Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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abends, Sonntags morgens) erscheinend Bezugs· Auzeigenpreis Ausgabe 4 und B) fũr die 
preis sur das Vierteljahr 390 Wart einschlleßch 2 Zeile A Pfg. Aleine Anzeigen (Arbeitsmartt usw.) 
ringgeld in Lũbeck. Durch die Post bezogen ohne B vVia. fũr Auswãrtiga 80 Pfg. f. Geschãstl. Mi · 
vSciaed Einzelnummer; 10 Vsa u 22* At d. Zelle Tabellen- u schwierlger 
— — — Zeilagen: Vaterstãdtische Blatter. — Der Familienfreund 
Amtshlatt der freien und hansestadt Lüben 162. Jahrgang Rachrichten sür das Herzogtum Lauenburg, die 
heiblatt: Gesetz· und Verordnungsblattet c c c sũrstentũmer Ratzeburg, Lübeck und das angren⸗ 
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*e ereerrrrre— ãrchio ä zende meclenburgische und holsteinische Gebiet. 
ruct und Verlag: Gebruder Bo rchers G. m. b. DV. in Lubed. — Gesche ene Adreßhaus (Göniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001 
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Qusgabe . Grohe Ausaabe 
gabe (Große Ausgabe Sonntag, den 24. November 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 596. 
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cser vlan. Hieru 2 u. . Bln. eee eeiiene ciec, 
E —— — — angekommen sein. Ihre Zahl soll sich da n aus Belarad: Mit aroher Aufmerlsamleit verfolat nan bie 
——— ñ — e a en nn al urch das die Verhandlungen des russischen Botschafters in Konstantinopel 
Umfang der heutigen Nummer 12 Seiten. e e ie niee e vu ern un renn v. Giers mit Kiamil Pascha. der sich in der letzten Zeit voll⸗ 
blanul ind wel Rebifreservetor n e 2 ee sinrin ue sen Einfluß begeben zu haben scheint Ge 
nichtamtlicher Ceil. eeeeee nn pr Vnrn wisse Anordnungen des Botschafters v. Giers an die rusishen 
itti rps auf dem rechten Flügel steht. In der Stellung selbst Konsuln in den von den verbündeten Balkanstaaten erober— 
sind rund 80 schwere Geschütze des 12. und 15⸗em⸗Kalibers ken Gebieten scheinen hier den Eindruck zu verstärken. daß 
neu eingebaut worden. Von den Bulgaren befindet sich die zirischen der Türkei und Ruhland Verhandlungen slaitfinden 
er 9 an r e 1. Armee auf dem Sud-, die 3. Armee auf dem Nordflügel. die üb 2 u 
ee er eee ie über den Rahmen einer Friedensvermittlung hinausgehen. 
zit ein U * e e n f aus Diese Verhandlungen erregen sichtlich Verstimmung und Miß- 
st ein Umschwung in der Kriegslage wahrscheinlich? enn en en rinn e t daß der russische Botschafter und 
GVon unserem militärischen Mitarbeiter.) ert so zusehends. Auch der Kiamil VPascha Wmachungen treffen können, die geeignet wären 
nnere Wert der Truppen steigt, seitdem für die Verpflegung d 
Will man ein Urteil darüber fällen, ob die Türken richtig besser gesoragt und auch der Munitionsnachschub geregelt ist. en Interessen der Verbündeten Abbruch zu tun. 
ee haben, daß sie die bulgarischen Bedingungen eines Es ist alfo wohl denkbar, daß die Türken sich schließlich so stark 
e ablehnten. so kann dies nur unter eingehender fuühlen, daß sie die allgemeine Offensive ergreifen, um die Bul— Die Rämpfe um Cschataldscha. 
Würdigung der gesamten Kriegslage erfolgen. Saben die Turken garen ganz nach Norden zurückzuwerfen. Konstantinopel, 23. Nov. (Amtlich) Der Generalissimus 
noch eine Qussicht, das Kriegsglüd zu ihren Gunsten zu wenden, Die Bulgaren haben die ihnen drohende Gefahr erkannt. Nasim Pascha ihi tet dem 22. November, 8 Uhr 
haben sie überhaupt noch die geringste Soffnung auf einen Er— Sie haben nicht nur die weiteren Angriffe eingestellt, sondern 20 Min mniiaa Gerinafügi Geschuh ue ar gester 
ld, so handeln sie wedmähig, wenn sie den Widerstand bis sich auch in ihrer jehigen Stellung verschanzt, um einem türki— auf dem rechten Iln el. ing e dliche i ie n 
qufs Mesfer forssehen. Schlimmer als jett kann es ihnen nicht hen Angriffe begegnen zu können. Außerdem ziehen sie griechi— Wedintot stand u n n ue l e 
ergehen und härtere Bedingungen können ihnen nicht gestellt sche Truppen zur Unterstützung heran. 30000 Griechen sollen schanzungen bei MNenebi Harbie. Di a 
erden. Sie können durch weiteren Widerstand nicht mehr ver— fich im Safen von St. Catarina, südlich von Salonili auf worteten. Aufklãrunasabt . 
