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abends. Sonntags morgens) erschelnend. Bezugs⸗
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Beilagen: Vater tüche Blãtter. — Der Familienfreund.
Amtsblatt der freien und Hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz· und Verordnungsblatt t Fũrstentũmer Ratzeburg, Lübedl und das angren
dÊ — 5v ννννααννν zende medlenhurgische und holsteinische Gebiet.
HOruc und Verlag: Gebrüder Borkers Game b. S. in Dahd. Fat ele Adrethaus (Köniastr. 46). Vernsprecher 9000 u. 9001.
Ausgabe M. Grohe Ausgabe) mittwoch, den 11. September 1932. Abend⸗Blatt Ur. 461.
Er es Blatt. i u 2. Blatt haben und die Verantwortung übernehmen, wenn das Mini— offiziösen und offiziellen Blätter geben sich die größte Mühe,
st h erz sterium Hertling, was nach gewissen Zeitungsãuherungen über das Prestige des Führers gegen die Nörgler“ zu verteidigen,
e e ee 6 Seiten. Herrn von Bethmanns Saltung als so ausgeschlossen doch wohl weil man in der Regierung annahm, daß man damit
nnnnnnn enn nicht erscheint, siegt, und die protestantischen Land— auch die Sache selbst vor der zersetzenden Kritik der Zeit bes
Nnichtamtlicher Teil. wirte mit den Jesuiten nähere Bekanntschaft wahren könne; und als vor einigen Monaten aus dem Laget
machen von Tripolis selbst aus Offizierskreisen Stimmen laut wurden,
2 — —— die die strategische Fähigkeit Canevas in Zweifel zogen, da
Die konservative Protektion für greiherrn Die sogenannten Friedensverhandlungen. irden an Reater von dem Appelt du die Ebre die
V. hertling. (Information unseles Auslandsmitarbeiters.) Gesetzen des Standrechts gezogen, um solche
Lübech 11. Sept. Einet Meldung der Neuen Freien Presse aus Konstantinopel pehrlienn buhe hintunzuhhaen
Tas suhrende rheinische Zentrumsblatt hat bekanntlich die zufolge verlautet dort, daß die türkischen und italienischen Es lann daher niemand wundern, wenn dieser Ton auch in
rechtsstehenden Protestanten aufgerufen, als Schutz- Friedens delegierten in der Schweiz am Mittwoch im Namen der amtlichen Verkundigung von heute nacht durchgehalten wirdt
wehr gegen die Angriffe auf das Ministerium Hertling zu dienen. ihrer Regierungen die Friedenspräliminarienunter— in der mitgeteilt wird. daß General Caneva, der schon vor eini⸗
Die freundliche Zumutung hat allerdings nicht durchweg das er— zeichnen werden. Wie ähnliche Meldungen der letzten Zeit, ger Zeit Tripolis als. Urlauber verlassen hatte und in aller Stille,
artete Echo gefunden Der Reichsbote streikt und erklärt, die so wird auch vermutlich diese von beiden Seiten amtlich demen— ann v wie ein Privatmann in Rom eingetroffen
Loclung mache auf ihn keinen Eindruc. Um so freudigeren Wider⸗ tiert werden. In Berlin steht man der interessanten Neuig— war, seiner Stellung als Oberkommandierender der Okkupations⸗
hall hat der ultramontane Appell vom Rhein in den Herzen der keit skeptisch gegenüber. Um Friedenspräliminarien dönne armee enthoben sei. Nachdem er mit Glück die exste Phase
Kreuzzeitung und der Deutschen Tageszeitung erwect. Die Kreuz— es sich nicht handeln, da solche Verhandlungen nur von Regie— des Kriegs in Lybien die völlige Besetzung der afrikanischen Küũsts
zeitung versichert ebenso ernsthaft wie treuherzig, das Hert— rung zu Regierung bezw. zwischen den diplomatischen Ver— zʒwischen Kap Macabez und Tobrul gelöst hatte“, so wertet die
lingsche Programm „tkönne von jedem — Patrioten unterschrieben tretungen geführt werden könnten; seit dem Kriege seien aber amtliche Nachricht die Arbeit des scheidenden Generals. Si
werden, der noch etwas von der Macht der Religion für das die diplomatischen Beziehungen abgebrochen. Das Ergebnis der stellt dami eine Tatsache fest, die heute von niemand mehn
Vollsleben halte“ Und die Deutsche Tageszig. beeilt sich erst recht. unoffiziellen Besprechungen in der Schweiz könne demgemäh geleugnet werden kann, nämlich, daß Italien im ersten Jahre
