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preis für das Vlerteljahr 830 Mart einschliehlich TT n e E e Unmn 15 Vfa.
Bringgeld in Lĩbeg Dueg die Von berogen bhn⸗ wW inng m i. erger
Bestellgeld 830 Mart. Eingelnummera 10 Vsg ν ννν bober. o 0
— — —— 5 — Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. —* ————
Amtsblatt der freien und hansestadt Lũbed 162. Jahrgang Nachrichten sür das Herzogtum Lauenburg, dle
Beiblatt: Gesetz· und verordnungeblatti 2 gũürstentũmer Ratzeburg, Lübed und das angren
——— de medlenburgische und holsteinische Gebiet.
s ie s d Êνανν αν zende medclenburg
r und Verlag Gebrader Borchers . m. d. B. m Zaneg. — Gerrrelle Adreßhaus Köniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001.
Aus gabe M. Gtoße Ausgabe) Montag, den 4. November 1912. Abend⸗Blatt Nr. 561.
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3 kischen Krieger aus dem Grunde zu verbessern, weil sie als und Oesterreichs anzuschließen gedenkt, das wird, wenn auch
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. eine Mohanmebaner enne arbhere Begesterung fur die Interr dielleiht nicht voilg verbinduh durg die wnnfhe via
— vne — — —— essen des Halbmondes mit in die Schlachten brachten. Außer⸗ zum Ausdruck gebracht, wenn sie zu dem heutigen Berliner
Amfang der heutigen Nummer 6 Seiten. dem hoffte man noch immer, daß die dringendsten Mißstände Bein e li Auslandsministers schreibt;
im Verpflegungswesen, die sich so schwer gerächt hatten, binnen Rom, 3. Nov. Vita schreibt zu dem Besuch Mar—
nichtamtlicher Teil. kürzester Frist abgestellt würden. Aber diese gunstigen Um— u S— ——
ß nnt besondere Bedeutung durch den Moment, in welchem
stände haben nicht mehr zugunsten der Türken sprechen sollen, er erfolg. Man lann ncht inhin, die Dpportunität
Die turtkische Armee ist scheinbar schon jetzt so stark demorali— an p nn daß die Leiter der infernationalen Po⸗
Der Balkankrieg. s s se, t e ,
g. e p helfen konnten. Unb doh wur vielleicht nach d erfolgten Mitteilungen Grund, eine vöollige
h für die Bulgarendie Situationsschonrecht Identität ber Krilerien Waliens und Sester,
Friede in Sicht? kritisch geworden, Es ist kaum zwweifelhaft, reih üngarns anzunehmen, und gleichzeitig scheint
o0 Luübed, 4. Nov bl eee i en e 222 5 r chi l le n 3 d ndnt ber
Nach einer Meldung des Reuter-Bureaus aus Konstanti— m e 2 an e slebung en tn einig sind. Wir wünschen daß
nopel, die wir bereits heute früh brachten, bittet die itm nicht vhne weiteres rseben en zn die Unserredungen gelegentlich des Besuthss San Giulianos
rise e gleich zu Anfang des Krieges alle irgendwie vorhandenen i Einigung bestäligen und sie noch wirsamerer und ent
leitung der Friedensverhandlungen. Eine über— in eten unsunn engeznrn Eriua 13 Konfliktsstoff zwischen den Groß—
schende Kunde dringt da zu uns herüber die wohl lemne ihnen nur noch der unausgebildete iüungste Vo der neue Konfliktsstoff zw en re
8 h u m so ü n n e Rekrutenjahrgang und ganz alte Jahrgänge zur Ver— mãchten im Augenblick des Friedens liegt, das besagt folgende
—— denien e e Ve e penen n kein groen LSeistungen mehr len Privatmelpuna⸗ mn
Meldungen von gestern: Die Türken sind an lich geschlagen rten nn e ne brlannte leagellbe at ien 5 n e ungen
x u el et n h sache, daß der Angriff mit leinem Vorwärts-— Ungarns zu Serbien scheinen sich zu vershlechtern.
