Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Brin ggeld in Lübeck. Durch die Post bezogen ohne ge 0 Pl Sescha. Ait 
Besleügeld 830 Mark. Einzelnummern 10 Pfg. 7 Sau ee 
Beilagen: Valerstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. — 
Amisblatt der freien und hansestadt Lũbed 162. Jahrgang Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblattee e e dürstentũmer Ratzeburg, Lübed und das angren 
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6 ν ν n Arcis des Veriage iowe in de alin u ciben zende meclenburgische II— Gebiet. 
Orud und Verlag: Gebrüder Borchers G.m. b. S. in Lübed. — Gelchãrisstelle Adreß haus (Köniastr. 46). Ferniprecer 900h u. L 
Ausgabe M. Giehe Ausgabe) Montag, den 19. gebruar 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 89. 
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Nnichtamtlicher Teil. war ein Staatsmann und hat üch um sein Vaterland ver— WV. Kiel, 18. Febr Prinz Ludwigvon Bayernist 
ch ch dient gemacht. Seine Politik wird ihn überleben. Sein Tod heute nachmittag von hier abgereist. Prinz Seinr ich be— 
— ist eine Trauer für sein Land aber leine Gefahr. gieitete ihn ur Bannnnn 
Neueste Nachrichten und Telegramme. u nei en tt eten nnn ahel 13 gebr Der Wohlres Vorband det dentsn 
Aehrenthal . m— vollführte, ein eee des mminen Frie⸗ en fur den Wahllreis Kassel. Melsungen hat aestern 
— M. Wien, 17. Febr. Graf Aehrenthal ist heute abend dens wanr. Sein Hinscheiden ist ein großer Verlust für Oester- 72172 n zt g7 Wahl d 
9 Uhr 45 Min. gestorben. Am Sterbelager waren anwesend reich⸗ Ungarn, für die Freunde des Friedens und auch für n Binttmaner enaelegt. 
die beiden Brüder des Grafen und mehrere Derwandte, ferner Frankreich, dem er bei pielen Gelegenheiten seine freundschaft- Met, 18. Febr Wie die Metzer Zta. erfährt, soll der seit 
die Seltionschefs des Ministeriums des Aeußern und mehrere liche Gesinnung gezeigt hat. einiger Zeit auf Urlaub besindliche Weihbischof Zorn 
andere Serren des Ministeriums. ienn Im Gauslois schreibt ein Tiplomat: Der verstorbene von Bulach für das seit mehreren Jahren verwaiste Erz- 
Wien, 18. Febr. Die Wiener Zeitung widmet dem Ge— Ministec ist der einzige Staatsmann unserer Zeit, der das bistum Posen⸗Gnesen bestimmt sein. Als neuer Straßburger 
dãchtnis des Grafen Aehrenthal folgende Worte: Ein früh— europäische Gebiet seines Baierlandes vermehrt hat. Er hat Weihbischof wird Kanonikus Müller⸗Simonis genannt, der 
geitiger Tod hat einen der bedeutendsten unter den führenden es in vollem Frieden getan, dank einer scharfblickenden Real— in caritativen Bestrebungen sich harvorragend betätigt hat und 
Staatsmãnnern unserer Zeit hinweggerafft, einen hoch begabten, politik und durch die richtige Abschäßung der einander gegen— schon vor Jahren zum Dompräbendar ernannt worden ist. 
