Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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abends, Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ I1 — Zeile sfs. tul⸗ seshan n 
reis für das Vierteljahr 3,80 Mark einschließlich la ewrlge P richafild 
—— — ——— bezogen hne 22 teilungen 1Al d Zelle. Abellen· u. schwieriger 
nnen 3,30 arn Einzelnummern 10 Pfg. 2 GSat den Anlorderungen enllprechend höͤher· o o 
Beilagen: Vatert dtische Blätter. — Der Familienfreund. 
d hansestadt Lübed 62. Jahraan Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
Amtsblatt der sreien und ha 162. Jahrgang ürften mer Natzeburg, Lübed und das angren 
dv d sblatt Eine ununterbroqene Reihe der Jahrgãnge der Cübeckischen An · gürstentümer a 9. 9 
beiblatt: Gesetz⸗ un eror nung zeigen· vom Gründungs · Jahre Nst (6. Märʒ) ab, befindet sich meclenburgische und holsteinische Gehiet 
— — ———— p im Archiv des Verlages, sowie in der Stadtbibliothek zu Lubeck. zen e 
Hn und Verlag-: Gekrnbder Boar6me — —— Ñhaus Göniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9o 
ue n Blatt Ur. 622 
Ausgabe M. Groe Ausgabe) Sonntag, den 8. Dezember 1912. Morgen 
n¡ìnn nnrer — — — — — — ßßî — — —— 5 — 
— — — — —— Belgrad, 7. Dez. Die von Serbien für die Friedens— VUuhland and China in der Mongolei. 
Erstes Blatt. hierzu 2. bis 2 Blatt, perhandlungen in London beslinmten Delegierten ind der anubland und 9 Milbins u gaen uaan 
—pr tetidtuune Slauerr — srühere Ministerpräsident Nowalowitsch. der ulpen aus Peling erkennt das mongolische Protokoll die russischen An 
— emmer 20 Selten. Slupschtina Nilolitsch und der serbische Gesandte in Paris sprüche auf Flußschiffahrt, Fischerei Bergwerlsbetriebe Bol 
— — — — F F ũ Wesnitsch. Von Militärs sind ihnen General Bojowitsch un fällen, Viehweide Rechte und das Recht HSandel zu treiben 
nichtamtlicher TCeil. Oberstleutnant Pawlowitsch beigegeben. eu an. Die Russen sind bereit, die chinesische Souverãnitãt an 
London. . Dez Nachdem jett auch die Einwilligung zuerkennen und ihre Truppen zurücdzuziehen, wenn die chinesischen 
3 Nelterreich · Ungarns zu einer Botlbafter Konlerrn len Truppen, von denen gegenwärtig 2000 Mann in Kobdo stehen 
Der Balkankrieg. ist, hat der Vorschlag Greys die Zustimmung aller Mächte ge— Trdgeogen werden. Ehina vertrin die Auffassung. daß Kobde 
nt Ort ee e e e in der inneren Mongolei liege, während die Russen zi 
eslerreich Ungarn und Deutschland sind oroen aun ß der äußeren Mongolei rechnen. Sie glauben, daß die Frag 
harden über die internationale Lage. land würde London vorziehen. Im übrigen schwinden troßz aller der ii und die allgemeine Grenzdemarkierung dif 
Die internationale Lage hat Maximilian Harden in einem Friedensversicherungen von St. Petersburg und Wien die Be— hauptsächlichsten Fragen sind, die Erledigung in Peling er 
in Wien gehaltenen Vortrag besprochen. Wir erhalten darüber sorgnisse vor einer größeren Gefahr nicht, die durch zahlreiche en 
folgenden Drahtbericht: ] bend Man Meldungen über die ue narn n 
Wien, 7. Dez. Im Sophiensaal hielt gestern abend 3 lands und namentlich Serbiens, das die Abhänge der Don 3 
milian Harden einen Vortraa über „Das Türken— mit Kanonen spiden lasse, Nahrung erhalten. Deutschlands Reichtum an Ordensleuten. 