eren, aber viel gewinnen, denn vorläufig wollen ihnen die Bul⸗ 50 Tron⸗ naeschft h ee mnas atellungen. die von deen aenng 
ro naportdampfern eingeschifft haben, um nach der Bucht von geschikt wurden, erbeuteten eine Menge Waffen und Aus— 
aren nur die Stadt Konstantinopel selbst mit einem geringen Seros, nördlich der Dardanellen, befördert zu werden. Dies isnaegenanden die der Feind zurudgel e d 
slensireffen lassen alles andere Gebiet soll zwischen den Bal⸗ wurd i flezuw. ur di e ene 2 en 77 
tn e allerdings einen wesentlichen Kräftezuwachs für die Bul⸗ Bulgaren bombardierten Bujuk Ischekmedsche und feuerten etwa 
nstaaten aufgeteill werden. Sollten die Türken aber weiterhin aren bed Wer vielleidt ei * 
oen garen bedeuten er vielleicht reicht er gerade bloß aus, um die 80 Granaten ab. Die Flotte erwiderte das Feuer und brachte 
ichagen werden so wird ihnen auch dann Konstantinopel ver— durch die lehten Gefechle und die durch die Cholera verursachte ie feindli ie i ue 
blesben da die Effersucht der Großmächte es nicht zulassen wird, Verluste wieder e neeichen ee ee n 3 
u dieser wihlige Puntt in den Besitz von Bulgarien übergeht. Da sich Mrianopel erhin hält und starke bulgarisch * u ln in Erlundunas abreiln en 
ben bie en allerdings lelbst keine Soffnung mehr auf und serbische Kräste —— * bll di be m gbana nen. den Feind zurüduwerfen 
nen Erfolg so tten sie besser auf die ihnen gestellten Bedin⸗ unn eeeee saeeth un r en und ihm starke Verluste zuzufügen auch seine Artillerie, die 
en inugehene Die dorsehung des Krieges würde nur eeeeee e m ben deshalb — sich auf den Höhen südlich Izzedintdj aufgestellt hatte, zur Ein⸗ 
ne unnötige Menschenschlächterei sein. hes pen W —— un eilen kann — richtig gehan⸗ stellung des Feuers zu zwingen. Die Verluste der türkischen 
Wenn man aber die jetzige militärische Lage betrachtet, uschlogen. Abteilu ngen sind unbedeutend. 
so kann man sie nicht ungünstig für die Türken bezeichnen. Es 9 s n e n e en 
scheint sogar nicht ausgeschlossen, daß ein Umschwung eintreten ie Uhr abends meldet: uch heute fand ein schwacher Ge— 
e bie den Buigaen nicht gealat bei den Kaämpfen Die Wassenstillstandsverhandlungen. schützkampf auf einigen Punkten der Kampflinie statt. Ein 
im die Tichataldscha⸗Stellung irgendeinen Vorteil zu erzielen. V Konstautinopel, 23 Nov. Der türktische Bot Infanteriekampf von geringer Bedeutung vollzog sich am Zen⸗ 
Die Borpositibnen die sie bis Monlag abend eingenommen schafter in Berlin, der an den Friedensver— trum. Relognoszierungen, die sich auf vier bis fünf Kilometer 
hatten. haben sie wieder aufgeben müssen. Ihr Vorstoß auf dem handlung en teilnehmen soll, kommt in der nächsten Woche erstredten, ließen erkennen, daß das Terrain mit mehreren tau— 
rdlchen Flugel ist gänslich mihglüdt. Sier scheinen sogar die hier an. Die von der Pforte zurücaewiesenen Waffenstill⸗ send Leichen bulgarischer Soldaten bededt ist. 