wie vorauszusehen, nach dem Diltat der Köln. Volksztg. ihre nur als eine private Vorarbeit für die Aufstellung von des Krieges das vollendet hat, was die Optimisten als die
jallige Wochenschaun die mit Sedan belinnt, mit einem Surra Friedenspräliminarien angesehen werden. Sache der beider— Aufgabe der ersten drei Kriegstage angesehen hatten; ein
fur Hertling zu schliehen Für sie handelt es sich in der Tat seifigen Regierungen werde es sein, dazu Stellung zu nehmen. Urteil darüber, ob es einem anderen Kommandierenden möglich
Pei Kaͤmpfen in Bayern um ein Vorpostengefecht zwischen dieses Werk früher und ruhmreicher zu voll⸗
zwei Weltanschauungen“ der gangze Kampf gegen Hertling ringen, wird natuürlich nicht gefällt, wie man nicht in der
dichte sich tatsächlich gegen die hristliche, gegen die koön— General Canevas Abberufung. folgenden Wendung eine Kritik erblicken will. die besagt, dab
servative Weltanschauung“ und alle Bekenner des christlichen Quslandsbrief von unserem Korrespondenten) man, um die Operationen nach dem Innern des Landes zu be—
und staatserhaltenden Gedankens“ ollen sich demgegenüber zur omn. 6 Serpt. schleunigen beschlossen habe. die Kommandos in den beiden
Abwehr zusammenscharen! Auch der leiseste Der oberste Feldhert den Italien zur Ersberung des neuen afrilanischen Provingen zu trennen und jenes in Tripolis dem
Vorbehalt wegen des Jesuitenerlasses, den Kolomialreiches nach Afrika schidte, General Caneva, ist in Generalleutnant Ragni und das in der Cyrenaika dem Gene⸗
der Reichskangler als nicht im Einklang mit den Reichsgesetzen be⸗ seinem Schicksal eine Art Abbild des Krieges überhaupt. Die ralleutnant Briccola zu übergeben. Wer rein strategisch be—
zeichnet hat, fehlt, und kein Wort fällt gegen die offensicht⸗ überschwenglichsten Hoffnungen, die der Chauvinismus der ersten trachtet, wird dadurch lediglich ein Zustand sanktioniert, wie er
lichen Bestrebungen des Hertlingschen Kabinetts und der bayeri Kriegsbegeisterung geboren hatte, ruhten auf ihm Und es sich bald nach Beginn des Krieges als saltisch notwendig er—
schen Bischöfe, das Jesuitengesetz ganz zu beseitigen. Dabei war nur folgerichtig, daß auch die ersten Enttäuschungen, die geben hatte. Es hatte sich schon damals herausgestellt daß
hat Abg. von Seydebrand seinerzeit im preußischen Abgeord⸗ ersten Kritiken und die spätere latente Unzufriedenheit der die Streitkräfte in der Cyrenaila unter anderen Verhältnissen
netenhause versichert daß die Konservativen niemals Kreise, die alles Seil von einem schneidigen Zerhauen des lämpften, als jene in Tripolis, und daß man den dortigen
für die Aufhebung des 8 1 des Jesuitengesetzes zu haben sein Knotens erwarteten, sich auf das Saupt des armen Generals Führern auch die eigene Verantwortung überlassen mußte. Auf
werden. AUnd Herr von Heydebrand ist doch sicherlich Lon- entluden. Aber wie man in Italien offiziell nie zugegeben der anderen Seite war Canevas Kriegsführung in Tripolis,
servativ! In Bayern hat der höchne evangelische Geistliche hat, daß die Götter auch in diesem Kriege vor den Sieg den besonders nach seiner ersten Romreise so sehr der Kontrolle
gegen die Wiederzulassung der Jesuiten Einspruch erhoben, Schweiß gesetzt haben, wie man an der Lesart festhielt, daß der römischen Strategen im Kriegsministerium unterworfen,
3 sämtliche evangelische Pfarrvorstãnde dasselbe getan, und die italienischen Waffen nur Siege erfochten hätten und daß auch so sehr von den schwebenden diplomatischen Fragen und
sind doch wohl allesamt Leute, die auf dem Boden christ— höchstens „feindliche Hinterlist· einige Verluste herbeigeführt Verhandlungen beeinflußt, daß man eigentlich schon lange
* e e e u e Tages⸗ habe, so wurde amtlich auch nie zugegeben, daß die Kriegs- nicht mehr von einem Oberkommando Canevas sprechen konnte.