vlel verdienten Politiler, der Jahre hindurch auf die auswär— uberstehenden Kräfte. Die Erinnerung an diesen Erfolg ist die —5 2 
tige Machtstellung Oesterreich Ungarns bestimmenden Einfluh schönste Erinnerung, die man seinem Andenken erweisen kann. Bern. 18. Fehr. Fun He gre⸗3wece mu der sameizerische 
ausgeübt hat. In Tagen jäh hereingebrochener Umgestaltungen Der Kansetr und bas Reichstagdpräfidium Bund in den nächsten drei Jahren eine auberordentliche Aus 
der drientalischen Verhältnisse ht Graf Aehrenthal mit ent— Bern 2 *— uĩ gabe von 312 Mill. Irs. machen. Wegen der Unaunst des 
schlossenem Mut die achtunggebietende Machtstellung der Monar— tteentumn en Geldmarltes wird der Bundesrat mit der Aufnahme einer 
es abgelehnt, ein ldes Reichst sidiums zu empfangen 
hie gehoben und damit dem Kraftbewuhlfein des Reiches ge— en e eegen penen Anleihe zu wartun und sih mit onshunen drs Inanadeparte 
steigerten Ausdruck verliehen. Die Amtstätigkeit des nun Plunnn uit un e u e en Doyr ba ments und der Ausaabe von Zassascheinen zu behelfen suchen 
hu um einen Empfang nachgesucht, der Kaiser hat aber den 
ahingeschiedenen Grafen Aehrenthal wird ein bedeutsames 1553* 2*8 63: ** sz 
54 ——— mpfang dieses unvollständigen Präsidiumsab— Vetersburg, 17. Febr. Aus ãbris wird gemeldet: Der 
Kapitel der österreichisch-ungarischen Geschichte bilden. Ein n 2 bre * 2 — 
ssee e gelehnt. Die Angelegenheit ist als eine persönliche Sache frühere Schah wies den Vorschlag des russischen Zonsuls 
see s e umnu en ah reen n des Kaisers aufzufassen, was schon daraus hervorgeht, dab zurüch, Persien für immer zu verlassen. Er bemerkte vielmehr 
we en der Bescheid durch das Oberhofmarschallamt ergangen ist. die gesamte Bevolkerung wunsche seine Rückkehr, mit Ausnahme 
en de ennde balen und das on eennn aeen Betlin. 18 Febr. Bisher plegte das ganze Prasidium e e ee a chr a un 
t die reunde dnren und a n ednn enente ed eeee ee de n eunn eice in rd eeten e nn e eet 
id nmiten der Abbeit fur diesen hohe paltioisde Zielis li durch den Prustnanten dem Kaiset demelvet war. pa e ee e erun 
er abberufen worden — Das Wiener Fremdenblatt schreibt Audienz bei Seiner Majestät nachzusuchen. Der dann regel⸗ 20 Mill. Tomans (etwa 180 Mill. Mfür erlittene Verluste 
Hiat dio bet ng ndeen e in en ene v mahig gewährte Empfang galt dem Präsidium in seiner Ge d ———— —— 
der Tod des Grafen Aehrenthal als ein außerordentlich wich samtheit nicht den einzelnen Personen, die ihmn angehoren. MMeonstantino pel. 18. Febr Landwirtschafts minister 
Udes Ereignis empfunden werden. Seine Taltraft eine En— Wie wir erfahren, hat sich diesmal die Anfrage beim Ober⸗ Sinapian ist zurückgetreten. Die Ernennung Dschawids zum 
schlossenheit seine Zuverläfsigkeit nachten seinen Namen zu neen 7 en Arbeitsminister wird amtlich bektannt gegeben S 
binem der geachtetsten unter den Staatsmännern Europas. auf den Präsidenten und den zweiten Vizepräsidenten des ee — 3537 
Graf Aehrenthal läßt in Europa eine schwer ausfü Reichstages bezogen. Darauf ist die Antwort ergangen, daß en n ee 
ßraf A p e schwer ausfüllbare Lüdce 2 : chl unkerbrochenen Beziehungen zwischen dem Delumenischen Pa 
zurüch Die Monarchie aber verliert in ihm einen ihrer er— Seine Maiestät bestens danlen lasse und verhindert sei die iarha und der neaichen Gesandischaft sind wieder auf 
folgreichsten, fähigsten Staatsmänner, einen glühenden Pa— Serren zu emnpfangen. Diese Antwort wurde auf den Vot denommen worden, indem der Patriarch dem Gesandten durd 
Molen. dessen Glauben an die Glöhe eines B schlag des Reichsklanzlers gegeben, der dem Kaiser nicht — ———22 3 in 
be aterlandes einen Groß⸗Vilar seinen Gruß entbieten ließ. Der Gesandt. 
unerschütterlich war, und die lebendigste und stärkste Arbeits— empfehlen konnte, der Abweichung von der gewohnten Regel wird morgen den Patriarchen besuchen 
tkraft, die Oesterreich-Ungarn vielleicht je besessen. zu folgen und sie damit gut zu heißenn. — 
M. Wien, 18. Febr. Der deutsche Botschafter von Kaempfs Geburtsta 
ml und Bögendorff und Gemahlin begaben V. Berlin, 18. Febr Der Praͤsident des Aoellesten Kolle⸗ Buntes Allerleiĩ. 
