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Amisblatt der freien und hansestadt Lũbed 162. Jahrgang Rachrichten süũr das die
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungeblattß 63 gurstentũmer Ratz eburg. Ebeg und des augten
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Vruck und Verlag: Gebruder Borchens G m. d. B. in Dan⸗n —e Mdr⸗hhaus (Köniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001.
Ausgabe M. Grohe Ausgabe) montag, den 14. Oktober 1912. abend⸗Blatt Ur. 522.
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Biꝛ. t Tan de ihr deforderte B schaltet Ein soicher Erfoig ist selbtosnd en enden
stimmung mit Dr. Kaempf die trotzdem von ihr geforderte Be— geschaltet Ein solcher Erfolg ist selbstoerständli
Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt. sebung offen als nicht erstrebte, bittere Pflichterfüllang! deuischen Industriellen ucht von selbst in den en
— — Su zeichnet. Ob die fortschrittliche Fraltion noch einmal das gleiche es hat äußerster Energie, aröhter Sachkenutni
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Nichtamtlicher Teil. die andern Parteien der Linten nut der aleichen Einheitlichleit —strie die Stellung u erobern, die sie heute auf denm Weltmarkt
und Drinalichkeit das wünschen. In diesem Falle könnte sie sich genießt. Dabei hat die deutsche Induflrie mehr und mehr mit den
wohl kaum entziehen und hätte auch, salls Dr. Kaempf nicht Widersländen, mit den offenen Anariffen und Gegensätzen zu
Reichstagssorgen. wiedergewählt werden sollte, in der Person des langjährigen lämpfen gehabt, die in den Kreisen ihrer Arbeitnehmer, unter
württembergischen Kammerpräsidenten von dem unheilvollen Einfluß sozialdemokratischer Streikorganisa-⸗
Von einem Reichstagsabge?ordneten.) Payer, der nicht wieder zum Landtag seiner Seimat kandidiert, tionen, hervorgetreten sind. In demselben Maße, und fraglos
Berlin, 14. Ott. einen sehr geeigneten Bewerber. Exheben dagegen die mit voller Berechtigung, ist auch die Besorgnis gestiegen, daß
Vergangene Woche stand der Deutsche Reichstag trotz des Nationalliberalen oder die Sozialdemokraten es nicht möglich sein werde, die Vorrangstellung, deren sich
andaũuernden Kriegsgeschreies auf dem Ballan einige Tage lang diesmal Ansprüche auf den ersten Präsidenten, so die deutsche Industrie dank der energischen, zielbewußten und
im Vorderarunde alles Interesses. Es waren die Tage, da läßt sich gar nicht absehen, wie dann die Wahl verläuft, da be— zwedmähigen Arbeit ihrer führenden Männer erfreut, dauernd
in mahßgebenden Kreisen der Reichsregierung ernstliche Erwä— kanntlich beide Parteien schon das letztemal in den Bedingungen zu erhaltend. Jedenfalls können die Ausführungen bes Kom⸗
gungen über eine vorzeitige Einberufung der deutschen Volls- gegenseiliger Unterstützung sich icht einigen konnten. Siegt merzienrats Kloedner dazu beitragen, unserer industri—
bertretung angestellt wurden. Diese Erwägungen haben in— gar bei der Präsidentenwahl die alte Mehrheit, indem ellen Arbeiterschaft zum Bewußtseinzubringen,
zwischen. wie jetzt feststeht, mit der Entschließung geendet, die etwa Serr Spahn als Präsident wiederkehrt, lo welche Wertesiegefährdet, wie sie die Zukunftder
Parlamentsferien nicht abzukürzen und den Reichstag keinesfalls sind auch bei den Vizepräsidenten Neuwahlen nicht ausgeschlossen, deutschen Industrie und schließlich die seit Jahrzehnten
vor dem 26. November zusammenzuberufen. Sobald dieser Be— da mindestens der zweite Vizepräsident Dove dann günstige und gesicherte Erwerbslage der deutschen industriellen
schluß dem Reichstagspräsidenten Dr. Kaempf mitgeteilt worden kaum länger auf dem Posten ausharren dürfte, Arbeiterschaft aufs Spiel setzt, wenn sie fortführt, von den
war, hat er seine längst gehegte Absicht verwirklicht und sein den er nur widerwillia übernommen hat. Wie immer die Ent⸗ Organisationen der Sozialdemotkratie sich beherrschen und für
angesochtenes Mandat im ersten Ber.ner Wahlkreis nieder— wiclung laufen wird aufregende Präsidentenwahlen politische Bestrebungen sich einfangen zu lassen
gelegt. Rüdsichten auf mögliche vorzeitige e sind leider im November sicher wie der zu Die
Reichstages banden ihn ija nun nicht nehr, und der Mög— Mehrheitsverhältnisse haben sich inzwischen nur um
lichleit einer Unanltigkeitsertlärung auf Grund der ungünstigen ien einien Sib verschoben, ndem natt des tonser Das heutige Situationsbild auf dem Balkan.
