Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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Wochentlich 13mal (Wochentags morgens unud 2 ve — — q Qaejabe ⸗ anud 
abends Souutags morgens) erscheinend. Berzugt 2 53 Arbeits martt usw) 
preis fũr das Vlerteljahr 0 Mart einschlleßlich I I2 — s— 
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estellgeld Wart. Einsgelnunuer ah den Aunforderungen entsprechend hher. 50 
— — — Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreunb. Sae 
Umtsblatt der sreien und hansestadt Lubed 162. Jahrgang Nachrichten sür das herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblatt 3 gũrstentũmer Ratzeburg, Lũbed und das angren⸗ 
ννννννο ννν zende medlenburgische und holsteinische Gebiet 
Vruun und Verlag: Gen uper Borcers G. m. d. S. m LVoe. — —le Adrekhaus (GKöniastr. 46) Fernsprecher 90000 u. 90001. 
Ausgabe M. Große Ausgabe) Donnerstag, den 21. November 1912. Abend⸗Blatt Ur. 591. 
3 Wenn immerhin neue kriegerische Ereignisse zwischen Oester— ede jngungen. 
Erstes Blatt. Hierzu 2. Blatt. — e — 
eeneeee.ee e eeeee ee eee e .ee e ee eeene e 3. 3 ** b 
Amfang ber henngen Nummer 6 Seiten. ee s Sosia: Die Bedingungen für den Waffenstillstand sind heute 
— ————— — —— —A 64 753 e i h vea srũh zugleich mit den Saupifriedensbedingungen nach Konstanti⸗ 
nichtamtlicher Teil. Aen 2422 2 222* nopel ũbermittelt worden. In den Friedensb dingungen wird 
dieser Fall auch aus den vielfach hervorgehobenen Gründen 
¶hie ussische Repolution die Mangelhafligteit der rus e e Avnsantret ot eurorn 
? schen Rustung, der hemmende Einfluß von England und Franl-⸗ 
reich — nich. wahrscheinlich ist, so ist es doch von Wichtigleit, Die Mitwirlung der Muchte bei der Aufteilung des Ballans. 
er 9 an rieg. immer von neuem festzustellen daß nach den vorbe⸗— Die offiziöse Wiener Allgemeine Zeitung erklärt: Zwischen 
haltlosen Erklärungen der deutschen Regierung der Angelegenheit betreffend den Konsul Prochaska und der 
wird Serbien Europa entzünden? diese ganz unbedingtsofort Rublandangreifen Frage der Adriahäfen muß scharf unterschieden werden. Die 
Von unserem Auslandsberichterstatter.) würde, so daß die Frage, ob der Bündnisfall nach dem erste Frage erfordert eine rasche und unaufschiebbare Lösung, 
Wien 19. Nov. en nt e hinsichtlich der anderen mit Serbien zu regelnden 
— . 7573 u einer Erörterung bedarf. Daß alsdann weiter der Bündnis— agen die österreichisch-ungarische Regierung seit dem Ausbruch 
blic S n n ee e den ea fall für Frankreich zugunsten für Rußland gegeben sein würde des Krieges den Standpunkt einnimmt, dak sie nichts unter— 
isnn eeen ee Betn nnes n darf als sicher angesehen werden; aber ebenso sich er erscheint nehmen wird, was wie eine Behinderung der militärischen 
n len eedete e eeeee bee e es, daß die Verbündeten auf England nicht rech⸗ Operationen ausgelegt werden könnte. Allerdings wurde kein 
n n s ee nen könnten. Auf dieser wohlbegründeten, soeben durch Zweifel darüber gelassen, nicht bloß von Oesterreich Ungarn, 
n sn a hrtte mun wrrte de an die Times bestätigten Erwartung beruht nach alledem in sondern auch von den anderen Mächten, daß das Prinzip des 
ben ies gzn hie Zurtei nur binnen wenn sie n ren diesem Augenblick die Berechtigung, auf eine kriedliche uũ ide tis bei i ürkei ni 
Rußland ermutigt würden. Auch augenblicklich erblidt man —2 g possidotĩis beim Friedensschluß mit der Türkei nicht unbe— 
in dem bisher nicht vollig klaren Verhalten Rußlands gegen— Lolung der sterreichishilerbishen Spannung schränkt zur Geltung kommen müsse. Alle Mächte haben es sich 
* h 7 zu hoffen. Die äußerst interessante Auslassung der Times ehalin. die iebeneren qun rtei 
ber der sabishen Begehrlitent die Grundlage für iedeßs un, pe r e d enlten ir den nen ensen de 2— 
el wer die chlle n eginnt mit einer an Bulgar ger en und den Balkanstaaten vom Standpunkte der eigenen Inter- 
Nun hat sich in latsächlicher Sinsicht etwas Neues, was uung vor einet guy nur zorn eraehenden Beseguna Hon essen einer Prũfung zu unterziehen. 
