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preis für das Vierteljahr 830 Warl einschließlich i i
Vringaeld in Lubed. Durch die Post bezogen ohne inngen i gei eα
Bestelgeld 880 Wark. Eingelnummera 2 Vis. 8 — Sah den Aufordernngen entsprechend höber
u — Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. 8
Umtsblat der freien und Hansestadt Lͤbelt 1062. Jahrgang Nachrichten sür das Herzogtum Lauenburg, die
Beiblatt: Gesetz⸗ und Vverordnungsblatt 8 — gũrstentümer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗
ppp —— ν ννν zende medlenburgische und holsteinische Geblet.
Drud und Verlag: Gebrüder Borar 6. m in—— Mrekhaus (Köniastr. 46). Fernsprecher 9000 u. m
Ausgabe M. Große Ausgabe) Dienstag, den 3. September 1912. Morgen⸗Blatt Ur. 45.
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3 berg (Stocholms Dagblad) und Chesfredalteur Harald Sohlman J l
Blatt. hienn 2. Blatt. e e ahbtruch der otedenzrerbandunaen nit ani ·
— — — — — us di greisen er nin meldet zu den in der Schweiz stattfindende
Amfang der heutigen Rummer 8 Selten —2 Von 2 rn eeee Dresden Friedensverhandlungen, daß diese lurz vor dem Abbruch stän⸗
schammcer gel und Leipzig begeben, dann die Kruppschen Werke besichtigen und den. Die türkischen Unterhändler hätten als erste Bedingung
von dort nach Bremen reisen, wo Senat und Norddeutscher die Räumung der Provinz Benghasi verlangt, die von den ita—⸗
Lloyd ihnen zu Ehren Festlichleiten veranstalten. Am 11. Sept. lienischen Vertretern schlank abgelehnt wurde Es tann daher
abends treffen die schwedischen Redakteure in Hamburg ein, als sicher gelten, so schreibt das Blatt, daß die Feindselig—
Zum Besuch der schwedischen Journalisten wo ihnen der Senat ein Fruhstug die Samburg-Amerita Linie keiten bereifs in nächster Zeit wieder beginnen
in dD eutschland auf einem ihrer Dampfer ein Diner gibt. Ueber Lübeck, wo
Wrr von Senat, Handelslammer und Presse ebenfalls Festlichkeiten Unerfreuliches zu den Friedensbemühungen
hat die Norddeutsche Allgemeine Zeitung solgenden herzlichst ge— geplant sind, erfolagt die Wreise von Hambura am Morgen des des G Berchtold
haltenen Willkommengruß geschicht: 14. Seplember. es rafen erch old.
Inm gleichen Geiste rüchaltloser Gastfreundschaft, wie er den Teilnahme an der Parade des Garde- und 3. Armeelorps. Die Wiener Reichspost hat kürzlich über die Absichten des
Vertretern der deutschen Presse auf ihrer weiten Fahrt durch W. Berlin, 2. Sept. Die Vertreter der schwedischen Presse, Grafen Berchtold bei seinem viel erörterten Vorschlage Aus—
das schöne schwedische Land allenthalben begegnete, bereiten wir die gestern ihre Deutschlandfahrt angelreten haben, vohnten heute lassungen g ebracht, die um so mehr befremden mußten, als das
unseren schwedischen Kollegen eine herzliche Aufnahme. Den der großen Parade des Gardekorps und des 3. Armeekorps auf Blatt vielfach sonst politisch gut unterrichtet ist und auch zu
Teilnehmern an der Schwedenfahrt ist unvergeßlich geblieben nicht dem Tempelhoferfeld bei. Das gewaltige, glänzende militäri— offiziösen Auslassungen benutzt wird. Das gilt besonders von
nur die kaum zu übertreffende persönliche Liebenswürdigleit der sche Schauspiel fesselte die fremden Güste von Anfang bis Ende. dem Passus, in dem es heißt:
Gastgeber, sondern auch der Eindruck ernsten Strebens und Ar— Insbesondere der Anblich den die greichzeitig über dem VParadefeld „Wenn die gemeinsamen Unterhandlungen auch zu ge—
beitens, den sie überall gewannen, wo sie mit der werktätigen schwebenden zwei Luflschiffe und 8 Fugzeuge gewährten, machte meinsamen Maßnahmen führen sollten, so ist dies dann nicht
Bevpölkerung in Berührung lamen. Niemand konnte sich damals einen tiefen Eindruch Ein Frühstück, das der schwedische Ge— die Schuld Oesterreich-Ungarns, und das Wiener Kabinett
der Erkenntnis entziehen, daß larke Kräfte tätig seien, um die sandte und Frau Gräfin Taube beute nach Schluß der Varade wird mit gutem Gewissen für alle sich daraus ergebenden
natürlichen Gaben Schwedens in vwirtschaftliche Güter umzu— im Hotel Kaiserhof, ihrem interimislischen Heim, zu Chren der Folgen ablehnen können. Oesterreich-Ungarn habe mit dem
setzen und einer wachsenden Bevölkerung Raum zur Entfaltung hier weilenden schwedischen Journalisten und ihrer deuischen Vorschlage des Grafen Berchtold seinen guten Willen bewiesen.
