Full text: Lübeckische Anzeigen 1912 (1912)

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22 128* 22 227 22 Anʒelgenpreis Qu⸗aabte ·2322 sfur die 
i i bas vieriesahr 330 Ban —5— ; zZeile 20 Pfa. Klelne Anageigen Arbeitsmartt usw 
Bringgeld in Lũbeck. Durch die Post bezogen ohne ——— B Pia. fũr Auswãrtige 30 Pfg. . Geschãstl. Mu · 
Seneen ar iνν i e 
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Beilagen: Vaterstädtische Blãtter. — Der Familienfreund. 
Amtsblatt der freien und hansestadt Lübed 162. Jahrgang Nachrichten für das Herzogtum Lauenburg, die 
Beiblatt: Gesetz und Verordnungsblatt — gürstentũmer Ratzeburg, Lũbed und das angren⸗ 
ννννννννννννοννονο ννν zende medclenburgische und holsteinische Gebiet. 
Drud und Verlag: Gebrũüder Boame G. m. b. S. in 2n— io Adreßhaus (Köniastr. 46). Fernsprecher 9000 u. 8001. 
Ausgabe M. (Große Ausgabe) Donnerstag, den 22. August 1912. Abend⸗Blatt Ur. 424. 
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Erstes Blatt. hierzu 2. Blatt, poincares Cob des franzosisch⸗russisch⸗englischen orientalische Frage aufgurollen und Ereignisse zu 
Ho Bbuũndnisses. begünstigen, die dazu führen lönnen, den Status auo im 
Gesetz- und Nerordnungsblatt Dünkirchen, 21. Aug. Während des Frühstüds im Rat— Qrient umgustürzen Was die Wachte nicht zulassen nnen 
der freien und Hansestadt Lübeg Nr. 36, panse eraee tntend e en eee e e et enlen e e 
enthaltende armen Lobe der Offiziere und der Besatzung des „Condé“ untergeordneter Staat, wie Montenegro, auf eigen 
Nachtrag Oxdnung der Prusfung der Lehrer und Lehrerinnen J Hand Politit treiben und orientalische Vorsehung spielen will— 
an Mitlelshuen. Dritter Nachtrag u der Verordnung in deren Mitte er, ohne den französischen Boden zu verlassen, t ane icht serf gemug ruduwefende Neberhebung, 
pon 13. Mãr, 1912, bettreffend die Beförderung gefähr— die russischen Freunde besucht habe, erklärte er, er sei von der enua ruee 
licher Gegenstände mit Kauffahrteischiffen. — Verord-— Aufnahme, die er in Rußland gefunden habe, und die sich an wern man alauben sollte, daß die Verbältnisse im Orien sich 
iuns, belreffend Schutzkapselin an den Ausflußhähnen e peteidel nd ebindee Ncion Ahie ee nach örtlichen Bedingungen und Erwägungen lösen lassen werden. 
her Wilwagen. Belannimahung dig diesiahrioe een h henn hier klommen nicht diefe in Betracht sondern die Interessen 
Eröffnung der Jaad auf Rebhühner betreffend rührt. Als offizieller Vertreter Frankreichs sei er beauftragt, a m 3 t duden va daß e Regeu 
— — Frankreich die Sympathien Rußlands zu übermitteln. Poin— dchte. nicht du en rfen. ie Aegeng pe 
Amfang der heutigen — er 6 Seiten. cars versicherte: Die Gefühle, die wir unseren Verbündeten international wichtigen Fragen ihnen aus der 5an7 
— —— — k 2 nommen werde. Zum Glüd hat heute wohl leine einzige 
dauernd bewiesen haben, finden bei ihnen ein treues Echo. g 
nichtamtlicher Teil. e eee ad e ei e eeee a en reeree daren een en 
— die Zeit, weit davon entfernt, sie erkalten zu lassen, hat ihr derha vu n ae dunu 
Die Reichsfinanzen 1912. neue Lebhaftigkeit gegeben. Rußland und Frankreich sind in tinverllanden erfren duh Mepunteregte g eeez 
2 2 Hand Unruhen anstiftet. Die ganze Frage ist für 
xx gleicher Weise an der Festigkeit des Bündnisses interessiert, das 22 
Die Einnahmen des Reiches werden im laufenden Etatsjahr mit iet si seun 3 Atn Europa zu wichtig, um Kleinstaaten, wie Montenegro, zu ge— 
ganz besonderem Interesse verfolagt. Handelt es sich doch darum, ob u n ch e e zu t omatischen statten. ihre Lösung selbständig in die Sand zu nehmen.“ 
die vom neuen Reichsschatzsekretär verantwortete Hinaussetzung der n apnnenztt un e lung e bg 
ursprünalichen Etatsansäte durch die Wirlklichkeit gerechtferligt wird. n q eien m e on n 2 spie 44 
Na den bis ebt vorlegenden Ergebnissen der Monate April bis en Ereignissen folgen und sich in voller Uebereinstimmung „Zur Salutierung des Conden. 
