viele auf sein dramatisches Können neu⸗— wieder erlangte, schwer erkrankt war, und deshalb dem Allge— Das drüdte er aber in seiner Neigung für fremde Töne so 
dierig gemacht und bestimmt sie, sich den Vielseitigen einmal meinen Krankenhause zugeführt werden mußte. Dort ist er aus: Ueberhaupt beruhe die ganze Sache auf weiter nichts 
als Brettllönig im Hansatheater anzusehen. in der Nacht zum 18. d. M. verstorben, ohne das Bewußtsein als Hasard, Pilanterie und Turbation. 
In die Standesamtsregister wurden vom 11. bis wieder erlangt zu haben. Da der Verstorbene leinerlei Legi— Sieben Personen in der Donau ertrunken. 
17. Febt. 19012 eingetragen: 42 Geburten (22 Knaben und timationspapiere bei sich führte, so lann seine Persönlichkeit Fünf Männer, eine Frau und deren Tochter, die bei Bazia⸗ 
20 Mädchen), 16 Aufgebote, 7 Eheschließungen und 41 Sterbe⸗ nicht festgestellt werden. Er ist etwa 40 45 Jahre alt, 1,66 m über die Donau fuhren, erkranken, indem der Kahn in 
fälle. darunter 13 Rinder unter 8 Jahren arol hat graumellertes Haar (Glakze). rötlichen Schnurrbart. der Mitte des Flusses u lia
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.