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Beilagen: Vaterãdtische Blãtter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das herzognum Lauenburg, die
heiblatt. Gesetz und Verordnungeblatttt ee Fürstentũmer Ratzeburg, Lübed und das angren
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Druck und Verlag: Gebrüder Borchers G. m. h. 5. in Leahe— rdreßhaus (Köniastr. 46). Fernsprecher 9000 u. 9001.
Ausgabe M. Große Ausgabe) gFreitag, den 22. November 1912. aAbend⸗Blatt Ur. 593.
Der Ministerrat beriet seit heute früh über die Bedingungen gegen ein bulgarisches Regiment. Trotz heftigen Schnellfeuers
Erstes Blatt. hierzu 2 Blatt. des Waffenstillstandes und des Friedens, wie sie vom bulga— kam es an die gegnerische Schützenlinie heran.
r rischen Premierminister übermiktelt und vom russischen Bot— ergriff die Flucht, wobei die Türken viele Gewehre erbeuteten.
e in ner n — eae der seee teein aen Nach dem Vnterran dDier wirde bestaion daß die duloachen Truppen aetern
Nnichtamtlicher Teil. peröffentlichte die Pforte ein Communique, das besagt; auf der ganzen Linie zurüdgegangen sind Ihre Nachtruppen
In Anbetracht dessen, daß die vorgeschlagenen Bedingungen sind verschwunden. Ze nũrlischen en e
für unannehmbar befunden und daß der türkische Gene— vor. Ein starkes Detachement wurde gestern abend unter
ralissimus beauftragt sei über die Bedingungen eines Waffen— Dedung der Flotte vom rechten Flügel vorgeschickt, um eine
Der Balkankrieg. stillstandes zu verhandeln, wurde diesem die Weisung ertejlt, Relognoszierung vorzunehmen. Die Flotte feuerte gestern gegen
daß er, wenn die Delegierten der lriegführenden Staaten er— Silivria, wo die bulgarische Nachhut steht. Die Türken haben
Kein Waffenstillstand. mãächtigt sind, die Bedingungen abzuändern, mit ihnen ver— jetzt auf der ganzen Linie das Feuer eingestellt.
Lübech 22. Nov. handein, annehmbare Bedingungen festsetzen und sie hierher Die Bulgaren griffen heute erneut das Zentrum der
Die Nachrichten, wonach die Türkei sämtliche bulgarische berichten könne. Bis zur Vorlegung angemessener entgegen— Ischataldscha⸗-Linie an. Sie wurden von den Türken zurück
Waffenstillstandsbedingungen erfüllen will, haben sich als ver— kommender Bedingungen werde der Krieg fortgeseßt werden geschlagen. In Konstantinopel wurde der Kanonendonner
früht und falsch herausgestellt. Die Verhandlungen mit den müssen. gehört.
lürkischen Delegierten haben wohl gestern begonnen, aber es London, 21. Nov. Kiamil Pascha erklärte in einem Varis. 21. Nov. Der Konstantinopler Berichterstatter des
muß vorläufig bezweifelt werden, ob sie sich in wenigen Stunden Interview dem Korrespondenten der Daily Mail, daß ihm die Temps meldet über die Verteidigung der Tschataldschalinie
beenden lassen. Es zeigt sich bereits heute deutlich, daß Bedingungen der Balkanstaaten durch den russischen Botschafter die türtische Artillerie habe in den letzten Kämpfen
Napoleons J. Aeußerung: zugegangen wären. Die Annahme dieser Bedingungen den Eindruck hervorgerufen, daß sie besser schiebe als
„Weiß man denn nicht, daß jede Macht, die mit einer sei unmöglich und der Krieg werde weiter fort— die bulgarische. Auch der im bulgarischen Lager in Jenikoj
anderen in Unterhandlung tritt, zuerst alles will, was sie geführt werden, wenn die Bedingungen nicht radikal ge— befindliche Sonderberichterstatter desselben Blattes meldet über
glaubt erlangen zu können? Das liegt in der Natur der andert würden. Die fürkischen Delegierten würden Instruktipnen die Kämpfe in der Tschataldschalinie, daß die türkische Artil—
Dinge Wea die Verhandlungen gelangen schließlich zu ihrem erhalten, wie weit sie Konzessionen machen könnten. Die einzige lerie jetzt besser mit Munition versehen sei und auch besser ziele.
