Wöchentlich 183mal (Wochentags morgens und v92 m eigenpreis (Ausgabe A und B) für die
abends Sonntags morgens) erscheinend. 3 3441 eee che usw.)
preis für das Bierteljahr 330 Warl einschließlich : ss Pfg. fũr Auswãrtige 80 Pfg. f Geschäftl. Mit⸗
Bringgeld in Lũbeck. Durch die Post bezogen ohne 9 teilungen 1Ml. d. Zeile. Tabellen⸗ u schwieriger
Bestellgeld 8,30 Markl. Einzelnummern 10 Pfs. Satz den Anforderungen entsprechend hoher. 50
Beilagen: Vatersiuntisc. Blãätter. — Der Familienfreund.
Amisblatt der freien und hansestadt Lüben 162. Jahrgang Nachrichten sür das herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt tte e gürstentũmer Ratzeburg, Lübed und das angren
⸗ r —
E nEnnnſtnſt¡îE73nn 750α n — Zibec zende medclenburgische und holsteinische Gebiet.
na und Verlag: Gebrũder Bore n e in se aus (Kõniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001
Ausgabe MA. Grohe Ausgabe) Sonntag, den 15. Dezember 1932. Morgen⸗Blatt Ur. 635.
—mw⸗⸗)ꝰ 28 — — — — ανννναννν
124 232 also soll mit einer auf die Dauer doch unhaltbaren Lage
Ersles Blatt. hierzu 2. bis 5. Blatt. n ene an ee en doch unhaltbaren Zas vor den Hriedensverhandlungen.
sowie Valerllabtihe Blätter“ Ne. 11 In den Norden Mile reich Ilalien und London, 14. Dez. Ein hiesiges Blatt will wissen, dab
i e —— n den Norden Aftikas tellen sich Frankreich Italien n sich die Dalegierten der berbundelen Ballanstaaten entschlosfen
e—— — England. Während die Situation der beiden ersten Mächte haben. solaende Forderungen zu stellen. Die Turtei soill den
Umfang der heutigen Nummer 20 Seiten geregelt ist, ist diejenige Großbritanniens sehr unklar und wird n e don ici edons
e —rf — 2 n ganz azedonien und den Sand⸗
; 3 ; nach der Niederlage bet Tur lei noch unverstaͤndlicher werden schal abtreten die Aegäischen Inseln sollen an Griechenland fallen.
nichtamtlicher Teil. Siet vollig geordnete Verhältnisse in staatsrechtlicher Sinsicht Albanten soll Atonomie erhalten. Die tuürkische Grenze in
zu schaffen, ist eine Aufgabe, die dringend der Lösung harrt. Ein pa soll in Zutunft eine Linie von Media an Sorzen
2 r enn nicht Meere bis an den Golf von Saros bilden. Die Verbündeten
3 3 ouf ihr xisiatisches Gebiet beschränkt wird, noch weniger als erllären sich mit Rücksicht auf die Interessen Oesterreich Un—
Ein britisches Protektorat über Aegypten bisher die Fähigkeit besitzen, ihre Suzeränitätsrechte gegen⸗ goris ee u Abanien eine autonome Re—
Bereits vor Monaten wußten die Blätter zu berichten, über Aegypten zu behaupten und die aus ihnen fließenden gierung unter einem vom Sultan zu ernennenden Gouverneur
England beabsichtige, das Proteltorat über Aegypten zu er— Pflichten zu erfüllen. Diese hat England längst stillschweigend erhält. Serbien läßt seine Ansprüche auf einen Ausweg nach
klären, und kürzlich wurde einer Berliner Zeitung aus Genfer übernommen. Ist es da nicht erforderlich, ihnen auch eine ben Adiialishen Meer hicht sallen verpflchtet sich indessen,
Finanzkreisen gemeldet, daß dieser bedeutungsvolle Schritt in staatsrechtliche Grundlage zu geben? Nur England ist heute daß ein soicher nur zu Handelszwecen dienen soll. Wenn
den ersten Monaten des kommenden Jahres zu erwarten sei. imslande, Aegypten gegen alle Möglichleiten, die ihm in Zu— sich die Verbündeten üben diese Punkte mit den Türken ge—
Die mit der Beendigung des Ballankrieges bevorstehende kunft gefährlich werden könnten, tatkräftig zu schützen. Dazu einigt haben, wird NMer Friede abgeschlossen werden und die
Neuregelung der Verhältnisse im nahen Orient dürfte aller— aber muß es ein verbrieftes Recht und freie Sand haben. tũ Aschen Delegierten scheiden aus den Verhandlüngen aus. Die
dings der geeignete Zeitpunkt sein, auch die ägyptische Frage Einspruch von seiten der europäischen Staaten ist schwer— Delegierten der Verbündeten werden aber die Verhandlungen
zu lösen und den Glustand zu beendigen, in dem sich die lich zu erwarten. Frankreich und nach ihm die übrigen Groß— fortseßen, um das eroberte Land zu verteilen. Saloniki dürfte
Türkei seit 1882 Aegypten gegenüber befindet, nachdem Eng— mächte haben seit 1904 auf weitere Einmischung in die ägypti— die meisten Schwierigleiten machen, da sowohl Bulgarien wie
land durch die Niederwerfung des Aufstandes unter Arabi Pascha schen Verhältnisse verzichtet und die englische Ollupation aner— Griechenland Anspruch darauf erheben.
