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abends Sonntags morgens) erschelnend. Bezugs Zeile 20 Pfg. Kleine Anzelgen (Arbeltsmarlt usw.)
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— — Beilagen: Vaterstãdtische Blãtter. — Der Familienfreund. ——
Umisblatt der freien und hansestadt Lũbed 162. Jahrgang Nachrichten sür das herzogtum Lauenburg, die
Beiblati: Gesetz⸗ und Verordnungsblatt t dürstentümer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗
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4 530 Lc —— — — Ê ÊÚÚÊÜ —e — zende meckllenburgische und holsteinische Gebiel.
Hruck und Verlag: Gebrüder Bor3* 6. m. 5in Lubedd — 12 Mdrekhaus (Köniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001
Ausgabe M. Grohe Ausgabe) Sonnabend, den 3. August 1912. abend⸗Blatt Ur. 389.
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3 auf russischen Prämienzucer Strafzölle zu legen, befreien, gleich seine ganze Freiheit wiedererlangen kann. Wenn die neue
Erstes Blatt. hierzu 2 Blatt. mußte sich aber gefallen lassen, daß die Ausfuhrmenge russi— Zuderkonvention am 1. Sept. nicht ins Leben träte, brauchte
— — —— — — schen Prämienzuckers auf jährlich 200000 Tonnen beschränkt man nicht gleich an ein Wiederaufleben der alten Prämienwirt—
Amfang der heutigen Vummer 6 Seiten wurde. Die straflose Zulassung russischen Prämienzuders nach schaft zu denken, aber es wäre wohl möglich, dahß sich wieder
Westeuropa war schon ein Bruch mit dem Prinzip der Kon— neue Kartelle bei uns bildeten, was gleichbedeutend sein würde
2 Nichtamtlicher Ceil. vention von 1902; nun erhält aber Rußland durch die mit einer künstlichen Steigerung des inländischen Zucerpreises.
S neuesten Brüsseler Abmachungen noch ein et nnnarnt Die Kartellbildung könnte am ehesten verhindert vn
von 160000 Tonnen für 1911/12, von 50000 Tonnen für eine Herabsetzung der Verbrauchsabgabe auf Zucker, aber diesen
Das Ende der Zuckerkonvention? 1912/13 und von 50000 Tonnen für 1913/14. Für die Weg hat sich der Reichstag vorläufig verbaut durch die Resolu—
Lübedch 8. Aug. weiteren vier Jahre der Konventionsdauer verbleibt es bei tion, die Herabsezung der Zuckersteuer hinauszuschieben bis
—3ʒ dem alten Kontingent von 200000 Tonnen jährlich. In zum Inslebentreten der neuen Besitzsteuer. Ein Grund mehr
Nach einer bereits gestern mitaeteilten Erklärung des briti— Anbetracht der ungünstigen Zuckerrübenernte 1911 hat der für die Regierung und den Reichstag, die Besitzsteuerfrage recht
wen Sandelsministers hat sich die britische Regierung entschlossen, russische Prämienzucker den Weltmarltpreis noch nicht wesent— bald zu lösen, um allen kommenden Möglichkeiten gegenüber
von der Brüsseler Zuderkonvention zurüczutreten, da die Be⸗ lich zu beeinträchtigen vermocht, aber er wird den Preis licher gerüstet zu sein. mm.
8 sb een ren drücen, wenn der Rübenbau in Rußland, unterstützt durch die ..