—2227222 stantinopels, welche lediglich eine ehrgeizige, im übrigen aber 1. — 
die Beurteilung der russischen Absichten beleuchten könnte, nicht i el e n r laeien elbst gefahrlie viareact Montenegrinische Willlür gegen Oesterreich. 
ereignet. Denn die recht bedenklichen Mobilisierungen der Wien, 20. Nov. Der Reichspost wird aus Stutari ge— 
russischen Armee haben ja schon vor Beginn des Ballanlrieges so ceen Weise ener Aniprige ei n en meldet, daß der montenegrinische General Martinowitsch der 
begonnen, und die soeben durch ein Londoner Telegramm icilhaflen Geagenlabe n der rnahalng Bulgariens er— am Sonntag in San Giovanni di Medua angekommen war, 
aus Odessagemeldete Zurüdhaltungvon Mann— schenen Feinenfalle bemertt die imnen ndge Serbien darauf die dort befindlichen österreichischen Postsäcke beschlagnahmen 
t le ent uer Entlalung en mubten, tum echnen die ropschen Magle deeinen Krieg uverwigein; ließ Alle Waren, die an Bord des dort verankerten Magazin-— 
man allenfalls als eine niht unberechtigte Vorsi chts⸗ namentlich Englanbe fahr das Blalut wsrtlich fort, „wird schiffes des Desterreichischen Lloyd lich befanden, wurden weg. 
mabregelallgemeinen Charakters ansehen Anderer⸗ sich nicht wegen eines lotkalen Streites, der beim Friedens— genommen. Die Lloyddampfer Slutari“ und Karlsbad“ 
nehmen die serbischen Erklärungen und schluh leicht beigelegt werden könnte, in einen Konflikt hin— wurden von den Montenegrinern durchsucht — 
en n e ee ee nnehen lassen Nach allen dielen Erwägungen durfte selbst Die „Goeben vor Konstanlinopel. 
23 esterreich an daß man zunächst geneigt sein ein Krieg zwischen Oesterreich und Serbien den euedpäischen Gon einem Deutschen aus Konstantinopel.) 
wird, an eine mindestens von Serbien vorausgesette russische Frieden nicht gefährden. Der groke Panzerkreuzer Goeben“ ist am Freitag nach— 
Unterstũtzung zu denken, und vielleicht ist diese Annahme doch mittag um 4 Uhr vor der laiselichen Botschaft im Bospo rus 
en ndet t n en Se dab lunn — Oalertenla vor Anker gegangen. Endlich bekommen wir hier einen echten 
Serbien unmittelbar ermutigt habe, die jetzt von diesem er— ernster Schritt Oesterreichs. Ueberdreadnought, der die deutsche Kriegsflagge führt, zu 
hobenen Forderungen in bezug auf Albanien und die Adria— Wien. 20. Nop. Die Wiener Allgemeine Zeilung schreibt: sehen. Das Schiff ist bei weitem das grökte und am stärtsten 
ãfen festzuhalten, aber doch insoweit, daß Rußland nach einer Der österreichisch-ungarische Gesandte in Belgrad, Herr v. Ugron, armierte des hier anwesenden internationalen Geschwaders 
Besiegung Serbiens durch Oesterreich diese in den Arm fallen hat den Auftrag erhalten, sofort bei der serbischen Regierung und erregt durch seine moderne Bauart Aufsehen unter den 
werde. Daß ein bewaffneter Zusammenstoß zwischen Oesterreich in Angelegenheit des Konsuls Prochaska einen ernsten Schritt europãischen Kolonien. Man hatte zwar schon viel über 
und Serbien zu dessen gängzlicher Niederlage führen und daß zu unternehmen. Dieser Schritt dürfte im Laufe des heutigen unsere heranwachsende Kriegsflotte gehört, aber niemals etwas 
alsdann Oesterreich das Königreich Serbien einfach annektieren Tages erfolgen und offenbar den Zwed haben, daß eine Ver— von ihr zu sehen belommen. Nun begreift man plötzlich, daß 
würde, darüber wird dieses selbst kaum im Zweifel sein; die ständigung zwischen dem Ministerium des Aeußeren und dem das deutsche Reich auch zur See mächtig und ein schwer zu 
Erwartung, daß Rußland dieser Annexion unbedingt wider— österreichischen Konsul hergestellt wird. Des weiteren ist zu überwindender Gegner geworden ist. Ganz Konstantinope! 