sich heute vormittag in das Ministerium des Aeußern, um giums der Berliner Kaufmannschaft. Johannes Kaempf, feierte Feuchte Inspi is 
der Gräfin Aehrenthal ihr Beileid auszudrücken. Die übrigen heute seinen 70. Geburtstag. Unter der Füllle der Glüchwunsch- ne nen un snn n 
Serren und Damen der Botschaft schrieben sich im Laufe schreiben war auch ein in den herzlichsten Formen gehaltenes zeigt ein interessanter Brief von Sektor Berlioz da 
des Tages in den Kondolenzbogen ein. Schreiben des Reichskanzlers, des Sandelsministers Sydow im Amateur danoaraphes beröffentlicht wird Das Shreien 
M RNom, 18. Febr. Ministerpräsident Giolitti hat der Staatsselretäre v. Debrüch und Wermuth. Oberburgermeister des berühmten Komponisten ist an einen icier gerichtet, der 
ben italienischen Botschafter in Wien, Serzog Avarna, tele— Kirschner gratulierte persönlich. Die größte Ueberraschung wurde Berlioz einige Verse zur Komposition gesandt hatte Bers 
graphisch gebeten, der österreichisch-ungarischen Regierung und dem Jubilar durch seine Ernennung zum Dr. honoris causa dantt dem Poelen und faährt fort „Meine Mise s igt 
der Familie des Grafen Aehrenthal lein lebhaftes der Juristischen Falultät der hiesigen Universität, was ihm sehr anspruchvoll und Sie besch en cht über 
Beileid zu dem vorzeitigen Tode d durch den i tã i guinrn qanlt und Sie bsuidiaen sie u puret e, 
zeitig e des Grafen Aehrenthal, ch n Dekan dieser Fakultät. Geheimrat Sellwig. ver— dies ist die Ihre so reich, daß sie nichts von den Ansprüchen 
eines aufrichtigen und treuen Freundes der italienischen Nation, kündet wurde. ihrer Schwester zu furdlen haln Meine Muse ist nur i 
zu übermitteln. — Der Winister des Aeußern Marquis di Sandelstag und ständige Ausstellungslommission. launisch, und um Ihnen das u veranschaulichen, werde ich 
San Giuliano hat an den Seltionschef im österreichisch-un— W. Berlin. 18. Feb leit im ai 
22 222 ei r. Geleitet von dem Wunsche, im Ihnen erzählen, daß der „5. Mai“, den Sie heute abend 
des Aeußern, Freiherrn Mũller von Interesse des heimischen Gewerbefleißes eine engere Ver— hören werden, mir lange Zeit hindurch eine Quelle steter Sorge 
n h gerichtet, in dem er diesen bindung zwischen dem deutschen Sandelstag und der stän⸗ war. Es war während meines Aufenthaltes in Rom; zwel 
m ie des Grafen Aehrenthal und allen Be— digen Ausstellungskommission für die deutsche Industrie auf Monate lang suchte ich vergeblich nach der Musit für 
teiligten sein lebhaftes Mitgefühl auszusprechen das von dem Gebiete des Ausstellungswesens herbeizuführen, ist zwi⸗ das Nitorneit Mmer Soldat und schlehlich gab ich meine 
von der ganzen italienischen Nation schen diesen beiden Körperschaflen eine Vereinbarung getroöffen Benthungen auf eines Sages aber gebe ich an der Tiba 
darin ferner die Erwartung aus, worden, derzufolge der deutsche Sandelstag in die Kom— spagieren leite aus und rulsche bis an die Knie ins Wasser. 
5 6 ag herzlicheren und innigeren Be— mission zwei ständige Vertreter entsendet, und zwar seinen Als ich mich erhebe, singe ich die Phrase vor mich hin, die 
er 3 verbündeten Präsidenten Kämpf und den Generalsekretär Dr. Soetbeer. ich so lange vergeblich gesucht hatte, und das Ritornell war 
des Grafen Aehrenthal dii veee e Zur Reichskanzlerrede. fertig. Daher wage ich auch nie, den Dichtern zu versprechen 
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shen Anen gehabl haber sletn Verchrung nenicen werde. Paris, 18. Febr. Die Rede des deutschen Reichs- ihre Verse in Musik zu setzen, wie sebr ich das auch oft möchte! 