auf Rußland nicht befriedigend seien. Die Regierung werde vor Regierung. in dem Umfang der letzten Jahre vorschreitet —
dem 1. September d. J. diesen Rüdtritt bekanntgeben und nach v diesem pun wird n Linie die deutsche gür den Kaiserbesuch in der Schwei
dem 1. Sept. 19138 der Zonvention nicht mehr angehören. rübenbauende Landwirtschaft und die deutsche Zucerindustrie sind, so schreibt man uns aus Zürich, eine Reihe von An—
Der Schritt kommt nicht überraschend. England hatte bereits zu leiden haben. Die russische (indirekte) Ausfuhrprämie wird ordnungen getroffen worden, die das Interesse deutscher Leser
waährend der Brüsseler Verhandlungen erklärt, daß es aus verschieden berechnet, der österreichische Bevollmächtigte auf finden werden. Für den Ehren- und Wachdienst beim Kaiser
der Konvention ausscheiden werde, wenn Rußland nicht ein der Brüsseler Konferenz von 1908, Graf Khevenhüller, berech— ist das Schützenbataillon Nr. 6 bestimmt worden. Die „Schützen““
leberkontingent von wenigstens 300 000 Tonnen für 1911/12 nete sie auf 17,60 Franken für den Doppelzentner; deutsche galten von jeher als eine Elitetruppe; während der dies—
bewilligt erhielte und wenn nicht für die neue Vertragsperiode Zuderinteressenten berechnen sie mindestens auf 10 M, — mit jährigen Manöver werden sie, im Gegensatz zu den übrigen
nach dem 1. September 1913 alle Beschränkungen der russischen welcher Summe man allerdings den Konkurrenten gegenüber 20 beteiligten Infanteriebataillonen, während der geazen Dauer
Ausfuhr aufgehoben würden. Als sich dann herausstellte, daß auf dem Weltmarkt schon etwas ausrichten kann. des Dienstes den Waffenrock tragen. Als Ehrengeleite sind
dies Verlangen keine Aussicht aui Genehmigung der übrigen Was wird die Folge des demnächstigen Ausschei— dem Kaiser beigegeben. der Chef unseres Generalstabes, Oberst
Vertragsstaaten hatte, ließ England erklären, es wolle sich dens Englands aus der Konvention sein? Die v. Sprecher, der Oberst-Divisionär Audeoud und Oberstleutnant
jür die Zeit nach dem Ablauf der gegenwärtigen Vertrags— russische Regierung wird daraus sicher eine lebhafte Aufmunte— Wieland. Der Bundespräsident Forrer wird vom Komman—
periode nicht vor dem 1. September 1912, dem Kündigungs— rung entnehmen, den Rübenbau trotz der jetzt schon beste— danten des 2. Armeekorps, Oberst Iselin aus Basel, dem
lermine, binden; England werde wahrscheinlich ausscheiden. Aber henden großen Ueberproduktion noch weiter auszudehnen und Waffenchef der Artillerie Obecst Schmid, und Oberstleutnant
auch wenn es nach dem 1. September 1918 bei der Kon— die Errichtung von Zudcerfabriken noch weiter zu erleichtern. Ceresole begleitet sein. (Der schweizerische Generalstabschef
bention bleibe werde es dies nur tun unter der Voraussetzung, In den beiden hlen Jahren ist der Rubenanbau in Ruß— Oberst v. Sprecher ist ein Stiefbruder des kommandierenden
dabß ihm das Recht der jährlichen Kündigung eingerãumt laud lährlich um 100000 Sektar gestiegen, so daß Rußland Generals in Preßburg, v. Sprecher) Der Kaiser wird sich
würde. Da die Mehrheit der Vertragsstaaten, insbesondere jetzt 800 000 Hektkar mit Rüben bebaut, während es Deutschland am ersten Sauptmanövertag von Zürich mit der Eisenbahn
Deutschland diesen Anspruch entschieden ablehnten, unterzeichnete bisher nur auf 500 000 Hektar gebracht hat. Schon im Reichs— nach Frauenfeld, der Sauptstadt des Kantons Thurgau, begeben,
Enaland die Konventivn (vom 1. September 1918 bis 1 Sep— tage ist darauf hingewiesen worden, daß die Innehaltung der und von hier mit dem Automobil ins Manövergebiet. Am
lember 1918) nicht und hat nun endaültig seinen Rücktritt von Konventionsbedingungen durch Rußland gar nicht überwacht Nachmittag des gleichen Tages wird er der Karthause Ittingen
der Zonvention ausgesprochen. England hatte auch schon 190 werden könne, ja es ist behauptet worden, daß schon heute die einen Besuch abstatten, einer prachtvoll gelegenen Besitung,
bei der Aufnahme Ruhlands in die Zonvention gegen eine Be— Konvention umgangen werde auf dem Wege über Odessa— die dem Kavallerie Oberst Fehr gehört. Das ehemalige Kloster,
schränkung der russischen Zuderausfuhr sich ausgesprochen. Portsaid, indem Schiffsladungen, die nach Wladiwostock be— das nunmehr Privatbesitz ist, liegt auf einem Rebenhügel
Der Standpunkt Englands erklärt sich aus seinem großen stimmt seien, nach Havre dirigiert würden. Jedenfalls wird über der Thur und bietet eine wundervolle Aussicht. —