erbe“. Der Minister des Aeußern Graf Bercht 51 In Konstantinopel will man wissen daß Griechenland morgen Wie sehr bisher dis a hollsen Int ressen in den lesten 
wohnte dem Vortrage bei und ple e am e das Prototkoll des Waffenstillstandes ee vierzig Jahren darunter gelten du e 
den Ausführungen dies Redners lebhaft. arden gab sein Sofia wird telegraphiert, daß Serbien und Mon enegor den bffiiell im Reich auwesend waren, wie sehr Recht in ete 
Ueberzeugung Ausdruc, daß es zu einem Kriege mit Serbien Krieg fortsetzen wollten, aber dem Drängen Bulgariens zum tigkeit“ gerade in der Ordensfrage mit Füßen getreten worden 
lkommen müsse. Er habe sich ae eee n ann Abschluß eines Waffenstillstandes nachgaben. ist, das erweisen einige nü hterne Zahlen über die rn 
i klã des deutschen Reichskanzlers, do 2 söster, Mönche und Nonnen im Reich. Von 1872 bis 190 
3 Oesterteichs fechten werde, wenn dieses Desterre heUngarss Konflitt mit Serhien. eee e r . ee don v48 au 
angegriffen seij mit so freudiger Ueberraschung aufgenommen Wien 7. Dez Das Gerucht von einem ein 2049 die Iasfen von dosñ au 29190 ewahsen Ogterren 
haben Dieser Standpuntt sei selbstverständlich und entspringe Köð nias von Serbien an Zaser Franz Josef wird dem Wiener diesseit der Leitha mit 24 Millio nen Katholiken hat auf 100 00 
dem eigensten sd r eee es an ee e Goreniude Stza als vollständig un⸗ Einwohner nur is8 Orde ale e Prenhen aber nt nur 8 
im Mbamen oder um einen Hafen an der Adria, darxum⸗ orundet bezeichnet liönen Katholiten hat 291 Mönche und Nonnen auf 100 00 
daß das Germanentum nicht durch einen lawischen Ainn Bubapen. 2 Do Abgeotdnetenhaus Eineehlen Wonn nin nee e en d 
kreist und vom Orient abgeschlosen und i r ee über in e Seeeie das die Ien hat oder in Preusen, wo angeb 
monie errichtet werde. Den Bafen könne Oesterreich Ungarn endaung angenommen, daß die Regierung verpslichtet ii ũch irchen und Christe wertoigung grassert? 
schon deswegen den Serben nicht ugestehen. weil Reichstag um Verlängerung des Ausnahmezu tandes nach vier⸗ vDer d a e eetteich und Spa 
nan niht bvissen tönne ob es lich u um monafiger Dauer nachzusuchen falls inzwischen der Krieg nicht en Ste ganzen Welt in diesen 
inen Stüßpunktt Rußlands im üdlichen Meer handele SIn ausgebrochen sei. — * m 7 der Spitze de izen 
Rußland vergesse man, daß sogar vor lurzem ein bedeutender Baris 7. Der ler den Forderungen Oesterreich Un—⸗ ren In d ee n n 
Staatsmann des russischen Reiches die Grenze zwischen Oesterreich garns ist uch dig daß Serdien Burgaflen gebe, damit der lster n unn ru eit bet Niederlu sun sen un 
und Rußland auf dem Balkan abgestedt und dabei Serbien Sandel Desterreich Unggrns h Alt Serbien und Novibgzar malen Fan et eee eeet 
nicht in die österreichishe Interessemphäre gewiesen habe. An leine Einbube etleides Auf diesem Gebet due sh n e den nut ett gr den denten suilet auargeen dan 
einen Krieg den Rußland wegen Serbien führen werde, glaubt testen eine Verständigung erzielen lassen. — dt n e, bo aut geht we Deland 
saden nihn n inhland vare e Wahnsinn ih in nen Rumnischer Protest r nd r ur Zeit als das Jenntengeles non 
Weltkrieg zu stürzen, dessen Ende nicht abzusehen sei. uner rot in verschärfter Form bestand: Das Land in Europa 
e e e n 7. dn Tegrav m e ungestört frei seinenm 
stan Friede ngen. Dezember aus Bularest gemeldet: Der rumänische Gesandte lauben leben kann, ist das eutsche Reich“ 
Sosia, 7. Dez. Das Blatt Mir verweist auf die beson— in Athen hat Vorstellungen gegen die Asschreitungen der griechi Und auch der jetzige Papst Pius X. hat anerkannt, daß das 
dere Lage im nahen Osten, wo sich die Interessen sämtlicher schen Truppen in Mazedonien erhoben. Ministerpräsident Deutsche Reich das Land sei, in dem die katholische Kirche di— 
Mächte begegneten, und erinnert daran, daß die Verbündeten Venizelos habe geantwortet, er habe leine Kenntnis von den größte Freiheit besäße. 