Aiten erfolgteich die Offensive erorffen zu haben. standsbedingungen umfaßten auch die Uebergabe der ganzen London. 23. Nov. Der Korrespondent der Morning Post 
Einen schweren Verlust haben die Türken allerdings erlitten. Icho laldscha·Verteidigungsstelluna. in Konstantinopel meldet, daß 30 0 Bulgaren, die bisher um 
Einer ihrer grohen Kreuzer ist im Schwarzen Meer von bulgari⸗ W. Sofia, 23. Nob. (Meld. d. Wir. I. Telegr.Korr Saloniki und östlich von dieser Stadt standen, auf die Dar— 
schen Torpedobooten so schwer beschädigt worden, daß er nach Burde Momnpelenler Stelle wird versichert, daß die Ver— danellea vormarschieren sollen. um die dortigen Forts vom 
dem Bosporus zurüdgeschleppt werden mußte. Seine Repara— handlungen über den Waffenstillstand kfort; Lande aus anzugreffen und es den griechischen Kriegsschiffen 
en poraussichtlich längere Zeit in Anspruch nehmen. bauenn. Zür den Fall, daß sie ergebnislos verlaufen, besteht zu ermdglichen die Durchfahrt nach Konstantinopel zu erzwingen 
Herade aber das Feuer aus den schweren Schiffsgeschützen hat die Absicht, mit allen verfügbaren Truppen der mazedonischen, Von stl 
sehr wesentlich zu den Erfolgen der Türken beigetragen. Die lecischen und serbischen Armee die Ichataldscha-Linie gu Belgrad, 28 d en e e mn Marsche 
Verminderung dieler arkilleristischen Kraft wird ihnen deshalb forcieren. Nach erfolgter Vereinigung würden die drei Armeen General bioich i der e an n een r 
empfindlich lei eventuell doch in Zonffantinonel einzieber Lager des Kronprinzen Danilo Mmoerien 
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Cheater, Kunst und Missenschaft. e eee ur Grazie gesungen und getangt Kapellmeister der Berliner Sofoper, angeknüpft hat, sind, Wie— 
nge. Theater „Groß⸗Berlin“. Es sind in den letzten hrauden e en e 8 ge — utrn ilola d Abiaun ub D Vux darfte 
Jahren sehr viele Theater gegründet worden in Berlin. Viel— Thealerabend verleben will. Man d eer ν òνae del 
uviele sogar. Von den wenigsten ließ sich sagen, daß ein — und das ist noch eine weitere erfreuliche ökonomische Sen⸗ 2 
Bedurfnis für sie vorlag Das Theater Großz-Berlin“ aber. dieser jüngsten Theatergründung .. Die Nationalbhne ¶als Nationalpe · de zum Reglerung⸗ 
das jeht in den Ausstellungshallen am Zodlogischen Garten er⸗ arsan in Monle Cario. Es war bereils gemeldet jubiläum des Kalsers. Die Idee der Nationalbühne, für deren 
ffnet worden ist und der heiteren Muse, dem Variets und der beno Wanner Porsal⸗ in onimenden z i Verwirklichung Paul Schulze-Berghof seit Jahren in 
Ausstattungsposse dienstbar sein will, unterscheidet sich von solchen io ufeihn vearden soll. Als Danm in 3 unerschũtterliher Beharrlichteit durch Vorträs⸗ und Pubna 
sehr vorteilhaft. Zunächst dadurch, daß, wie man zu berichten weiß, der 22 Van 1913 fest en 3 * lionen grwirlt hat soll nun in Zürze Tat werden. In Pots 
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steht, so daß es sich nicht um eine leichtfertige Gründung à la — x Rapul Guns⸗ Lokalausschuß gebildet, dem eine Reihe führender Persönlichkeiten 
udo Lothar handelt, und dann dadurch, daß es tatsächlich eine sna Wanne e ar sich Frau aus Groh-⸗Berlin angehört, der die Errichtung der National 
Lücle im Leben Grob ⸗Berlins ausfüllt. Berlin W. und WW. Partitur des Werles lopi in m ann een buhne auf enem schn gelegenen Galande pe otden e 
dag hinten dem Terganen dent und bie rles kopieren zu dürfen. Frau Cosima Wagner treiben will. Nach dem von Schulze Berghof in seiner letzten 
nd sich bis in den Grune Mworlet d Schulze Berghof in se tzle 
wald hinein erstregi emanipennen wortete verneinend. Trotzdem hat Herr Günsburg sich die Schrit: Die Nanonalbu 2222 
zipiert sich mehr und mehr von wünschten K Die Nationalbühne und Volksfeier sür Friedrich den 
ber eigentlichen Stadt. Es wird eine Stadt für sich, in der 2 an verschafft, und Herr Leon Jehin, der Groen worfenen Plaue sollen für das Werk Sammlumgen 
man alles findet, was der moderne Mensch für des Lebens 2 * per Monte Carlo, wird demnaͤchst mit dem in ganz Deutschland veranstaltet werden, die als eine ideelle 
Nahrung und Notdurft braucht. Die grohen Geschäfte der 38 nn d e Myorulo sich der Gratulationsgabe zum Regierungsjubilãum des Kaisers gedach! 