as Ostheer ist vernichtet und von seinen rũclwaͤ rtigen Ver⸗ schreiten an Krafteinbüßte Shhleßlich kommt der Aus Serbien liegen Stimmen, besonders aus der Militärpartei
bindungen abgeschnitten. es kann nicht mehr die Autalbscha⸗ Allgenblig. wo er seinen Kunnationntt erreiht. Ba vor. die gegen Oesterreich hetzen und zum Ausdruck bringen,
Linie gewinnen, es muß auf freiem Felde Japitulieren⸗· die weilerer Durchführung reichen die Krafte licht mehr aus. Da daß man die sogenannten Konnationalen in Oesterreich darunter
Türken sind zu jedem Widerstande unsähig; der ist es denn die Kunst des Feldherrn, diesen Augenblick richtig sind die Kroaten und in weiterer Verwandtschaft auch die
Weg nach n unt offen se g e zu erkennen und nicht Plane zu verfolden die mit den vor Slevenen gemeint, ebenso werde befreien müssen wie die
e, u n n n 2 gr handenen Kräften unausführbar sind Es fragt sich, ob der Brũuder in der Turkei. Man befürchtet, daß sich ein dauern—
optimistisch gefärbten tarischen achrich ten sich llipp bulagarische Siegeslauf auf seinem Sohepuntt bereits ange— des gutes Verhältnis mit Serbien nicht werde herstellen lassen
und als eee ee lanat ist oder ob e noch gentgende a enn e en Vor— weil dieser Staat, je arößer er werde, doch immer unter dem
en n nn gegen en besigt. Ferner darf auch nicht übersehen werden dab ße s 524
enen e e eeeeen ee ateee ebung von Adrisnopel inmerhin bedeutende Kräft eee e e
dnde an al m e beansprucht selbst benn diefe der wellen und drltten Lmie jeder Weile bemaht gezeldt die Rolle Bismargsas * b
uee n see e en 1* u er tnommen sind. Auch waren von Anfang an Teile des lihen Maller zu spielen Der Ausdrucd Maller! trifft
Tanin die Mnahne der nerenn der Mae n nen bulgatishen vetes r nenn der Serben sag denn ollig bet ihn a. Er hat n verdient dur h sain monate,
Algenblich wo die ottomanishen ennen oh nant n en westlicher ¶ Kriegsschauplatz entsendet Diese werden ietzt nicht langes Saufieren it feinen dplomatischen Formeln
lches scle eindedrungen sind mne nlewention die r urudbeyrdert. sondern wernen auch durch serbische Trurven n de ne der Sehmtehr bu ebrehender —
Bund zwischen Rumelien und de Turkei eischneiden würde. lnlt. Im gegenwärtigen Stadium ist es militärisch jeden-⸗ it un der Zentrale weiter betriebene Rellame fur diesen
wate für die Tirtei Setbstnoer d Picht der Reglerung sei ls ichtis. alle versügbaren Kräfte nach dem Thracischen Zyezlalartirel Ueber die absonderliche Ebrlichleit der
t eae hen 2 e Zriegsschauplatz zu werfen, denn hier muß die Entscheidung Seschäftsmethoden erlauben wir uns, einstweilen mit un—
Wenn die Regierung keinen Erfolg habe, werde sie ahlen sallen nbnn ni g Friede ihr vorgreift· 38 inun zurü daihalten. Sehr hübsch ist es nämlich nicht,
sn hne e enen seen aramn Wie steht es nun um die Intervention der Mächte zu— daß sein durch allerlei finanzielle und politische Erwägungen
sie ienenene icee een han gunsten des Friedens? Die von uns gebrachte Reuterdepesche ungemein lebhaftes Interesse fur die Firma des Balkanbundes
e eee Fe n e von heute früh bringt die Nachricht von einer seitens der ihn dazu verführt hat. den Gegen-⸗Konzern durch eine abgelistete
un e n Türkei erbetenen Meditation und sagt nichts von einer Konkurrenzklausel festlegen zu wollen. Die anderen, und ganz
e an v Intervention. Das deutet auf ein Nachs innen und besonders Oesterreich sollen sich auf eine Uneigennützigkeitser⸗
e eee eee e a e Nachdenken der Mächte und keineswegs auf ãrung verpflichten, während der Batkanbund in aller Gründ—
geogenen Tiuppen Sie sollten Kerntruppen im eigenngen iniateit zwischen Tripelentente und demDre lihleit die türlishe Masse aufteilt. Nun hatte aber Graf
n n 8 bund hin, und zwar wird dies Nachsinnen, Nachdenken und Berchtold vor wenigen Wochen zwei⸗ bis dreimal genau das
Abwarten der Entwidcelung auf seiten Deutlchlands und Entgegengesetzte als Oelterreichs politischen Leitsatz verkundet:
uns ernisg Und stellten in Aussicht die der tũ Desterreichs mehr geübt als bei der Trivelentente. Daß auch Erhaltung des Status quo; wenn diese sich aber als
2 2 e der tũr⸗ Italien sich in seiner Stellunanahme derjenigen Deuischlands unmdalich erweisen sollte alsdann Oesterreichs Mitbetei—
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Glück t der wahre Senuß. Bis um halb elf kann man in den „Ich bedaure sehr, Serr Gradiß, Ihnen leine beiahende
— n numen Sagen schwelaen, die fur zwanzig Pfennige erworben wurden. Antwort geben zu lönnen. Wir halten hier nur für das
s. dortsetun 22 Tann dürfte es lich wohl empfehlen, etwas Arbeit recht Wartezimmer eine Berliner und zwei hiesige Zeitungen. Diese
g9.) vy Machdrud verboten.) sinnfällig aufzubauen, die Feder stark naß zu machen und pflege ich in den wenigen freien Minuten auf uns interessie—
6. Kapitel. danach mit einer zweiten schon gelesenen Zeitung für ein rende Nachrichten durchzusehen. Auferdem hält der Herr Ge—
Am nächsten Morgen um 8 Uhr trat Kurt Graditz seine halbes Stündchen im Hintergrunde zu verschwinden. neraldirekltor noch einige Zeitungen in seinem Privatbureau
e * ie⸗ an. Es scien, ai⸗ Datũber wird es elf und man darf nun die Soffnung im Shlosse drüben“ ————
ie dem tegellosen Phan⸗ hegen, daß es mit Gottes und der Menschen Silfe auch noch Eo sagte Kurt Gradih das muf natũrlich anders wer⸗
n c e und alurater Beamter zwölf werden wird Man hat ja in der einen Stunde auch den. Wenn man zur Presse Stellung nehmen will, wenn man
ee le etrat e, welches ihm noch viel zu tun. Die Frühstüdsverd uungsigarre will ge— auf Sachen antworten soll. dann muss man die Dinge doch
eeee e en wurde, und legte seine schwarze raucht sein Man muß etwas für Haar- und Nagelpflege dunãchst lennen Sie haben doch das hubsche schwarze Buch.“
re e h tun, wozu die Bureauutensilien geradezn einladen. Das Blatt Der Geheimselretãt belam einen ordentlichen Ruch, als so
enn 3 er 4 einem Blid auf vom Kalender muß abgerissen werden und um ein viertel vor nonchalant vom Allerheiligsten der Zeche gesprochen wurde.