ihres Täligleitstriebes zu gewähren. Die Zeugnisse einer alten Wirte gaben, eröffnete die Reihe der geselligen Veranstaltungen Wenn man das nicht genügend respektiert, nun, so wird es
Rultur und die Beweise einer weitverbreiteten neuzeitlichen Zi— der Deutschlandfahrer in ebenso vornehmer wie herzlicher, sym— eben dann mit freien SHänden eine allein seinen Interessen
vilisafion weisen in Schweden hoffnungsfroh in eine Zukunft prathischer Weise. Exzellenz sprach in liebenswürdigen Worten nützende Politik ohne weitere Rücksicht auf fremde Empfindlich—
von steigender Gellung hinaus. In Teutschland verfolgt man sein und seiner Gemahlin lebhaftes Bedauern darüber aus, daß keit befolgen müssen.“
die Bemuhungen der Schweden, durch Mehrung ihrer wirtschaft⸗ es ihnen nicht vergönnt sei, die anwesenden hervorragenden Ver— Da eben erst die Zustimmungen der Mächte zu den Erörte—
lichen und lulturellen Werte das Land auf emporsteigender Bahn treter der schwedischen und deutschen Presse im eigenen Hause rungen vollständig eingetroffen sind, Graf Berchtold aber sich
forftzuführen, mit warmer Sympathie. As berufenen Vertretern begrühen zu lönnen (das Gebäude der schwedischen Gesandt— des näheren über seine Pläne noch nicht ausgelassen hat, so
des aufstrebenden schwedischen Volles rusen wir den Männern, schaf it zurzeilt im Bau begriffenß um sodann der Ueberzeugung daß also die übrigen Mächte noch keine Veranlassung gehabt
die uns mit ihrem Bese erfrenen ein herzliches Willkommen zu. Ausdrud zu geben, daß auch dieser Besuch, der den schwedischen haben, zu ihnen Stellung zu nehmen, wird man eine der—
Die Namen der Gäste. Redalteuren eine große Anzahl glänzender, hochinteressanter Tage artige halbe Drohung in einem gelegentlich offiziösen
Die Gäste, deren Namen umeist auch internationalen Ruf verheiße, zur Stärkung der schon bestehenden Freundschaft zwischen Blatte im wohlverstandenen Interesse der Wlsichten des Grafen
geniehen, sind die Serren Chefredatteur Freiherr D. v. Werhielm Deutschland und Schweden beitrage. Chefredalteur Dr. Karl Berchtold nur bedauern können. Solche Auslassungen wären
Eeflerosten), Schriftsteller G. Bomquist Gerliner Korrespon— Hildebrand von Stocholms Dagblad antwortete im Namen der vielleicht verständlich in einem Augenblicke, wo die Altion in—
dent des Aftonbladet Stodholm), Redalteur Dr. Simon Bran— schwedischen und deutschen Kollegen. Er betonte, daß von den solge des Widerspruches und der Quertreibereien anderer Mächte
dell (Dagens Nyheter), Direltor G. Ellund (Svensta Telegram— verschiedenen Mitteln, die es gäbe, zwei Völler einander näher vor dem Scheitern stünde, nicht aber jetzt, da es gilt, ihr
byran), Chefredakteur Dr. E. Etzel, Sekretär Gylden vom Mi— zu bringen, eines der besten sicherlich das sei, die gegenseitige Freunde zu erwerben und dem Grafen Berchtold die Aufgabe
nisterium des Aeußern, Chefredakteur 5. Sedlund (Göteborgs Kenntnis voneinander zu fördern. Taß dies in erster Linie obliegt, bei den nun folgenden Unterhandlungen nachzuweisen,
Handelstidning), Chefredalteur Dr. Karl Sildebrand Stochholms Aufgabe und Verdienst der Presse sei habe Exzellenz Taube daß seine Vorschläge wirklich uneigennützig und ehrlich gemeint
Dagblad), Dr. W öSöjer (Chef der Presseabteilung im Mi— vor zwei Jahren in Stodholm, wo er als Minister des Aeußeren sind, und daß keine egoistischen Sonderabsichten Oesterreichs sich
nisterium des Aeußern), Chefredakteur Dr. Helmer Key (Svenska die deutschen Redalteure begrübte, freundlich anerkäannt. Der damit verbinden. Aus solchen Erwägungen halten wir es
Dagbladet), Redakteur Valdemar Langlet (Svenska Dagbladet), heutige Tag sei ein neuer Beweis für das sympathische Ver— für ausgeschlossen, daß der Artikel der Reichspost offiziösen
Leon Ljunglund (Chefredalteur für Nya Dagligt Allehanda), ständnis, das Exzellenz der Presse entgegenbringe. In das vier— Ursprungs ist. Vielmehr kann es sich dabei nur um eine re—
Reichsantiquar Professor Dr. Oscar Montelius, Chefredakteur fache Hurra auf das gastfreundliche gräfliche Ehepaar slimmte dakltionelle Entgleisung handeln, von der Graf Berchtold sicher