in der Schlacht von Tel-elKebir am 13. September des ge— kannt. Der Einfluß europäischer Regierungen macht sich im Berlin, 14. Dez Die lurkische Botschaft teilt mit, daß
nannten Jahres sich einen fast unbeschränkten Einfluß in öffentlichen Leben Aegyptens auf folgenden Gebieten geltend: die Meldung eines auswärtigen Blattes, der zu den Londoner
Aegypten gesichert hat. Seit dem englisch-französischen Abkom⸗ In der Staatsschuldenverwaltung, bei den Gemischten Ge— Friedensverhandlungen entsandte osmanische Delegierte Reschid
men vom Jahre 1904 ist das Verhältnis der Wrkei zu Aegypten richtsböfen der Quarantänebehörde und in der Verwaltung Pasda babe den nis bon England en sSansceiben des
beinahe eine Farce zu nennen. Weil Aegypten alljährlich einen der französischen Post. Ueber diese Fragen dürfte eine in— Groͤßwesirs Kiamil überbrächt. unchlig ist
Tribut von 712000 Pfund nach Konstantinopel zu zahlen hat, kernationale Verständigung zu erzielen sein wenn England die
gilt es als Vasallenstaat der Türkei. Die bedeutungslosen Garantie für eine unparteiische Erledigung aller Angelegen—
und vielfach unklaren Firmane vom Jahre 1841 än bieten heiten der Angehörigen fremder Staaten übernimmt Zum Tode des Prinzregenten Cuiwold.
jedenfalls keine genügende Rechtfertigung dieser Beiehungen Auch der an die Trkei zu zahlende Tribut kdann ein WV. Berlin, 14. Dez Zu ber Teilnahme an den Bei—
und doch sind sie fast die alleinige Quelle, aus der nan die uniberwindliches Sindernis bei Uebernahme des englischen Pro— setzungsfeierlichleiten für den Prinzregenten Luitpold von Bahern
slaatsrechtliche Stellung Aegyptens gegenüber dem osmanischen teltorates nicht sein Großbritannien müßte entweder durch werden sich der Präsident des Reichskages Dr. Kämpf, der
Reiche erklären könnte eine einmalige Zahlung die Türkei abfinden oder in Form erste Vizepräsident Paasche, der zweite Bißepräsident Dowe und
Das Jahr 1908 mit seiner vollständigen Umwälzung des einer fortlaufenden Entschädigung, nicht als Tribut, die bis— der Dienn bein Reihglage Junoheim nach Munchen begeben.
lürtischen Staatswesens hat den Aegyptern nichts gebracht. herigen Summen weiter an die osmanische Regierung entrichten. VW Müinchen, 14. Dez. In aller Stille erfolgte heute
Sie haben keinen Teil an den Rechten die die neue Ver— Das Protektorat über Aegypten würde ein weiterer Triumph vormittag unter dem Vorantritt der Hofgeistlichkeit die Ueber⸗
fassung den türkischen Staatsbürgern zusprach Das lãht zur der zielbewußten Weltpolitik britischer Staatsmänner sein. Eine führung der Leiche des Prinzregenten Luitpold aus der Residenz
Gensuge erlennen, daß die Bewohner des Niltales uur dem nachhaltige Opposition von seiten der Aegypter ist bei ihrer nach der Allerheiligen⸗Hoflirche, nachdem Stiftspropst von Secher
Nomen nach osmanische Untettanen sind. orientalischen Gleichaültigkeit nicht zu erwarten. Auch dürften vorher die Segnung vollzogen hatte.
