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abends Sonntags morgens) erscheinend. Bezugs⸗ ——— Zeile 20 Pfg. Aleine Angeigen (Arbeits marlt usw)
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— — — Beilagen: Vaterstãl sche Blãtter. — Der Familienfreund. 2 me
Umtsblatt der freien und Hansestadt Lũbe 62. Jahrgang Nachrichten sür das herzogtum Lauenburg, die
iblatt: Ge etz⸗ und Verordnungsblatt Elnt un anterbroqene Relte der Jahrgãnge der Cubeaischen li Fürstentümer Ratzeburg. Lübed und das angren
beiblatt: — ———
Ê ννν ννν zende meclenburgische und holsteinische Gebiet.
Oruck und Verlagßg: Gebrüder Borfears G. m. b. S. in Laheg. — Geg 3 Adreßhaus Möniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001.
Ausgabe M. Grohe Ausgabe) Donnerstag, den 5. September 1932. Abend⸗Blatt Ur. 450.
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553— herabgewürdigt wurde. Die Verwestlichung der Türkei sollte j en Lager.
Erstes Blatt. hierzu 2 Blatt. beginnen. Zwei Seelen in einer Brust, das führt notwendig m srauennnl nnnnn zum
— — — — zu Unzufriedenheit, Zerklüftung und Spaltung. Die Verwest— forscrinuchen artena Monnhen G bis Sloben
Amfang der heutigen Nummer 6 Seiten. — lichung sollte das Ende der alten Türkei bedeuten, die eben uen g l n shen
anz und gar auf östlichen Grundsätzen aufgebaut war. Der nn sich mehrere uuf terung der peche
Nichtamtlicher Ceil. n n bien rechte. Der Provingialverband Sachsen wünscht eine Aende-
Otzident wollte seine Kultur und Zivilisation dem Qrient nn der Ratenn ne der ien ene etenen
bringen; allein es erwies sich diele Nahrung als ein Fift wicklung der alenechten. Der Verein Göttingen will schritt-
Die Lage der Türkei. den u naewohnten Magen n Belanntermaßen weise Erweiterung der Frauenrechte bis zur wirtschaftlichen und
2 ann A Medizin. die den star en chmie rettet, ein schwaches staatlichen Gleichberechtigung. Erweiterung der Rechte der
Von Privatdozent Dr. UIlcecht Wirth. Schneiderlein umbringen. So ist auch Freiheit und Ver— rauen mit ben cibne der slaa sbieichen Gleichberechn
Schon bald nach der dritten Belagerung Wiens um das fassung nicht für alle. China und Persien haben ebenfalls in der Frau sowie atoes unb passwern Wahlrechi ver
Jahr 1690 erklärte der Baron Plumberg, die Türkei sei ein die konstitutionelle Verfassung nicht vertragen können; auth en un Reiaag andlagen und den Kommunen
perwesender Leichnam. In den folgenden Jahrhunderten hat es sie sehen der Abbröckelung, ja Aufteilung entgegen. Das i demselben Unfange wie es die Manner haben, fordert der
ähnliche Prophezeiungen geregnet. Namentlich als der kühne stärlste Gift aber, das in dem neuen Trank enthalten war, hon mersche Delegiertentage Der Beeberband Rheinland ver—
Korse nach Aegypten kam und das osmanische Reich in der ist der Nationalismus, der sich bald zu einem Chauvinis mus un re een ie eÊ Ê,
Peripherie erschütterte, als bald der englische, bald der frau— auswuchs. Die Führer des Komitees für Einheit und Frei— biger, vhne ddit a n easlemn erlcieen b
zösische Gesandte in Konstantinopel die auswärtigen Geschicke heit wollten alle fremden Völker vertürken. Die Folge ntugen aneerhande Hessen Nassau ung Kornigreich
des Reiches lenkte, konnte man in der Tat denken, daß das davon war Bürgerkrieg an allen Enden, waren Unruhen, Zasene die Wncoe ranne n e Zugendo rein
setzte Stündlein der Osmanen geschlagen habe. Ein Menschen— in Kurdistan Wiederaufleben der Banden, Kämpfe in Maze⸗ n ia⸗ in e αα
Ater darauf war abermals die Türkei in Extremis, als donien, war ein gefährlicher Aufstand in Arabien und die eemn er pontisen Gleibereaggung der Frau ins
Muhamed Ali, der ägyptische Khedive, Arabien, Syrien und albanische Bewegung. Die Jung-Türken wurden vor einem re e der ei en n sen aun ieen ver—
den größten Teil Asiens eroberte und seine Vorhut schon nicht Monat gestürzt. Trotzdem ließen sich zunächst die Albaner cec ntee ernen * 3 ee
mebr weit von Skutari gegenüber von Konslantinopel vorge— nicht beschwichtigen. Erst am 21. August hieß es, die albani— en e ee e e ine e n
drungen war. Auch nachher fehlte es nicht an lritischen sche Frage sei gelöst. Aber wie? Nur dadurch, daß, mit einer eahene e drn ert