H. Sällvin (Sundsvalls⸗Vosten). Redalteur Ir. Verner Söder— die Versammlung mit Beestaern am weniosten »xbaut sein bpt.
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Cheater. Kunst und wissenschaft. liche Mitglieder des Thaliatheaters sind in der dellschrift im realistische Grotesle des heutigen Wedelind zeigt. Es enthäli
Bilde zu sehen Zwiegespräche und Zwiegesänge zwischen dem Jüngling Feli
S dn sen e n eee Realtivbierung des Regieloslegiums am Wiener Buratheater? und der Schãferin Galathea, die umrahmt werden von einem
b nn ee enbeeen u Der mit der provisorischen Leitung des Burgtheaters betraute Präludium, einem Chor der Alten, einem Chor der Nymphen,
enlelein sah man Hambur bdewenfeld und Dr. Sy sansplet Hunn Thima hltn ete et en hen 3 e un tn u u
Hagemann die s Graf ele d Burgtheaters, das seit dem Abgang Hofrat Shlen- un ein Angehorige der jungst· deutschen Komponistenschule
e eaen a h se e thers nicht mehr fungiert hat, wieder in Tätigleit treten Otto vSasenclever im Stile eines Oratoriums in Musil
Hannover dencn sich von an inin 6eh Hofrat lassen Dem Regielollegium gehören die Sosschauspieler gesett g 5
Richards Halle, Hofrat Bremen viele Baumeister. Devrient und Reimers an d Burner e r Wsenschaften. 2 h erliner Aa.
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andere anschlosfen. Im Vestihi vor Maurices Buste begrüte Das nene Schausplelnaus in Berlin hat nun in Direlter ee e e eee en
Geheimrat Bachur seine vornehmen von weit und nah herbei— Charls einen neuen Leiter endgültig gefunden, nachdem die brrsuat eh va 3 J er 3
gewanderten Gäste mit ordensstrahlender Brust. Das erste Verhandlungen mit den Schauspielern zu einer Verständigung snesonbierenen glied ihrer prilosomhich htocichen
Wort auf der neuen Bühne hatte HSamburgs eingeborener Poet gesührt haben. Mit der von der neuen Direltion vorgeschla— ie arbe it an io Man 16 in e ß
Otto Ernst. In parnassischer Gegend streiten sich Thalia und genen Tournee haben sich mit Ausnahme von zwei Mitaliedern r bedann seine Laufbahn 1863 als vriva donen in onnen
Melpomene wie zwei Prinzessinnen bei Hofe um den Vortritt — Beate Ehren und Dr. Dahlberg — alle Shauspieler lan dann ale vebenichen Proscsor nach Berlin, und u 38
beim Einzuge ins neue Haus. Apollo nimmt Thalias, Dionysos einverstanden erklärt. Diese beiden werden ihre Gagen aus zwel Zahre 73 31 150 ie ien ie ait
Melpomenes Vartei. Endlich erschüttert Zeus mit Donner— der deponierten Kaution erhalten Nunmehr wird Direltor ses u deutschen Eprache und Lileraur nach Mortin
gepolter die Wolken und schlichtet den Streit. Thalia hat den vom Polizeipräsidenten in Schöneberg die lngeien Sei 1002 u di blungen t 35 senn Abeiten
Vortritt. In munteren Versen wird dem allegorischen Vorgang erhalten. 17 if hucie c Unte ee mitstoch.
