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Nachrichten erzogtum Lauenburg, die
Umt: blatt der sreen und Hane adt ib⸗ 62. Jahrgang gürstentümer Ratzeburg, Lübed und das angren⸗
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Druck und Verlag: Genetder Borchers G. m. b. S. in Lũhed — eue Adrekhaus Göniastr. 46). Fern sprecher 9000 u. 9001.
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Ausgabe A. Große Ausgabe) Sonntag, den 21. Juli 92. Morg 4.
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—F— 3 Mitlelmeeres nach Beilegung der chinesischen Wirren und nach im Ernstfalle an ut
Erstes Blatt. hierzu 2 Blatt, Beendigung des türtisch italienischen Krieges in Rechnung stellt. einem re nirn Sll e n
sowie Vaterstädtische Blätter“ Ar. 2 Auch die Textilindustrie der he viele, die über die en e
— — —————— eine große Welternte profitiert. Die Baumwollspinnerei er⸗
Amfang der heutigen * 22ꝛ — fügen über einen sehr beträchtlichen Auftragsbestand, so dab —
; Teil die vor einigen Monaten in Aussicht genommenen Betriebs— Die innerpolitische Lage der Türkei
nichtamtlicher Ceil. einschränkungen in der deutschen Baumwollspinnerei als auf— gestaltet sich immen bedrohlichern Nch den uns aus Kon⸗
gegeben angesehen werden e n unn r in del voriegenden Telegrammen entwidelt seil
* Situation in der Woll- und Halbwollweberei; ins esonder Feilag abend auch die vorlnge ae heimne Militärliga
Günstige Ernte⸗ und Industrieaussichten. läht der Export in diesen Artikeln sehr zu wünschen übrig. n de Ueber die dem Palais unterbreiteten
Lübeck 21. Juli. Der Geldmarlt steht augenblidlich im Zeichen der Flüssig- Forderungen, über die die Proklamation des Sultans spricht
keit. Freilich scheinen uns allzu optimistische Anschauungen fehlen genaue Angaben, doch dürften die Forderungen mit
— Von fachlundiger Seite wird uns geschrieben: über die Situation am Geldmarkte nicht am Platze zu sein. den Bedingungen Nazim Paschas identisch sein, welche Freitag
Smmer mehr stellt sich heraus, welch starle An— Insbesondere dürften beim Herannahen des Herbsttermins die ih cine geaheine Pproklamation in der Stadt ver
regung Industrie, Handel und Börse schon von der bloßen Geldsäte beträchtlich anziehen. Einmal deshalb, weil die breitet worden sind und in denen auch die Erhebung der
Anssicht auf eine gute Ernte empfangen. In fast allen In. Irdustrie neuerdinas insolge der Zunahme der Beschäftiauun Unklage degen das Kabinen satti vafba ge—
dustrien rüstet man sich auf große Aufträge aus den Kreisen wieder starke Eeldansprüche stellt, und dann, weil eine so fordert wird. Das jungtürkische Komitee hat an seint
der Landwirtschaft, weil die Erfahrung langer Jahre gelehrt große Welternte, wie sie diesmal in Aussicht steht, zunächst Klubs ein Zirkular gerichtet, in dem erklärt wird, daß das
hat, daß eine umfangreiche Ernte die agrarische Bevslkerung ungeheure Geldmittel Tonzentriert. Komite⸗ alle Forderungen annehme und sich nur der Be—
zu großen Bestellungen in allen landwirtschaftlichen Bedarfs— rufung Kiamil Paschas, event gewaltsam, wider-
artikeln, besonders in Maschinen, veranlaßt. Und diesmal w volk lei kann febe — Die Divisionen von Brussa, Ismid und Biletschik
besteht begründete Aussicht auf eine Rekordernte. Das gilt as ein volk leisten kann. sollen der geheimen Militärliga Treue geschworen haben. —
ganz besonders von Preußen. Die Winterroggen-Ernten Man trifft in der Presse vielfach auf die Ansicht, das Es verlautet weiter, der Sultan habe beschlossen, eine aus
Preuhens schätzt man auf 8,7 Millionen Tonnen, so daß sich deutsche Volk sei nicht in der Lage, eine weitere Verstärkung des Senatoren und früheren Ministern beehende Kommission einzu—
im Veraleich mit den Vorjahren folgendes Bild ergeben würde: heeres finanziell tragen zu lznnen. Angesichts dieser Behaup— setzen, die die innere Lage prüfen soll.