Stunden. Anfang 1878 standen die Russen vor den Mauern Ausnahme, der Waffenauslieferung, sämtliche Forderungen i rohe anl unbsablhen Gomern ie en
der Hauptstadt in dem Vororte San Stefano. Seitdem, unter der Skipetaren bewilligt wurden. Wer auch gegenwärtig eilenm snnt nannuis a lägen berhaupt
der geschidten, wenn auch despotischen Hand Abdul Hamids kam st die Lage noch keineswegs entspannt, denn die anderen ahen n men
das geschwächte Reich in neuen Aufschwung, erlebte eine wirt— Balkanvölker sind nun ebenfalls von der Unruhe erfaßt. Wenn ren man lehen 54
schaftliche Blüte und durfte sich jahrzehntelang einer nur selten auch die Großmächte zurücpfeifen, wenn sie warnen und ab— * n oee n den ααν
unterbrochenen Ruhe erfreuen. Zwar war auch dieser Zeitraum mahnen, ja drohen, so ist eben doch manchmal die Gewalt ee enen bee ee eee een
nicht frei von arabischen und albanischen Aufständen, aber das der Verhältnisse stärker als der Wille der vereinigten Mächte. iiler en der rcienechbesneungen in der Deffen
Feuer schwelte nur unter der Asche; die Aufstände wurden Es ist außerordentlich wahrscheinlich daß es zu einem Kriege lichleit betiot han sen 3
entweder bald niedergeschlagen oder wurden örtlich beschränkt, mit den Südslawen, nicht nur mit Montenegro, sondern auch 3 recurg 2 e 25
v — 2 7 — bis ß 2 172* ösung des Problems und die daran anschließenden Debatten
die lriegerischen Ereignisse spielten sich jedenfalls so entfernt nit Bulgarien kommen wird. Möglicherweise ist das unter en ee e ee n seien Veolt
von der Haupistadt ab, daß der Gesamtfriede des Reiches den gegenwärtigen Verhältnissen gerade noch das einzige, v n r bs *
nicht darunter gestört wurde. Immerhin ließ sich nicht verkennen, das die zersplitterte Türkei zur Einigkeit zurückführen kann, chiei prite gng. helonderen neterelie verkolgt werden w
daß in den zwei Jahrhunderten, die auf jene Prophezeiung des denn in dem Kampfe gegen Serben und Bulgaren würden die
Barons Plumberg folgten, die Türkei einer fortwährenden Ab— Albaner Schulter an Schulter mit den Türken stehen. Da— Der Besuch des KRaĩsers in der Schweiz.
brödelung ausgesetzt gewesen sei. So ziemlich in jedem Jahr— durch würde die unzufriedene Tatkraft der Skipetaren gegen Bern, 4. Sept. Der Kaiser überraschte den Bundes—
zehnt, wenn nicht noch häufiger, veror die Türkei irgend außen gekehrt und die Türkei hätte, wenigstens für den Augen— rat mit einem prachtvollen Geschent, einer gegen 2,50 Meter
eine wichtige Provinz oder ein Eiland. Nach dem Kriege hlich gewonnen. hohen Standuhr im Roklokostil, einem Meisterwerk der Porzellan—
von 1877/78 nahm die Abbrödckelung ein lebhafteres Tempo Für Deutschland sind die Ergebnisse dieser neuen Lage kunst. Dem kleinen Marmorfuß entsteigt ein zierlicher Sockel,
an. Ein Stüch Nordalbanien fiel den Montenegrinern anheim, einstweilen unübersehbar. Eine Zeitlang jedoch werden wir der von einem mit blauen Porzellan-Ornamenten reich ge
Tunis wurde von den Franzosen behtzt, Cypern und Aegypten sicher abseits stehen und werden den Vorteil von dieser schmückten Ziffernblatt belegt ist. Figuren beleben anmutig
von den Engländern; zudem waren ja durch den Berliner Kon— Stellung, Gewehr bei Fuß, einheimsen können. Die Eng— unter und neben dem Ziffernblatt das Ganze. Des Sodele
greß die Staaten der unteren Donau unabhängig geworden. länder werfen uns gar nicht selten vor, wir verstünden es, Mitte schmückt ein kleines Landschaftsbild, in den Farben
Mitten im Frieden bemächtigte sich Griechenland Thessaloniens mit den Hunden zu jagen und mit den Hasen zu laufen. Das zart abgetönt, die Ornamente sind reich mit Goldbronze ge—
und fünf Jahre darauf (1885) der Battenberger Ost-Rumeliens, wird im wirtschaftlichen Sinne zunächst allerdings die an— schmücht. Die Standuhr ist in dem sogenannten Audienzsaal
ohne daß der Sultan einzuschreiten gewagt hätte. Nun aber genehme Position sein, die wir gegenüber dem Balkan ein— des alten Bundeshauses aufgestellt worden, zu dessen Brokat—
zog eine neue Epoche herauf. Die Jung-Türken trugen den nehmen dürfen. Unsere gesamte Industrie wird zweifellos tapisserien und Prunkmöbeln die Rokokouhr ausgezeichnet paßt.
