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inageld in Lubec. Durch die Post bezogen ohne 34 3 n e
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Beilagen: Vaterstädtische Blätler. — Der Familienfreund.
Amisblatt der sreien und Hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt e — —p gursten ümer Ratzeburg, Lübed und das angren
zeigen vomn Grũndungs ⸗Jahrg Ns Marʒ) ab, besindet sis
Sννν ο im Arcis des Verlagen sowie in der diad tb blioien au Tibecn zende medlenburgische und holsteinische Gehlet.
rud und Verlag:; er Beeree3 in Lũñded— sirelle Adre qaus GKõb niastr. 465. Fernjorecher e u. 8001.
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Ausgabe M. Giose Ausgabe) Sonnabend, den 6. Januar 1932. aAbend⸗Blatt Ur. 9.
j Anhang. Kein einziger Wähler wird am 12. Januar an pochen, um so mehr appellieren sie an den hanseati«
— Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. die Urne mit dem Entschluß herantreten: „Ich gebe meine jchen Geist und das politische Wollen der un der
—3 Slimme für die Regierung ab“. Kein einziger könnte es. Scahwesterstadt. Sier ist ihnen das gesamte Mitläufertum
— 2 Denn kein einziger weiß, was die Regierung will, welche Partei zu unsicher geworden weil es Serrn Theodor Schwartz zu wenig
nichtamtlicher Teil hr näher steht als eine andere. „Sie stützt sich auf den selbst gehört hat. Sier ist ihnen Herr Klein so in die n
shwar blauen Bloa“, sagen die Einen. „Sie liebäugelt mit gelommen durch seine unermüdliche persönliche Agitation. da
di 8 it d den Liberalen“, klagen die Anderen. „Sie nimmt sogar die sie das schlimmste befürchten. Wenn sie wüßten, 7 großen
jetzi ⸗ So aldemokratie dankbar auf, wenn es sein muß“, stöhnen Wert Herr Klein stets darauf gelegt hat, immer selbst hervor-
ie cha ensei en es jetzigen Wahl die Dritten. Solch allgemeine Desorientierung zutreten, und wenn sie ahnten, was der langjãhrige zufriedene
kampfes. bor sein dem Bestehen des Deutschen Reiches noch vor leiner ee aber sonst so gutmütige und harmlose drr er
Lübedc, 6. Jan. Rachslagswahl vorhanden. Und die notwendige Folge ist, Schwart verabsäumte, als er behaglich zu Sause weilte, so
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Die Regierung hat vor einigen Tagen in einer offiziösen daß der Kampf Aller gegen Alle mit einer würden sie schon jetzt viel bescheidener sein. Selbst ist de
Kundgebung die Erwägungen n von denen patrio— Leidenschaftlichkeit ntbrennt, die unserem de des n
lische Männer sich bei ihrer Stimmabgabe am 12. Januar politischen Leben bislang fremd war und ee Mun ee un b
ilen lassen sollen: Fortführung der bisherigen, die natio— schwerlich fördern, vielmehr eine Art von aber nicht ie e seine Sedan e
nale Arbeit schützenden Wirtschaftspolitik, friedliche Entwicke— Anarchie porberriten wird, über welcher der Regierung das er seiner lei n nichts nn, e
ung der sotialen Gesetßgebung, Erhaltung und Ergänzung „Schweben“ auf die Dauer doch einigermaßen unbehaglich aber droht, jeden anders Denlenden as Sornochsen e
inscrer Wehrmacht ind Kampfflellung gegen die Sozialdemo— werden dürfte v. W. Eine solche Argumentation lann hl bei d Genossen auf e
ralie die all diesen Bestrebungen feindlich gesinnt sei und — e eee see z un e h ehe
deshalb überwunden werden musse. Ist Hamburg der Soziald emokratie ausgeliefert? u
* lassen flönnten. Aber das wäre auch nur durch
Wenn die Politik, wie es Fürst Bismardc bisher ziemlich Laben. 6. Jon. en ei mer wieder nniisich ber—
Unwedersprochen behauptet hat, die Kunst bedeutet, unter den erusen ene e cen auhe nmer
porhandenen Möglichkeiten die wünschenswerteste zu verwirk— In der gestrigen Versammluns unserer dir ann rren als sche ag andida ur Lubeg