1912 Schätzung 87 Millionen Tonnen tung ist es gut, sich einmal vor Aagen zu halten, was Nach dem Selamlik am Freitag verlas der interimistische
11 Ernteertrag s3 Jena und Merstädt dem preschen Staate und seinem Volke Kriegsminister Churschid der Garnison die Proklamation
8 S 7 7 gekostet haben. des Sultans. Dann nahm Sakki, der bekannte Tührer
v33 3 Durich den Tilsiter Frieden wurde Preußen von 570 der Jungtürken, das Wort und sagte: „General! Die Armee
1907 —— Quadratmeilen mit o Millionen Einwohnern auf etwa 280 ist einig. Nur einige Niederträchtige, die im Namen der Armee
Und diese große Ernte wird zu einem guten Preise ver— Quadratmeilen mit 4 Millionen Einwohnern heruntergedrüdt. sprechen, versuchen einen Bluff, Das sind keine Leute, die
wendet werden können. Die Getreidepreise sind war in der DTrotzdem mußte von diesem auf die Hälfte verklleinerten Preu— des Offizierstandes würdig sind. Sie minsen bestraft werden.“
letzken Zeit zurückgegangen und sie dürften wohl auch wenn ßen die volle Schuldenlast des Nüheren Besitbestandes über— Hakki fragte dann mehrere, ob sie mit jenen Offizieren
erst das Getreide aus der neuen Ernte in größeren Mengen wnmen werden Durch das Partiser Zallat vom 8 Sept. 1908 sympathisieren. Keiner antwortele Auf dem Rüdmarsch er—
an den Markt kommen wird, noch weiter zurüdgehen. Da hatten die 41 Millionen Preußen volle 1129 Millionen Mark llärten die Offiziere, es sei sehr bedenklich was Halki
aber — als dolgeerscheinung der vorährigen Dürre — die aufzubringen, in den drei folgenden Jahren wurde, wie Oberst⸗ gesprochen habe Die Armee sei einig, aber nicht in seinem
Vorräte aus der letzten Ernte in allen Produktionsländern leutnant Wagner in seinen „Grundlagen der Kriegstheorie“ Sirne. Die Lage in Konstantinopel ist derartig
sehr wenig umfangreich sind, so dürfte sich dieser Rückaang feststellt, vertragswidrig Lieferungen und Leistungen im Betrage gespannt, daß der kleinste Zwischensfall unabsehbare Folgen
in mäßigen Grenzen halten. von 105 Millionen abgepreßt. Der Durchzug der großen Armee nach sich ziehen kann. Der Minister Talaad wurde
Die stärkste Anregung empsängt von den günstigen Ernte— gegen Rußland kostete 136 Millionen Taler. Der Gesamt— von mehreren Offizieren tätlich insultiert. Ein
aussichten die Eisenindustrie. Nach der leichten Abschwächung, chaden, den dieser Durchaug verursachte, 309 Millionen Taler. aktiver General erklärte, in Konstantinopel gebe es leine
die sich im Inlande, insbesondere für Stabeisen, bemerkbar Das Land war derartig verarmt, daß eine zu allen vorher— zwanzig Offiziere, die geneigt seien, ihre Saut für das Komitee
gemacht hatte, ist jeßzt wieder ein Zug nach oben eingetreten. zegangenen Steuern erst 1812 neu ausgeschriebene starke Ver— zu Markte zu tragen. Die Proklamation des Sultans wird
Den Anstoß dazu hat der Weltmarkt gegeben, auf dem das unögens⸗ und Einkommensteuer sast gar keinen Nutzen für den als eine Art Provokation angesehen. Die Millitärliga ist der
Geschäft eine neue Belebung erfahren hat. Die großen Staat hatte. Die Provinz Alt-Preußen brachte statt der ver— Meinung, daß Talaad und Dichavid die Gutmütigkeit des
Werke sind so stark mit Aufträgen besetzt, daß sie Orders anschlagten 25 Millionen Taler nur 42 Millionen. Als Na— Monarchen in der schlimmsten Weise ausnutzen, um sich hinter dem
nur mit einer Lieferzeit von 3 bis 4 Monaten entgegennehmen. poleon geschlagen aus Rußland zurückehrte und Preußens Volk Kalisen zu decen, was zu tragischen Konsequenzen führen lönne.