Sieg davon und führten die Verfassung ein, durch die der ovon dieser ungeheuren Aufrüttelung des Balkans und über— In diesem Saal wird der Kaiser am Freitag vom Bundesrat
Herrscher zu einer Puppe in den Händen des Salonilier Komitees hauvpt des nahen Ostens einen unschäßbaren Vorteil zihen können. offiziell empfangen werden
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* des letzteren. Die Tochter Kowas, Nyämya, war bei Herrn So denkend, wandte er sich um und begegnete den Blicken
das Duallamãdchen. Bedmanns angestellt und holte bei dem Ueberfall der Faltorei von Schwester Helene, die ebensalls dem hohen Beamten der
Kolonial-Roman den Führer unserer Militärstation, Herrn Leutnant Grotter, mit Kolonie nachschaute.
von Jesco v. Puttłamer-Dresden. einer Mannschaft zum Entsatz herbei. Das Duallamädchen hat „Ich möchte mit Ihnen über den fortgesetzten Wunsch der
68. Fortsetzung.) Machdruck verboten.) ich dadurch einen Namen gemacht. Es ist eine hervorragende Kowatochter, zu Herrn Beckmanns vorgelassen zu werden.
Das Schidsal des Jaltoreileiters rief viele Teilnahme wach. Tat gewesen.“ sprechen. Schwester — Eine Ausnahme ist doch angängig,“
Schwester Helene hatle das Shhreiben des Leutnants Lionel „Ich habe mit Schwester Zelene schon mehrfach darüber sagte der menschenfreundliche Mann. — „Das Mädchen ist ihm
Grotter, das sich bei Sven vorfand, sofort an den Kommandeur gesprochen,“ bemerkte der Arzt, die Kowatochter verlangt ins Innere gefolat und hat ihr Leben für ihn in die Schanze
der Schutzkruppe weitergelangen lassen Dieser suchte den Fal— täglich, zu Herrn Bedmanns geführt zu werden. — Aus geschlagen. Solche Mhänglichkeit unter den Duallanegern ist
toreileiter im Hospital auf und war sichtlich erstaunt, als er prinzipiellen Gründen konnte ich dies bisher nicht zugeben.“ selten und verdient anerkannt zu werden.“
über die ganzen Vorgänge nichts Näberes von ihm erfahren „Ein bedauernswertes Mädchen,“ fiel der Gouverneur ein, Schwester Helene zucte mit den Achseln.
konnte — Sven schüttelte fortgeseßzt mit dem Kopfe. — ich weiß darum — der Kowaprozeß, dem ich aus wirtschaft— „Sie ist — eine Schwarze und ich halte es sür den größten
er hatte gar keine Erinnerung mehr daran, in seinem Gehirn lichen Interessen der Kolonie meine Aufmerlsamkeit schenke, för— Fehler, den ein deutscher Mann begeht, sich von einem liefer—
war alles wie ausgelöscht. — dert ganz eigenartige Handelsmaximen zutage. Denken Sie stehenden Weibe fesseln zu lassen. — Er ist dann für uns ver—
Der Gouverneur besuchte während dieser Zeit Dualla und aur, — dieser Duallahändler soll von Herun Bedmanns Waren loren und degeneriert, ganz abgesehen von den Folgen, die bei
lani zur Inspizierung in das Regierungshospital. Als er von erhalten haben, und zwar dafür, daß er ihm seine Tochter zur stärkerer Verschmelzung der Weiken mit den Negern für die Kolo—
der Erkrankung Sven Bedmanns khörte, ließ er sich von dem Frau verkaufte, — der hiesige Leiter der Firma will aber nichts nie entstehen.