sichen, so muß dieses Regierungsprogramm — selbst wenn man Lübecker Genofslen im Gewerkschaftshause, ũber e e en i verin e ee en
Wort für Wort unterschriebe — in einem Augenblid die wir heute im Tagesbericht ausführlicher berichten, hat der t e — in
Kopfschütteln hervorrufen, wo lein Zweifel mehr daran be⸗ radikale Theoretiker, Schauspieler und Schwätzer Genoshe e e r be ih arn se
slehen tann, daß die Sozialdemokratie am 12. Januar und Ledebour unler anderem mitgeteilt, daß er bereits alle * son e ng 3
an den folgenden Tagen der Stichwahlen nicht überwunden, Hansesladte abgegrast habe In Samburg habe er die i in ei aa eeren und Mennunoe
sondern, ganz im Gegenteil, recht wahrscheinlich stark verstärkt sichere Zuversicht gewonnen, daß der vpöllig sogialdemo fratische n e er a e e nd
werden wird. Und man fragt sich: ist die Regierung Sieg. der dort gewiß sei, unserem Kaiser einmal wirklich e sabs er dela 2 * e e an e
gut beraten, wenn sie sich bevor die Wahl— zeigen werde, wie sehr er sich anläßlich seiner Rathausrede enee ee h
wärfel gefallen sind, vor aller Oefssfentlich— leblen Sommer deauscht habe, als er unter Hinweis auf a en ene— 33 een a
teit iust für die einzige Möglichkeit entschei— Deutschlande wellpolitische Aufgaben aussprach: „Meine w
det, deren Verwirklichung gänzlich ausge— Samburger wollen eine leistungsfähige
schlossen ist? In einem Staatswesen, das, wie das Deutsche Flotte
Reich, eine lonstitutio nell, aber keine parlamentarisch orga— In der Tat will es uns scheinen, daß man in Samburg Ene sStichwahlparole der Regierung?
nesierte Republik von Fürsten und freien Städten unter dem lob eifriger bürgerlcher Arbeit mit wenig Soffnung der Ent— Bieher hat es die Negierung iet vermieden, in den
Präsidium des Deutschen Kaisers ist, muß die Regierung aller— scheidung entgegensieht. Der Samburger Correspondent schreibt Kampf der Parteien draußen im Lande einzugreifen. In
dings, wenn das Parlament versammelt ist, von Fall zu Fall hierzu in seinem Leitartikel von heute früh: politischen Kreisen ninmt man aber, wie die N. G. C. hört,
die Mehrheiten nehmen, zusammenschweißen, aneinanderködern, Dant einer absurden Wahlkreis Einteilung können in an, daß nach der HSauptwahl die Regierung sich wohl dazu
wie die Gelegenheit sich bietet und die Klugheit des verant apurg e als hinnend eenlratien enischließen würde, in irgend einer Form an das Land zu
wortlichen Leiters diese zu benutzen versteht. Fürst Bismard 3 et e 3 ondaenein 2 appellieren, wenn die Gesahr entstände, daß die Soialdemo⸗
hat nicht anders gehandelt und auch leiner seiner Nachfolger. nile, Mnwalle, Lehrer und all die anderen Dager ham⸗ lratie einen allzugroßen Einfluß im neuen Reichstage ge—
Fürst Bismarck noch Graf Caprivi, weder Fürst Hohen— nrai e und Woh müssen e winnen könnte. Man glaubt, daß in diesem Falle die Regie—
sohe noch Fürst Bülow haben freilich dieses „ecret profession- ihre Anschauungen und Interessen von einem der re rung die Eröffnung des preußischen Landtages, die am
neil, preisgegeben. Aber vor der Bildungdes Rei len auberna anbnra⸗ 15. Januai, also noch vor den Slichwahlen, stattfindet wahr—
tages, im Wahlkampf, muß das Volt wissen,; Hamburgs Wohl ind Whe in Raichstag übexhaupt faum nehmen würde, um sich zu äußern. Da der Reichslanzler
mit wem die Regierung arbeiten will, welche je die Rede sein. Die Aussichtslosigteit des Wahlkampfeß zugleich preußischer Ministerpräsident ist, würden formelle
Mehrheit sie wünscht. hat erfreulicherweise bisher nicht zur Lethargie geführt.“ Schwierigkeiten nicht bestehen. Man kann also auf die neu
Im Wahlkampf 1912 schwebt die Regierung „über den 3 die g dieser ist, und preukische Thronrede gespannt sein.
