Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Se pal Wochentags morgens e — — A. 5 
—55* Sonntags morgend) erscheinend. Bezugs⸗ Anzeigenpreis Qusgabe 4 und 5) sur die 
* 4 4 Zeile o Pfg. Kleine Anzeigen (Arbeitsmarklt usw.) 
preis für das Vierteljahr 3,30 Warl einschließlich s i h 
7 fg. für Auswärtige 30 Pfg., f. Geschäft M 
Bringgeld in Lũbeck. Durch die Post bezogen ohne 
Bestelgeld 8,300 Marl. Einzelnummern 10 Pfg. nr Zeile 
—* —— ναα — 23 en Anforderungen entsprechend höher. O 0 
— Beilagen: Vaterstädtische Blätter. — Der Familienfreund. —— 
Amisblatt der freien und hansestadt Lübeck 62. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatttt n e ßürftenlũmer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗ 
vor * e 
—— ————l— Arais des Verlage sm νν zende meclenburgische und holsteinische Gebiet. 
Vwrud und Verlag: Gebruder Borchers G.m, b. S. in Lubed. — Geschaftsstelle Adreß daus (Kömiaintr. 465) Ferniprecher 8000 u. 90001. 
Ausgabe M Grohe Ausgabe) Montag, den 12. Februar 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 76. 
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Nichtamtlicher Ceil. bei u men Als Wache M. Gestern nachmittag haben e 
wurde, sammelte si ie Menge dort wieder an und wa nier und die Rifleute ihre Gefangenen ausgetauscht. 
mit Steinen. Die Wache drängte die Demonstranten nach — — 
Neueste Nachrichten und Telegramme. dem Wenzelsplatz zurüch wobei fünf Personen verhaftet wurden. Vermischies. 
Weitere Pockenerkrankungen in Liegnitz Meue Ausschreitungen im bilgischen Streilgeblet. Der Irrtum des Gerichtsvollziehers. Ein drolliger Vor— 
M. Breslau, 10. Febr. Einer Meldung der Schlesischen W. Brũssel. 1. Febr. Im Stre lgebiet des Borinage kam fall spielte sich am Freitag in Lemans ab: DetGerichtsvollzieher 
Beitung aus Liegnitz zufolge, sind dort zwei neue Podcen— es gestern nachmittag an verschiedenen Orten zu Zusammen— follte in einer Villa eine Versteigerung vornehmen. Durch einen 
erkrankungen vorgekommen. Die Bewohner der Säuser, stößen. Mehrere Soldaten wurden durch Steinwürfe verletzt, Zusall geriet er jedoch in ein Nebenhaus, dessen Bewohner ab— 
in denen die Erkrankten wohnten, ebenso sämtliche Soldaten worauf das Militär verschiedene Salven abgab. Die Unruhe wesend waren, und da niemand widersprach, versteigerte er das 
des Grenadierregiments Nr. 7 sind geimpft worden. Im wächst zusehends und auch die Not. Sämtliche Geschäfte im ganze Mobiliar, die Wagen, die Pferde, und war dabei, 
ganzen sind bisher neun Personen erkrantt. Streikgebiet hatten gestern ihre Läden geschlossen, weil sie das Saus selbst dem Meistbietenden uzusglagen, als die unglüd 
Zur norwegischen Kabinettskrisis. —— Plünderungen befürchten. Gestern nachmittag sind nun auf lichen Besiher kamen. Sie fanden nur mehr leere Räume vor, 
WM. Kristiania, 11. Febr. In der gestrigen Vormittags- Veranlassung des Provinzialrates der Provinz Sennegau Dele— denn die Käufer hatten sich beeilt, das Erstandene sofort weg— 
sihung des Storthings waren sämtliche Regierungsmitglieder gierte der Grubenbesitzer und der Streikenden zusammenge— zuschaffen und weigern sich, es wieder herauszugeben. Die Ge— 
anwesend. Die Galerie war von Zuhörern überfüllt. Der Mi— treten. um zu prüfen, ob eine Verständigung möglich ist. Pro— schädigten haben sofort gegen den Gerichtsvollzieher einen Pro— 
nisterpräsident erklärte, daß die Krise ganz eigentümlicher visorisch haben sich die Delegierten darauf getfinigt, dal die zeß angestrengt. 