dirigierenden Arzt zu diesem führen um ihm einige aner— davon wissen. — Eine andere Faltorei hat diese Waren sofort „Sie verdammen die Mischrasse, Schwester Helene — und
lennende Worte für sein tapferes Verhalten am Mbamfluß zu mit Beschlag belegt und als ihr gehörende Tauschware reklamiert. mit Recht,. — sie ist ein Zwitterding, die der Kolonie leinen
sagen und zugleich von dem Vorhaben Lionel Grotters etwas zu Kowa ist noch außerdem wegen Belruges angeklagt worden. Nutzen, sondern Schaden bringt, indem sie das Uebergewicht
hören, dessen Anpflanzungen bei der Militärstation ihn sehr in— Natürlich hat er das Blaue vom Himmel herabgelogen, und der weißen Rasse beim Neger herabdrücht. — Das ist der all—
keressserte. ich bin der Ansicht, daß die Angelegenheit des Herrn Bedmanns gemeine Grundsatz, aber es gibt auch besondere Fälle und
Aber auch hier versagte Sven gänzlich, — er sprach nur einen ganz anderen Zusammenhang hot. Geben Sie mir bei zu diesen gehört die Kowatochter — Alles, was ich von
immer von einem großen Bananenhaine, — dessen Früchte zu seiner eintretenden Besserung Nachricht, ich würde mich darüber ihr hörte, stellt sie über das Nioeau des Duallavolkes. —
ernten wären und nach Samburg gesandt werden müßten. reuen.“ — Jede Woche einen Besuch — will ich ihr gern gestatten, — ich
„Ein schwerer Fall,“ sagte der Arzt zu dem Gouverneur, Die Negerbevöllerung stand auf den Straßen, es war stets ein hoffe daraus sogar NMhen für den Gemütszustand unseres
als sie den Kranken verlassen hatten, „es ist eine voll— Ereignis, wenn der big goyernor aus Bueg kam, das möglichst Patienten zu ziehen.“
ständige Apathie eingetreten, aus der nichts Herrn Bedmanns ausgenutzt werden mußte, um zu seiern und play zu machen. „Es wird sich ja zeigen,“ erwiderte die Schweller.
aufzurütteln vermag. Vielleicht, daß irgend ein Anlaß dazu Der Arzt sah dem davonschreitenden Gouverneur sinnend Nyämya war täglich in der Nähe des Weißen-Hospitals
beiträgt, sein Erinnerungsvermögen und seine Willenskraft wieder nach. —D — —— zu finden. — sie hoffte immer wieder, Sven zu sehen, und
wachzurufen, sonst befürchte ich das Schlimmste.“ „Das Dualla von heute und vor zehn Jahren, als ich wenn Nbop mit seinem kargen Bericht, der ihm zuteil wurde,
ESchade — unsere besten Pioniere gehen so verloren, — es zum ersten Male betrat, — beinahe könnte man von einem zu ihr zurückehrte, flammte es in ihren Augen unheimlich auf.
aus diesem Manne hätte viel werden können,“ erwiderte der alten Dualla reden — ist nicht wieder zu erkennen. Was unsere „Schwarzes Weib — lein Recht,“ wiederholte sie. „zu
Gouverneur. Er hat sich in seiner an den Mbamfluß vorge— europaische Kultur eisern pachst, zwingt es, ob mit oder gegen Massa oft gesagt — nicht glauben wollen. — Mun doch
schobenen Zweigfaltorei als ein ausnahmsweise tüchtiger und seinen Willen, rasch vorwärts Ich sehe Eisenbahnen und große wahr!“ —
energischer Afrilaner gezeigt — Leider ist er mit dem be— Hafenanlagen entstehen. Der Welthandel breitet sich mächtig Dann dam der Tag, wo Nbop plötzlich wie ein Toller
rüchtigt Zuallahandler Koöwa etwas stark lüert. — Gegen us und die Produlte der Kolonien machen das Mutterland daherrannte und vor freudigen Grinmassen kaum die Worte
diesen Schwarzen schwebt ein Gerichtsverfahren, in dem Herr in seinen Bezügen von Nislande mabhangig. Unsere Enkel hervorbringen lonnte
Bedmanns als Zeuge dienen soll. Es muhte bisher immer werden einst kaum noch bie Spuren der schweren Aufgaben ent⸗ „Nyaͤmya darf zu Massa lommen. Big Dokltor hat
wieder aufgeschoben werden. aus Rüdsicht auf die Erkrankung deden, die wir hier vorfanden.“ erlaubt!“