Beweiserhebungen des Sommers wollte er sich nicht erst aus— valiven Waeordneten Pauli der Forsschrittler Sivkovich in Medh o0 Lũbed, 14 Olt.
setzen lenburg 1 gewählt ist. Der Wahlausfall wird also abermals Die Lage auf dem Ballan ist heute durch die Ver⸗
DTuub die Mandatsniederlegung des Reichstagspräsidenten von Zufälligkeiten abhängen Daß diese weniger grell zögerung des italienisch-türkischen Friedensschlusses noch dom—
sind aber nun zwei bedeutsame Neuwahlen mit höchst unsicherem und gerãuschvoll als das letztemal in die Erscheinung treten, das plizierter als bisher geworden. Was diese Ver—
Ausgange notwendig geworden. Die eine haben die muß der aufrichtige Wunsch aller sein, die an der Wahrung der zögerung deranlaßt, über welche die italienische Tribuna gestern
Reichstagswähler des ersten Berliner Wahl— Wurde der Deutschen Bolkspertretung bin lebhaftes Interesse und vorgeltern lo lamentierte. ist zuverlässig nicht belernt
kreises zu vollziehen, die andere müssen die Reichsboten haben. Es wird von einer durchaus türkenfreundlichen Seite be—
gleich nach dem ee des Reich⸗lages n Ber⸗ stritken, daß die Türkei Schwierigkeiten gemacht habe. Denk⸗
lin I muß einen Reichstagsabgeordneten. der Reichstag bar ist es, daß Italien plötzlich seine Forderungen gesteigert
einen Präsidenten neu wählen. Seute schon läßt die Weltmarktstellung der deutschen Industrie W. hat. Eine andere Wiener, sonst sehr autoritative Preb—
lich voraussagen, daß beide Wahlen mit denkbar größter Kraft⸗ Lubech 14. Olt. stimme spricht es offen aus, daß England die Türkei
anstrengung von den beteiligten Parteien werden vollzogen Ueber die Stellung der deutschen Industrfe auf dem im letz ten Augenblid bestimmt habe, den Italienern
werden. Denn bei beiden handelt es sich um Entscheidungen Weltmarlte hat sich in der am 5 d. M. abgehaltenen General⸗ neue Schwierigkeiten zu machen. Sierbei solle die englische
von ungewöhnlicher politischer Tragweite. Wer schon die versammlung des Hasper Eisen- Ind Stahlwerks der Vorsitzende Rechnung dahin gehen, daß Italien nach dem Abbruch der
Frage, ob die nationalliberale Partei dabei ebenso des Aufsichtsrats, Kommerzienrat Kloeckner, in sehr beachtens— Friedensverhandlungen unter dem Druck der Volksstimmung
geschlossen wie vordem auf die linke Seite treten werter Weise geäußert. Seine Aussührungen werden vom den türkischen Gegner auf dem europäischen Festlande an—
wird, ist nicht absolut sicher zu bejahen. Noch un— Berl. Tabl. in folgender Form wiedergegeben: „Es beslätige greife, daß dadurch der Zusammenstoß Italiens mit
gewisser werden die Namen der Bewerber um den Prä— sich jeßt. daß die im letzten Sommer vorgenommene Ausdehnung Oesterreich-Ungarn herbeigeführt und Italien vom
sidentensitz. Kehrt Dr. Kaempf nicht als Sieger in den der industriellen Betriebe nötig war, um die Stellung der deut— Dreibunde abgesprengt werde.