Natur sei, da ihr weder eine Regierungshandlung noch ein achttägige Lohnzahlung für drei Monate versuchsweise beibehal— 
7 — * —22 Eine furchibare Mordtat in Spanin. In dem in der 
Storthingsbeschluß zugrunde liege. Er halte daran fest, daß ten werde und daß der Provinzialrat die Kosten für die er— 2 ß— 
g 2 83 — 222 Nähe von Valencia belegenen Städtchen Moncada ist man 
die Männer, die in der Oeffentlichteit stehen, auch ein Recht ritert Vuhunin trusen sull pie durd de usurung einem furch'baren Verbrechen auf die Spur gommen. Der 
auf eine eigene private Anschauung haben. Nach längerer neuen Alterspensionen verursacht wird. Die provisorischen Vor— Gulcbesiher Serer e e nu e ner 8 8 p 
Debatte wurd f Vorschlag d ien der or schläge werden nunmehr den zuständigen Organisationen der enenner e det u er vran en egtnn u 
d e auf Vorschlag des Prãsi enten des rthings senaeeee eee e eeie e eee e en Ehe in Unfrieden lebte, war seit Anfang November verschwun— 
die Verhandlung auf eine spätere Sitzung vertagt. eeet werens auna den. Schon vor einigen Wochen ging das Gerrüht herum, daß 
Zu Churchills Flottenrede. Marottoablonunen angenommen. e pon seiner Frau und deren Liebhaber, einem eh maligen 
W. London, 10. Febr. Die Westminster Gazette meldet:? WV. Paris, 1 Zebr. Gorneldng) Der Senat hat Offizier durch ein Verbrechen besseite geschafft worden sei. 
Wenn Churchill in den letzten Jahren Zeit für das Studium gestern das deutsch französische Wlonnen ni 222 gegen 48 Nun wurde in der Nãhe des Serrera gehbrigen Land⸗ 
der deutschen Literatur zur Flottenfrage gefunden hätte, hätte Stimmen angenommen. hauses durch einen Sund ein Sadk mit menschlichen Knochen 
er wahrscheinlich in seiner Glasgower Rede gewisse Wendungen Die Ueberschwemmungen in Spanien. aus der Erde gescharrt. Die Nachforschungen hben ergeben, 
und Mraumente vermieden, die er offenbar sür harmlos und WV Lissabon. Iee Distrikt daß es sich um die Gbeine Serreras handeltle. Die Frau des 
nichtssagend hielt, die indessen Gegenstand einer hefligen Pole— Guarda, haben die Regenfalle Erdrusche berursacht 3wei Ung üdlichen wurde verhaftet; nach an nglichem Leugnen ge— 
mit geworden sind. Churchill zeigle weniger Einsicht als ge⸗ Hãuser sind eingestürzt. Bis jeht sind acht Leichen geborgen. stand sie, mit ihrem Liebhaber ihren Mann durch Beilschläge 
wöhnlich als er mit Deutschland über die deutsche Auffassung MESevilla, 11. Febr. Der Konig besuchte gestern vormitkag geldtet an bahen; um die Leiche zu beleitigen. wurde der 
der deutschen Flotte disputierte. Ansere Auffassung von unserer in Begleitung des Ministerpräsidenten Canalejas und des Körper zerstückelt und in einem Sack in der Nähe des Hauses 
Flotte ist unsere Sache, die deusche Auffassung pon der deut⸗ Ministers der ökfentlichen Arbeiten die von der Ueberfchwem— in dem Erdboden vergraben. Der Mittäter ist flüchtig ge 
schen Flotte eine deutsche Sache Wir erreichen am ehesten mung heimgesuchten Stätten und reiste des Wends wieder ab. worden — 
eine gegenständige Verständigung, die wir alle wünschen, wenn Zutree en OR. Des VPVastors Seilratsllub. Die Jugend von Kansas 
wir uns auf unseren Anteil des Geschäfts beschränken und es ur Lage in China. City scheint an gefährlicher Ehescheu zu leiden, denn der 
den Deutschen überlassen, eigene Theorien zu entwideln. Ale Pelkeng. 11. Febr. (Meldung des Reuterschen Bureaus) Reverend Dalton, der würdige Vastor der Voltkskirche, hat 
Deutschen werden bereitwillig zugeben, daß unsere Flotte eine Für morgen wird die Veröffentlichung eines Ediktes er— sich veranlaßt gesehen, eine Eheschule“ zu gründen, deren 
Notwendigkeit ist, aber kanm bner wird sich sagen lassen wartet, das besagt, die Aufffändischen, unter denen Meinungs— Zweck es ist, in der Gemeinde das Heiraten zu fördern und 
wollen, daß ihre Flotte ein Luxusgegenstand ist. Ebenso verschredenheiten beständen, seien bereit. den größrren Teil populär zu machen. Vor einigen Tagen berief er die jungen 
verhält es sich mit der Antithese zwischen der Flotte für die ihrer Wänderungsvorschläge zu den Vorschlägen Manschikais Herren und Damen zu ener. Kirchenversammlung und erklärte, 
Existenz und der Flotte der Etcpansion. Das Blatt bespricht fallen zu lassen; das Edikt üher die Proklamierung der daß seiner Meinung nach jeder Junggeselle von 24 Jahren, 
die gegenseitigen Besorgnisse vor Angriffen durch das andere eut it werde voraussichtlich Dienstag veröffentlicht M im Monat verdient, heiraten wuse v 
Land und fährt fort: Die beste Aussicht für eine Verständi — jedes ädchen von mehr als 18 Jahren. nd er, der 
gung liegt nicht darin, daß man mit Mulden. 11. Febr. Funfzig Soldaten und ein Offizier sind Reverend Dalton, wolle dafür sorgen, daß dies auch geschehe. 