itu efindet sich also in einem Widerspruch, der Toren und führung des mit dem Vertrauen des Königs und des Volkes Die italienisch se hält si it sie sich
Weisen gleich geheimnisvoll erscheint aber da sie seit langem beehrten Generals in irgend einem Punkte anfechtbar gewesen ia nicht eeee be
nur noch Wert auf ein günstiges Zentrums— sei. Man bekleidete ihn zu einer Zeit mit der Senatoren— oben gewünscht wird. Selbst Zeimnoen die den General
urteil legt und gegen das so ganz anders geartete Urteil in würde, in der noch zu befürchten stand, daß jeder Tag einen früher heftig angefeindet hatte —re ä
en wenesten 53 n b g angefeindet hatten, lassen ihm jeht den spär—
8 reisen gesinnungstũchtig⸗ Zusammenbruch nicht nur seines Feldherrntalentes, sondern der lichen Lorbeer, oder sagen wengstens, daß erst eine spätere
ezeugt. so wird sie heffentlich auch den Mut italienischen Krieasvolitik überhaupt bringen könnte. Die Zeit über die Berechtigung der sriuen an der Zauderstrategie
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Die Dollarprinzessin. Die Stunn⸗ Mr · Bradburys wecte ihn aus seinem Brüten. Menschenlenntnis, zu erraten, daß ein Geheimnis hinter Senry
omna u ber Gennuart e lassen d schon wieder einmal den sein müsse. Er batte ihre Aufmerksamkeit
eg opf hängen wie die Mormonenprediger und Temperenzapostel? äglich mebhr in Anspruch genommen. Gar oft ertappte sie sich,
2 von Karl Döring. Da nehmen Sie sich ein Beispiel an meiner kleinen Nichte, wie sie ihn heimlich beobachtete und schon i
dortsetzung.) Machdrudh verboten.) der e n Sie gleich einmal ebenso veranügt und munter sie sich vorgenommen, ihn nach dem Grund seines Kummers zu
FRoapnen wie das Mädel!“ fragen. Heute hatte sie endlich den Mut da en,
Nach sechstgiger Fahrt u Mlanmg, Kurt sah in die liebebollen unschuldigen Augen der jungen eigentlich war sie durch m kurze n e d
de echanne e e 4 hen Ozean hatte Schottin, aus deren klaren Sternen unverborgene Sympathie dererseits aber sagte sie sich, daß sie kein Recht besaß, in
anugeseuerschf gesichtet. Die ne ner V ltann e en i ee ine b enen e at den Outel srauin
perlaufen so daß viele Passagiere von der Seet n Wister Violet,“ fragte sie endlich mitleidig ich habe Sie was sie tun sollte? Alein. das ging auch nicht. das war nicht
isen waren ung bie rei beseblen Zufeln nt e noch niemals lachen sehen. Bedrücdt Sie irgend etwas? Haben ladylile Ach was, der Onkel kümmerte sich nicht um Formen—
iswiesen nn so irendiaer vnde das vei e * eh Sie Kummer und Sorgen? Bitte, sagen Sie es mir. Mein kram, diese gute, brave Seele war eine zu offene Natur. Er
Wasserwüste vor den Küsten der Union liegende unsan Onlel hat schon vielen geholfen. Sie sind nicht glücklich, würde ihr schon sagen, was sie tun sollte. Sie beschloß also, den
i ere a enie Neen s see nicht wahr? Onlel aufzusuchen und fand ihn hinter dem schütßenden Schorn—