Ende; entweder hat der Sieger die Oberhand, oder der Soffnung auf Frieden sei, daß die Bedingungen von den Balkan⸗ Vorstoß bulgarischer Torpedoboote.
Besiegte widersteht, oder beide Teile vergleichen sich“ verbündeten wahrscheinlich vor den für sie erfolglosen Kämpfen RKonstantinopel, 21. Nov. Der Kreuzer Samidieh,
für diesen Fall besonders zutrifft bei Tschataldscha aufgestellt worden seien und sie jett vielleicht der im Schwarzen Meer auf der Söhe von Derkos operierte,
Daß im vorliegenden Falle der Sieger völlig die Oberhand ihren Standpunkt ändern würden. Andernfalls würde der Krieg vurde von es bulgarischen Torpedobootenan
hat, ist angesichts der Lage auf dem Kriegsschauplatz nicht bis zur Erschoͤpfung ausgefochten erden. leet dab ei Toredobo
ohne weiteres glaubhaft. Schon die Einstellung der Feind— Budapest, 21 Novp Sier verlautet, der Standpunkt gesunken sind
seligkeiten durh die bulgarischen Truppen in dem Augenblich der Dreibundmächte in der Friedensfrage gainge Sofia. 21 Nov Lehtzte Nacht wurde der türkische
da die Waffenstillstands Verhandlungen beginnen sollen, kann dahin, daß die Zustimmung Europas zum Entwurf des Friedens⸗ Kreuzer „SHamidieh! von vier bulgarischen Torpedo—
im Zusammenbange mit dem Ausgang der letzten Ischataldcha⸗ pertrages unbedingt eingeholt werden nusse NMur wenn die booten entdedt. Zwei Torpedoboote näherten sich dem Kreuzer
kampfe als ein Anzeichen dafur gelten, daß die Stoßkraft Bul Interessen der Mächte entsprechend berücsichtigt würden, könne und feuerten Torpedos ab. Samidieh“ wurde getroffen und
gariens eine Hemmung erfahren hat. Ob die Hemmung in Europa zum Zrieden zustimmen Der Dreibund sordert, daß gab einem anderen Arlischen reuger NMotsianale, worauf die er
hweren Verlusten, die auher durch die türkischen Kugeln durch der Friedensvertragsentwurf allen Mächten vorgelegt werde, Kreuger auf die Torpedoboote feuerten Beide Kreußzer ge
Cholera, Typhus und Dysenterle herbeigeführt werden konnten, da es sich um eine Aenderung des Berliner Vertrages handele. wannen die hohe See. Die bulgarischen Torpedo—
eeee e eet Dieser Auffassung seien auch die Entente⸗Mächte beig etreten b pote gingen mit beschädigten Schornsteinen zurüch
ne edeeee aeen r n oneee edeene e eeee ee eee eeet eee
ende ahingestell Friedensverhandlungen hierauf Rcsicht genommen werde. Man gesunten ist, lonnte infolge der Dunkelheit nicht festaestell
leihen, wie die Frage, ob den Bulgaren die Soffnung auf die wolle jedoch eine Konferenz womöglich vermeiden. Die Groß— werden
e eeee endgültig geschwunden ist. mächte sollen jedoch von Staat zu Staat untereinander ver⸗
s Tatsache darf es f ie bei
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nz u an der Tschataldschalinie ihre Wirkung einge— Nng u u en en ester Korrespondenten telegraphiert: In der
istannmnopel, Nov. eute wurden Kanonen— ofburg sind heute wichtige Beschlüsse gefaßt worden. Schon
r * schüsse gehört, ein Beweis dafür, daß der Artilleriekampf und die nächsten Tage werden den Beweis führen, daß O ich⸗
n Friedensverhandlungen. das Bombardement durch die Flotte fortgeseßt werden. Ungarn fest entschlossen ist, für e