g egen die Zufälligkeiten d kunft schühen. Dieses Bünd 
Juli, also des ersten Drittels des Etatsjahres, belaufen sich die Zoll- e ieses e Den Darstellungen in einem Teil der ausländischen und 
innahnen auf 204 Millionen, während nach dem Etatsansatz auf ere n an r auch der dauschen Presse, daß deutscherseits nicht nur bei der 
das Jahresdrillel 233.1 Millionen zu kommen haben; es würde sich 34 αα * ʒ en n d b Hinfahrt des französischen Ministers Poincars nach Petersburg, 
also bei den Zöllen ein geringer Ueberschuß von etwa 7 Millionen * rn e u nn n sondern auch bei dessen Rücfahrt die Gelegenheit zu seiner 
ergeben. Bei den Einnahmen aus den Steuern und Gebühren h er en e m un Begrüßung gesucht worden sei, wird nach wie vor ig den 
lassen sich auf diese Weise leils ähnliche geringe Ueberschüse, teils el ee m e wu u sen Kreisen unserer Marineverwaltuag widersprochen. Bei der be— 
aber auch Fehlbeträge gegenüber dem Voranschlag herausrechnen; usn au en u urnn r grenzten Wasserfläche zwischen Fehmarn und der dänischen Küste, 
leztere finden sich bei der Tabalsteuer, Zuckersteuer, Salzsteuer, eeaichalt en nn dᷣt ut * 9 7 dem Uebungsfeld unserer Ostseeflotte, ergebe sich die Möglich— 
Branniweinsteuer Zuwachssteuer u a. Nimmt man die Gesamt— i dyʒ un draupen n leit einer zufälligen Begegnung sehr leicht. Andererseits liege 
nnahme des ersten Jahtesdrillels Jo ergeben sich 5413 Millionen, e u b nt emühen, * uch kein Anlaß vor, einer solchen Begegnung auszuweichen, 
denen im Voransclag 5908 Millionen gegenüberllehen. Das bedeutet n 7 n halten bren um nicht salutieren zu müssenn Noch viel wenger würde 
einen Ueberschuß von elwas über 3 Millionen n mnt t 333 e man verstanden haben wenn den deutschen Schiffslommandanten 
Mon ann n diesen Eroednis zfr eden sein; zu allzu aroßent ee ee l eß n iona e in der Ostsee der Befehl gegeben worden wäre, bei der Sichtung 
n jedoch kein Anlaß; denn um ein Defizit abzuwenden, mee ann uh und Vie Unsterbchleit eines Bolles des „Conds“ sofort Reißaus zu nehmen. Zu den Salutschüssen 
es notwendig. daß die gute Konjunktur, deren wir uns erfreuen, . ve e bedient man sich übrigens bei uns nicht des rauchlosen, son— 
auch künftig andält. Auf nennenswerte Ueberschüsse gar wird man 7 u n e nhann an dern des alten, wertlosen rauchstarken Pulvers, das auf diese 
sich überhaupt nicht gefaßt machen dürfen Verschiedentlich ist aus een en Sochrusen auf den Minnter⸗ und ahnliche Weise aufgebraucht wird n 
der Tatsache. daß die Isteinnahme an Zöllen des Monats Juli Paris Aug Minisler prasident Poincars ist in Be⸗ 
ee e nn dem sad des gleitung de⸗ Miniler des Innern, Steeg, heute abend nach Die revolutionãre Bewegung in der russischen Flotte. 