Allerdings ist diese lebhafte Beschäftigung zu einem großen ich zur Befreiung erhob, hatte die Sauptstaatskasse nur Ferner versammelten sich Freitag 150 Offiziere in Prin—
Teil auf das Exportgeschäft zurüchzuführen, während das 3000 Taler baren Geldes. Trotzdem gelang es im Laufe weniger lippe bei Konstantinopel und beschlossen, durch Delegierte eine
Inlandsgeschäft, wie bereits oben betont wurde, ruhiger ge— Monate, das nur 40000 Mann starke Heer auf 271000 Mann Adresse an Churschid Pascha zu überreichen, worin sie erklären
worden ist. Die Konsumenten haben ihren Bedarf ungefähr zu vermehren, obgleich man allgemein nur annahm, daß Preu— es sei keine Zeit für Experimente, man möge unverzüglich Kiamil
bis an das Ende des Jahres eingededt und die Eisen-Groß— ßen nicht mehr als 80000 Mann auf die Beine zu bringen Pascha zum Großwesir machen. Churschid legte die Adresse dem
händler wollen erst die weitere Entwicklung und vor allem imstande sei. Obersten Kriegsrat vor, worauf sich Churschid Pascha, Haddi
das Herbstgeschäft abwarten. Im Exportgeschäft sind dagegen Gegenüber diesen Lasten und Leistungen, die von 4 Mill. Pascha und Nazim Pascha ins Palais begaben und den Sullan
neuerdings wieder Preiserhöhungen erzielt worden. Angesichts Preußen getragen wurden (auf den Kopf der Bevölkerung über die Wünsche der Offiziere unterrichteten. Der Sultan
der guten Ernteaussichten in allen Ländern ist eine Steige— berrechnet kosteten die lieben Jahre französischer Herrschaft erklärte: „Ich habe auf die Verfassung geschworen, ebenso wie
rung der Absatzmöglichkeit sehr wahrscheinlich. Und diese 458 Mark für jeden Einwohner Preußens), nimmt sich das die Offiziere. Ich habe Tewfik ernannt und werde einen andern
Chancen werden noch größer, wenn man die event. Besserung heutige Jammern über die „drückende Wehrlast“ recht, recht ernennen, wenn er sich nicht bewährt. aber meinen Entschluß
des ostasiatischen und des Ahsakaehiefes in den Ländern des kläalich aus Was wir aber für in Frieden versäumfe Prlicht macke ich nicht rüngig
— —2—
und der antiken Kunstprosa eingehende Studien gewidmet. Seit erschienen; Ar dirigierte das Vorspiel zu seiner Oper „Ing—
Cheater, Kunst und Wissenschaft. 1807 ist er Ordinarius der klassischen Philologie an der Berliner welde“ und „Seemorgen“. Prof. Dr. Haym, in dessen Hand
Vom Reichs heatergetz. Ueber die Arbeit am Reichstheater— Universität. Vorher hatte er seine Lehrkanzel an der Universi— die Leitung der Sinfoniekonzerte und der Abonnemensskonzerte
gesetz geht dem B. T. in Ergänzung und Bestätigung unserer ät Breslau. Auch Professor Schwarzschild, der Neunund— des Konzertvereins liegt, dirigierte die drikte Sinfonie von
letzten Nachricht die folgende Mitteilung zu: Bei den Vorar— dreihigjährige, ist den jüngsten Mitgliedern der Aademie zu⸗ Brahms. Von den Dirigenten, die das Orchester durch gute und
beiten zum künftigen Theatergesetz, das voraussichtlich im Herbst zuzählen. Er begann seine Tätigkeit in Göttingen, wo er bis durch viel böse Tage geführt haben, seien Julius Langenbach,
in den Grundzügen fertiggestellt sein wird und einem Sachver— 1909 als ordentlicher Professor und Leiter der Sternwarte Willy Guttkind, Blättermann, Rückbeil, Bensch, Trenkler und
ständigenausschuß zur Prüfung unterbreitet werden soll, hat wirkte. Von seinen vielen Arbeiten seien genannt die „Me— Georg Raucheneder genannt. Seit Raucheneders Tod führ!
sich herausgestellt, daß der Rahmen des Gesetzes enger thodik der Bahnbestimmung der Doppelsterne“, Ergänzungen Herr Gemünd den Takltstock. Dank der tatkräftigen Unterstühung
gefaßt werden muß als zuerst beabsichtigt war und daß zur Bahnbestimmung nach Brunns“ und „Untersuchungen gur der Stadt sind die Mitglieder des Orchesters, 45 an der Zahl
nur solche Materien geregelt werden können, die in den Rahmen geometrischen Optik“. Professor Schwarzschild versieht übri— in der Lage, uneingeschränkt durch die Notwendigkeit von Neben
eines allgemeinen Theatergesehes passen. So haben die gens auch das Amt eines Redalteurs der astronomischen Ab— verdienst, sich der Kunst zu widmen.