Ein Lehnsherr muß die Macht besitzen, seinen Vasallen sie bald einsehen, welche Vorteile dem Lande aus der W.. Hamburg, 14. Dez. Der hanseatische Gesandte in
zu schützen. Ist diese nicht vorhanden, so ist der Begriff Schaffung klarer Verhältnisse erwachsen. Schon als Lord Berlin Dr. Klügmann wird als Gesandter in außerordentlicher
der Suzeränität nur ein leeres Wort, und — was noch schlimmer Kitchener nach Kairo kam, wurde die allmähliche Vorbereitung Mission den Senat bei den bevorstehenden Beisekungsfeier—
ist — fücr das abhängige Land ein HSemmnis in der freien Ge— des englischen Protektorates als eine seiner Hauptaufgaben be— lichkeiten in München vertreten.
staltung seiner auswärtigen Beziehungen und in der Selbst— zeichnet. Die durch den Ballankrieg entstandene Lage wird W. Berlin, 14. Dez. Die Norddeutsche Allgemeine Zeitung
bestimmung seiner wirtschaftlichen Entwickelungsbahnen. Eng— vielieicht die Veranlassung zu energischen und beschleunigten schreibt: Der Bundesrat hat beschlossen, zu den Beisetzungs—
land und nicht die Türkei herrscht de faeto in Aegypten und Schritlsen in dieser Richtung werden — sicherlich nicht zum feierlichteiten in München eine Abordnung zu entsenden, deren
der eigentliche Regent ist der britische Generalkonsul. „Die Schaden Aegyptens. Richard G. B Förster Führung der Reichskanzler übernehmen wird und an welcher
fhediviale Würde ist· — wie Dr. Carl Peters sagt — „im — als Mitglieder der königlich sächsische Gesandte Freiherr von
wesentlichen nur die britische Ationsmaschine, welche nach Be— Salza und Lichtenau, der großherzoglich hessische Gesandte Dr—
tieben von Downina Street aue gehandhaht mird“ Warum Ing. Freiherr von Biegeleben und der arokßberzoalich sächsische
mã — — — — — — —— — — ——
die Frage in Erwägung gezogen, ob er nicht in ein direktes Musikfreunde zu dirigieren. Von Hamburg begibt sich Arthur
Cheater, Kunst und Missenschaft. Kartellverhältnis mit der internationasen A tistenloge eintreten Nikisch nach see während der ee nnr
D Ueber den Streit zwischen der Frantffurter Museums— soll, was der deutsche Musikerverband bereits getan hat. Mit vent-Garden-Oper eine Anzahl Wagnerscher Werke
gesellschaft und der Franffurter Zestung referierte in der letzten Recht weist der Syndikus der Artistenloge Dr. Treitel-Berlin zu leiten. Ende April dirigiert Nikisch in Berlin das Bach Beet—
geschäftlichen Sihung des Frankfurter Journalisten- und Schrift— in einer Ausarbeitung darauf hin, daß die Artisten in vieler hoven Brahms⸗Fest, das anlählich des Regierungsjubiläums des
stellervereins Redakteur Max Fleischer. Nach eingehender Aus— Beziehung ein gemeinsames soziales Interessengebiet mit den Kaisers unter dem Protektorat der Kronprinzessin latffindet.
sprache wurde, wie wir den „Signalen für die musikalische Welt“ Schauspielern, Chorsängern und Musikern haben. Sie stehen Im Mai endlich erscheint Nilisch als Gast am Drigensenpult der
entnehmen, folgende Entschließung einstimmig angenommen: „Der alle in einem Arbeitnehmerverhältnis zur Bühne. Die Theater— „Großen Oper“ in Paris.
Vorstand der Frankfurter Museumsgesellschaft hat den Versuch direltoren drohen in vielen Jallen, falls die Schauspieler die Ult⸗ und Erstaufführungen. Tolstois „Und das Licht
unternommen, einem Journalisten die pflichtgemäße Aus— ihnen vorgelegten Verträge nicht alzeptieren, Artisten zu ver— scheinetindeneeeeise ude an der neuen Wiene
übung seines Berufes unmöglich zu machen, in— pflichten; im umgekehrten Falle drohen Variets Besiher Ope— Buͤhne mit viel Inle esse angehort Kaphleis Spieln ADio
dem er zunächst einen Druck auf den Verlag seiner retten und Revuen zu spielen und Schauspieler zu verpflichten. Maske machte tiefen Eindrud h
Zeitung und dessen Aufsichtsrat, sowie den Redal— D „Der gauisitzende Frad, das neue Lustspiel von Gabriel 5.