Porteien“, hoch in den Luften. Darum hat sie nirgends je mehr Herr bour und Genossen schon jetzt auf diesen Sieg
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Echilfrohrpfeifen schrillen — ein Speltalel, wie er nur im Schweigend folgt sie ihrem Begleie ses a asei
e— efsten arabischen Viertel zu finden ist, niemals aber in dem Halle entlang. latarmnne
Ein Roman aus dem modernen Tunis. vornehmen europãischen Stadtteil, in welchem das Hotel Me⸗ Bis dieser eine vergoldete Tür offnet und sich mit einer
Von Erich Friesen. tropole liegt. 7 — einladenden Handbewegung wieder zurückzieht.
26. Fortsetzung.) Gachdrud verboten.) Sie zieht die Vorhange auseinander Befangen blidt Sulamith sich um in dem mit raffiniertem
Nur hohe Mauern, gewolbte Kaufläden, vergitterte Sa— Luxus ausgestatteten khleinen Raum. ....
n — 1— remsfenster trifft ihr Blic. Und herumhocdende Beduinen, die Ringsum an den mit kostbaren Gobelins geschmücdten Wän—
Ein Schu e eigee dem Sinterhalt. Wasserpfeise rauchend und Molla schlürfend vor sich hinstarren den schwellende, leuchtendseidene Diwans und farbenprächtige
Gefallen ist der Vorhang nach dem letzten Alt. und sich schweigend an jhrer Nationalmusik ergötzen, die von Bilder, den Boden vollständig bededend, ein dicker, weicher,
Sobei der e mnnt: das wütende Klatschen, einem nahen arabischen Cafs bis zu ihnen herüberschrillt. orientalischer Teppich Von der vergoldeten, duppelartigen Dedke
Rufen, Trampeln. Sulamith öffnet das Fenster und ruft den Kutscher an. an goldener Kette herabhgend, eine rotwverhängte Ampel.
Das Publilum verzieht sich. Die Lichter löschen aus Der aber scheint sie nicht zu hören. Anstatt dessen peitscht die den ganzen lauschigen Raum mit matter, lebenswarmer Gluf
Mit hastigen Sänden lleidet Sulamith sich in ihrer Garde— er die Pferde an, so daß sie rascher davonjagen. überhaucht.
robe um. Sie mag sich nicht gessehen, daß sie enttäuscht ist, Sulamith will die Tür offnen, um auszusteigen. Das Sulamith setzt sich auf einen der Diwans. Sie ist müde
den Vater nicht im Zuschauerraum entdedt zu haben. Schloß will nicht nachgeben. * —wie stets. wenn sie mit ganzer Hingabe ihre Rolle durchge
Nun rasch Toilette machen! Und hin zum Hotel Metro— Seufzend sinkt sie in die Polster zurüch. führt hat. Unwillkürlech schließt sie die Augen.
pole, wo der Vater sicher bereits auf sie wartet! Einmal muß diese rasende Fahrt doch ein Ende nehmen. Da hört sie, wie sich die Wür öffnet.