lagn n se d n n Dem Kommandanten von Adrianopel Schukri Vascha, Interessen auf dem Balkan mit großer Ensschieden—
en e eeß e seee un soll der Titel Ghazi, d. h. der Siegreiche, verliehen worden sein. heit aufzutreten. Desterreich-Ungarn will der gefährlichen Un—
en pur ganze euro⸗ Konstantinopel. 21. Nov. Ein türkisches Bataillon machte sicherheit, die die Neugestaltung der Dinge auf dem Balkan
pishe Wirfei Komstanfino vel ausendmmen. verlano gestern bei Tschataldicha im Zentrum einen Baionett⸗Angriff im Gefolae bhat. ein Ende bereiten und eine endgültige Klärung
Glück auf! wirtschaftliche Zwecke erwerben wollte, wäre ich böse begaunert Sdre doch noch einen Moenblan ee
Roman von Hans D . und würde nie zurecht kommen. Und wenn ich jetzt auf die Frau Stadtrat. „Ich werde die tausend Mark aus mei
ominitk. un ark einen
(28. Fortsetzung.) Nachdrucd verboten) 100 000 Mark eingegangen wäre, hätte der alte Fuchs sofort Ersparnissen zulegen. Dann kommt Ihr doch zusammen und
Aber nein schrie jezt der Bauer gam u irgendwelchen Unrat gewittert und mehr haben wollen. Laß das Geschäft wird klar.“
Gie n rn n u ee een ihn nur ruhig zappeln. Der kommt von allein wieder.“ „Wenn du Serrn Schmidt tausend Mark schenken willst,
wenigstens wert ist. Die 6 Pferde sind mit 1000 Talern billig Zanah schaute Zurt Graditz aus dem Fenster und beob— lann ich dir das natürlich nicht verbieten. Ich selbst laufe
bezahlt. Wollen Sie denn die Schweine, Schafe und Hühner achtete mit stillem Amusement, wie der alte Schmidt durch den iedoch den Shmidthof nur fur 8 Mark.
und alles Geraät geshenn haben Garten trottete, sich bald am Kopf kratzte, bald die Sände DTDas lannst du ja auch, mein lieber Junge, aber ich lege
Worum ncht wenn Sienes mir schenken wollen,“ ent— auf dem Rücken zusammenfaltete, bald in einen lleinen Dauer— 1000 Mart darauf, so daß Serr Schmidt seine 100 000 Mart
gegnete Kurt Graditz ziemlich trocken. Entweder wir lassen lauf verfiel und bald wieder sinnend stehen blibe belommt.
alle Dinge durch einen Sachberständigen bschäben, oder win Doch über solche Beobachtung vergaß er seine Uhr nicht. 2 Wenn das Serrn Schmidt recht ist, o habe ich nichts
einigen uns auf den ortsüblichen Preis von 10 Prodent, so Nit dem Glodenschlage sunf trat er lelbit in den Garten bagegen saate Graditz tunl bis ans Herz hinan. 3
daß Ihr gesamter Hof mit allem Inventar für 83 000 Taler hinaus. „Also es gilt!“ schrie der alte Bauer, „dann wollen wir
auf mich übergehn „Mein lieber Herr Schmidt!“ rief er dem Alten zu. „Ich es so machen.“
Der alte Bauer drudste eine Weile. muß jetzt weiter. Es ist fünf, und der Fichtenhof liegt eine „MWeinetwegen.“ erwiderte Gradißz. Dann nehmen Sie
Mein lieber Serr Schmidt, Ihre Rosinenstolle ist wirklich halbe Stunde entfernt. Ich danke Ihnen für Ihre freundliche hitte hier neben meiner Mutter Platz. Ich werde mich aul
vorzuglich,“ sagte Kurt Gradih, der sich ingwishen wieder mt Aufnahme. Wenn Sie nach Tiefensalzach hineinkommen, besuchen dem Rüchsitz niederlassen Und nun, Kutscher, zum Notar
aller Behaglichkeit über den Kaffee und Kuchen hergemacht Sie mich doch wieder und trinken eine Tasse Kaffee bei mir.“ Sartorius. Hauptstrate 15.