Kostümfragen, Ferien- und Besoldungsfragen teilung der Enzyklopädie der Naturwissenschaften und ist Mit— m
ausgeschaltet werden müssen, weil das Gesetz diese Ma— glied der Göttinger Gesellschaft für Wissenschaften. Seit 1909 n s
terien einheitlich ohne Eingriffe in privalrechtliche Verhältnisse sst der Gelehrte Direktor des Potsdamer Observatoriums. e ;
22— deutschen Bühne, ist vorgestern nach längerem Leiden in Fried—
nicht regeln kann. Auch die Regelung des Kinematographen— Der Broollyner Muͤnner Gesangverein in Leipzig. Unter icroda in hleingen gestorben
wesens lonnte nicht, wie gewünscht, durch dieses Theatergeseb allgemeiner Beteiligung der Leipziger Gesangvereine wurde der 8
erfolgen hier muß durch eine Nobelle zur Gewerbeorvnung W Brooklyner Gesangverein empfangen. Am Abend veranstal— Das „Mozarteum!“ in Salburg veranstaltet in den Tagen
hilfe geschaffen werden indem die Kinds lonesssonsplibia ae— teten die Amerikaner im Verein mit dem Männergesangverein pom 14. bis 17. August d. J. in der Aula academies viei
macht werden. Leipzig zum Besten deutscher Kriegsveteranen ein Konzert, das Kammermusik-Konzerte; Mitwirkende: die Quartett
Neue Mitglieder der Mademie der Wissenschasten in Berhn. glänzend besucht war und wohlverdienten Beifall fand. — vereinigung Fitzner Wien), Herr Prof. Aler. Petschnikoff un
Der Kaiser hat die Wahl der Professoren De. Eduard Auch in Dresden, wo die Sänger Freitag vormittag mitlels Frau Lili Petschnikoff Gerlin) die Serren Ary van Leeuwen
Norden und Dr. Karl Shwarzschild zu Milgliedern der Sonderzuges eingetroffen sind, wurden sie durch die Gesang— Karl Stiegler, Karl Romagnoli (Mitglieder des . 1. Sofo pern
Berliner Alkademie der Wissenshaflen bestätigt. Von ereine des Elbgausängerbundes, Julius-Olto Bundes und rchesters Wien), Eduard Hausner, Franz Ledwinka und Josel
den beiden Gelehrten wirkt Professor Dra Nor Dresdner Sängerbundes begrüht. A 50 Banner und Fahnen Schmid (Mozarteum, Salzburg). Die Vortragsfolge umfaßl
dien. der als Alademiemitglied der philosophisch— hildeten Spalier; der Vorsitzende des Elbgausängerbundes. Se— Werke von Bach, Haydn, Mozart, Beethoven und Schubert.
historischen Klasse angehört, an der Universiat Berlin, lretär Mühle, hielt eine Begrüßungsrede. Programmversendung und Kartenverkauf durch die Buchhand-
während Professor Dr. Karl Schwarzschild als Leiter des Jubiläum des Elberfelder Stãdlischen Or festers. Das ung Eduard Söllrigl (vorm. Herm. Kerber) in Salzburg.
Astrophysikalischen Observatoriums zu Polsdam der phmsitalisch⸗ Städtische Orchester in Elberfeld felerte das Fest seines 50— Den Mitgliedern des Mozarteums und dier Mozartgemeinden
mathematischen Gruppe der Akademie angehören wird. Prof. jährigen Bestehens durch ein Konzert, dessen Ertrag als Beihilfe ist das Vorkaufsrecht auf Abonnementskarten bis 25. Jul ein-
Norden, der heute im 44. Lebensjahr steht, hat einige zur Erbauung eines Musikerheims in Selters verwendet wird. geräumt
Beiträge zur Geschichte der arechnchen Philosoohie aeschtieben Als Gast war Prof. Dr. Max Schillings aus Stuttaart