Bedarf an Zucker, für den es durchaus auf die Einfuhr aus die russische Regierung in Versuchung geführt, die Fesseln der Bekanntlich ist für den Kaiser auch ein Ausflug ins Berner
den zuclerrübenbauenden Staaten angewiesen ist, da der Roh— Brüsseler Konvention möglichst bald abzustreisen, und so könnte Oberland geplant. Die Reise soll aus dem Lauterbrunnental
zucler seiner Kolonien nur einen sehr geringen Teil des britischen es kommen, daß auch die anderen Vertragsstaaten einen ver— mit der Zahnradbahn auf die Ueine Scheidegg und hinunter
Konsums zu deden vermochte. England glaubte im Interesse tragslosen Zustand der Bindung durch eine Konvention vor— nach Grindelwald führen. Von der kleinen Scheidegg aus
seiner Kolonien zu handeln, indem es die Anregung zur Zucker— ziehen, die von dem Hauptproduzenten Rußland doch nicht wird mit der Jungfraubahn der obersten, heute erreichbaren
lonvention von 1902 gab, durch die die bisherige Prämien— gehalten wird. Im Reichstag ist von den Gegnern der Konven— Jungfraubahnstation ein Besuch gemacht. In den letzten Tagen
wirtschaft abgeschafft wurde, indem die Vertragsstaaten sich tion an die Regierung die Frage gerichtet worden, ob lie die hat Bundespräsident Forrer diese Strede bereist und es wurde
verpflichteten, Strafzölle auf Prämienzucker zu legen. Eng— Garantie dafür übernehmen könne, daß Rußland nicht wäh— bei diesem Anlaß festgestellt, daß dem geplanten Ausflug keine
land kam dabei aber nicht auf seine Rechnung, und lie rend der neuen Vertragsdauer mit neuen Forderungen hervor— Bedenken entgegenstehen. mm.
britische Politik hat in der Folgezeit wieder eine rückläufige treten könne. Aber Rußland wird wohl mit neuen Forderungen — —
Richtung genommen. Es liek sich 1907 von der Verpflichtung nicht hervortrefen menn es durch einen Bruch der Vonvention
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5 als es mich im Anfange meines afrikanischen Daseins hastig einige Zeilen auf ein weißes Blatt seines Befehlsbuches,
Das Duallamädchen. ebenfalls pacte. Jetzt kommt's überhaupt nicht mehr vor. Ich knitterte das Papier dann zusammen und sandte es durch
Kolonial-Roman wage es, ein ganzes Leben in Kamerun auszuhalten, so gewaltig einen Duallajungen zu ihr hin. Er sah noch, wie sie es ent—
ppn Jescov. Butttamer- Tresden. reizt es mich, einst den Pflanzer zu spielen.“ faltete und las:
60. Fortsetung.) Machdrud verboten. Werner Altschar lächelte wieder. „Meine schwarzen Soldaten nehmen ihre Frauen mit.
„Was ist dir?“ fragten Sven und Lionel gleichzeitig in voll— „Jawoll, du Eisenfresser! Bist auch einer von denen, Auch mir ist eine schwarze Freundin im Busch willkommen!
an Bestürzung. n nn die ihre Lebensbahn gekreuzt begonnen haben. Hast neben Ich erwarte Nyämpa dortü donel Groler.⸗
„Mir — mir ist nichts! Ein plötzlicher Schüttelfrost — unserer deutschen Vollkraft ein Stüch der zähen englischen Natur D inn 2 ß
eine merkwürdige Schwäche, — ich habe meine Chininportion ererbt. Die verträgt die Tropen besser, als mein reines nieder— i eee eeen un u⸗
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heute verabsäumt! sächsisches Blut. Bei Sven kommt nur der schwedische Ein— sers hin. Woarum üeh sie dieser Ruf so tell? Er be—
Seine Hände zitterten auffallend und er lehnte sich in die schlag in Frage, der ist darum nicht viel besser daran wie ich hrte sie nicht, ihr Herz schlug um leinen Schlag Pöneller als
Kissen der Pinasse zurüch. Rasch wurde er in eine Decke ein— und zwird auch eines Tages das seurige Aufflimmern vor den bother, nur 8 daup wandle ch sichlich der vohen Geslot
gehüllt und erholte sich im Verlauf der nächsten halben Blicken haben und doch vor Kälte dabei zittern.“ ihres herm zu. Lionel mußte dies erkennen, das war ihre
Stunde wieder. Er stürzte dann einen Becher Wein heruntker, „Ist auch nicht der Alkkohol mit daran schuld, Werner?“ Anwor auf sanen Mnsche da, ie wole h i sorhiehen
lächelte aber dabei noch etwas matt. warf Sven gelassen ein. über nur in dem Manne, aun demn sie n aen Fasein es
„Merkwürdig, ich hätte geglaubt. auf einer Eisscholle „Ja, zum Teufel! Das ist das einzige Mittel neben dem inen Vebens hing nd neman warde sie davon zurüd
im arktischen Meer zu treiben, solch eine verteufelte Kälte trat Chinin, an dem man sich Herz und Sinne stärken kann. Gebt halten können.