Leipzigen Slraße haben am Tauentzien- Boulevbard län — iteraturkon vention nich angeschlossen hat, können die Erben sind. Da die Kosten für die weitverzweigten Vorarbeiten bereits 
gst Zweig Richard W die b Wo zweig 
niederlassungen errichtet, zahllole Weinst ben, Bierhallen aa gent q n u * r des „Parsifal“ in gededt sind und die städtischen Behörden und die Regierungs⸗ 
und Bars sind entstanden, und man kann das berühmte Ber mit Erfola nicht unternehmen. kreise ihr lebhaftes Interesse belunden und ihre Mitwirkung 
un n een ebenso gut geniehen wie in 6 33 zugesagt haben, gilt der ganze Plan als gesichert. 
er Friedrichstadt. Was aber dieser Gegend vollkommen sehlte, n e laen auwesens wie gemeldet sunf von den 
das war ein behagliches Rauchtheater, wo man den ee eingereichten 68 Entwürfen als empfehlenswert bezeichnet hat, Ein intere santer muswissensa aftnner gnd. 
3 „ol 5 * 52 sitäts musildireltor Professor Stein in Jena ist ein zweiter 
sich weit von den häuslichen Penaten zu entfernen und fseier werden nunmehr das Ministerium des königlichen Sauses und ⸗ 5 2 
⸗ * — ß Beethovenfund geglüct. Stein hat Variationen über 
liche Kleidung anzulegen, zubringen und die Sorgen des Be— t Generalintendant. Graf v. Hulsen · aeseler diese Arbelten Reich mir die Band mein Leben“ aus Mozarts Don Juan“ 
ufes auf ein paar Stunden bei heiterem Spiel vergessen kann. prüfen. Dann soll der Urheber des anr gunstigsten beurtoilten mer Bectbovensh 3 7 * 
das haben die Mannen die bas Thealen Grok Berlin“ n aufgefordert werden, die Arbeit in größerem Mab— sorder e en Bearbeitung zutage ge 
schufen, richtig erkannt. Es ist in einer der Hallen des Aus— ab auszuführen. Das Gutachten der Alademie wird in den A 
stellungspalastes am Zoo mit nee auf⸗ nächsten Tagen dem Kaiser unterbreitet werden, der ja in Künstlernachrich ten Albert Bassermann steht jett ir 
gemacht worden. Tiefgründige, unendlich bueme Klubsessel dieser Anaelegenheit das lette Wort zu sprechen hot. ee en 9 Arun nn vern r en 
guundige unent * ubsene ing-Theater in Berlin v 
hilden das Parlett und die Plätze sind auch sonst so weitläufis Die dritte deutsche Aufführung der Atiadne auf Rarvs 1914 ab, wo sein aen n en a niin 
angeordnet, daß das Ganze einen äußerst anheimelnden Ein— ging in glanzvoller Inszenierung unfer Leitung von Direktor — da Kal. Musildirellot Glslav Shrbder in Osn 
drud erwedt. Ueber die Premiere und ihren Erfolg ist dem Dr. Leaband und Kapellmeister Starke am 20. Vov. vor ausver⸗ bra ein sriegelenehnen von 1864 und 1866, feierte Don 
Leser inzwischen berichtet worden. Es bleibt nur nachzutragen, kauftem Hause im Freiburger Stadttheater in Szene und bedeu— errtag seinen 70. Geburtstag. Schröder wor bis n 
dah die Darbie ungen des Theaters Groß Berlin“ das häßliche lele einen unbeltrittenen Erfolg für Strauß Hofmannsthal und nn ves atlis al Kapeliemer beim Inf.Negt. Nr. 78 
aber anschauliche Prädikat „erstllassig“ verdienen, daß Gustav für die ünstlerischen Leistungen der Freiburger Bühne. Senabd und als solhen der alleste in Dauhiand lso 
e ein sehr lustiges Stüd geschrieben und Leo Leipziger Dr. Mud als Nachfolger Wel hers in Wien. Die Verhand— erwarb er sich das Eilerne Kreuz 2. Klasse 
u sehr wllge äolel edilel hal die von Frizi Massarn ! lungen, die Direktor Gregor mit Dr. Mud dem belannten
	        
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