prechen und gegebenenfalls Oesterreich angreifen werde, erscheint vermuten, daß von Serbien Genugtuung und Schadloshaltung redet mit Bewunderung über die Gué-bene!“ 
buhtt als die einzig denkbare Erklärung für das unerhörte verlangt werden wird. Der Schritt des Serrn v. Ugron wird Der Panzerkreuzer „Goeben“ hat für die 3400 km weite 
Verhalten der serbischen Regierung gegenüber Oesterreich. noch nicht den Charakter eines Ultimatums tragen Strede von Wilhelmshaven nach Konstantinopel knapp neun 
— 
Glück auf! gesamte Kaufsumme in blankem Golde auf den Tisch zahle, dann „Sören Sie meine Aufstellung,“ fuhr Kurt Graditz fort. 
R 3 können wir ja weiter unterhandeln. „Sie haben 20 Morgen Aderboden. Daß jemals Zuderrüben 
2. gorsennngnen von Sans Do v Iercolen „Hm, ijal — — Sm, ja!“ machte der Bauer wiederum auf diesem Boden wachsen können, werden Sie mir wohl nicht 
anet 2 tu ver oten.) und fuhr sich von neuem durch das Haar. „Wenn Sie erzãhlen wollen. Es ist im besten Falle guter Weizenboden und 
gane orten a Stüd Stolle in den m hm — — dann könnte man das la mit 800 Talern für den Morgen gaut bezahlt. Das sind 
i ächtiges Stücd ab. versuchen. er schriftlich müßte ich das haben“ also 16 000 Taler. 
Sm, hu! — a ja also nach Amerika wollt ich „Natürlich belommen Sie das alles schriftlich,.“ fuhr Kurt Ihre 20 Morgen Wiese sind ein sehr zweifelhaftes Ge— 
ja wohl,“ sagte der alte Schmidt zögernd. Graditz ruhig fort. „Und auherdem bekommen Sie Ihr Geld lãnde. Wirklich heufähig sind kaum 5 Morgen. Der Rest ist 
Bevor Sie aber nach Amerika fahren können, müssen bar in die Sand gezahlt. Wenn Sie wollen und ein bißchen durch das Elsenbruch vollkommen verwässert und gibt teils 
Sie den Schmidthof hier vernünftig verkaufen“ verständig sind und mir die Verhandlungen nicht unnötig er- gar kein Heu, teils scharfe Riedgräser, die keine Kuh fressen 
a, das mußt ich wohl,“ niale der all⸗ Schmidl und schweren und in die Länge ziehen, lönnen Sie Ihr Geld morgen kann, und teils saures Heu. Wenn ich diese ganzen 20 Morgen 
ich hab ja auch shon Käufers.“ ur mittag e der Hand haben. Sie können morgen nach— mit Wo Talern bezahle, so ist das ganz kolossal 
„Nun brauchen Sie aber“ 6 mittag ein Telegramm an Ihren Sohn nach Amerika senden Die Waldkoppel von 10 Morgen ist ein altes Sandloch 
sich durch en a ee und sich in acht Tagen in Samburg nach Newvork einschiffen.“ auf dem nur hungrige * n Leben fristen und die 
nun brauchen Sie aber einen Känfer der e h „sm ja — hm. ja — nmachte der Bauer von neuem und mit 1000 Talern über und über bezahlt ist. Das sind zu— 
Denn es ist natürlich kaum mößnh baß s 44 en begann sich geradezu verzweifelt den Kopf zu kraßen. „Denn sammen 19000 Taler. Ihre gesamten Baulichleiten sind mif 
gehen, und hier irgend einen unsicheren e ann an uun pelusen 19 Zalern versichert Ih in seht nobel wenn ich dies 
leinen Ändahna nd groben voo helenaen nen 8 e e ee nhr urt Dradig fort ar werneennn r at Zauspreis aur nte lnd 
Ihnen den Hof erst in Grund und Boden d wollen Sie denn für Ihren Hof haben?“ also 80 000 Taler. Das ist mein erstes und letztes Gebot. 