ba e Der alte Bauer stand in offensichtlicher Verlegenheit da. ee Pferde aus um das Gelahrt nam
„Nu, eben deswegen, Herr Graditz.“ begann der Bauer „Aer Kurt,“ begann j i i Stad ieeaa urnen.
wieder. „So'n schönen Kuchen. Und aus dem Weizen habe mich so ee en t 3 e e d Zn un
bacden, der hier gewachsen ist, da können Sie doh virtüd een Vene oh die b e e u Kurt Graditz, der Bohdmien und Phantast, der flatterhafte
etwas mehr geben.“ alles in Ordnung.“ eeen nee hn e ene v
„88 000 Taler komplett,“ sagte Graditz. Es ist übrigens „Aber ich denke ja gar ni aran. Ku ß nen rnbrhee en Senun n Soul
jetzt halb fünf. Wenn Sie mit uns fahren wollen, so tkun Gradit . e ee n ur Sudt Braunspeian aher blten die Zynoraren an
Sie gut, sich ein wenig parat zu machen.“ schenken. Wir wollen jeßt mal as un dilenhof riüber dielem Tage is nah relutlchen Meserlichsstasf
Wiederum deute der Bauer eine Weile vor sich hin fahren und sehen, was der Besitzer dort haben will. Wenn ich 11 KRapitel.
„Nun, mein letztes Wort, Herr Graditz!“ rief er schlieblich dir einen hübschen Bauernhof für 70000 Mark kaufen lann, Bitte, sei so agut und schicke uns den Kaffee und
33000 Taler ist kein Preis. Das sind 99 000 Mark. Geben so ist das schließlich auch kein Fehler, denn ich spare eine Kognak in mein Arbeitszimmer,“ sagle Trenkmann am N
Sie 9 000 Mar!k und ich fahre mit und schließe gleich ab.“ Menge Geld“ mittage desselben Tages zu seiner Fraun , Darf ich bitten, Mr.
sah m Der alte Bauer trat von einem Bein auf das andere, Dudley und Mr. Browmiller, wir wollen uns bei mir ge—
n r 2 entgegnete wãhrend Graditz seiner Mutter in den Wagen half. mütlich niederlassen und eine Friedenspfeife rauchen“
ß a en e neuem zu Lei Abdieu, lieber Herr Schmidt,“ sagte Kurt und hielt ihm „Nith pleasure my dear,“ sagte der lange phlegmatische
r n reiviertel fünf Uhr. die Hand hin. —77 Dudley, der amerikanisch ausgesehen hätte, auch wenn er
nn urans au und ief aus dem Zimmer 100 000 Mart, verr Graditz schrie der Bauer 100 000 nicht eine abgehadte Bürste als Schnurrbart getragen hätte
n en e e a Mun nicht so, mischte sich Mark und Sie haben den Schmidthof mit allem, was drum und wenn seine Füße nicht in Stiefeln gestedt hätten, in denen
at ins Gespräche Er ist ja dicht am und dran hängt. .——— man die meisten deutschen Ströme nur bei gutem Wasser—
en b an annleses Genil leb r 090 Zaler. lagte gurt Gradig In brigen müssen wir stande befahren konnte, wobei dann freilich auch jeder wellere
es Gemüt, liebes Mutterchen,.“ er uns breilen. Es ist schon fsünf Minuten nach fünf. Adieu, Herr Kabn überflüssig war
Wenn ich den Schmidthof wirklich sür land⸗ Schmidt! „Well.“ sagte auch Mr. Browmiller, dem man den deut