Reichstag zurüch so muß ein neuer Mann von der Linken präsen— schen Industrie auf dem Weltmarkt zu behaupten und zu er— Bei dem überlieferten Grundsatß der Lon—
tiert werden. Aber auch wenn er in Berlin J wiedergewählt weitern. Mit Ausnahme von Schienen werde der Weltbe- doner Politik, Festlandsmächte im englischen
wird, steht es keineswegs fest, daß er abermals Reichstags— darfheutehauptsächlichvondDeutschlandund Bel— Interesse aneinandergeraten zu lassen, tut man
präsident wird. Belanntlich hat die fortschrittliche gien gedecht; Frankreich und England kämen wenigstens dem englischen Kabinett nicht Unrecht, wenn man es einer so
Vollsparteinach ihrer Fraktionsstärke — gegen— für die normale Handelsquantität, kaum in Frage.“ Auf umfassenden Altion für fähig hält. Im Lichte einer der—
wärtig 44 Wgeordnete — keinen Anspruch auf den diesen Arbeitsgebieten hat also die deutsche Industrie die artigen Altion würde auch die Bildung des Balkan—
Präsidentenvosten. Sie hat deshalb auch in Ueberein— englische Konkurrenz teilweise überholt, teilweise gänzlich aus— bundes und sein Losbruch gegen die Türkei insofern ein
Und mit einmal stieg das verlorene Paradies der Heimat schmiegte sich an ihn und flüsterte ism leise Worte der
Die Dollarprinzessin. vor seinem Geiste auf. Er sah sich wieder inmitten der mun— Teilnahme und Liebe zu.
Roman aus der Gegenwart teren Studentenschar hinausgehen in die stille Schönheit der Von widerstrebenden Gefühlen gepeinigt, langte Kurt im
von Karl Döring. brandenburgischen Kiefernheide, er sah wieder die dunklen, Hause des Brauers an. Dieser blidte besorgt auf Kurts ver—
G2. Forssetzung.) Machdruc verboten.) vertrãumt liegenden Waldseen, über die ein leiser Traum aus— slörtes Gesicht. m
„Darin liegt eben die Ursache meiner Besorgnis. Wieder— gebreitet zu sein scheint. Dann schweiften seine Gedanken hin wWas fehlt dir, Junge?“ fragte er, „du gefällst min
holt abe ih bdeinen Onfel gefragt, mann unsen dohrenbtag zu der lichten Pracht der Wasserläufe der Havel und der gar nicht. Hast dir wohl ne gehörige Erkältung in den letzten
sein sl ober wann dir weniastene n den Borderi ngen Dahme, weiße, schhimmernde Segel breiteten sich vor seinen Tagen geholt?“
5* n 2332 8 23 Augen, zierliche Schifflein voll fröhlicher Menschen flogen vor— Kurt nahm sich zusammen ind antwortete ruhigq:
dazu beginnen wollten, und jedesmal schien dein Ontel peinlich en er
berührt von der Frage. Er gab silets ausweichende Ant— über. Sein Sinnen zog weiter nuh der fernen Kasserstadt, Nein, ich danke, Onkel, mir sehlt nichts weiter Wenn
worten: „Er wolle es sich noch übetlegen“ und „im nächsten er schaute in das bunte Gewühl der Linden, er hörte im Geiste du es aber erlaubst, möchte ich gern einige Minuten unter vier
Jahre und deroleichen. Siehsn dan deehalbe bin ich eben die schmetternden Zlänge des Sohenfriedberget Marsches er sah Augen min dir redenfn
in Sorge. die lange, glänzende Soldatenreihe der Wachtparade, voran die „Na, das klingt ja ordentlich eierlich. Bin neugierig,
„Aber davon hast du mir ja noch nie etwas mitgeteilt!“ alten, ruhmbededten Fahnen. Er hörte das brausende Soch— was es gibt. Komm mit in meine Stube, dort können wir
„Ich wollte dir keinen unnötigen Kummer bereiten, Liebste! een e ritt uus wie vertraut war ihn uns ungestört aussprechenn
Aber jett ist auch meine Kraft zu Ende, noch heute frage ich Beide betraten den Raum, in dem Kurt zuetst am Taat
den Ontel bescheiden aber eneraisch, bann umere voe Ein unnennbares Weh pachte ihn. Dort, ja dort war seine seiner Ankunft geweilt und in dem er dem Brauereibesitzer
sein soll!“ Heimat. Dort, wo seine vertrauten lieben Klänge der Mutter— seine Beichte abgelegt.