— in 58 zwoͤlf mut man doch beginnen, sich fur den Gang über die e un dabe Ache sagte er und pliate sein Gegen
n n ee e h e vn Strabe wieder ein wenig repräsent bel zu machen uber an. io
n ee eeeeete 2 erstobßen, JDa, Freund Jefferson hatte durchaus recht Das Leben eun schlagen Sie es bitte auf und notieren Sie sich,
Nach den amüsanten Schilderungen, die r mein Freund e⸗ ehten Bureaukraten ist ein vielbesch stiges Ich lallu⸗ en e e
Jefferson in Ohio vom deutschen Beauleben gab, konnle ich 3 ich werde es mir trotdem ein weni anders e r m n ri Wureaun Ausleultle boitetht
2 eimichten merden e— —
deining Mischen aucaereeen en eenenr en mer und ging zu dem Geheimsekretär Brederoff. Er fand den — i mnnen n n von Gradttz schlug er das Buch auf und
ne se eeee een aeunn eenn sonst so Vielgeschäftigen jetzt, in Abwesenheit des General a ne runNen ltaen menar
werhung eines substangiellen und dennoch nicht alldu leuren bireltrtn gerubsun por einer Zeitun suen A Sie n inn en in nah e
Frühstücks. Diese Knaben sollen wunderbar darüber vrientiert Sollte meine Diagnose wirllich stimmen?“ dachte sich Zerrn Gencralbirettor he e n ao 2
sein, wieviel man von den jeweiligen Delkalesfen der Saison Zurt Gradit und er wurde in seiner Anschauung bestürtt weil fur ag nbebindt nbedin da die snecten hn
für zwangzig deutsche Reichspfennige bekommen Lann. Angefan— Bredetoff ein wenig verlegen zu sein shien und bestrebt war, denn ohne dieje Umeriagen sibe ih hier nis
gen vom guten laufenden Harzerkäse, der die Pidee de die Zeitung unter die Alten zu schleben Ihre Mitteilungen heute nachmittag.“ 2*
e 3 bilden durfte, und weitergeführt bis „Bitte, mein liebet Selretär. 1ssen Sie sich gar nicht TDamit verleh er das Zimmer und Herr Brederosff halte
n ee 3 he so lixuriser Genüsse. wie sie etwa ren,. pegann e. ch wollte mit Ihnen einige Formali— den dunklen Eindrud, als ob er vom heutigen Tage an
sch frischer Quark im Mai und Kirschen oder Erd⸗ täten besprechen, die für meine eigene Tätigkeit notwendig sind. zwei Chefs besäße.
33 e e — d bereits mit der Leltüre einer Zeitung be— „Das war Nummer eins,“ murmelte Kurt Graditz vor lich
pflegen aleben und auih Kleinlgkeiten S r ee 3; doch hier sicherlich die wichtigsten deut⸗ hin. „Nun wollen wir einmal Nummer zwei hesuchen. Wir
m— eitungen und sind bei einigen Aus nittbureaus auf alle wollen uns einmal den Herrn Obersteiger über Tage ansehen.“
It die Vonferenz mit besagten Laufiungen zur allge⸗ in· und ausländischen Artikel und Notizen abonniert, welche Nach kurzem Anklopfen betrat er das Zimmer des Berrn
iꝶxÒ e so tritt ee ge⸗ die Kaliindustrie angehen van der Möhlen, dem alles untertan war was unter de
e e a e, gesagt, dab MNun hatte der gute Brederoff zwar gerade die Unter- Erde lag, oder was sich, wie die Bergleute sagen, untel
naen sei. J er die Praxis haltunasbeilage des Kteisblattes gelesen, die mit der Kali⸗ Tage befand.
ee e man hat sich die Viertelstunde industrie verzweifelt wenig zu tun hatte. Aber er sagte „SGlud auf!“ sagte Gradiß und irat auf den Beamten zu.
lommt um halb zehn das Frühstüd, so beginnt doch mit sehr viel Wurde: „Glüd auf!“ erwiderte dieser den alten Bergmannsgruß,