n n h en nen nn b Uhr in Paris wieder eingetroffen und auf dem Bahnhof von Der Pester Lloyd ist anscheinend auf Grund von Infor— 
tie n den Zollerlrägen lundgeve. den übrigen Ministern und Vertretern der Behörden empfangen mationen aus revolutionären Kreisen in der Lage, beachtens- 
emgegenüber ist jedoch darauf hinzuweisen, daß neben dem Januar d te Ei it über di lutionãre B 
e eene nnn ß An worden werte inzelheiten über die revo utionãäre Bewegung in der 
er jenige nat ist, in dem regelmäßig ganz beträchtliche 2 — 
hiarten — e — russischen Flotte mitzuteilen. Der betreffenden Petersburger 
zielt werden. In den Jahren 1907, 1908 und 1909 K i inwei 
ahren l Eine deutsche Warnung an Montenegro orrespondenz des genannten Blattes ist unter Sinweis darauf, 
war der Juli sogar der ertragreichste, er überstieg den ertragärmsten 9 gro. daß der Zusammenhang der Revolutionäre der Ostseeflotte 
onn im Jahre 1907 um 21 Millionen Marh im Jahre 1908 um In einer offiziösen Auslassung, die der Köln. Ztg. aus mit denen der Schwarze-⸗Meer-Flotte eine bekannte Tatsache 
8 Mill. Mark und im Jahre 1909 um 52 Mill. Mark. Es handelt Berlin zugeht, erhielt Montenegro eine sehr nachdrückliche Ver— ist, mit allem Vorbehalt folgendes zu entnehmen: 
also d hohen Juliertrag nicht um ein außergewöhnliches warnung folgenden Inhalts: Von der repolutisnären Bewegung in der baltischen Flotte, 
*22* Wiederholung einer Erscheinung, die all— „Es gibt heute leine einzige Großmacht, welche Anlaß zu dem Prozeß gab, der dieser Tage vor dem 
; die ein Interesse daran häãtte. die sogenannte Marinekrieasgericht in Kronstadt durchgeführt wurde, war 
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Das Du 3 slellt sich mir direlt feindlich gegenüber und glaubt, ich ordne „Ja, das sehe ich!“ nahm ihn Sopen scharf ins Auge. 
uauamadchen mich ohne weiteres seinem Willen unter! — Nein! So weit Er hatte nur einen raschen Blich nach dem Tore hinüberge— 
on Jertor nn .Fees sind wir noch nicht! Wir haben es also mit den Balis zu worfen, um die Situation dort zu eckennen. „Du hast dir 
a6. gorn en tun. Freilich! Das sind noch schlimmere Gesellen als die Vkars, zwar in unerhörter Weise den Eingang zu mir erzwungen, trotz- 
etzung.) Machdrud rerboten.) aber Long mag nur kommen.“ dem will ich dich anhören, sobald du deinen Leuten sagst, daß 
u— nter den Schwarzen ging die Besorgnis des Faltorei— Bose Stunde für — Nyamya, Serr! vast du entschie⸗ sie sofort den Sof der Fakltorei verlassen sonst ñ— — — er 
eiters von Mund zu Mund. Das Schwatzen und Gestikulieren den?“ Sie trat dicht an ihn hecan, so daß ihr heiber trat zur Seite und deutete auf die Sudanesenwache hin, „ge— 
wollte gar kein Ende nehmen, so das Sven selbst energisch Atem ihn streifte. brauche ich mein Hausrecht!“ 
eingreifen mußte. um sie u cher Arheit anzufeuern. Einige „Willst du mit ihm gehen?“ Lons kirschte mit den Zahnen, winkte aber den Balis 
Aussicht nell lesgen Rum wirkten am meisten dabei. „Nie, — BSerr!“ daß sie vor das Tor treten sollten. Josia wollte es sofort 
Kaum war eine Stunde vergangen, so lag kein Fanu mehr im Gul, dann mache i 4 — —— schlieben. 