tionsverband ausübte und, als dies erfolglos Dregely, das allabendlich am Deutschen Schauspielhaus zu Berlin ue Bi enwerle. 2i At Sn pl
blieb, in einem „offenen Brief“ dem Journalisten und weiter— zur Darstellung gelangt, ist bis jetzt bereits von 120 deutschen d Aten on Eduard Aitter de gn Soeate in Damladt
hin der Gesamtredaltion, ohne Beweis, unsachliche Beweggründe Bühnen zur Aufführung angenommen worden. mit großem Erfols zur Auffhrung g angte, wurde für Amerila
bei der kritishhen Befprechung der Konzerte un— Die tausendste Bersammlung des Berluer Geschichtsvereins. en bel uieledin rancis Mre Awgrben d uin
terstellte. Der Frankfurter Joürnalisten- und Schriftsteller⸗ Der Verein für die Geschichte Berlins kann am Sonntag, dem Tournee durch die Vereinigten Staaten und Kanada dus
verband, örtliche Berufsvertretung der deutschen Presse, sieht 22. Dez., die Feier seiner tausendsten Versammlung begehen. Der Werk zusammenstellt. und das Wert noch ini Laufe dieser Spiel⸗
hierin einen schweren Angriff auf die Unabhängig— Kaiser hat für diese Sitzung sich sein Erscheinen vorbehalten. Zit zur Aufführung diusen mur T s
leit der Kritik und der Presse überhaupt. Im In— Die Veranstaltung soll der Geschichte des Berliner Kammer— 8 3itsnat heiht eine neue einaltige musilalische go⸗
teresse der Oeffentlichkeit, die eine unbeeinfluhle Kritil erwartet, gerichts gewidmet sein, das ja voraussichtlich im kommenden ndpie von Ludwig Renner eren Musit der Aibremnint aenin
muß d ieser Angriff entschieden abgewehrt werden. Der Ver— Frühjahr in den Neubau am Alten Botanischen Garten über— sam mit Edmund Kellner schrieb. Die Neuheit soll zu Beginn
ein erblidt den wirksamsten Protest gegen das Vorgehen der Mu— siedelt. des neuen Jahres ihre Uraufführung erleben.
seumsgesellschaft in dem allgemeinen Verzichtauf kri— Kunstlernachrichten. Garda Irmen, die beliebte und Kleine Mittellungen. Der Verband deutscher Büh—
tische Besprechung ihrer Veranstaltungen.“ Auf elegante Salondame des Frankfurter Schauspielhauses, ver⸗ nentechmiker hat, wie man aus Leipzig meldet beschlosen
diese Resolution hin haben die sämtlichen Tageszeitungen in abschiedete sich am Donnerstag abend unter stürmischen Beifalls seine nächstjährige Tagung im Rahmen der internalionalen Bau—
Frankfuürt, sowie die Vertreter der auswärtigen Blätter ihre tundgebungen und inmitten eines förmlichen Blumengartens in fachausstellung in Leipzig abzuhalten. Die neuen Baupläne
Berichterstattung über die Museumsgesellschaft einer Rolle, in der sie vor 15 Jahren debütierte, dem Vittorino für das Neue Berliner Opernhaus sollen, wie man
eingestellt. Auch der Frankfurter Vertreter der Signale für im Lustspiel „Renaissance“ von Schönthan und Koppel-Ellfeld. hört, im Festfaal des Abgeordnetenhauses ausgestellt werden,
die musikalische Welt, Herr Hugo Schlemüller, hat sich für Die Künstlerin wird künftig als Gattin des Privatdozenten Dr. um den Abgeordneten Gelegenheit zu geben, sie zu besichtigen.
Bewegung angeschlossen und erklärt, den Signalen bis zur Bei— Kaufmann in Wien wohnen. — Enrico Caruso ist, wie — Das Lessingtheater in Berlin wird Gerhatt Haupt—
legung des Konfliktes leine Berichte über die Museumsgesell— nun auch amtlich belanntgegeben wird, der Rote Adlerorden manns MRose Bernd“ noch vor Weihnachten, neu einstu—
schaft mehr senden zu wollen. Bravo! dritter Klasse mit der Königlichen Krone verliehen worden. Wie diert, zur Aufführung bringen. Rudolf Rittner wird zum
Dux. Alle Bilhnenlünstler unter enen Sut! In der Sibung erinnerlich erhielt der berühmte Sänger bereits vor zwei Jahren ersten Male die Regie führen. Die Titelrolle ppielt Frau Else
des Generalausschusses des Kartells der Verbände deutsch öster— den Fitel Königlicher Kammersänger, als er am Geburtstage Lehmann.
reichischer Buhnenangestellter wurde bekanntlich dem Ansuchen der Kaiserin zum ersten Male bei Hofe sang. Vom Leipziger Mufenn wurde das Porträt der Frau von
der insernationalen Artistenloge um Anschluß an das Kartell Arthur Nlisch hat sich liebenswürdigerweise bereit erklärt Le Suire“ und von der Kal. National-Galerie Berlin ein
nicht stattgegeben. Der österreichische Bühnenverein, dessen Ver⸗ am 4. April 1913 in Samburg ein grobes Konzert zugunsten „Damenportät“ und „Latour d'Auvergne“ von Professot
treter sich für die Aufnahme der Artistenloge eingesetzt haben, hat der Vensionskassen des Orchesters des Vereins Hamburaischer Albert von Keller angekauft.