Auint eilt sie die leine Treppe hinab, zum Ausgang. Gewiß ein Mißverständnis, das bald seine Aufklärung finden Sie springt auf.
Gerade will sie einen Magen herbeiwinken — da tritt wird! ꝛ „Vater! Lieber Vater!“
ein gallonierter Kutscher an sie heran. Und richtig — schon hält der Wagen mit einem plötz Doch mit einem leisen Aufschrei fährt sie zurũd.
„Vademoisell⸗ Olivier? lichen Rud Nicht der Vater, sondern Sidi Assad steht vor ihr —
„Die bin ich. Die Wagentür wird aufgerissen. Ein freundlich blidender mit einem Lächeln auf den Lippen.
ve a 7 Claire schidt mich um Mademoiselle nach aen d enin beim Aussteigen helfen. e Und doch fällt ihr sofort auf, daß sein Gesicht nicht
Sulamith nicht und steigt ein. Ich bin in die Irre gefahren, Monsieur. Ich will nach ee e s
; Fort rollt der Wagen. dem Sotel Metropole. Mein Vater erwartet mich.. 2 Wie ein Blitz durchzudt sie die Erkenninis Gefahr,
Kein Schimmer von Argwohn regt sich in Sulamiths „Ganz recht, Mademoiselle — der Graf St. Claire erwartet in der sie sich befindet.
Seele. Sie zieht die weißseidenen Gardinen an den Wagen⸗ Sie auch,“ erwidert der Alte in gebrochenem Französisch, Wer „Wo ist mein Vater, der mich hierher rief?“ fragt sie
fenstern zusammen, schmiegt sich in eine Ecle der schwellenden nicht im Hotel Metropole, sondern hier, in diesem arabischen erregt; den Kopf stolz in den Nacken werfend
Polster und malt sich das Wiedersehen mit dem Vater aus. Hotel.“ Mit unterwürfiger Miene tritt er näher an sie heran.
BGBewiß wird sie ihn überzeugen. Sie vertraut der Kraft Und schon hilft er ihr beim Aussteigen und geleitet sie „Der Herr Graf ist noch nicht eingetroffen. Aber —
er Der Vater liebt sie. Und wenn sie ihm eindring⸗ nach tiefer Verbeugung ins Haus. Sie weicht von ihm zurück. Die Röte der Empörung
ellt, daß ihr Lebensglüch davon abhängt, so wird er Noch immer regt sich in Sulamiths Seele kein Argwohn. schlebt ihr in die Wangen. Nicht mehr zweifelt sie daran, daß
en, en len m— Sie ist troß ihrer künstlerischen Truumphe noch vollkommen Hinterlist sie in dieses Haus gelodt.
n ist sie in ihr Hrubeln daß sie gar nicht weltunerfahren auch kennt sie den Vater von jeher als einen eEuchen Sie nicht, mich zu suschen!“ ruft sie zorn—
u ne nnnen ist. Und noch Sonderling. Wer weihß, was ihm Idtzlich wieder durch den bebend. „Jenes Wlegramm kam von Ihnen. Mein Vater
dnnn esendee ee iheen Volunt Zon inn dab er micht umn Bptel Melrovnle abltiea. sonn n nh le ee es en, rren
heit ihn samer aus ihrer Versunken⸗ w a z ꝑ p. v hatten recht: das Schäfchen liehß sich in die
⁊c 44 otzdem, als die Tür sich lautlos hinter ihr schließt, öhle des Wolfes loqen. Wer —“ und zu ihrer vollen Söhe
Flöten quietschen, Tamburins rasseln, Schellen Nirren, überlommt sie ein seltsames Gefühl chlet sie ihre Manke Gestalt empor — von dieser Minute