õlusse und die großen Palisadentore schlossen sich fest. Uebelaupt eee u e e „Laß das Tor offen, Josia! Es darf niemand herein, oder 
e ee een ne eee eee Waen er e g n de e sade ennnn e e a e eee 
ausgelegt, sie wurden für jeden der Hausneger eingeteilt. e in snatie senn euie. Und nun zu dir — Long! Sprich rasch! Ich habe nicht lange 
Sven glaubte einen Angriff fremder Tikarstämme gewärtigen zu Massa! Massal sam Rbop cn Wur iVon, Zeit für dich übrig!“ 
müssen und überlegte mit Josia, ob sie die letzten Schwarzen leuten dor dem dor. — wiul Massa sprechen 8 „Longas Wunsch kurz!“ stieß dieser aus. „Will zwei Wochen 
aus der Gegend am Mbamflusse nicht sofort ablohnen und heim— „Die Frechheit des Balis geht zun weill Jebt mag der Seadmans Geld und Nyimva, die von Zowa gelaust bolen 
senden sollten. Nyämya kam darüber hinzu, nachdem sie Nbop Tanß beginnen! Mit diesen Worten stedte Sven seine Re— Tann Balileute für Arbeit stelle. Jaltorei Elsenbein 
zur Aufsicht über die Waffen bestimmt, und sagte zu Sven: holber in den Gürtel und schritt nach der Palisadenpforte hin. schaffe ⸗ Massa gegen Mars schütze.“ 
„Tu es nicht, Serr! Tilarleute sind gut, sonst wären Long war bereits mit Josia in Streit geraten. weil er Das n lnat niht schlecht pna uiderte Sren eu 
auch sort! Dente anders!“ leinen Einlaß fand. bis auf Nyaämya würde ich damit einverstanden sein. wenn du 
„Sie können aber hier geblieben sein, um den anderen Balihãuptling — will abrechnen mit Massa e⸗ ehrliv meinst 
Mannern hres Siammes Miteilumg zu goben und bei einem Bechkmanns!“ brüllte der Neger „Balihäuptling Z nichts Falsches sagt! unterbrach ihn der 
Andriff ihnen zu helfen Man laäht doh im eigenen Lager „Ohne Befehl Massas nicht öffne!“ scholl es aus Josias stiernacige Neger. „Gib mir Nyämya — rechtlicher Kauf, dann 
leinen Feind herumlaufen.“ un zurüch. * — gaut!“ 
„Tikars — ni i ind, ESieh hierl Si „Long will! Josia nicht fragt!“ stieß der Bali wütend Du bist toll, Lona! Es fillt mir gar nicht ein, der Fal 
reichte ant n n en e g aus. Einen gewaltigen Anlauf nehmend, erreichte er mit torei einen solchen Schaden zuzufügen! Du weißt sehr wohl 
befesligt war Leichtigleit die Krönung der Palisaden und schwang sich hinüber. dah Nyämya für die Schuld Kowas einsteht und dieser so lang 
se n h un pena. Josia beiseite stoßend, riß er den einen Torflügel auf, so daß kein Recht an sie hat!“ 
ieser nahm ihn an sich un betrachtete gespannt die auf eine Anzahl seiner Leute vasch hereinzukommen vermochte. Es „Kowa Schuld mit Geld von Long zahlt! Nyämyoa 
un Blattseite eingerihzten e hriteihen Sie kamen war dies so ploblich geschehen. daß niemand es ihnen wehrte. sieil⸗ 
hatte p le pon Long In diesem Augenblich eilte Sven gerade heran und stand vor So schnell geschieht dies nicht, Long! Noch hat Kowo 
ß gehabt, auf nen sich Notizen in der Balisprache Long, als dieser auf das Haupthaus zugehen wollte. — nichts von sich hören lassen und wird auch wohl leine Eile 
54 fur ei 22 1* „Halt!“ donnerte er ihm entgegen, und vor der gewaltigen damit haben. Alsdann ist Nyä nya auch noch steiwillig in 
en n 3 eine r atante fragte er sehr Stimme seines Herrn, dem er stets gehorcht, stußend, blieb meinem Dienst und will diesen nicht verlassen.“ 
wen is sie bes mmnt Long Unwillkürlich stehen. „Wie kannst du es wagen, hier Longs Augen nahmen bei den Worten des Jdaltoreileiters 
hre atmete schwer, ehe sie langsam hervorbrachte: ohne weiteres einzudringen, nachdem du deinen Vertrag mit einen unheimlich funkelnden Ausdruck an, daß Svens Hand un— 
Lono ruft * Nyamya! Kaufpreis Kowa gezahlt! Komm mir gebrochen hast?“ willkürlich nach dem Revolver fahte. 
i — dann Massa — nichts — geschieht! Gib — Ntasias Dod brach ihn, Massa! Säuptling kann nicht Negermädchen bis Kaufpreis bezahlt —— frei für weißen 
Zeichen! eme n Headman in Fallorei sein! Muß dich sprechen! Weinigger Josia Mann! — MNyämya nun — Balifrau. — Mußß Long treu 
Himmel und Sölle!“ stieß Sten aus. „dDieler Bursche mir Eintritt verweigert. Lona nun vor dir!“ sein. — sonst Recht zu töten!“
	        
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