aus Achtung vor diesen dem Verlangen der Türkei nach Ab— Thachen. Er werde aber sofort eine Untersuchung anstellen Gibt es da ein frivoleres und verbrecherischeres Unter— 
schließung eines Waffenstillstandes noch r ane e und die Schuldigen — e Ein kesonderer nehmen als diesem Reich, in dem die evangelische Mehrheil 
Dardanellen und Konstantinopels entsprachen, damit die Balkan⸗ Beamter werde zur Untersuchung nach Maß donien geschickt eine einfach grenzenlose Duldung gegenüber päpstlichen Shmi 
frage ihlen lokalen Charalter ewahre und nicht zu einer euro⸗ werden hungen und Verdächtigungen ihrer Moral und Sittlichkeit be 
pas hen Frade verde die die Mle in einen Krieg verwideln wiesen hat. in einer Stunde den Kulturkampf, fälschlich Kamp 
lonne. Das Blatt drũdt schließlich d an e Die indische Flottengabe. ums Recht! genannt, offen anzukündigen wo die äußere Lage 
diele Haltung der Verbundeten in gebů ten er Weise von London 1 d dee in chre e cann von einem ein enges Zusammenhälten zwischen Deutschland und Oefte 
urvpa werde gewürdigt werden. das die Pflicht habe, bei indisden dirslen der si zein nnen te ba ge— reich fordertlꝰ 
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die geeignet sind in Zukunft die Du higungen im Werte von illionen nd. Dem an liege der Ge— 3* *24* 
jür den Frieden Europas zu werden, welcher von der endaul— ann unde n Geschenk zu eit v vorschläge und Wünsche zum Militäretat. 
en mabhange. ichtigung der indischen Interessen in einigen Kolonien führen ie A inisters i 
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—— e e eeee m 33 5 che Die Sunmmie soll dlirch indische dürsten auf⸗ trotz des Beifalls des Baunses feine Befriedlong hervol 
n erhändle n dondn be— gebracht werde rusfen Mennaleich für den Krieasfall ein⸗ Voerstarkung der vor 
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* zeichnet worden. Seel der riüher mit Bautat Seeling zu— bekannte Dranem, meint: Man macht nur lichen, wenn ma 
heater. Uun und wissenschast. sammen gearbeitet und die Theater in Kiel und Fraburg dazu geboren ist. Ich gleube sogar, daß Frau e 
DG. Bürnson. Gum achtzigsten Geburtstage des Dichters im Breisgau gebaut hat ist der Schöpfer der großen monumen duf Erden ankommen enen jeden sagt Du Du bi 
am 8. Dez. Seute vor 80 Jahren erblicte der beruhmte talen Stadthalle in Könlgseeg deren Mustit besonders gelobt weinen machen. Und Du lachen! Komiter d na 
norwegische Dichter und Schriftsteller Biörnson, der im Jahre wird. Das Gutachten der Mademie des Bauwesens, das dem— nicht, sondern man ist es“ Der gleichen Ansiht ist die erneute 
1910 verstarb, das Licht der Welt. Biörnson war derienige nächst im Auszug veröffentlicht werden soll, liegt jeht zur Attraktion der Pariser komischen Bihle, die kaprizöse Mle. 
Dichter, der, noch vor Ibsen. die Deutschen mit der Eigen näheren Aeußerung dem Generalintendanten Grafen von Hülfen— Mistinguette: „Ich weiß nicht warum man über mich lacht. 