Die das,“ sagte Taish ich slehe treu und fest zu dir. m en t wo er seine Kindheit verlebt, Sie nahmen Platz und Kurt begann:
Aber sei nicht zu hart gegen den Onkel. Er meint es so un— ⸗ h t mer ltern lag. 32 lei „Lieber Onkel, ich möchte dir zunichst nochmals meinen
endlich gut mit uns beiden und hat sicher ganz gewichtige 2 pe zu e daß der echte r ine innigen Dank für all das Gute aussprechen, das du an mir
Gründe. Laß auch nicht den Schatten eines Mißversländnisses nnt. dem Hãäusermeer die hle? Bom getan, du hast mich in dein Haus aufgenommen wie deinen
zwischen dich und ihn treten.“ t e 3 wer d e en leiblichen Sohn. hast mir als Bestes und Liebstes Daisy anver⸗
Beide begaben sich auf den Rüchweg, mit ihren Gedanlen Berlin aber shwebt ein e Ewas Voe lusbun ein traut bitte ich dich aber insländigst, dein Wertl nun noch
beschäftigt. Kurt grübelte fortwährend, warum der Onlel Sbem mn der nn unde en eene u enden und mir eine sichere Ertlärung zu geben,
wohl zögerte. Ob er sich vielleicht nicht von der Mitgift Aetherwellen, den lahi es nicht mehr los, wo er sich auch e d Duise nin n te m h
trennen konnte? Ach was, in diesem Falle sollte er ihm einfach befinden nsge eae ener enen Welen de Sangen in in neine Arme zu Schon e ha ich dich
ein paar Dollats Gehaltszulage geben, dann würde er sich mit brennenden Wuslensand oder in den pollswimmelnden Millio. die sen Zeitpun en vh
Taid schon inurihten usfen. eeen e ee solg a mir aber diese Ungewihheit unerträg ich ist, bitte
cnblich wenle in vd Spinne Daune aue sein⸗ un r Union, eine innere rimme ich dich hiermit in aller Liebe ind Etxerbietung, mir als
4 wechte i e helle Stimme Daisys aus seinen wieder lochend au: „Berlin, Berlin!⸗ Daisys Verlobten jeßzt den Tag unserer Hochzeit weniastens
eleien. m Auch für Kurt war bie Stunde gelommen, die keinem ungefähr angeben zu wollen.“
„Sieh, Kurt, wie schön es hier ist!“ unsferer Landsleute draußen erspart bleibt. Ein Zufall, ein Der Brauer hatte ihm ruhig zugehört und erwiderte
Er blichte auf die vor ihm lie ende Landschaft. Eine Stũudchen Landschaft, ein heimisches Lied wedt das verborgen Dein Wunsch, mein lieber Junge, ist berechligt und be—
lleine Schiuht lao zu seiner Ahten. Bunte Binmen dedegten slummernde Gefnhl von den Snamel Getbel so ureffend eie enne n on e ne een a
den Boden und das lare Wasser eines Quells plãtscherte sagt: „Ein Heimweh zucht empor aus menes Herzens Grunde!“ Dernimn demer sochein aeben habe s geschan bies, w
drunten in der Tiefe zwishen arohen, moosbewachsenen Steinen. Seimweh, bitterste Leiden aller der, die sich die Seimat ich vorher mit dir noch eine ernsle Antelegenheit zu besprechen
Er larri n daß Su verscherztl 2— und zu regeln hatte. Doch da sich heute die passendste Ge-
Genau so, wie im Tegeler Wald,“ murmelte er, „eine Daisy schien wohl bemerkt zu bhaben, welch gewaltige legenheit dazu bietet, so höre du nun auch deinerseils zu
Landschaft. wie in der Mark“ Eindrüde und Erinnerungen auf Kurts Gemut einstürmlen. Sie was ich dir ꝛ lgen habe“