o wirtschaftet und llen Sie de der B 4 
dann kopfheister geht.“ oa, was wollen Sie denn geben? sagte det Bauer Es ist jeßt 4 Uhr nachmittags. Ich gebe Ihnen eine 
Ja, das wird nun wohl so sein,“ nicte der alte Schmidt indem er nach einer geschikten alten Taktik auf eine Frage Stunde Bedentheit. ümn Punttes Uhr fahre ich hier fort. 
zustimmend. mit einer Gegensrage antwortete. Entweder mit Ihnen zum Notar, um sofort den Kaufvertrag 
„Na also, wenn wir erst soweit sind werden wir wohl 3 2* 212 525353 aufzusetzen, oder aber ohne Sie zu dem Fichtenhof, der eben— 
auch weiter kommen“ suhr Kunt Grabib rihio forn vaß der lalls zum Vertauf stebt 
Sie Interessenten und Liebhaber sur Ihren Zof haben, das auer und schlug mit der Faust auf den Tisch daß die „Und mein Viehr“ hub der Bauer von neuem an, 10 
will ich Ihnen ohne weiteres zugeben, daß sich aber datunter as 3 klirrten. Dat Doppelte wärt wohl recht. 22 Kuhe, 20 Schafe, 30 Schweine; 6 Pferde und die Sühner und 
außer mir noch ein anderer befindet, der in der Lage und Ih un v Sie i nmal verstandis an sast⸗ Gradin Enten? 
gewillt ist, Ihnen den gesamten Kauspreis beim Notar in id b e „Sie meinen Ihr lebendes Inventar Doas will ich n 
schönen blanken Zwanzigmarkstülen auszuzahlen, das glaube n pe nicht daran die Zatze im 22 Und Gotles Namen aus dem Kaufpreis auslassen, ebenso wie Ihre 
sch Ihnen nun wieber nin —— 
ea in e it reh. wan er darauf er· nnen el sreen len i e an u dene ee dullervorrate Diese Diude wollen wir durt enen 
widern sollte. Verlegen kratte er sich hintet den O Ab Sauses auszahle so bin ich ein Sachverstãndigen taxieren lassen und Sie sollen den Betrag 
te. ch hinter den Ohren. Aber sich alle die, die hier in der Gegend verlaufen wollen, ein— ——c—q 
urt Gladin halte wohl denertt wiee n snen Auen ah een d an e nnin sae eene nn dasur besonders betonmen. 
aufleuchtete, als er von den blanten Zwanzigmarkstüden reden über Kopf nd Kragen zu bcahen Wenn Sie nid verkaufen „Und wir loch würde dieser Betrag denn werden?“ fraat 
hori der nin nsnde rese sellen senan vhr Rachdern der gite Snidt ebt beners 
u er 53 so weit einig sind“ fuhr Graditz mit mit Veranügen.“ „Im allgemeinen rechnet man auf solch Inventar 10 ren 
ner erli he fort, „daß ich besonders, ja ausschließlich aJa, reibiatal ler v doh ic des Gesamtpreises“ entg mete Kurt Graditz. „Es lann si 
für Sie als Käufer in Betracht domme, weil in rief * ee7 ee ch ee allo um etwa 3000 d handeln.“ 
beim Kaufabschinhß vor dem Notar bentuell schon norgen die wena. ¶e rlfehung jo et)
	        
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