Begründung ihrer Befürchtungen und über Rottentheorien dis— bei dem Versuche, zu fliehen, um zu den Revolutionären über— Und so begründete er denn zu diesem Zwecke einen Heirats— 
rutiert, sondern die Tatsache alzeptiert, daß das ihr Stand- zugehen, festgenommen worden. — Der Generalgouver— klub und setzte 50 Paare auf die Liste. Den Mitgliedern 
puntt ist und daß sie ihn nicht leicht aufgeben werden, weil wir neur der Mandschurei Tschaoerhsun hat seine Fa— des Klubs hält der wadckere Seelenhirte jetzt wöchentlich Vor— 
anders denken. Die Annahme der unionistischen Blätter, daß mibie nach Japan überführt. lesungen über „Brautwerbung““ „Liebe“, „Einkauf von 
Churchills Rede zeitlich mit Rüdsicht auf Haldanes Besuch Urga, 11. Febr. Wegen der schwierigen Finanz— Möbel“, über „Kochen“, über „Sparen“ und über „Kinder— 
in Berlin angeseht ist, darf als ganz unbegründet gelten. lage hat die Regierung der Mongolei beschlossen, über erziehung“, wobei jeder Vortrag mit einer eindringlichen Be— 
Im Falle Haldane wirklich die Flottenfrage in Berlin be 20 000 Kamele und Pferde aus dem Besitz des chinesischen weisführung schließt, daß man nie schnell genug in den 
spricht. wäre es für die anderen Migliebder der Regierung Kaisers zu verkaufen, den Außenhandel mit Zöllen zu belegen Hafen der Ehe einlaufen könne. Und je eher die 50 Paare 
Tlũger gewesen, die Frage ruhen zu lassen, aber wir müssen und den Transport der russischen Vost durch die Mongolei auf des Heiratsklubs von Kansas City den Mut zu diesem Ent— 
unsere Minister mit Fehlern und Vorzügen nehmen, und wenn eigene Kosten zu übernehmen. Ferner sollen die Bodenschätze schluß aufbringen, je besser sei es für sie, ja bei der Ehe— 
Churchill warm wurden brauchen wir seinen Worlen nicht der Ausbeutung zugänglich gemacht werden. schließung gilt nach der Ueberzeugung des Pastors als erste 
eine diplomatische Bedeutung zu geben. Haldane kennt die Regel der alte Rat: „Was du heute ldannst besorgen, das 
Vnsnuten der Regierung und versteht völlig die deutsche WV. Königsberg (Vr.), 10. Febr. Im neuen Anbau der verschiebe nicht auf morgen..“ 
Psychologie. Was er in Berlin sagt und tut, wird durchaus Gebäude der königlichen Regierung auf dem Tragheim ent— 
pe v ganz können, stand heute auf unaufgeklärte Wesse im Dachgeschoß Feuer. Gerichtszeitung. 
daß hier keine Jingostimmung gegen Deutschland herrscht, son— Dasselbe nahm einen beträchtlichen Umfang an, zumal die Gewährleistung des Untesnehmers bei Pflaster— 
dern vielmehr der aufrichtige Wunsch, die Mittel zur Erleich- Löscharbeiten durch den zurzeit in Königsberg bestehenden iate eeee Pllast 
lerung der Lage zu finden, die beide Länder mit von einer Wassermangel erschwert waren. Das Dachgeschoß wurde völlig llleil des Salnle een Sberlameetichs 
wachsenden Kostenlast begleiteten Reibungen bedroht. eingeäschert und die dort lagernden Bestände des Provinzial— i Ri 1 2* 
Der allgemtine Vollsschalunterricht für Rußland beschlossen. vom Roten Kreuz vernichtet. Das Feuer hielt mehrere Bearbeilel don Rochlenri Walther⸗Leipgia. 