um mich herum ein Habt ihr dent nicht gefroren?“ 3 a ee n ant n Sie stand schon wieder an ihrem Platz im Shop, als
Beide Freunde sahen sich bei dieser Frage er munterste unter euch trostlosen Knaben! r schenkte * 2 92 b e
sahen sich ieser Frage seltsam an und — s ne dem Abgange des Dampfers in die Faltorei zurüch
„Aber Alter! Wir siten hier bei mindestens 25 Grad särbten sich seine Züge normal und der Anfall war über— Bringe alle Facher und Kästen agut in Ordnung, Ny—
Wärme im Schatten, nicht einmal die Brise dringt vom Meer standen. w amya!“ sagte er kurz, „mein Verlreter lommt morgen mit
zu uns herein.“ Der Steuermann mahnte an die Rücfahrt, da der Dampfer dem Woermannschiff, — will eine glatte Uebergabe haben.“
„SHm, dann hat mich also der Gottseibeiuns schon gepackt nen un e lonn en mubte dnß nuran „Ja — Berr! Soll ich auch Lasten für deine Reise vor—
und meine erhoffte Verseßung wird zu spät kommen. Auch nitt die Vinasse mit arfem Aiel die Wellen und urug ihre bereilen?“ fraote sie darauf rasch. Bin nt allem vertraut
gut! Ich will wenigstens noch so lange aushalten, bis ihr mir Insassen pfeilschnell in die Bucht hinaus. — setzte sie hinzu, und ihr Aige hing erwr ungsvoll an seinen
von euren Taten in der wilden diemde erzählen und ein ehr— Mienen.
iches Begräbnis verschaffen könnt. Das hoffe ich mir doch Der Kommandeur der Schutztruppe hatte die letzte Parade— „Nein, Nyämya! Das ist Acbeit für den Headman und
sür mein geliebtes Vaterland verdient zu haben. Ich möchte aufstellung von Lionels Mannschaft abgenommen. Sie sollte Nbop. — Du hast genug im Shop zu tun!“ Dabei ging er
brav deutsch unter die Erde kommen. versprecht ihr mir nun durch die Regierungsdampfer soweit als möglich den zu der Freitreppe hinaus.
das ñ — Wuri hinaufbefördert werden. Bei dem Einschiffen standen Sie wollte ihm noch nachrufen: „Niemand so gut deine
„Wozu solche Sentimentalitäten, Werner,“ rief Lionel aus, Werner und Sven am Ufer, um Lionel den letzten Gruß Wünsche kennt wie Nyämya!“ Aber die Worte blieben ihr
doch seine Worte klangen etwas lieinlaut, denn Werners Ge— zu bringen. Die schwarzen Frauen und Kinder der Soldaten auf den Lippen haften, als er sie so schnell verließ Hatte
ficht zeigte noch immer eine gelblich-graue Färbung. heulten schauerlich um die Wette. Ein Teil sollte diesen nach sein Sinn sich noch immer nicht geändert? Einmal mußte
FEin deutscher Pionier hat stets den Tod vor Augen, aber er der Station folgen, um die Arbeiten zu verrichten, und wurde er doch wieder mit ihr vertraut sprechen, wie er es sonst
denkt nicht daran. Und du warst doch immer ein sorscher später in Kanus eingebodtet, die onderen blieben in Dualla gern getan.
Junge. Also Kopf hoch! Hast du mal ein kleines Fieber, Nyãmya hatte sich aus der Faltorei herangeschlichen und stand In den letzten Tagen, nach seinem Ausflug mit dem
so gehts auch wieder vorbei, und das Hospital in Dualla ebenfalls in einiger Entfernung an dem Flußufer. Dampfer, hatte ihr Herr oft eine der weihen Schwestern
st geradezu rühnenswert. Ich bin dort durch die Schwestern Lionels scharfer Blick hatte sie sofort bemerkt und er im Hospital aufgesucht, es war eine große, schöne Erscheinung,
vom Roten Kreuz wie ein kleiner Fürst verpflegt worden, winkte sie heran. Zögernd kam lie etwas näher. Er schrieb l und sie wurde von allen Kranklen hoch verehrt. Sie stammte