möglichst die heitere Seite abgewonnen. Von diesem Ideal— Fertigstellung des Reichstheatergesetzes. Der Teil des een ene in eten dz g
gefild leitete Goethe mit den schäferlichen Alexandrinern der Theatergesetentwurfes der sich im besonderen mit den sozial sicn seine beutsche Syno nt Marburs 1889). Ferner
„Laune des Verliebten“ über zum eigentlichen Zwedl Lolitischen Verhãltnissen befaßt, die Buhnenangestellte und gab den ersten Band be Deilshen chlonn heraus, Die
des Thaliatheaters, dem prosaischen Konversationsstück. Paul Direltoren betreffen, durste wesentlichen fertiggestell sein. Deutsche Kaiserchronik des 12. Jahrhunderts und die Gedichte
Seyses altfränkisch harmloser Einalter Unter Brüdern“ er— Es handelt sich hier um die entsprechende gesetlihe Festleguna des KRonigs vom Odenwalde. Sei is ebigiert er mit Gustar
innerte durch das Biedermeierkossum an des Thaliatheaters einer Materie, die auch sonst schon in der sozlalpolitischen ilschrift fu Alleclum und deutsche
Roethe die Zeitschrift für deutsches Alter sch
gute alte Zeit, und dann kam zum Schluß Wedekinds Gesetzgebung des Reiches eine Regelung erfahren hat. Sierzu Literalur. Ferner bestäligte der Kalser die Wahl des Direktors
Meisterwerk „Der Kammersänger“ und zeigte die Hamburger gehört u. a. die Dauer der Arbeitszeit die Gewährung von der vor⸗ und frühgeschichtlichen Abteilung des Museums für
Schauspielkunst auf ihrer Höhe mit der modernen Frau mit den Ruhepausen usw. Die einschlägigen Bestimmungen. die hier Voͤlkerlunde zu Betlin Professor Dr. Karl Schuchhardt,
ausgezeichneten Leistungen der Frau Franch- Wil Bozen— in Betracht lommen, liegen auf dem Gebiete der Reichs m dentichen Mugled der philbsophcheh lorishen Klasse.
hards und vor allem des Serrn Roberts, der als alter gewerheorbnuns Dageuen shweben woh Serharpmaen er An der lehlen Gesamtfizung der Alademie legte Geh. Rat
Komponist ein großes Bild der Lebenswahrheit gab. Es war die Regeluns de ggeentzyerane sur die dir ln Konrad Burdach den drillen Teil seiner interessanten W—
ein ausgedehnter, aber überaus abwechselungsreicher Festabend, mungen des Bürgerlichen Gesetzbuches über den Dienstvertrag handinng ber aust und Mosesn vor. Goelbe war
der dem Geist der neuen Bilhne günstige Horoslo pe stellte. n wesenlusen atz Frundlane dienen Bei dielen Bpn durch den freien interkonfessionellen Pietismus, den ihm
Das Samburger Thaliatheater Zur Erösfnung des neuen ungen scheidet die Gehaltsfrage güngich aus. Es lann e Eusanne von Klettenberg und die Schriften des kühnen Keher—
Hauses, die gestern, Sonnabend, die Freunde des Samburger rlet uden va Theatergesetentwur⸗ nrh im Lauf⸗ vperteidigers Gottfried Arnold nahebrachten, für die genigle
Thalialheaters dereinigten wurde als offizielle Festschrift ein dieset Session dem Bundesrat und Reichstag zugehen wird. Moystit vearderg bie im Faust wirlsam ist, vo bereitet. Die
Heft der Zeitschrift „Das Theater“ ausgegeben. Darin Ein Oratoriumtext von Franl Wedelind. Im vorigen empfindsame und genialische Terminologie sowie die religidse
macht Geheimrat Max Bach ur, der Leiter der Bühne, dessen Jahre ist, wie man dem B. T. schreibt, als Privatdruc von Symbolik des „Mahomet“ und des „Faust“ shöpfen ags dem
Bild die Uitelseite ziert, ein paar „kleine Bemerkungen zur Wedelind ein „Fragment“ erschienen, das den Titel „Felix von der katholischen Mystik befruchteten Pietismus, wobei de
Sache“. Nicht ohne Witz meint er unter anderem: „Die und Galathea!“ führt. Es ist ein Jugendwerk, das Wede— lirchliche Frömmigkeit sich in ästhelisch humane Andacht umsettt.
Autoren finden an den Bühnen leicht den „Eingang für tind als Gymnasiast im Jahre 1881 geschrieben hat, ein Die Rolle, die in dieser verschlungenen Tradition die Moses—
Lieferanten“, aber nur wenigen gelingt es, „den Eingang beim lleines Schäferspiel, das halb in der Art des jungen Goethe gestalt als mystischer Typus des Gott suchenden Menlchen spielt,
Publikum zu finden“. Das alte und das neue Haus sowie sämt— schwärmerisch und hymnenhaft gehallen ist, halb schon die wurde von Geh. Rat Burdach dargeleot