Landes. Der Tag war bis zum Nachmittag ua ruhi Hurt rer sten det rte
verlaufen, so daß auch die Seekranken aus ihren Kabi des arglosen, guten Geschöpfes so liebe Worte des Mitagefühls Kurt stand noch immer auf denm Vorderded. Eine frische
krochen und auf Dech lamen, um das nur ese vernann * Wencen! pun g immer stärker werdende Brise hatte sich erhoben, der Wind
entfernt liegende Feuerschiff mit Opernaläsern und Fernrobhren 33 * n wirn e ea
354 nichts. da erzli ür Ihre Teilnahme, aber Wogen. Das Nan j it sei ei en
pr e stand neben d 7 ijett entschuldigen Sie mich bitte einen Augenblich“ war lãnost ene e nn InII
Bradbury und dessen liebenswürdiger een e des 33 en u vn s s n e e viee
332 u * omenade wo der inzwischen ziemlich heftig ge— vom Kopf, so daß sie hundert it über di
e d h Bord näher angeschlossen hatte, ein wordene Wind niemand mehr duldete. Der Sturm pfiff u tanzte. 3 e ee ae b
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8; un t 8 enn leine hui, heulte ihm der Nordwest um die Ohren sprihzte und schäumte empor.
icher Unerwirfiger Freundlichten eh e i durt sulte hih namenlon unaluic Tie Auagen des Das Wasser begann bereits das Dech zu bespeien der
chen an seiner Seite schien gleichfalls großes Interesse für Kurt . das so freundlich und mitfühlend ihm ge⸗ Simmel wurde dunkler, dichte Wolken schienen Fühlung mit den
zu empfinden. Sie sprach wenig, verwandte aber ihre Blicke n wie helle Sterne in die Wildnis seijnes hochaufgeifernden Wellen zu nehmen. Ein unangenehmer Sprüh—
bei den gemeinsamen Mahlzeiten minutenlang nicht von ihm, so 8* wagen et ber ano vder regen ging hernieder, ein Wasserfall nach dem andern überflutete
eee eeeeeee eee n m e e seine Bliche zu dem guten, reinen Engel zu er⸗ das Ded. Das Schiff schlingerte fürchterlich. Ein Teil der
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nder ihn erlannt, denn schon öfters hatte OConnor * ihh en es u wãhrend andere auf dem Verded irgend einen Halt suchten
kimngen gemacht, als wisse er dah 14 den Bair immer wieder deutlich vor Augen gedrüct, und imnmer wieder Bald trieb der erste Offizier auch se hinunter.
gzanz Anderer verborgen sei. 3 dabß er nicht schlecht. nicht Kurt Wartenberg allein blieb oben. Er hielt fich rampf⸗
Je naher das Ende der Fahrt ruckte, desto unruhiger und ie enn le, e e bast am Gelander sest und starrte hinaus in den wütenden
Avdser wurde Kurt. Die Gefahr emner Verhaftung bei der wva an ur blichte den Fo be Hure Kampf der Elemente.
s & ingha lichte dem Forteilen n lange nach Rrrrrrumbumbum ertönte ein fürchterlicher Donnerschlag,
Sie hatte lebhafte Zuneigung zu dem ernsten und stillen ein Blitz erhellte selundenlang die Dunkelheit, das Schiff keuchte
gesaht. dessen Ausdruds weise auf vielseitige Bil⸗ und schlingerte heftig. Die Sturzseen warfen die Wassermassen
na schließen ließ. Wotz ihrer Sarmlosialeit besaß sie Jlo viel in die Schornsteine und in die Treppenflure.