M. Petersburg, 10. Febr. Der Reichsrat nahm die Vor— ee 4kri 3 Machdruch auch im Ausz. verboten) 
. 2 122 M. Frankfurt a. M., 10. Febr. Der 24jährige Tagelöhner 
e e Einfũhrung des al gemeinen Volls Pollmann, welcher mit einem Kameraden im Dezember 1910 ak. Die Lubedh Buchener Eisenbahn⸗Gesellschast hatte dem 
lchu u m ußland mit vielen Abänderungen an. Die im Walde bei Griegheim den Wenlen Biener ermordet und Fabrilbesiher K. nach bestimmten Eheitspreisen die Her— 
n et iee eenn an drn m beraubt hatte, ist heute fruh im Hofe des Strafgefängnisses stellung des Fahrdammpflasters auf der von ihr bei An— 
ee r eninerumn rchter Freundesheim enthauptet worden. legung eines neuen Bahnhofes in Lubech hergestellten Faden— 
völliger Beseitigung geistlihen Behörden. 9 3 br in 34ähriger D burager-Allee-Brüche mit dem ihm patentierten Basalt— 
Ein eigenartiger politischer Streil. .München, 10. Febr. Ein 34jähriger Dagelöhner steine o n 
W. Wien, 11. Febr. Die Neue Freie Presse meldet aus aus Niederhapern brachte aeltern abend nach vorausgegan⸗ e e e e 
— 72 —172 sen einer ct ma e und der Materialien eine zweisührige Garantie übernommen, 
Lemberg: Die Ulrainischen Zöglinge des griechisch-katholischen ee ee hrkrun. gerechnet vom Tage der Abnahme an. Die Arbeiten wurden 
i n n ährigen S— r ehterer 
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desinn eneghlingen aus dem Seminar fordern und lei bei, dak fie bald darauf starb. Der Täter wurde fest- n e d bie re en uhruert 
2225 u 12 enommen. verkehr freigegeben. Bereits am 28. Februar zeigten sich 
zeitig die Eröffnung eines Hungerstreils ankündigen. Sie ver— o — — n dem Pflaster Schlagls hen Bis zum 22. Mars und später 
weigern die Aufnahme jeglicher Nahrung. Der Rektor er— V. Erfurt, 11 Febr. Der ehemalige Reichstagsabgeordnete noch einmal imnzere Zeiu cneck K die ifoctretenen Schã⸗ 
klärte, daß er bei Fortsetzung der Renitenz die Anstalt schlie— des Wahlkreises Erfurt ·Schleusingen 0 Ziegenrüch. Landgerichts⸗ 
den. Asdann stellte er sich auf den Standpunkt, daß, weil 
ben mußte. Die Streikenden erwiderten darauf, daß sie rat Paul Hagemann Matl.), ist heute morgen gestorben. e sealeinnn der Pltere nf Vericngen der Gesellschent 
eiee eenee purnen dnen 3 Budapest. 11. Febr. Ministerprasfident Graf zeitweise bei Frostwetter hätte slattfinden müssen, und dies 
e r le aude u Hungern Khuen-Sédervary ist abermals vom König in Schön— eine ordnungsmäßige Herstellung unmöglich gemacht habe, die 
eelein * —* 7 ee e 734 53 auftretenden Schãden nicht unter seine Gewährspflicht fielen. 
a rag. alls nach Wien berufen en; er wird a Im Oltober darauf weigerke er sich endgültig jeder weiteren 
M Ptag, 11. Zebr. Seute vormittag fand hier zur Be— eintreffen. Reparatur. Die Gesellschaft lich dann die dringendsten Schä— 
sprechung der Verhãltnisse in Kroatien eine offentliche Versamm⸗ W. Petersburg, 11. Febr Der Raiser ist hier aus den ausbessern. Eine völlige oder dauernde Instandsetzung 
lung statt, die ruhig verlief. Nachher zogen etwa 200 junge Zarskoje⸗Sselo eingetroffen und hat dem König von war ihr aber nicht möglich, und weil sich der Zustand auf 
Leute, meist Südslawen, auf dem Wenzelsplaß zum Landes— Montenegro sowie dem Herzog Johann Albrecht die Dauer als unhaltbar erwies, ließ sie nach mehrfacher An— 
museum. Polizeibeamte zerstreuten die Demonstranten. wo⸗ zu Meclenburg und Gemahlin Besuche abgestattet. drohung dieses Schrittes das Plaser aufnehmen und durch
	        
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