Budapest. 18. Febre Die Blaͤtter feiern in ehrenden lanzlers wird vom Temps cn ieitender Stelle gewürdigt. Ein „Treppenpantoffel“ für Setzkranke. Für Leute, deren 
Nachrufen die Verdienste des Grafen Aehrenthal im di⸗ Besonders hervorgehoben werden die auch für den franzö⸗ Herz nicht ganz in Ordnung ist, wird das Ersteigen der Treppen 
Bebung des Ansehens der Monarchie und bemerken, Graf lischen Parlamentarismus bedeutsamen Erllãrungen, die sich auf zu einer besonderen Anstrengung. Deshalb hat der Oberstabs— 
Berchtold sei auf den Rat des Grafen Aehrenthal er— die Möglichkeit des Zusammenschlusses der bürgerlichen Parteien arzt Schurig ein Mittel ersonnen, um den Berzkranlen diese 
nannt worden, da er am meisten berufen sei, die Politil gegen den die Gesellschaft von heute unerbittlich belämvfenden körperliche Leistung zu erleichtern. Dieses Mittel besteht ein— 
des Grafen Aehrenthal fortzusetzen. Sozialismus beziehen. sach in einem Pantoffel mit besonders dicker Sohle. Diese hat 
Nom, 18 Febr. Meldung der Agenzia Stefani) Die Neub dung des norwegischen Kabinetts. die Höhe von 8 Zentimetern, was etwa der halben Söhe der 
politischen und diplomatischen Kreise Italiens nehmen leb— M. Christiania, 17. Febr. Der Präsident des Storthings Treppenstüfe gleichlommt. Der Pantoffel wird nur auf einem 
haften Anteil an der Trauer um das Sinscheiden des Bratlie hatte gestern dem König mitgeteilt, er werde ver— Fuß getragen und erspart dem andern Fuß einen entsprechenden 
Grafen Aehrenthal. Auch das itallenische Voll bedauert auf— suchen, das neue Ministerium zu bilden. Betrag der Sebung. Nach den mit diesem Sifsmittel gemachten 
richtig seinen Tod. Die Blätter hier und in der Provinz vVerschwürung iu Tolio Versuchen können Serzlranke unter Benutzung des Pantoffels 
wibmen dem Wirken des Verstorbenen lange Spallen und Tolio, 18. Febl Nac inen ieannm aus Sbul ist eine drei bis vier Treppen ohne Herzklopfen steigen, wãährend sie 
heben besonders seine Italien gegenüber bewiesene bundes— Anzahl Personen verhaftet worden im Zusammenhang mit sonst sich shon durch die Ueberwindung eines Treppenabsates 
treute Gesinnung und die Wortke hervor, denen er aus An— einer Verschwbrung, die die Ermordung des Generalgouver— erschöpft fühlten. Der Pantoffel ist so eingerichtet. daß er zu 
laß des Konflikts zwischen Italien und der Türlei in neurs in Korea, Grafen Terauchi, bezweclen sollte. Unter sammenaellappt und bequem in der Tasche getragen werden lann 
den Delegationen Ausdrud gab. den Verhafteten befindet sich Baron Inchilo, der frühere Prä— Der laiserliche Automobilparl. Die Kraftwagen des 
M 18. Febr. Fast die gesamte Presse widmet sident des Geheimen Rates Kaisers haben — so schreibt der Tägl. Rundschau ein Mit— 
8 verstor enen Grafen Aebhrenthal eingehende Wür⸗ Gleiche Rechte im Panamalanal. arbeiter — die bekannte Gemsfarbe, die auch der laiserliche 
gungen, in denen aufrichtige Bewunderung für seine hohen Newyorl, 18. Febr. Wie das Journal of Commerce in Hofzug hat. Die Wagen des Kaisers sind innen mit rotem 
staats mãnnischen Eigenschaften zum Ausdru d gelangt und an Wahhington melde, bereitet das Verlehrskomitce des Repräsen⸗ Leder, die der Kaiserin mit gelbbräunlichem Tuch ausgepolstert 
erlannt wird daß er Franlreich gegenüber stets eine freund⸗ tantenhauses eine Gesetzesvorlage vor, nach der den Schiffen Alle sind innen viersißig. Auf den Laternen befindet sich die 
liche Saltung beobachtet habe. Der Dem ps schreibt: Graf aller Länder gleiche Rechte im Panamalanal eingeräumt preuhische Königskrone, auf den Türschlägen eine lleinere ini 
Aehrenthal hat dem öffentlichen Geiste Oesterreich⸗ Ungarns Ver⸗ werden und keine Bevorzugung amerilanischer Schisfe eintreten Devisenband“ angebracht. Wenn der Kaiser fährt, so wehl 
dn Der Minister, der so das soll. Die Vorlage setzt den Kanalzoll auf böchstens 14 Doll. porne die Königsstandarte, so lange die Fahrt innerhalb 
n un Wbstbewuhßtsein seines Landes geboben hat. fest. Preußens geschieht. Außerhalb Preußens wird die Kaiser
	        
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