urt der neuen norwegischen u bekannt machte. Haeseler vor m— Kein Künstler kann wissen, warum er auf das Publikum komisch 
rend seines Aufenthalts in München wurden am dor igen R. Das Geheimnis der Bühnenkomit. Sat die Wirkung wirkt. Die Dinge, die uns bei den Proben am effeltvollsen 
voftheaern anfangs der er Jahre seine Stue Neu⸗ des Schauspielers an das Publikum überhaupt etwas Myste— scheinen, wirken bei der Vorstellung gar nicht und umgetehn 
sermahlten und Das alienen aufgeführt. Namentlich riöses so ist es am schwierigsten zu begreifen, warum so die Sachen, von denen man sich nihts verspricht, entfessehn 
leten Werk erregte dadurch Ausben daß er der unnatür⸗ mancher Komiler bei seinem Erscheinen sogleich unauslöschliches Seiterleitsstürme. Ich habe besondere Lacherfolge, wenn mich 
ichen Sprache des deutschen Konwersationsstüces ir ber Gelächter entfesselt. Ist er sich selbst der unbegreiflichen Macht die Szene amüsiert.“ Dem feinen Komiler erwähst die lustige 
nd einfache Natürlichleit gegenüberstellte. die zugleich, in bewuht, die er ausübt, ist die Seiterleit, die er entsessell, Wirlung notwendig aus der Darftellung eines humoristischen 
7 stofflichen Vorgange aus dem Alltagsleben des Bürger⸗ genau berechhnet? Diese Frage maäg sich so manher vorlegen; Charakters. Der treffliche Molière Darsteller Vilbert hat oft 
ums herausgerissen stärker wirlte als die erlünstelten, dem um eine Antwort auf sie hat sich Je als tout an die bekanntesten beobachtet, daß irgend eine Geste, ein Gesichtsausdruc, der ihm 
eeeee t des üblichen e Komiler der Pariser Theater gewendet. Wie macht Ihr uns aus der Situation herauswuchs und de sen Komil ihm gar nicht 
eich verdffent Blornson in Aeber Land und Meer lachen?“ so lautet das Stichwort, auf das hin Künstler der zu Bewußtsein kam, allgemeines Lachen erregte Um sein 
Darin, daß er die spater verschiedensten Art, Meister des lagischen Humors und Helden Publilum zum Lachen zu bringen, darf man nicht sagen: diese 
ußreiche stan inavische Literatut als der erste na des burlesken Spaßes ihre Ansichten kundtun. Ein Schau— Nuance wird besonders hustig wirken oder jene, sondern man 
n and brachte, liegt für uns seine Bedeutung. Er jpieler, dessen Komil aus einer shmerzlichen Grundstimmung muß seinem Temperament folgen und niemals das Drollige 
von Ibsen in den Schatten gestellt was durch heraufsteigt, ist Sugunnet. Es llingt sicher paradoz sagt oder Lustige unterstreichen.“ Daß Lachen anstedend wirltein 
eene aefdrdert wurde. daß er sich anstatt mit der er, und doch ist es wahr: ich nache lachen, weil ich niemals eine Erfahrung, die sih natürlih dud viele Shanspielen ns 
i mit der Politit seines HSeimatlandes bescha ftiate lache. Damit das Publikum sich amüsiete ist nicht immer machen. „Das Wesentliche bei einem Komiker sheint mir, dah e 
et er pi seinem Doppeldrama „Ueber unsere Kraft eine komische Szene von nöten. Das Leben ist aus Tränen und selbst nicht traurig ist,“ meint Leon Bernard und überhaupt 
ochmals grohes ufsehen erregt. Freude gemacht, und ihr rascher Wedsel vermag eine tiefere Ahrt am häufigsten die Antwort wieder: „Wir machen lachen. 
Die Mademie des Bauwesens und das Berliner Opern⸗ Heiterleit auszulösen als der bloße Spaß.“ Auch der größte weil wir selbst lachen.“ 
Vor einiger Zeit konnten wir mitteilen, daß die Ala⸗ Komiker der Comédie Francaise, Feraudy, führt als echter Neue Renhandt Ausflh usgen in London. Professor Rein— 
mie des Bauwesens die Prusung der 68 eingegangenen Ent. Humorist die Träne im Wappen Auf die Frage hat er hardt hat die Absicht, im April in London eine Aufführung 
* beendet und 5 al⸗ empfehlenswert begeichnet hat. Wie nur eine lurze Antwort: „Wie ich lachen mache? Ja, mein von „Hamlet!“ zu veranstalten, und zwar in Gemeinschafteni 
B. T. erfährt, ist in dem Gutachten die Skißzze des Lieber, das wollte ich Sie gerade fragen.“ Auch andere Künstler dem Schauspieler Harvey, der im Frühjahr den „Oedipus“ 
t Architekten Richard Seel gan; besonders lobend können über das Geheimnis ihrer Komil keine Auskunft geben. inszenierte. Die Zeichnungen und Modelle sind schon in London 
ervorgehoben und zur Ausführung am geeignessten be Der spezifische Humorist des ranzösischen Nalionalcharalters, der eingetroffen und baben alllelige Bewunderung erregt
	        
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